"Ich hab Halsschmerzen" Antwort: "Sie müssen abnehmen"

  • Hallo!

    Ich stöbere schon den ganzen Tag hier durch dieses Forum und jetzt ist es soweit... muss auch mal meinen Senf dazugeben.
    Mein Hausarzt, Allgemeinmediziner, reduziert mich auch oft auf mein Gewicht...
    Da bekomme ich dann folgendes zu hören..
    - Ich bin dort um eine Blutabnahme machen zu lassen (Kontrolle wg. Pfeiff. Drüsenfieber), da sagt er unaufgefordert: "Sie wollen doch mal Kinder haben, da werden Sie mit Ihrem Gewicht Probleme bekommen"
    - Im Dezember 2003 bin ich gestürzt, Kreuzbandriss, nachdem ich zweimal am Knie operiert wurde und dort immer noch ein Taubheitsgefühl an der Narbe hatte, lief er wieder zur Höchstform auf:" Bei dem Gewicht, Frau D., da müssen Sie was ändern, Sie werden immer wieder hinfallen, wenn Sie sich nicht unter Kontrolle haben" AAAARRRRGGGGHHHH.


    Aber das Schönste ist ja noch, daß er dann immer in seinen Schreibtisch gegriffen hat, und mir diverse Pülverchen (für den Quark, in die Milch und als Suppe ect.) verkaufen wollte. Dieses Zeug ( einmal habe ich mich breitschlagen lassen ) schmeckt dermaßen erbärmlich, daß ich danach umso mehr gegessen hatte. Ach ja, und eine Körpermessung hat er mich auch verkauft (5 EUR), nur damit er mir hinterher sagen konnte, daß mein BMI zu hoch ist... Cleverle...


    Also.. Kopf hoch...
    Liebe Grüße
    Eeda

  • Hallo Eeda,


    Dein Arzt hat aber einen Schaden, denn mit der Ärztlichen Ethik lässt sich so erwas nicht vereinbaren. Auch ist es glaube ich sogar gegen bestehende Gesetze wenn er Dir so etwas verkaufen will.
    Den kannst du am besten bei der Krankenkasse melden und Dir schleunigst einen anderen Arzt suchen.

    Viel Kraft wünscht
    Mechtild

  • --> melisah

    irgendwie sehr beruhigend für mich, daß du das auch so siehst. Vor allem, da er nicht mal im Ansatz versucht, mein Gewicht zu hinterfragen. Frei nach dem Motto, die ist noch jung, da kann es nur das unkontrollierte Essen sein.. ( Er hat ja gar nicht so unrecht, :o) und ich will ja auch gar nicht auf die Standardtheorie mit den Drüsen oder Allergien drängen, aber könnte er mich nicht mal fragen, ob wir die Schilddrüse mal untersuchen lassen. Da wird schon nix dran sein, aber man kann es ja mal abklären. Genauso wie das mit meinem Bein, ich bin zu ihm hin, weil ich angst hatte, daß die bei den OP’s vielleicht ne Vene kaputtgemacht haben oder ähnliches ( habe extremes Kältegefühl in meinem Bein, wie ein Wasserfall.. egal.. ). Das Einzige das ihm einfällt ist mein Gewicht.

    Ich habe mich mal auf ne Nahrungsmittelallergie testen lassen. Da gelesen habe, daß Übergewicht zum Teil auch daran liegen kann :confused:.. Und es fängt ja schon an mit einer Allergie auf Nüsse, Steinobst und Erdbeeren. Er hat den Pricktest gemacht, und siehe da.. ich bin auf Curry, Weizenmehl, Anis und Kümmel allergisch. Er drückt mir die Auswertung in die Hand und das war's. Ich weiß bis heute nicht, wie ich damit umgehen soll. Soll ich es weglassen? Kann mir irgendwann was passieren?

