Beiträge von anykey

    Solche Dinge wie Facebook bzw. Whatsapp haben dem "klassischen" Forum als Diskussionsmedium bereits seit Längerem den Rang abgelaufen.


    Ich kann mich noch gut an die Zeit hier im Forum erinnern, bevor die neuen (oder mittlerweile eher "die üblichen") Social-Media-Plattformen zum Massenphänomen wurden.


    Damals war definitiv mehr los. Ich persönlich finde den Effekt schade; ich kann aber nachvollziehen, dass die Bequemlichkeit für viele Menschen ein Grund ist, eben Facebook vorzuziehen.


    (Man kann die Datenschutz-Besorgnis-Themen, die sich aus Facebook als Zentralplattform ergeben, sicher stunden-, tage-, wochenlang breitwalzen, darauf wollte ich aber hier bewusst verzichten.)


    anykey,
    ein Social-Media-erfolgreich-Verweigerer

    Hey,


    wenn Du partout nichts findest und entsprechend bereit bist, jemanden für die Beratungsleistung und/oder Arbeit adäquat zu bezahlen, kannst Du auch mal bei einem Juwelier- oder Uhr(macher)geschäft fragen, ob Du bei einer Uhr Deiner Wahl dort ein dafür passendes, schick aussehendes Armband anbringen lassen kannst, und was sie Dir an solchen Wechselarmbändern anbieten können.


    Es kommt vor, dass Dich die Menschen dort auch dann gerne beraten, wenn Du die Uhr, um die es geht, nicht dort kaufst, sondern eben nur das Armband oder die Arbeit, die anfällt, wenn sie es für Dich tauschen.


    Natürlich gibt es aber auch die, die aus Prinzip nur an Sachen arbeiten wollen, die sie Dir auch vorher verkauft haben, aber die wollen dann eben kein Geld an Dir verdienen.


    Gruß und viel Freude bei der Suche
    anykey

    Ich habe mich früer immer dafür geschämt, tue das aber vielleicht 10 Jahren nicht mehr. Ich meine, ich habe die seit ich in der Pubertät war, habe trotzdem glücklich Frau und Kind und rundes Berufsleben, gehe auf die 40 zu, wen interessiert's noch?


    Ich bin früher noch nichtmal ins Fitness-Studio gegangen sondern habe mir Sportgeräte daheim hingestellt, weil ich zwar Bewegung mochte, aber nicht im Schaufenster stehen wollte.


    Wenn man aus der Teen- und Twen-Szene raus is, guckt irgendwie kaum noch einer. Man bewegt sich in seinem eigenen Biotop aus Arbeitskollegen und regelmäßigen Dienstleistern wie Einkaufsmöglichkeiten, Bussen, Ärzten und sonstigem, die einen eh "kennen".


    Kopf hoch. Die Scham kann man sich sparen.


    Selbstbewussten Gruß
    anykey

    Danke für die Antworten :)
    Zunächst einmal habe ich kein Rezept für das Bandagiematerial bekommen, da meine Ärztin der Ansicht ist, dass das bei meinen Beinen nicht halten wird.


    Du kannst konkret nach Produkten fragen, wie zum Beispiel (ich will echt keine Werbung machen, das Ding habe ich aber schon immer bekommen, einmal alle zwei Jahre wenn die Dinger halt kaputt sind): Rosidal Lymphset Ganzbein-6, PZN ist PZN 0105 949 0, Hersteller ist Lohmann & Rauscher. Die Koffer kosten Zuzahlung von 10 Euro; selbst kaufen würde ich sie nicht, da Du mit der entsprechenden Diagnose eine Indikation hast, bei der sie verordnet werden können.


    Ob Du mit einem "kleineren" Koffer auskämst, weiß ich nicht, ich habe den ganz Großen.


    Wegen "wird nicht halten": Sollte sie den Therapeuten überlassen, die das versuchen müssen. Ich weise Dich aber drauf hin, dass der Verband vielen Leuten sehr unbequem ist und man es wirklich wollen muss. Den Versuch gar nicht erst zu machen finde ich schon fahrlässig, wenn klar ist, dass Du das chronisch hast.



