Beiträge von Wasserelfe51

    Hallo,


    ich brauche für eine Tagung ein Business-Outfit. Normalerweise trage ich Jeans und T-Shirt, die Kleiderordnung schreibt für die Frauen aber Blazer mit Hose oder Rock, Hosenanzug oder Kostüm vor.


    Mein Problem: Wo bekomme ich so etwas innerhalb eines Monats (Tagung beginnt am 11.06.) her?


    Ich trage schätzungsweise Größe 52 und bin 177cm groß. Ich bevorzuge länger geschnittene Oberteile, weil es bei den meisten T-Shirts schnell so aussieht, als würde ich gleich bauchfrei tragen. Und ich brauche länger geschnittene Hosen, damit es nicht so aussieht, als würde bei uns Hochwasser herrschen.


    Für Shopempfehlungen oder konkrete Artikelnummern wäre ich dankbar.


    Bestellen würde ich bis jetzt bei samoon (Gerry Weber) oder Ulla Popken. Gibt es bei samoon Erfahrungen wegen Passform und Lieferzeiten? Geguckt hatte ich auch bei HappySize, die fallen wegen der Lieferzeiten aber fast schon wieder raus.


    Vielen Dank für eure Hilfe, wasserelfe

    Hallo Silas,


    ich (118kg aus 177cm) werde beim Frauenarzt abgetastet. Angenehm ist mir das nicht, weil sich durch den gynäkologischen Stuhl sämtliches Bauchfett im abzutastenen Bereich befindet und ich unter Umstanden zwei-, drei-, viermal auf dem Stuhl hin- und herrutschen muss, bis meine Frauenärztin und ich eine Position gefunden haben, in der ein Abtasten möglich ist. Grundsätzlich scheint es bei mir aber möglich zu sein.


    Bei dir kann das anders aussehen, muss es aber nicht. Das Gewicht alleine sagt ja noch nichts über die Fettverteilung aus. Da du in einem anderen Thread geschrieben hast, dass du bei der Frauenärztin zum ersten Mal bei der Untersuchung warst, scheint sie sich ihre Meinung, du wärst nicht abtastbar, nicht auf Grundlage deines Körpers, sondern auf Grundlage anderer Körper gebildet zu haben. Das finde ich reichlich unprofessionell.
    Ich hätte erwartet, dass sie dich mit dem Hinweis, dass das Abtasten eventuell erfolglos bleibt, untersucht. Erst danach hättet sie feststellen können, dass das Abtasten aufgrund des Bauchfettes eben leider nicht geht oder nicht eindeutig ist. Das ist aber meine Meinung als Patientin dazu, nicht als Expertin.


    Ich würde an deiner Stelle auf einen Termin bei deiner "alten" Frauenärztin warten. Zum einen kannst du dir dann zu deinen Blutungen eine Zweitmeinung einholen, zum anderen scheinst du zu ihr ja eine vertrauensvollere Beziehung zu haben.
    Sprich sie doch mal auf das Thema "Abtasten" an. Ich würde ihr sagen, dass es dich verunsichert hat, dass die andere Ärztin dich nicht abgetatstet hat. Dein Verdacht, dass es mit deinem Gewicht zusammenhängen könnte, würde ich aber nicht erwähnen, um ein ergebnissoffenes Gespräch zu führen. Bei Bedarf kannst du die Frage zum Gewicht/Abtasten ja auch noch später stellen. Wenn sie eine gute Ärztin ist, wird sie dir sicherlich erklären, ob man bei der Untersuchung, die wegen deiner Blutung notwendig ist, normalerweise abtastet oder eben nicht, oder ob es grundsätzlich Bedingungen gibt, die gegen das Abtasten sprechen.


    Ich wünsche dir alles Gute, Wasserelfe

    Ich halte es auch nicht für sinnvoll, ein Essensprotokoll mit genauen Kalorienangaben zu führen. Empfehlen kann ich, um noch ein Buch in die Runde zu schmeißen, "Tatort Kühlschrank - Wenn Essen zum Problem wird" von Renate Göckel. Auch sie empfiehlt das Führen eines Essprotokoll, sie schlägt eine Woche als Zeitraum vor. In der Woche soll das Essverhalten nicht kontrolliert werden, um ein möglichst realistisches Bild vom Essverhalten zu erhalten. Sie empfiehlt keine Kalorien zu zählen, sondern sich grobe Anhaltspunkte zu notieren.