    Sorry, daß ich mich jetzt so auslasse hier, aber ich merke gerade, daß mich daß alles doch ziemlich wurmt. Und leider bin ich erst am Anfang meines Weges, mich mit meinen Rundungen zu akzeptieren..

    Eeda

  • Aaaalsooooo;


    es gibt bei den Ärzten wie überall so'ne und solche.
    Mir sind schon viele Intelligenzallergiker im weißen Kittel begegnet,vor allem in letzter Zeit, quer durch alle Fachrichtungen, solche, die mich ungefragt auf die " neue Möglichkeit" eines Magenbandes/Magenverkleinerung; gastric banding u.ä. ansprechen.
    Selbstverständlich OHNE mich vorher zu fragen warum ich zu dick bin, wie ich mich ernähre, ob ich an diesem Zustand etwas ändern will....etcetc...
    Meinen behandelnden Ärzten mag ich ja noch soetwas wie Sorge um meinen Gesundheitszustand zusprechen, aber die jungsche Fast-noch-Studentin beim Gesundheitscheck vor'm Blutspenden??? Hallo???

    Der Spitzenreiter war allerdings der Chirurg, der mir eines Jahre im Juli empfahl, doch bis Ostern einfach nichts zu essen, denn selbst nach so einer langen Null-Diät wäre ich immer noch zu fett, mein Körper könnte noch viel länger ohne Nahrung auskommen, ich hätte noch genug Reserven. Gekrönt hat er seine Aussage mit der Bemerkung, ich würde aussehen wie ein Sumo-Ringer. Fragt mich nicht, wie ich nach Hause gekommen bin, ich hab auf 20 km Autobahn geheult wie ein Schloßhund, ein Wunder, daß da nichts passiert ist. Ich ärgere mich heute noch, daß ich ihm nicht einfach mit einem von seinen Skalpellen den Schw***in Scheiben geschnitten habe. Allerdings ist das mehr als 10 Jahre her, und ich war damals noch total eingeschüchtert von den jahrelangen Indoktrinationen von Werbeindustrie und herrschender Lehrmeinung, daß allein Kalorienzählen schlank macht, ich fühlte mich nur noch als totaler Versager, weil ich nicht schaffte, was doch ach so einfach sei, sich einfach zusammenzureißen.

    Und da sind die anderen Ärzte, die zur Fraktion der "Wissenden" gehören.
    Ich habe letztes Jahr den Hausarzt gewechselt, weil ich das Gefühl nicht los wurde, für meinen alten Arzt nur noch ein Mittel zur Besitzstandswahrung zu sein. Er hat mich überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, wenn ich versuchte mit ihm über meine Probleme zu reden. Auch meine Krankeiten haben ihn nur dann interessiert, wenn sie nicht mit meinem Übergewicht zusammenhingen, Grippe zu haben war ok, geschwollene Beine (später von anderen Ärzten als Lymphödem diagnostiziert) hat er abgetan mit der Bemerkung, das sei nur Fettgewebe, ich solle abhnehmen, dann ginge das von alleine weg.
    Meine neue Hausärztin hat mich gleich beim ersten Besuch angesprochen, sehr deutlich, aber mit sehr wenigen Worten und äußerst taktvoll und zurückhaltend, daß ich, wenn ich etwas gegen mein Gewicht tun wolle, mit ihrer Unterstützung rechnen könnte. Das war für mich sehr wichtig, denn wenn mich einer mit der Holzhammer-Methode überfällt, mach ich gleich dicht. Und dann kam der absolute Oberhammer:
    Sie sagte doch glatt zu mir: "Frau xx, sie müssen ESSEN! ESSEN SIE SICH SATT! SIE MÜSSEN SATT WERDEN! ICH HABE JEDE MENGE PATIENTEN DIE MIT ÜBERGEWICHT BUCHSTÄBLICH VERHUNGERN!" Ich hab' geglaubt ich bin im falschen Film. Eine Ärztin, die mich zum Essen auffordert? Na klar, meine Ernährung mußte ich schon umstellen, aber ihre Ratschläge sind Gold wert. Ich esse mich seitdem wieder satt, mein Stoffwechsel ist wieder in Gang gekommen, die Verdauung hat sich verändert, ich esse mehr Gemüse und Obst als je zuvor, obwohl ich das bei sämtlicher Fehlernährung schon immer in rauhen Mengen gegessen habe. Aber ich zähle keine Kalorien mehr und nicht nur mein körperlicher sondern auch mein geistiger Zustand hat sich verändert. Ich fühle mich wieder fitter, weil ich nach mehr als 20 Jahren Selbstkasteiung wieder angefangen habe zu frühstücken. Man merkt gar nicht, wie wichtig das ist, wenn man sich das jahrelang verkneift um Kalorien zu sparen. Und daß Hungern dick macht, so richtig dick, hat sich ja mittlerweile rumgesprochen..... Ich habe jedenfalls nach ca 5 Monaten ohne Genußverzicht schon ein paar rutschende Hosen, und ich hoffe es geht weiter so, auch wenn die Abnahme von den Kilozahl nicht so groß ist, aber das ist ja auch zweitrangig. Wichtig ist daß die Tendenz stimmt und ich mich wohl fühle. Und das tue ich. Dank meiner neuen Ärztin, der ich am liebsten die Füße küssen möchte für diese bahnbrechenden Erkenntnisse, die sie mir in wenigen Gesprächen vermittelt hat.