    Jetzt stehe ich aber ohne Kompressionstherapie da, da denn der Physiotherapeut meinte, dass ich die Kompressionstrümpfe/Hose erst nach den 6 Sitzungen bestellen soll. Also ich finde die Lymphdrainage ist verschenkt, denn ich habe jetzt weder Bandagen noch Kompressionswäsche. Dabei habe ich mehrere Mal nachgefragt wie der Ablauf ist. Ein Folgerezept bekomme ich dann auch erst im nächsten Quartal.


    Ich verstehe echt nicht den Sinn hinter einer einmaligen Verordnung.


    Das ist für Leute, die z. B. wegen einer OP ein vorübergehendes Lymphödem haben und deswegen nur sechs Mal brauchen. Du brauchst wahrscheinlich für ein Dauerrezept eine Diagnose wie Q82.xx (z. B. Q82.02). Frage den Arzt danach! Diese Rezepte fallen seit 01. 01. 2017 nicht mehr unter die Richtlinie der Haushaltsverordnung ("Budget"). Meine Hausärztin verschreibt mir alle 10 Wochen 10 Stück, 60 + 15 Minuten Ganzbein.


    Die Kompressionswäsche hätte ich auch gleich bestellt, aber mit nem Sechserrezept... das ist das dickere Problem...


    Wenn Du noch Fragen hast, nur zu :) Schön, dass Du mit dem Ödem nicht viel leidest; damit hadern hat eh keinen Zweck. Ich lebe auch ganz gut mit meinem, habe aber halt kein Lipödem.


    anykey

    Ich kann nur von meiner Warte schreiben. Ich habe seit Geburt ein Lymphödem ("hereditäres congenitales Lymphödem mit Haut- und Unterhautschäden") an beiden Beinen und Füßen. Ich beschäftige mich erst seit 2010 eingehender damit, um besser damit leben zu können.


    Lipödeme gibt es bei Männern nicht oder nur extremst selten. Vielleicht passt hier also nicht alles auf Dich.


    Ich trage jeden Tag Zehenkappen (das ist wie Handschuhe für Zehen), Wadenstrümpfe, Capri-Hose, unter meinen sonst normalen Klamotten.


    Ich muss jede Woche einmal zur Lymphdrainage, um meinen Stand zu halten. Das wird sich voraussichtlich mein Leben lang nicht ändern. Ich war mal dreimal pro Woche dort, es hat sich aber stark gebessert, weil ich das Zeug immer trage, auch bei fast 40 Grad im Schatten -- Winter sind gut, Sommer sind schlecht.


    Mein Sohn (jetzt 2) hat meine Gefäßfehlbildung geerbt. Er befindet sich gerade in der weiter unten erwähnten Kurklinik, die ihm gleich von klein auf damit helfen können; allerdings hatten wir Glück einen Kinderarzt gefunden zu haben der uns und meinem Hausarzt, der alles von mir kannte, zugehört hat.


    Ich bekomme im Kalenderjahr zweimal frische Kompressionswäsche. Das machen die Kassen in der Regel so, wenn es keinen durch einen Arzt bescheinigten triftigen Grund für mehr gibt. Anfangs konnte ich eine Garnitur mehr bekommen, weil der Arzt "hygienische Gründe" angegeben hat.


    Es lebt sich okay damit. Anfangs waren die dreimal 60 Minuten pro Woche halt doof, aber meine Arbeitsstellen hatten immer ein Einsehen und haben akzeptiert, dass ich dreimal die Woche morgens erst zwischen 9 und 10 da war, weil ich um 07:30 oder um 08:00 eben beim Physiotherapeuten war. Ich bekomme Lymphdrainage und danach einen Kompressionsverband für den ganzen Tag bis zum Zubettgehen, den viele sich nicht geben lassen weil er unbequem ist, der aber die eigentliche Arbeit macht und jetzt mittlerweile nicht mehr unbequem ist, weil ich ihn seit Jahren bekomme.


    Ich gehe einmal alle paar Jahre in die Földiklinik nach Hinterzarten während einer jeweils von der Rentenkasse bezahlte medizinische Rehabilitation. Diese Behandlungen haben mir sehr geholfen, aber die Klinik ist ein wenig rustikal und wahrscheinlich auch wieder nicht jedermanns Sache, und es gibt dort Ärzte, die von Adipositaschirurgie viel halten. Denen muss man aber nicht zuhören.


