Zitat von Na_IchIch persönlich sehe aber z.B. nicht ein, dass es Bemessungshöchstgrenzen gibt. Warum soll jemand, der 10.000 Euro im Monat netto verdient den gleichen Sozialsatz zahlen, wie jemand, der 4000 Euro verdient? Diese Höchstgrenzen müssten erstmal weg. Ich glaube, dass dann so einiges noch in die Kassen käme. Wohlstand gibt es nämlich trotzdem noch mehr als genug.
*Zustimmung*. Die Bemessungshöchstgrenzen habe ich auch schon immer als ungerecht empfunden. Warum sollen Bezieher mittlerer Einkommen das gleiche zahlen wie wirklich Gutverdienende?
Als genauso ungerecht empfinde ich eine Steuerreform, die Besserverdienenden wesentlich mehr bringt als Durchschnitts- oder Geringverdienern (deren "Gewinn" durch erhöhten Zwang zur privaten Rente- und Krankenversicherung ohnehin mehr als aufgefressen wird). Auch die Absenkung des Spitzensteuersatzes halte ich für unangemessen - Reiche haben prozentual viel weniger fixe Kosten (für Wohnung, Kleidung, Krankenversicherung etc.), daher ist es gerechtfertigt, wenn sie höhere Steuern zahlen.
Zitat von Na_IchNatürlich wird dann schnell von Sozialneid gesprochen, mir auch egal.
Den Vorwurf empfinde ich ohnehin als unsägliches Totschlagargument. Es hat nichts mit Neid zu tun, wenn man fordert, dass Wohlhabende finanziell stärker herangezogen und Schwache entlastet werden.
Zitat von gittalDavon abgesehen wäre es Sache des Staates Arbeitsplätze zu schaffen und die Leute zu beschäftigen.
Die Regierung behauptet ja, dass genau dies durch die Ein-Euro-Jobs nun endlich getan wird - was ich als den Hohn schlechthin empfinde. Die Ein-Euro-Jobs sind meiner Ansicht nach *keine* sinnvolle Förderung, sondern dienen lediglich dazu, die Statistik zu schönen, Leute aus dem Leistungsbezug zu verdrängen, Pflege, Kinderbetreuung etc. billiger zu machen und generell die Löhne im Niedriglohnbereich abzusenken.
Die Theorie hinter den Reformen besagt, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland entstanden sei, weil die zu hohe Sozialhilfe die Niedriglöhne in die Höhe getrieben hätte und einfache Arbeit deshalb zu teuer geworden sei. Wovon die Leute leben sollen, wenn die Löhne weiter sinken, beantwortet sie nicht wirklich.
Zitat von PandoraEs werden nicht nur die von gittal zitierten AI-Grundsätze mißachtet, sondern auch unser Grundgesetz mit Füßen getreten (und das nicht erst seit Hartz IV).
Das stimmt. Schon allein die "Eingliederungsvereinbarung", mit der Langzeitarbeitslose sich selber unterwerfen müssen, verstößt gegen die Vertragsfreiheit.
Viele Grüße,
Kimmie