Verlorene Jahre

  • Zitat von teichrose


    Einmal am Abend raus auf die Straße und nur 10m rauf und wieder runter, ist für mich selbst heute noch ein Ding der Unmöglichkeit :o

    Aber Spazierengehen nur mal 10 min, abends im Dunkeln, wo mich keiner sieht: geht nicht!!!!!!! Würde ich auch gerne mal nur so machen. Nur 5 min. Aber irgendwann kann ich das und es wird Freude bereiten und nicht Kopfschmerzen.


    Teichrose, das überrascht mich. Ich hatte immer gedacht, dass du auch einer der Menschen bist, die viel on tour sind?! :confused:

    Ich kenne diese Problematik nicht, möchte sie aber verstehen. Kannst/möchtest du mir erklären, warum das Rausgehen für dich so ein Problem darstellt? Bei Sunny kann ich es nachvollziehen. Was sind deine Gründe?

    Babs

  • Mag sein, dass die Gewichtszunahme ein Auslöser war - aber ich garantiere Dir, dass sich Deine Probleme nicht "einfach so" gelöst haben, wenn Du erst wieder schlank bist. Davon mal abgesehen, ob Du dann überhaupt erkennst, dass Du wieder schlank bist oder ob sich nicht das "dicke Bild" von Dir in Deinem Kopf festgesetzt hat.

    Hinzu kommt, dass es eben nicht "normal" oder besser gesagt gesund ist, dass man sich so dermaßen zurückzieht, jahrelang nicht mehr auf die Straße geht und an normalen Aktivitäten des täglichen Lebens teilnimmt.

    Außerdem - wie lange willst Du das noch durchziehen, wieviel Lebenszeit willst Du noch verschenken? Du leidest doch unter Deiner Isolation, oder nicht?

    Und wenn man leidet, muß man was tun - wenn Du Bauchweh wegen einer Blindarmentzündung hättest, würdest Du doch auch zum Arzt gehen. Wieso also nicht auch zu einem Fachmann für Dein Leiden?

    Ich finde es einfach so schade, dass Du kostbare Lebenszeit verschwendest, Sunny - klar, jetzt bist Du noch jung, aber niemand weiß wirklich, wie lang das Leben ist.

    Du mußt auf jeden Fall lernen, dass Du auch so, wie Du jetzt bist, mit Deinem Übergewicht, liebenswert bist, dass das Fett nicht alles ist, was Dich ausmacht.

    Vielleicht denkst Du jetzt, die redet sich leicht - aber auch ich weiß, was rasche Gewichtszunahme ist (in 2 Jahren fast 30 Kilo!) und ich weiß auch, wie sch.... man sich dabei fühlen kann.
    Aber: Ich habe es (nicht zuletzt dank diesem Forum) gelernt, meinen Körper zu akzeptieren, ich kann inzwischen sogar nackt vor dem Spiegel stehen und mich betrachten, ich habe einige Stellen an mir, die ich direkt liebe, andere die ich mag und ein paar wenige, die ich nicht mag - aber das geht auch schlanken Menschen so.
    Zudem definiere ich mich eben nicht nur über mein Äußeres, sondern vor allem über innere Werte (ich weiß, das hört sich so geschwollen an). Aber ich schau halt, dass ich anderen (vor allem Tieren) gutes tun kann und beziehe daher auch eine Menge Selbstbewußtsein.

    Wenn Du so allein nicht rausgehen magst - vielleicht wäre ja ein Hund was für Dich, mit dem Du rausgehen mußt? Dann haste einen Grund - und auch einen Leine zum Festhalten ;o)

    Auf jeden Fall aber solltest Du dringend was für Dich tun - Dir zuliebe.

