Beiträge von Seraphina

    Kennt ihr auch noch diese Menschen meist jenseits der Sechzig, die einem ständig irgendwas auf den Teller laden und zum Essen mehr oder minder nötigen wollen? Es gibt da eine Verwandte von mir, bei der hilft wirklich nur, beide Hände auf den Teller zu legen, sonst hat man - wumm - gleich das nächste Stück Torte drauf liegen, auch wenn man dreimal "Nein danke, es reicht!" sagte.

    Nein, natürlich esse ich nichts, was ich nicht wollte und was man mir aufgedrängt hat. Aber was ich nicht wirklich versehen kann: Warum wollen genau dieselben Menschen dann Gespräche darüber führen, dass man zu dick sei und doch mal ein bisschen weniger essen sollte - um dann aufzuspringen und in der Küche ein Kuchenpaket zu packen, mit dem man eine ganze Schulklasse verköstigen könnte?

    Wie gesagt, ich lasse mir kein Essen aufnötigen, und ernstlich Kummer bereiten mir auch die Abnehmgespräche nicht, denn inzwischen weiß ich, wie ich meine Ohren auf Durchzug stelle, aber: Hat irgendwer von Euch durchschaut, was in deren Kopf vor sich geht? Ich finde das nämlich ziemlich rätselhaft.

    Ich schätze, das wird's sein. Sehr schön zu beobachten auch auf der Chipstüte: Die Nährwertangaben "pro Portion" sehen ganz harmlos aus. Nur besteht halt die "Portion" aus 25 Gramm. In einer Chipstüte sind 175 Gramm. Jetzt mal ehrlich: Welcher Mensch, ob dick oder schlank, braucht sieben Anläufe, um eine Chipstüte zu leeren?

    Birne. Was ziemlich doof ist, weil Kleidermachermenschen anscheinend der Meinung sind, wer eine große Größe trägt, der hat vor allem unglaublich viel Oberweite. :cool:

    Ich habe kein grundsätzliches Problem mit getragenen Klamotten, oftmals findet man ja die tollsten Teile im Second-Hand-Shop. Unterwäsche, Badeanzüge und Schuhe würde ich dort allerdings nicht kaufen wollen.

    Was ich befürchte, wäre der Effekt von Ulla Popkens Outlet-Stores: Zu haben wären dann die Größen 42, 44 und 46, weil einem alles andere von kaufwütigen Dicken aus den Händen gerissen wird, sobald es eintrifft. Und damit wäre der Laden dann halt nicht mehr sonderlich attraktiv für mich. Wenn man also irgendwie dafür sorgen könnte, dass das Sortiment halbwegs ausgewogen bleibt...

    Umkleidekabinen sind mir dann sympathisch, wenn dort eine Sitzgelegenheit ist und ein paar Haken für meine Handtasche, meine Jacke und die Tüte aus dem Buchladen. Warum da bei Popken Kleenex und Duftspray rumstehen, hat sich mir hingegen noch nicht erschlossen.

    Ansonsten: Lieber nach Größe und Farbe sortieren wie im Schuhgeschäft und nicht nach "Markenwelt" wie im Kaufhaus. Wenn ich ne schwarze Hose in meiner Größe suche, dann mag ich nämlich nicht an 15 verschiedenen Ecken suchen müssen. Denn: Einkaufen ist für mich kein Wellness-Lifestyle-Event. Ich mache das nicht, weil ich viel Spaß dran habe, stundenlang durch die Auslage zu stöbern und tolle klamöttchen zu bewundern. Ich mache das, um nicht nackig zu gehen. Alles, was den Einkaufsprozess für mich verkürzt und vereinfacht, wäre mir also willkommen.

    Ich bin nicht begeistert. Okay, dass ich auf Kopfsteinpflaster oder sonstigen Unebenheiten ständig umgeknickt bin, mag noch an meiner Dusseligkeit liegen - aber sobald man auf den Dingern nicht nur gehen soll, sondern vielleicht auch mal ein bisschen stehen (Warteschlangen, Empfänge...) - nicht gut. Gar nicht gut.

    Fände ich nicht schlecht, so ein bisschen Spaß an Bewegung. Allerdings nur, wenn es nicht nur darum ginge, dass halt die Dicken unter sich sind und dann aber dasselbe machen sollen wie dünne Menschen in normalen Sportkursen, sondern wenn der... wie heißt das, Vorturner?... wirklich auch drauf achtet, dass die Übungen für Dicke geeignet sind, dass zum Beispiel Gelenke nicht zu arg beansprucht werden durch ganz viel Hüpfen und Springen usw. Dann wäre ich sofort dabei.

    Darf ich diese Absage als eine Art Diskriminierung sehen, da im Absageschreiben selbst die Erkrankung als Knackpunkt der mangelnden Eignung genannt wird? Muss/Sollte ich um diese Stelle kämpfen? (...) Habe auch schon über ein Jahrespraktikum bei der DB nachgedacht, um mich dort zu beweisen, dass auch Diabetiker sehr gut ihren Dienst leisten können.

    Ich fürchte, das könnte ein ziemlich aussichtsloser Kampf werden. So hart es auch ist, ich glaube, in diesem Fall wäre es sinnvoller, sich um Alternativen zu bemühen. Nicht weil ich finde, dass man Dicke doch ruhig diskriminieren darf, sondern weil die Bahn sich nur schwerlich wird zwingen lassen, jemanden auszubilden, den sie für ungeeignet hält. Und wenn die Bahn dazu ins Feld führt, dass es ihr nicht um Dein Gewicht geht (welches vom AGG, soweit ich weiß, ohnehin nicht explizit aufgeführt wird), sondern um Deine gesundheitliche Eignung, wirst Du dagegen kaum was ausrichten. Auch nicht mit einem Jahrespraktikum. (Wobei ein Praktikum sicherlich immer noch besser ist als Hartz IV, aber nicht, um die Bahn doch noch zu überzeugen, sondern zur Verschönerung des Lebenslaufs.)

    Ich an Deiner Stelle würde die Sache abhaken und sehen, dass ich anderswo fündig werde. Alles andere dürfte nur unnötig Zeit und Kraft rauben, sorry.