    Liebe Grüße
    Anke

  • Hallöle,

    kenn ich auch alles. Letztes Jahr war ich zum Check bei meinem Arzt. Der wurde allerdings durch eine Ärztin vertreten, die mir prompt ein 24-Stunden-Blutdruckmessgerät aufdrängen wollte "Sie haben bestimmt hohen Blutdruck!!". OBWOHL ich gesagt habe, ich habe keinen hohen Blutdruck. Na gut, ich habs gemacht, man wird da ja auch immer verunsichert. Und was war? Das Gerät gab nach 12 Stunden seinen Geist auf und mein Blutdruck lag in diesen 12 Stunden durchschnittlich bei 120/75. Was will man mehr?

    (Im übrigen sind die Blutdruckgeräte-Armmanschetten immer nur für dünne Arme ausgelegt - ätzend).

    Das beste war aber das diese Ärztin mit mir eine Psychotherapie anfangen wollte. Sorry, ich bin nur dick, sonst fehlt mir nichts. Zu meinem Arzt gehe ich nur noch, wenn ich weiß, daß die dämliche Vertretung nicht da ist.

    lg
    Wolkenmaus

  • Hab noch was vergessen: Schwangerschaft und Übergewicht. Ich werde schon vom Ansehen schwanger... habe drei Kinder, zwei Wunschkinder und ein gewünschtes Spiralenbaby :-). Ich hatte bei meinem ersten Kind 128 kg, bei meinem zweiten 138 kg (lustigerweise hatte ich nach der Geburt 130 kg) und bei meiner dritten hatte ich 142 kg auf den Rippen. Ich bin absolut problemlos nach Absetzen der Pille bzw. Ziehen der Spirale schwanger geworden und das prompt.

    Ich denke, es gibt bei den Dicken wie bei den Schlanken ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen, die schnell schwanger werden und welchen, die eben schwerer schwanger werden.

    Mein erster Frauenarzt war übrigens auch schlimm, immer nur vom Gewicht gesprochen, aber gut, wo er recht hat.... Seine Waage lag nahe an der Tür zum Wartezimmer, die Tür stand immer offen... Die Sprechstundenhilfe plärrte dann immer das Gewicht der anderen Tante zu:" 131, 5 kg haben wir heute". DAS war mir so peinlich, daß ich bei meiner zweiten Schwangerschaft einen anderen Frauenarzt aufsuchte, NUR wegen dem Wartezimmer und der Waage fast daneben :-). Damals war ich 23 und habe mich nicht gewehrt... heute würde die Sprechstundenhilfe was zu hören kriegen.