    Für mich ist das logisch. Ich muss nicht wissen, wieviele Kalorien ein Plätzchen genau hat, um zu wissen, dass etwas nicht richtig läuft, wenn ich zum Beispiel im Zeitraum von einer viertel Stunde 30 Plätzchen esse.


    Das Buch ist nicht für eine bestimmte Gruppe "essgestörter" Menschen geschrieben, von daher habe ich mir die Dinge herausgepickt, die für mich wichtig waren und andere Kapitel einfach nur überflogen.


    Noch ein paar Gedanken zum Mikrowellen-Essen. Ich kann ja auch nur raten, was dein Therapeut sich dabei gedacht hat, mir ist dazu aber Folgendes eingefallen:
    Mikrowellen-Essen ist meistens schon portioniert, meistens sogar für genau eine Mahlzeit / Portion. Das kann vielleicht eine Hilfe für Menschen sein, die nur schwer damit leben können, wenn vom Essen Reste überbleiben, weil sie diese dann auch aufessen, selbst wenn sie schon statt sind. Wenn dein Therapeut Erfahrung mit Magersüchtigen gemacht hat, dann nehme ich an, dass die Magersüchtigen sich so an eine "normale" Portionsgröße herantasten sollen.


    Ob Mikrowellen-Essen jetzt gesund ist und ob die Portionen realistisch sind, darüber möchte ich gar nicht streiten. Wenn Du also wissen willst, was sich dein Therapeut dabei gedacht hat, würde ich Dir empfehlen, ihn nach konkreten Erfahrungen fragen. Wenn sich nach Auswertung deines Essprotokolls herausstellt, dass Portionsgrößen, Reste auf dem Teller oder im Topf gar nicht dein Problem sind, muss man bestimmt auch nicht mit diesen vorher portioniertem Essen arbeiten.

    Liebe Saliha,


    ich wollte in keinster Weise sagen, dass du ein Verlustgeschäft bist. Eher wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es einen Menschen gab (ich nehme mal an dein Sachbearbeiter beim Jobcenter), der soviel Zutrauen in dich hat, dass er von seinem (höchstwahrscheinlich eher schmalem) Budget zur Förderung von Arbeitskräften soviel Geld alleine in dich investiert hat. Meine Erfahrungen sind, was Förderungen angeht, nämlich andere. Und diese Wissen würde ich nutzen, indem ich bei dem Sachbearbeiter noch einmal vorspreche.


    Wegen der Fahrschule habe ich noch einmal gegooglet. Über die Stichwörter "Führerschein für dicke Menschen" bin ich auf eine Seite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (http://www.einfach-teilhaben.d…Wohnort/PKW/pkw_node.html) gekommen. Dort gibt es Informationen zur Mobilität behinderter Menschen und einen Link zur Suche von Behindertenfahrschulen. Da die Fahrzeuge für Behinderte extra ausgerüstet sein müssen, dachte ich, vielleicht passt das ja. Ich habe eine Fahrschule in Berlin gefunden.


    Dort heißt es "Kein Fahrschüler muss ein eigenes bzw. ein speziell ausgerüstetes Ausbildungsfahrzeug zur Verfügung stellen." und "Dem Bewerber entstehen keine zusätzlichen Aufwendungen bezüglich der individuellen Anpassung des Lehrfahrzeuge." Inwieweit das nur für Menschen mit ausgewiesener Behinderung, sprich Behindertenausweis zutrifft, weiß ich nicht. Aber das wäre ja mal eine erste Adresse, um sich zu informieren.


    Es gibt hier im Forum auch einen Thread (http://www.deutschlands-dicke-…um/showthread.php?t=30787), der sich mit geeigneten Autos für dicke Menschen beschäftigt. Vielleicht schreibst du dir dort ein paar der genannten Autos auf und fragst bei Fahrschulen in deiner Nähe gezielt nach diesen Autotypen?

