hallo!
zeit meines lebens habe ich mich als agnostikerin begriffen. als ich zu oa kam, war ich so übergewichtig und krank, dass ich täglich befürchten musste, an einem schlaganfall oder einem herzinfarkt zu sterben. als krankenschwester weiß ich, dass es deutliche alarmsignale gab. zu diesem zeitpunkt war es mir egal, wer oder was mich rettet. ich war total verzweifelt. ich hatte zwei kleine kinder, die mich brauchten. und: ich hatte über zwanzig jahre des überessens und erbrechens hinter mir. tag für tag. es gab keinen tag, an dem ich normal gegessen hätte.
ich kam zu oa - und fühlte mich ganz merkwürdig, als von "höherer macht" die rede war. gott lehnte ich ab. was ich nicht ablehnte, waren die gruppenmitglieder, die mich sehr verständnisvoll aufnahmen und mich so akzeptierten, wie ich war: dick, verzweifelt, krank, hoffnungslos.
in den nächsten wochen fühlte ich mich allein schon vom gedanken an die gruppe getragen. da waren menschen dabei, die ich anrufen konnte, wenn es mir schlecht ging. da gab es menschen, die hatten, was ich wollte: gesundheit, freiheit vom zwanghaften essen. innerhalb allerkürzester zeit, zwei wochen vielleicht, war ich trocken. ich aß drei mahlzeiten am tag und erbrach mich nicht.
das war (und ist!) für mich wie ein wunder. nein. das WAR das wunder. für mich war das DIE erlösung. DER gottesbeweis. nichts und niemand auf der welt, weder liebe noch ärzte noch schwangerschaften noch sonst etwas hatten mich dazu bringen können, "normal" zu essen. jetzt konnte und kann ich es. die gruppe hat sich nach einigen jahren aufgelöst. ich bin immer noch clean. und mache inzwischen dinge, von denen ich niemals gedacht hab, dass ich dazu imstande wäre. oa hat mein leben gerettet. so einfach ist das.
viele grüße
samt&seide