    Ernährungstechnisch: Vegane Kost ist meiner Meinung nach blanker Unfug und hat damit nichts zu tun. Wenn Lymphödeme längere Zeit unbehandelt bleiben, lagern sich Eiweiße an den
    "Ödemwänden" ab, diese Ablagerungen werden Indurationen genannt. Diese werden mit der Zeit zu neuem Bindegewebe, und das Gesamtvolumen des Ödems steigt dadurch manchmal (auch dauerhaft), manchmal aber auch nicht. Das hat aber mit Nahrung nichts zu tun, sondern damit, dass Lymphe im Allgemeinen eiweißreich ist. Ich habe gute Erfahrungen mit längeren Fastenkuren gemacht, aber das ist nicht jedermanns Sache und gehört nicht in die Thematik des Forums; wenn Dich das interessiert, schreibe mir eine Nachricht.


    Zum Thema Behandlung von Lipödemen: Es wird ab und zu versucht, diese mit Liposuktion zu behandeln. Während das den Betroffenen ab und zu auch wirklich Linderung zu bringen scheint, wird dabei fast immer das Unterhautgewebe mit verletzt, und damit entsteht dann im jetzt freien Interstitium schneller ein Lymphödem als ohne Liposuktion. Das bedeutet in der Regel macht es die LS nur schlimmer und es muss an sich davon abgeraten werden.


    Die hier geschilderten Dinge sind meine Erfahrung und keine Empfehlungen oder medizinischen Ratschläge. Ich bin kein Arzt, sondern nur seit 38 Jahren betroffen, also was weiß ich schon.


    Viele Grüße
    anykey

    Als Kraft- und Ausdauersportler könnte ich nie mit bedeckten Schultern und Armen trainieren, da ich soviel Hitze dabei erzeuge, dass ich dabei extrem schwitze. Ich trage immer sowas wie "Muskelshirts".


    Ich bin aber halt auch n Kerl.


    Und wegen meiner Lymphödeme stecke ich von den Zehen bis zum Brustbein in (schwarzem) Kompressionsstoff... Irgendwo muss die Hitze halt hin.

    Hallo Schokosahne,
    Was ich jedoch noch wichtig finde... Achte darauf, dass du nicht nach Lymphödem behandelt wirst! Dies hilft nur perifär bedingt erfolgt sogar eine verschlimmerung.


    Wie soll sie das denn machen, wenn sie Lymphdrainage verschrieben bekommt, die eigentlich immer verschrieben wird? Inwiefern gibt es eine "Verschlimmerung"? Kannst Du da genauer werden? Die Damen, die ich mit Lipödem kenne, leiden sogut wie immer auch gleichzeitig unter einem Lymphödem; es wurde in der Medizin beobachtet, dass ein Lipödem so gut wie immer zu einem Lymphödem führt. Denen zu raten, sich das nicht behandeln zu lassen, finde ich an sich schon fast grob fahrlässig; bitte beschreibe Deine Erfahrung genauer.


    Zitat


    Aus eigenerErfahrung kann ich dir sagen, dass ich es wohl nur begrenzt richtig mache. Ich ziehe meine Strümpfe nur bei Bedarf (hitze, Flug, Stress, Schmerzen...) an und fahre damit gut. Früher habe ich sie stetig getragen und hatte stärkere schmerzen in den Beinen. Ob es langfristig richtig ist? Wohl nicht, aber genau sagen kann es keiner...


    Ich halte da mal mit meiner Frau dagegen, die Schmerzen bekommt, wenn sie die Strümpfe zu lange nicht trägt. Sie hat ebenfalls beidseitig Lipödeme.


    Ich will Deinen Post nicht kleinreden, aber bitte(!) beschreibe das genauer, gern auch per PM.


    Viele Grüße
    anykey


    Ich habe natürlich keine Lipödeme; diese sind bei Männern auch extrem selten. Ich verbringe aber seit einigen Jahrzehnten mein Leben mit Ödemen und kann jede Erfahrung brauchen, die genau beschrieben wird.