  • Ich hab auch noch so'n Knaller....im wahrsten Sinne des Wortes....
    Das Erlebnis liegt zwar schon Jahre zurueck, aber so etwas bleibt einem ja im Gedaechtnis:
    Ich war zu einer Routine Untersuchung, war dann fertig und wollte mich verabschieden. Da kommt er um seinen Schreibtisch 'rum, haut mir mit der flachen Hand auf den Hintern (ich trug die damals modische Lederhose, so dass es so richtig schoen klatschte) und meinte "Ganz schoen stramm".
    Im Nachhinein denke ich, man haette ihn rechtlich belangen sollen (ich war erst 16 oder 17), aber damals war ich nervlich so fertig, dass ich nur noch geheult habe, als ich da rauskam... Und vergessen hab ich das auch nie, obwohl es nun schon 20 Jahre her ist.
    Manchmal fragt man sich wirklich, was einige Mediziner in ihrem Studium gelernt bzw. nicht gelernt haben.....

  • Oh ja, eins meiner absoluten Lieblingsthemen!:eek:
    Wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass unfähige Ärzte mal einen Tag bei sich in Behandlung müssten...

    Zwei Beispiele:
    Einmal bin ich mit total vereiterten Nebenhöhlen (und das tut wirklich weh!) zu einer HNO- Ärztin gegangen. Ihr Kommentar: "Ihre Nebenhöhlen brauch ich nicht zu behandeln, sie sind so fett, sie sterben sowieso bald."
    Das hat sie wörtlich gesagt- ich war so geschockt, ich brachte nichts mehr raus.
    Tage später bin ich dann nochmals hingegangen und habe mich lautstarkt bei an ihrer Anmeldung (bei vollem Wartezimmer) über diese Frechheit beschwert. Natürlich gab es keine Entschuldigung.

    Jahre später bin ich auf einem regennassen Rollband (so ähnlich wie eine Rolltreppe, nur ohne Stufen - führte von einem Parkplatz in ein Einkaufszentrum) ausgerutscht. Ich bin mit Riesenknall aufs Kreuz gefallen, hab schon lauter Sternchen gesehen... Um abzuklären, ob ich mir was ernstes getan habe, bin ich mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht worden. Glücklicherweise war es "nur" eine Prellung der Lendenwirbelsäule. Der Arzt nutze seine Chance, mich ziemlich bewegungsunfähig auf der Liege zu haben und hielt mir einen Vortrag, dass ich zu dick bin, abnehmen muss, Sport treiben soll usw. Auf meine Frage nach einer Behandlung bekam ich zu hören, ich könnte mir ja Aspirin in der Apotheke kaufen.
    Keine Spritze, kein Schmerzmittel, keine Salbe, kein gutes Wort.
    Ich habe zwei Wochen nicht richtig laufen, nicht stehen, nicht sitzen können.
    Ich bekam keine Krankengymnastik, nichts.
    Schliesslich wissen alle Ärzte, dass Dicke einfach mal so, weil sie so dick sind auf Rolltreppen umfallen und es ihnen richtig Spass macht, wenn´s weh tut...

    Ok, dass war jetzt vielleicht etwas zynisch, aber manchmal finde ich es auch schwer, sich von solchen Erlebnissen nicht verletzen zu lassen.
    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich mit entsprechend forschem Auftreten Ärzten den Wind aus den Segeln nehmen kann und sie sich nicht mehr trauen, mir solche Frechheiten zu sagen. Doch wenn ich zum Arzt gehe, dann doch nur, weil es mir nicht gut geht- und das sind nicht gerade meine stärksten Tage...
    Ich finde es gut, dass es hier im Forum die Möglichkeit gibt, Adressen von fairen Ärzten auszutauschen.
    Lassen wir doch die anderen einfach hinter uns!
    :D

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