    Liebe Grüße, Darcy

  • ja, ich sage mir auch oft, dass ich später bestimmt der zeit nachtrauern werde die ich so "verschenkt" habe. und natürlich leide ich auch tierisch unter meiner isolation. wie gerne würde ich jetzt gerade im winter, der vor der tür steht, hinausgehen und meine lieblingsjahreszeit genießen. es wäre ein traum! da ich momentan immernoch fleißig am abnehmen bin und die pfunde auch immernoch purzeln, hoffe ich natürlich, dass sich mein gewicht in einem halben jahr endlich unter der 100kg grenze befindet. mit jedem verlorenen kg steigt auch meine sehnsucht hinaus zu gehen. über mein selbstbild mache ich mir auch gedanken. ich habe damals, als ich so extrem gehungert habe mich auch anders wahrgenommen,als ich tatsächlich auf fotos ausgesehen habe. ich hab mich oft immernoch so dick gesehen wie ichs anfangs war. das hat mir oft viel leid beschert, aber auf fotos habe ich immer gesehen wie schlank ich doch ausgesehen habe. jetzt stelle ich mir natürlich auch die frage, ob ich überhaupt eine veränderung an mir feststellen würde bzw. ein anderes körpergefühl hätte. ich habe jetzt bei meinen 25kg noch keinen wesentlichen unterschied festgestellt, aber das ist wohl auch so wenn ma sich in so hohen gewichtsregionen befindet. ich merke zwar, das ich "fitter" bin, aber am aussehen kann ich keine veränderung feststellen.ich gucke mich zwar nicht im spiegel an, aber man müßte es ja auch an sich selbst merken. meiner familie fällt auch kein unterschied auf. traurig eigentlich, aber ich sage mir, irgedwann wird man es schon sehen. hiofe ich! an die idee mit dem hund habe ich auch schon gedacht, aber da ich auf grund emienr abhängigkeit noch zu hause leben muss, kann ich mir keinen anschaffen, da meine eltern das nicht wollen.


    aber ich verstehe was du mir vermitteln willst darcy und ich danke dir auch für deine ratschläge/anteilnahme/hilfe!!! im moment empfinde ich mein leben nicht als lebenswert, aber ich glaube ganz fest daran, dass das, wenn ich so weitermache, wieder anders wird. ich habe ja die 3 jahre nichts dagegen getab, aber ich habe ja schon angefangen und bin auch der festen überzeugung dass ich es zu ende bringe. es ist zwar schwer allein, aber es ist machbar, glaube ich! Ich habe mir auch vorgenommen, noch in diesem jahr, einen versuch zu starten vor die tür zu gehen (nicht bei tag!) ich möchte meinen bruder fragen ob er mir hilft. Ich hoffe ich ziehedas durch, ich hab es mir zu mindest fest vorgenommen, und ist meine panik auch noch so groß!


  • Hallo Sunny!

    Du bist so deprimiert mit deinen Gedanken, dass du nicht in die "Norm" passt, dass du doch gar nicht siehst, was du schon geschafft hast!!!

    Zitat

    ich habe einfach keine kraft etwas an meiner situation zu ändern bis darauf etwas an meinem gewicht zu ändern

    Du hast innerhalb eines nur halben Jahres ganze 25 kg abgenommen! Glaub mir, das ist ein Traum von vielen. Ich habe mit Mühe und Not "nur" 10 kg in diesem Zeitraum geschafft - und darüber war ich schon froh!

    Daher:

    Zitat

    Ich hasse mich einfach und ich würde mich freuen wenn ich irgendwann mal wieder sagen kann „du bist ein toller mensch und du kannst stolz auf dich sein“

    Hass dich nicht, denn du kannst wirklich auf deine ersten Schritte und somit auch auf dich verdammt stolz sein!

    Deine Family bzw. deine Eltern scheinen ja nicht mitzubekommen, dass es dir so schlecht geht. Wie sieht es mit deinem Bruder aus? Könnte er eine Bezugsperson für dich sein, mit dem du auch reden kannst? Ich denke, wenn er dich versteht, dann wird es bestimmt leichter sein, mal für ein paar Minuten vor die Tür zu gehen.

