Hallo Ela,
nun, viele Angehörige haben das Problem, nicht "loslassen" zu können. Das ist aber eminent wichtig - einerseits für Angehörige selbst, damit sie nicht "nur" Pflegende, sondern auch individuelle Personen sein und bleiben können - und auch für die sog. "Behinderten", denn Verselbständigung oder Weiterentwicklung ist kaum möglich, wenn lebenslang immer drumherumgegluckt wird.
Was wird, wenn du irgendwann nicht mehr kannst oder stirbst - und deine Tochter nicht daran gewöhnt ist, mit anderen klar zu kommen (jetzt egal ob in eigener Wohnung - mit Assistenz oder ohne, in ner Wohngemeinschaft oder ner Einrichtung -weiß ja nicht, inwiefern deine Tochter "behindert" ist und wie weit ihr Verselbständigung möglich wäre.)?
Es ist natürlich mörderschwierig, Assistenz zu bekommen, die menschlich, zeitlich und finanziell "passt", logisch ... das ist ein ewiges Rumprobieren. Aber ich halte es, wie gesagt, für extrem wichtig - für euch beide!, dass nicht auf Dauer die Hauptzuständigkeit bei dir liegt ... Wenn du das tiefer diskutieren möchtest, schreib mir doch ne PN, wir kommen jetzt weit vom Thema "dick sein" ab ...
Zum Thema Neurochirurg: Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass bei BSV allein der Orthopäde zuständig wäre. Diese Fachrichtung ist nämlich hinsichtlich BSV-Operationen gar nicht so spezialisiert - Wirbelsäulen-OPs (und die Bandscheiben sitzen ja nun an der WS) machen in der Hauptsache NeurochirurgInnen (je nach dem auch in Zusammenarbeit mit OrthopädInnen). Es gibt niedergelassene Neuros, die Belegbetten in Krankenhäusern haben und ambulant beraten.
Wenn es um Nervenschädigung (durch BSV) geht - und da wären die Symptome halt Kribbeln, Taubheit, Blaseninkontinenz etc. - ist zwingend der Neurochirurg zu konsultieren. Da ist die Orthopädie stumpf am Ende der Zuständigkeit.
Ohne Nervenschädigung, aber bei persistierenden Schmerzen auch nach längerer Krankengymnastik etc. könntest du dir auch überlegen, zu einer spezialisierten SchmerztherapeutIn zu gehen. Das sind absolute Profis darin, Dauerschmerzen zu begegnen (auch ohne OP, wo immer es möglich ist).
Ich selbst bin - auch nach 2 WS-OPs - Schmerzpatientin, und wenn einer mich wieder arbeitsfähig hinkriegt, sollten die meisten anderen nicht bange sein (witzigerweise ist der Doc selbst dick, so dass dumme Kommentare hinsichtlich "als Dicke Rollstuhl fahren" = "sich in den Rollstuhl gefressen haben"= "selbst schuld sein" endlich mal ausbleiben )
Solidarischen Gruß
KK