Beiträge von Hummel85


    Und ohne im sprichwörtlichen Sinne auf Details "rumreiten" zu wollen... Dir ist aber schon bewußt, dass gerade längere Aus- und Wanderritte mit überwiegend Schritt und einer hohen Last im Rücken alles andere als gut für einen Pferderücken ist? Der lange Rückenmuskel kann sich im Schritt am wenigsten aufwölben und somit am wenigsten Last aufnehmen. Weshalb gerade junge und/oder untrainierte Pferde vor dem Reiten auch Schritt geführt/longert und nicht geritten werden... aber das nur so am Rande erwähnt.


    Und daher hatte ich auch dazu geschrieben, dass solche Touren bei uns mehr Wandern als Reiten sind. Bei langen Touren sitze ich täglich nicht mehr als 3 Stunden im Sattel, und diese auch nicht am Stück.


    Wann ist denn bei euch "auf lange Sicht", wenn sich auf eben diese Schäden ergeben? Den Norweger reite ich nun seit über 11 Jahren und ich denke schon, dass man erkennt, wenn ein Pferd Probleme mit dem Gewicht bekommt - u.a. eben daran, dass es den Rücken nicht aufwölben kann, dass es "klemmig" läuft, dass es sehr triebig ist oder eben "vor dem Gewicht wegläuft" oder daran, dass es vermehrt schwitzt, pumpt, allgemein unwillig ist, etc..
    Natürlich KÖNNEN sich Schäden ergeben, aber diese kommen bei einem nicht ohnehin schon vorgeschädigten Pferd (sind sie nicht laut TA/Chiro/Ostheo) nicht von jetzt auf sofort - daher die fortwährenden Checks.


    "Unsere" Oma hat mich zum Beispiel in meinen Anfängen durch die Gegend getragen und uns auch gezeigt, wann es ihr zuviel wurde - ist lange her und sie trägt heute auch noch mit Begeisterung die Kleinen durchs Gelände und ist auf der Weide die schnellste - da sieht man dann zwar, dass sie mit Abstand die kürzesten Beinchen hat (1,20m), aber auf die Idee, dass sie mit riesigem Abstand die Älteste in der Herde ist mit ihren inzwischen 38 Jahren, auf die kommt kein Fremder!

    Hm, ich kann eure Aussagen in soweit verstehen, dass ich früher tatsächlich auch immer dachte, das geht nicht.
    Aber ob ihr es glaubt oder nicht, diese beiden stecken das einwandfrei weg, sagen mir u.a. auch Leute, die vorher abfällig über mich geredet haben ...
    Auch mit TA ist das besprochen worden, erst zu einer Zeit, in der ich noch etwas weniger auf die Waage brachte und auch jetzt regelmäßig - er hätte mich erstens niemals so schwer geschätzt und kannte/kennt ja auch den Zustand der Pferde und speziell ihrer Rücken. Die Tiere werden regelmäßig komplett durchgecheckt und natürlich ist auch die Besitzerin sehr dahinter, dass ihre Pferde fit sind.


    Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass durch die Ausrüstung noch sooo wahnsinnig viel dazukommt - zugegebenermaßen ist mein angegebenes Gewicht bereits MIT Klamotten, und zum Reiten kommt dann zusätzlich noch ein extrem leichter Distanzsattel (angepasst und mit guter Gewichtsverteilung), eine einfache Trense, eine Gerte, Turnschuhe und eine Reitkappe - für Turniere dann ein anderer Sattel, ein Reithalfter und Stiefelschäfte.


    Und noch eine kleine Anmerkung:
    Ich höre von so vielen übergewichtigen Reitern und Reiterinnen in Foren oder auf Lehrgängen, dass sie nicht mehr auf Turniere gehen, weil sie dort immer diskriminiert werden, also unbegründet schlechtere Noten bekommen würden oder u.a. auch abfällige Kommentare über Lautsprecher oder auch im Richterprotokoll zu finden seien.
    Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, ich reite (falls man das auf diesem Level schon sagen darf) relativ erfolgreich A-Dressuren und habe bisher nur Gutes zu hören bekommen (NACH den Ritten wohlgemerkt, DAVOR kamen schon auch die einen oder anderen abfälligen Kommentar, von den Blicken ganz zu schweigen).