    Also, hier mal was ich weiß:


    * ich gehe regelmäßig zur manuellen Lymphdrainage (anfang der Therapie: 3x pro Woche, jetzt mittlerweile 1x pro Woche) und werde an den Terminen mit Bandagen extrakomprimiert. Kasse bezahlt Verbandsmaterial (ein Koffer pro Jahr weiß ich sicher; ob das öfter geht, nicht).


    * die Kasse muss zweimal im Jahr eine neue Versorgung bezahlen.


    * Die Kasse muss einmal im Jahr Schuhe bezahlen, falls Du spezielle Schuhe benötigst (bei mir: Varomed Bandageschuhe). Wenn Du dazu noch Fehlstellungen der Fußknochen hast, bekommst Du auch die Einlagen dafür einmal jährlich bezahlt.


    * Du hast seitens der Rentenversicherung alle vier Jahre Anspruch auf zuzahlungsfreie Reha in z. B. der Földiklinik, die ich sehr empfehlen kann.


    Für andere Dinge kann man sich gerne per PM austauschen. Ich leide seit Geburt unter beidseitigen hereditären Lymphödemen.


    Gruß
    anykey

    Zu "Dr. Google":


    Ich bin nicht zuletzt zahlender Kunde. Und ich habe genau wie bei allen Dienstleistungen das Recht, mich darüber zu informieren, was der Arzt tut, wenn er mich behandelt — "Oooh, Dr. Google" ist mein gutes Recht.


    Wenn ein Handwerker rumschlampt, und ich wissen will, ob man das so machen muss, um ggf. eine informierte Diskussion zu führen, frage ich auch zuerst Google. Und wenn meine Recherchen eben was verkehrtes zu Tage bringen, will ich wissen, was daran verkehrt ist, und keinen flotten Spruch. Dafür werden diese Leute nämlich bezahlt.


    Ich habe nur einen Körper, und nervigerweise interessiere ich mich auch dafür, was damit ist, wenn etwas ist. Ich brauche kein Kräuterweib, das Orakelknochen wirft und mir dann sagt, dass ich in einer Vollmondnacht ein Ritual vollführen muss; ich brauche eine Diagnose oder Therapie, mit der ich was anfangen kann und die ich verstehe. Die Zeiten, in denen die einschlägigen Informationen einem kleinen Personenkreis vorbehalten waren, sind ganz einfach vorbei.


    Das hohe Roß dieser Leute ist sogut wie gänzlich unverdient. Ohne Patienten gibt es kein Kapital, und mich ist so jemand nach der ersten Diskussion schon los. Aber ich bin ja auch schon sehr frustriert und habe meine Achtung vor dem weißen Kittel schon ewig verloren. Die Person die ihn trägt, kann sich allerdings Achtung verdienen. Das läuft in so ziemlich jedem Beruf so, habe ich mir sagen lassen.


    Gruß
    anykey

    Ich habe mich einmal am großen Zeh verletzt und habe mehrere Tage nichts bemerkt.


    Vier Tage danach (Donnerstags) habe ich so heftiges Fieber mit Grippesymptomen bekommen, 39.6 Grad hatte ich da; Freitags morgens dann auf Drängeln meiner Frau zum Arzt. Dort hätte der mich beinahe ins Krankenhaus eingewiesen wegen eines schwer verlaufenden Erysipels (Rotlauf).


    Unbehandelt reichen die Folgen von Herzmuskelentzündung bis Blutvergiftung. Es kann sehr wohl tödlich ausgehen, wenn man gar nichts macht.


    Verursacht werden die Dinger durch eine Streptokokkeninfektion an einer offenen Wunde, wenn genug "Brutraum" vorhanden ist wie ein Lymphödem* oder sowas (kann auch Bindegewebe ausreichen).


    Das Immunsystem unternimmt zu lange nichts, denn die Bakterien sind für unseren Körper "normal" und Teil der üblichen Hautflora. Deswegen müssen da Antibiotika dran. Das heilst Du nicht von allein aus, kannst es mir ruhig glauben. Wenn ich einen Tag später gekommen wäre wäre das Intensivpflege gewesen. Wenn ich das Wochenende abgewartet hätte....


    Bitte SOWAS immer ernst nehmen :) Gute Besserung!