    Liebe Saliha,


    nun habe ich nicht deine Maße, als dass dir meine Erfahrungen mit der Fahrschule hilfreich wären. Ich war aber auch arbeitslos und in einer Maßnahme, in der der Führerschein Thema war, deswegen also meine Gedanken dazu.


    Läuft der Führerschein direkt über das Jobcenter oder bist du gerade in einer Maßnahme eines externen Trägers?


    Ich war in einer Maßnahme eines externen Trägers und ich wohnte damals noch in einer ländlichen Gegend. Es gab andere Teilnehmer in der Maßnahme, denen Jobs im Bereich Sicherheit/Wachwesen angeboten wurden. Nun hatten diese Teilnehmer aber keinen Führerschein. Dies stellte ein Problem dar, da sie nachts hätten "Streife" fahren müssen bzw. Arbeitszeiten gehabt hätten, die mit dem ÖPV nicht zu realisieren waren.


    Nun wurde über eine Übernahme der Kosten für den Führerschein gesprochen. Das Jobcenter hat keinem dieser Teilnehmer die Kosten für den Führerschein übernommen. Das hieß für die konkreten Teilnehmer, dass sie trotz Jobangebot keinen Arbeitsvertrag bekommen haben. Lediglich einer Teilnehmerin wurde ein Kredit in Höhe der Führerscheinkosten gewährt.


    Wenn das Jobcenter dir also den Führerschein bezahlt, dann sehe ich das eher als Ausnahme. Insofern denke ich, dass gerade das Jobcenter ein ganz besonderes Interesse hat, dass du die Führerscheinprüfung bestehst. Sonst hätten sie die Kosten bestimmt nicht genehmigt. Ich glaube kaum, dass lediglich das Bestehen der theoretischen Prüfung in ihrem Sinne ist.


    Ich würde also das Jobcenter und/oder den Maßnahmeträger schleunigst über das Verhalten der Fahrschule informieren. Zeitgleich würde ich sämtliche Fahrschulen in der Gegend abtelefonieren, ob sie für eine Fahrschülerin mit deinen Maßen ausgerüstet sind. Fragen kostet ja nichts, du musst auch nichts vom Jobcenter erzählen. Falls es nämlich eine geeignete Fahrschule geben würde, könntest du sie dem Jobcenter als Alternative gleich präsentieren.


    Warum ich nach dem Maßnahmeträger frage: Die bekommen Geld dafür, dass sie sich um dich kümmern. Das sollte man unbedingt einfordern, auch wenn sie sich quer stellen. Solltest du also in einer Maßnahme sein und deren Arbeit in Anspruch nehmen wollen, auch der Maßnahmeträger kann mit dem Jobcenter telefonieren und die Sachlage schildern (Bei uns ging das immer erstaunlich schnell auf dem kurzen Dienstweg, ich selbst hätte mir immer erst einen Termin beim Jobcenter holen müssen).


    Ich hoffe, du kannst deinen Führerschein möglichst schnell fortsetzten. Ich wünsche dir alles Gute!!!


    Nachtrag: Ich habe gerade dein Alter gesehen. Einer unsere Teilnehmer war in deinem Alter, dort hieß es sinngemäß, er wäre zu alt, das würde sich ja nicht mehr lohnen. Ob das gerecht oder diskriminierend ist, sei mal dahingestellt, es zeigt mir aber, dass das Jobcenter in deinem Fall der Meinung war, dass der Führerschein für deine Wiedereingliederung (schreckliches Wort) unbedingt notwenig ist. Das kannst du dir also ruhig bewusst machen, wenn du mit Jobcenter und/oder Fahrschule spricht.

    Irgendwie wundert mich in der Hinsicht gar nichts mehr seit ich in einer Dokumentation gesehen habe wie einer der "Halbgötter" aus dem Krankenhaus Sachsenhausen vor laufender Kamera während (!!) einer Magenbypass-OP sagte, dass man Dicke eigentlichnur längere Zeit in einen Raum einsperren müsste, wo ihnen durch eine Klappe winzige Essensportionen gereicht werden bis sie ihr Idealgewicht erreicht haben. Geht ja leider, leider :rolleyes: wegen der Persönlichkeitsrechte der Patienten nicht, deshalb die "fragwürdigen" (!) OPs, die das gleiche bewirken. *


    So etwas unglaublich menschenverachtendes habe ich lange nicht gehört. Davon abgesehen, dass es klar zeigt dass dieser Arzt sich schlicht und ergreifend nicht mit dem Thema Übergewicht auseinandergesetzt hat, oder sich absichtlich komplett dumm stellt und das obwohl er jeden Tag mit dicken Menschen zu tun hat.