    Dennoch würde ich niemandem in meiner Gewichtsklasse raten, einfach so mal auf ein Pony zu steigen - wie gesagt, die beiden haben mich bei den letzten 40 bzw. 25 kg "begleitet", es wäre aufgefallen, wenn sich an ihrer Leistungsbereitschaft oder ihrer "Form" etwas geändert hätte - und das eben nicht nur mir (wobei ich wirklich darauf achte), sondern eben auch anderen, die mich dabei genauestens im Auge behalten.



    Übrigens finde ich (kein Anspruch auf allgemeine Gültigkeit, nur meine persönliche Meinugn) es auch grenzwertig, ohne die in meinem ersten Beitrag genannten Faktoren zu berücksichtigen einfach "die Kalten" für übergewichtige Reiter zu empfehlen, denn gerade die sind es, deren Rücken (und allgemein ihr Knochenbau!) oftmals eben NICHT für das Tragen von schweren Lasten gemacht sind, da sie meist eben seit langer Zeit für die Zugarbeit gezüchtet wurden ...


    Edit sagt: Ich reite auch bei Weitem nicht täglich und wenn es nicht gerade ein langer Ausritt oder ein gemütlicher Wanderritt (hauptsächlich Schritt, viel Wandern/wenig Reiten) ist, dann sitze ich seltenst mal länger als 1 h im Sattel. In den Vorbereitungsphasen für Turniere bin ich zwar täglich auf dem Hof, aber da wird dann etwa 3 mal pro Woche geritten, der Rest ist Bodenarbeit, Spazierengehen oder eben "nur Stallarbeit"- Bewegung an der frischen Luft hält auch ohne Reiten fit (Offenstall, 9 Pferde/Ponys).

    Ha, neu hier im Forum und schon hab ich "mein" Thema gefunden ;)


    Ich wiege bei einer Größe von 1,77 m knapp 150 kg und gehe nach wie vor noch Reiten.
    Meine Reiterei feiert kommendes Weihnachten 20.Jubiläum, also bin ich schon eine ganze Weile dabei und war natürlich in meinen Anfängen auch noch um vieles leichter fürs Hü zu ertragen - wegen der langen Zeit würde ich auch sagen, dass ich für ein Pferd leichter zu verkraften bin, als ein (relativer) Anfänger mit gleichem Gewicht, da mein Sitz bereits gefestigt ist, ich weiß, wann und wie ich ein Pferd beim Reiten entlasten kann/muss und ich auch fähig (und selbstkritisch genug) bin, zu erkennen, wann ein Pferd mich nicht mehr (er)trägt.
    Aufgestiegen wird auf dem Hof, auf dem ich reite ausnahmslos mit Aufsteighilfe (so hoch, dass die eigene Hüfte sich etwa auf Höhe des Vorderzwiesels befindet). Es ist ein Ferienhof, auf dem auch "unterm Jahr" unterrichtet wird und auf dem unter anderem auch Heilpädagogisches Reiten angeboten wird - vielleicht ist man dadurch dort sämtlichen menschlichen Handicaps gegenüber aufgeschlossener ...
    Generell setze ich mich nur auf Pferde oder "Ponys" (aktuell ein 1,46 m großer Fjordwallach und eine 1,45 m große Lewitzerstute) bei denen ich schon von unten den Eindruck habe, dass sie mich abdecken müssten - ändert sich dieser Eindruck beim Reiten, bin ich auch sofort wieder unten.


    Schade finde ich es nur, dass so oft eine bestimmte Gewichtsgrenze genannt wird, ohne vorher auch nur im geringsten abzuklären, wie
    a) Mensch - Können, Gewichtsverteilung, Beweglichkeit, Körpergefühl/-kontrolle, Größe (sowohl Körpergröße => evtl. "Hebelwirkung" des Körpers, als auch Konfektionsgröße => Sattelsitzgröße), etc.
    und b) Pferd - Ausbildungsstand, Größe, Gewicht, Bemuskelung, Trainingsstand, Gesundheitszustand, Knochendichte (!!!), etc.
    zusammenpassen ...

    Ich gehe auch mit Begeisterung in die Sauna - und immer wieder fragen mich Bekannte (von schlank bis dick alles dabei), ob mich da die Blicke nicht stören oder ob ich mich da nicht irgendwie schäme.
    Meine Antwort ist inzwischen immer die gleiche, weil sie es einfach am besten trifft:
    Wer den Anblick nicht erträgt, soll wo anders hingucken.
    Wens interessiert, der kann mich gern anschauen.
    Unde wer mir was weggucken will - bitte, ist genug für alle da :D