    Gruß
    anykey


    *) habe seit Geburt an beiden Füßen primäre Lymphödeme. Ich habe 30 Jahre lang kein Erysipel bekommen, deswegen wußte ich garnicht, was das war.

    zu diesem Vortrg würde ich, wenn es irgendwie möglich ist, hingehen und "unqualifizierte Fragen " stellen.
    Sollten sie versuchen, Dich mit Gewalt zu entfernen, dann mach es wie bei den Demos - hinsetzen und die Hände unter den Knieen verschränken....


    Hab ich komischerweise auch dran gedacht. Ich hätte da heutzutage meinen Heidenspaß :)


    Ist der Vortrag "offen"? Wo ist der? :)

    Abbilden tun sie sie schon :D
    Man weiß nur nicht welchen "Ausschnitt" man erwischt hat und kann deshalb nicht von den Daten auf eine allgemeine Gesetzmäßigkeit zurückschließen, weil ohne tieferen Einblick überhaupt nicht sagen läßt, warum gerade dieses Experiment diese Daten ergibt und andere gleichartige Experimente widerum etwas völlig anderes bis hin zu etwas völlig Gegensätzlichem.


    Danke, dass Du meine Intention nochmals deutlicher erklärt hast. Glaubst Du, dass die Ärzte böse sind, wenn man sie nach der wissenschaftlichen Grundlage für ihre Behauptungen ausquetscht?


    Das ist im Übrigen die von mir bevorzugt angebrachte Kritik an der heutigen Herangehensweise der Medizin. Auf der endlosen Suche nach Wertschöpfung werden mit statistischen Methoden sowohl Ausgangsmenge (also Testobjekte, Teilnehmer) als auch Annahmen "passend" gewählt. Ist wider erwarten die Studie nicht für den Auftraggeber gewinnbringend, schmeißt man sie weg oder es ist "halt ein unbedeutender Ausreißer" (Ausnahmen existieren natürlich auch hier; manche Studien sind natürlich auch mal nicht mangelhaft).


    Die Resultate des "passend gewählten" Experiments sind dann aber möglichst undifferenziert auf alle anzuwenden und natürlich haben alle unrecht, die behaupten, dass das alles gar nicht stimme und wer wie ich die vorherrschende Methodik für komplett absurd hält ist halt ein "Verschwörungsspinner".

    Als ich in einer Kurklinik für Lymphologie mit meinem behandelnden Arzt das Gespräch über bei mir angeblich extrem notwendige Adipositaschirurgie hatte, kam auch das Versprechen von mehr Lebensqualität ins Spiel.


    Misstrauisch wie ich nunmal bin (der Arzt hat mich ja an dem Tag das erste Mal gesehen und wußte nicht dass ich seltsame Hobbies habe) habe ich auch gefragt (ist paraphrasiert; das Gespräch war etwas länger, es wurde mehr um den Brei rumgeredet, mit mehr Pausen):


    Ich: "Wie ist das mit meinem Hobby, Kraftsport, intra-abdominaler Druck zur Versteifung des Körpers beim Kreuzheben von sagen wir mal über 150 Kilo?"
    Arzt: "Sie müssen keinen Sport mehr treiben um schlanker zu werden."
    Ich: "Ich mach das aber gar nicht weil ich damit schlank werden will. Ich mache das weil ich Spaß daran habe. Also ist die Antwort?"
    Arzt: "Naja Sie müssten diese Sportart wahrscheinlich aufgeben."
    Ich: "Also mache ich es nicht."
    Arzt: "Bedenken Sie doch mal, was Sie im Tausch davon hätten?"
    Ich: "Weniger Lebensqualität wegen eines aufgegebenen Hobbies?"


    Arzt war dann still. Was mir aber auch wieder zeigt, dass auf die Lebenssituation nicht viel Rücksicht genommen wird bei solchen "Beratungen". Seitdem kann ich mir gut vorstellen wie solche "Beratungsgespräche" laufen: Ohne sich eingehend mit dem Patienten, seinen Vorstellungen und Ansichten zur vielgepriesenen "Lebensqualität" zu beschäftigen.


    Achso und natürlich wäre ich der ERSTE in x Jahren der es ohne packen würde. Aber jetzt bin ich trotzdem viel leichter als vorher.