    Ich drück dir auf jeden Fall ganz feste die Daumen :D

  • Was ich mich gerade frage - bei einem Menschen, der sich so sehr und ausschließlich über sein Aussehen/Körpergewicht definiert: Was passiert, welche Hoffnung bleibt, wenn das Abnehmen auf einmal nicht mehr funktioniert? Oder (was ich für sehr gut möglich halte) der Jojo-Effekt tritt ein und du nimmst alles wieder zu und noch mehr? Und was ist mit dem Älterwerden - auch da verändert sich doch der Körper. Oder ein Unfall oder oder oder...

    Wie sieht dann das Leben aus? Erneut Rückzug in die Einsamkeit, Depressionen etc.? Weil das optische nicht "gut genug" für die Welt da draußen zu sein scheint ? :confused:

    Sunny, ist zu dir schon mal jemand gekommen und hat gesagt: "Danke, Sunny, daß du mich mit deinem Anblick nicht belästigst"? Oder hat dir jemand schon mal ein Geschenk gemacht für deine Aufopferung? Nein? Siehst du, mir auch nicht. Ich habe mich auch verkrochen zu Hause, sehr lange Zeit sogar. Zwar bin ich noch zur Arbeit gegangen (allerdings habe ich ein Büro für mich allein und muß auch nicht zwangsläufig mit vielen KollegInnen zu tun haben), aber das war's dann auch. Ich habe keine Freundschaften oder auch nur Bekanntschaften gepflegt, bestehende einschlafen lassen oder auch abrupt abgebrochen, je nachdem. Nur - was hatte ich davon? Daß mich keiner verletzt? - Gut, aus der Welt "da draußen" konnte das keiner, stimmt. Das habe ich selbst getan - selbstschädigendes Verhalten nennt man das wohl.:rolleyes: Inzwischen gehe ich wieder nach draußen, und ich lebe noch.;) Ich würde mich für meine Verhältnisse sogar "aktiv" bezeichnen. Und mit Anfeindungen habe ich mit 140 kg nichts am Hut - es kommen einfach keine. Ich gehe im Sommer ins Freibad, bin täglich mit meinem Hund unterwegs und ich tanze leidenschaftlich gern, meistens 2 x die Woche. Blöde Sprüche? Nein, es kommen keine. :eek: :)

    Was ist deine Befürchtung, was könnte dir schlimmstenfalls passieren, wenn du nach draußen gehst, sunny? Hast du dir diese Szenarien schon mal ausgemalt?
    Vielleicht kannst du versuchen (nicht jetzt gleich, aber bald;) ), eine gewisse Logik hineinzubringen in diese Befürchtungen? Ich meine, was tatsächlich passieren kann - das ist nämlich bei weitem nicht so schlimm wie das, was sich in deinem Kopf abspielt.

    Du schreibst, du lebst zu Hause - was sagen deine Eltern dazu, daß du seit 3 Jahren wie ein Eremit lebst in deinem Alter? Wie ist dein Verhältnis zu ihnen?

    Noch eine Anmerkung zu deinem "schlank = glücklich"-Traum: Ich hab's durch, mein Gedankengang war deinem nicht nur ähnlich, sondern identisch. Wenn ich erst schlank bin, ist alles gut. Hmm, dann war ich schlank - und es hatte sich rein gar nichts verändert. Ich konnte nicht mal sehen, daß ich schlank war, wenn ich in den Spiegel geschaut habe. Es hatte sich in mir nicht das Geringste geändert, das tut es erst jetzt, seit ich in Therapie bin. Ich bin doppelt so schwer wie damals, aber die meiste Zeit einfach zufrieden - weil sich meine Einstellung verändert, meine Lebensauffassung. Ich setze meine Prioritäten jetzt ganz anders und das macht mich glücklich.