    Ich habe diese Dokumetation auch gesehen und gerade die von dir angesprochenen Aussage des Arztes in Erinnerung behalten. Allerdings in total anderer Erinnerung. Ich hatte den Eindruck, der Arzt wäre besonders AC-kritisch. Mein (verkürztes) Resümee aus der Aussage des Arztes: Eine OP ist wie Gefängnis. Eine OP würde mich wie der Aufenthalt in einem Gefängnis meiner Selbstbestimmtheit und meiner Freiheit berauben.


    Ich habe mir also die Doku im Netz noch einmal angesehen. Und ja, es fallen Worte wie Einsperren, Klappe und Essen zuteilen. Nur bin ich der Meinung, dass der Arzt damit etwas anderes ausdrücken will als: Sterrt die Dicken ein, rationiert ihr Essen, dann werden sie dünner.


    Er vergleicht die OP und den damit verkleinerten Magen mit der Klappe, durch die nun nicht mehr sehr viel Essen kommt. Nur dass bei dem Eingesperrtsein die Gesellschaft "Verletzung des Persönlichkeitsrechtes" schreit, während eine Verletzung des Rechtes auf körperliche Unversehrheit (er redet von Schinden des Organismus) von der Gesellschaft scheinbar akzeptiert wird, um eine Abnahme zu erreichen.


    Und was die fragwürdigen OP anbelangt: Meiner Meinung nach hat er die OPs mit "weniger essen, mehr bewegen" verglichen. Wenn "weniger essen, mehr bewegen", also eine Reduzierung der Kalorienzufuhr, kein Ergebnis bringt, dann wird eine Reduzierung der Kalorienzufuhr durch eine Magen-OP wohl auch kein Ergebnis bringen, von daher fragwürdig.


    Zum Schluss noch kurz angemerkt: Der Arzt ist nicht Chirug in Sachsenhausen, sondern ein Schönheits-/Wiederherstellungs-/Wieauchimmermandasnennenmag-Chirug aus Wiesbaden, der während der Äußerung gerade eine Bauchstraffung durchführt.


    Ich will den Arzt nicht in den Himmel loben, seine eigene Tätigkeit sehe ich sehr kritisch. Aber mir bleibt letztendlich das Fazit: Eine OP ist wie Gefängnis. Jedesmal, wenn ich gedacht habe: "Ach, so eine OP, das geht doch schnell und dann ändert sich alles." endet bei mir mit dem Gedankengang: "Aber ich bin nicht bereit, meine Freiheit und meine Selbstbestimmung für eine OP herzugeben. So ein Leidensdruck ist mein Dick-Sein nicht, dass es mir das wert wäre."

    Ich finde es ehrlich gesagt befremdlich, dass das Nicht-Tragen eines BHs ekelig sein soll. Sicherlich fehlt meinen Brüsten ohne BH eine gewisse Stützkraft, so dass sie mehr oder weniger wackeln, aber da jedenfalls mein Körper insgesamt nicht so straff und fest ist, wackelt da grundsätzlich immer irgendwo etwas mehr oder weniger.


    Über ästhetische Gründe könnte man ja noch streiten, aber Ekel?


    Wenn ich zuhause mal keinen BH trage, mache ich es übrigens wie mendi. Ich trage ein T-Shirt oder ein Trägerhemdchen und wenn ich schwitze, kommt das eben zwischen Bauch und Brust. Bei mir funktioniert das ganz gut.


    Solltest du den BH zuhause aber aus der Not heraus wegen der drückenden Stellen und nicht aus anderen Gründen ausziehen, würde auch ich dir zu einem anderen, besser sitzenden BH raten.


    Liebe Grüße