    Grüße
    anykey


    Edit: Empfohlen wurde mir ein RNY, sollte mal erwähnt werden. Intra-abdominaler Druck ist da natürlich genau die falsche Sache. Wußte ich damals aber nicht, er sagte nur "Magenbypass" (kannte ich vorher auch nicht). Sonst hätte ich sogar meinen Spaß gehabt.

    Im Übrigen beweisen Studien eigentlich nie irgendwas. Wer denkt, dass empirisch gesammelte Daten zwangsläufig Gesetze abbilden, gerade in der Medizin, ist mehr als uninformiert und sollte sich schleunigst mit dem Begriff des wissenschaftlichen Beweises auseinandersetzen.


    Ich postuliere übrigens, dass Brot tödlich wirkt, denn ein Großteil der heute sterbenden hat in seinem Leben Brot gegessen.

    Hm, schade... darf ich nicht dick sein und Obst/Gemüse als wichtig und gesund erachten?


    Aber natürlich darfst Du das. Allein die Aussage, dass Dir Obst und Gemüse wichtig sind und Dir schmecken wird Dir keiner anlasten.


    Die Aussage, die ich persönlich nicht mehr hören kann, ist das (m. E.) Märchen der "ausgewogenen" Ernährung, die ja so gut und gesund sein soll für alles und jeden. Weißt Du, wenn Du eine gewisse Zeit damit verbracht hast, stößt Du am Ende auf so Sachen wie "Natürlich sind Obst und Gemüse gesund" und wenn Du hinterfragst, sagst, dass es dafür keinen (Achtung: Bitte für das nachfolgende Wort mal genau drüber nachdenken was es bedeutet: ) Beweis gibt, wirst Du angeguckt, "doch doch, weil es eben gesund ist". Das alleine ist aber eben keine Antwort, sondern Beweis durch Behauptung und damit unzulässig.


    Für viele Dinge hat die Medizin seit Jahrhunderten einfach geraten. Nur aus nicht so vielen Dingen lässt sich so einfach Kasse machen wie aus Schönheitsidealen. Und Dicke sind ja definitionsgemäß immer selbst schuld.


    Ich werde meinen eigenen, speziellen Fall jetzt nicht wiederholen. Interessiert auch für die Diskussion nicht. Aber ich habe da ne Menge erlebt. Und am Ende waren es einfach Ärzte, die das, was ich hatte, "halt noch nie gesehen" hatten und dann eben geraten haben. Und solche Erfahrungen können dazu führen, dass eine ganze Waggonladung Leute, die aus der gleichen "medizinisch motivierten" Ausbildung kommen, eben leider mit entwertet werden. Ich glaube auch nicht dass da jemand Dich, also Deine Person (die kennen wir ja persönlich in der Regel überhaupt nicht) angreifen wollte.


    Gruß
    anykey

    Und dann war da noch... jemand, der eine Gefäßkrankheit hatte, wodurch die Ödeme in seinem Körper 25 Jahre lang wuchsen während ihm immer erzählt wurde er würde zuviel und falsch essen.


    Übrigens von den gleichen Ärzten und Ernährungsberatern, die das Märchen vom gesunden Obst und gesundem Vollkorn unreflektiert jedem erzählen der es nicht mehr hören kann.


    Heute habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich keinerlei Obst vertrage. Ich kriege Sodbrennen, dass ich im Sitzen schlafen muss. Das gleiche gilt für bestimmte Sorten von Mehl und Kartoffeln nach einigen Tagen.


    Ich ernähre mich (ohne das jemandem aufnötigen oder empfehlen zu wollen) nach Robert Atkins und kann wieder schlafen und es geht mir seitdem (schon paar Jahre her) echt gut.


    Und seitdem wir wissen dass ich bis unter den Brustkorb von den Fußspitzen aus Ödeme hatte die man nicht weghungern kann, habe ich durch entsprechende Behandlung 55 kg verloren. Julchen, Zahl entfernen wenn Du meinst dass das hier nicht hergehört.


    Und dafür, dass man mir und vorher meinen Eltern 25 Jahre erzählt hat, "der frißt zuviel", kann ich über Leute die sich auf "ihr Studium" zu Ernährung berufen, nur milde lächeln. Da werden Inhalte gelehrt, die an Theologie ranreichen: "Wir glauben, ...".