    So, genug gesenft.
    Halt, nein - eins hätte ich ja fast vergessen:

    Zitat

    Aber: Ich habe es (nicht zuletzt dank diesem Forum) gelernt, meinen Körper zu akzeptieren, ich kann inzwischen sogar nackt vor dem Spiegel stehen und mich betrachten, ich habe einige Stellen an mir, die ich direkt liebe, andere die ich mag und ein paar wenige, die ich nicht mag - aber das geht auch schlanken Menschen so.

    Oh, Darcy, das freut mich so sehr für dich!! Ich kann mich noch gut an deine "Anfänge" hier erinnern und deine Beiträge und auch die von anderen, die ich ebenfalls sehr schätze, beweisen mir immer wieder, daß wir hier mit der Selbstakzeptanz auf dem richtigen Weg sind. Ein steiniger Weg - aber ein lohnenswerter.

    Isch habe fertig.:D

    Liebe Grüße
    Pandora

  • Zitat

    ich weiß es nicht, ich glaube es nur. ich definiere mich leider gottes nur über mein aussehen


    tja und genau das ist ein ziemliches problem! :o es wird nicht alles ok sein, wenn du abgenommen hast, denn deine innere einstellung zu dir verändert sich dabei nicht! in dem, was du schreibst, kann man wunderbar eine essstörung erster kategorie ausmachen. ich meine, daß du 2 jahre so gehungert hast. zwei brötchen am tag ist viel zu wenig!

    dein körper hat dir das übel genommen und hat nur auf den augenblick gewartet, sich "verlorenes"(und noch mehr) wieder zurückzuholen. wenn du dich zur zeit wieder so "ernährst" wirst du vermutlich wieder in die jojo falle tappen.

    dein selbstwertgefühl sollte unabhängig von deinem körpergewicht sein! du bist der selbe mensch, mit 70, wie mit 140 kg. und wenn du dich nicht liebst und dich akzeptierst und vor allem dich über andere definierst, wirst du immer stranden. die meinung anderer sollte dir wirklich egal sein. ich finde Pandoras post sehr wichtig. überleg wirklich mal, was schlimmsten fall passieren könnte. du wirst vielleicht blöd angeschaut, oder es wird ein spruch gelassen - aber mehr wird nicht passieren! niemand wird dich anfassen! und du wirst auch nicht sterben. und wenn du vorher schon drüber nachdenkst, lannst du dir etwas überlegen. und wenn du demjenigen sagst, er soll dich mal am hintern lecken...

    durch deine isolation wird alles nur noch schlimmer werden. es wird keine gute fee erscheinen, die dir irgendwann mal den schleier von der seele zaubert und dich glücklich macht. dafür bist alleine DU zuständig! ich bin 1,65 groß und wiege ca 145kg. und ich gehe raus... treff mich mich mit freunden...bin super glücklich verheiratet und habe hobbys. das kannst du alles auch! niemand auf der ganzen welt kann dich davon abhalten - außer du selber :o


    kein mensch hat das recht über dich zu urteilen und dich neg zu werten. es geht niemanden etwas an! du kennst diese menschen doch gar nicht. also lass auch nicht zu, daß sie "macht" über dich bekommen. so eine verletzung kann nämlich nut stattfinden, wenn DU das zuläßt. wenn du den gegenüber auszählst, hält der den mund. das kann man lernen! zuallererst mußt du dich WERT schätzen lernen.

    dieser weg fängt INNEN an - nicht AUßEN [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.net/images/midi/verschiedene/s060.gif


    Stöpsel

  • ...noch eine anmerkung. mein mann hat mich in genau diesen maßen kennengelernt und er hatte außschließlich vor mir schlanke partnerinnen.

    und mein "geschreibsel" über mein leben bedeutet nicht, daß bei mir jetzt die elfen über den klee fliegen ;)
    mein leben hat noch genug "überraschungen" für mich parat, nach wie vor muß ich mich mit alten mustern und geschehnissen auseinandersetzen und befinde mich, mit sicherheit für den rest meines lebens, auf dem pfad des lernen und auf den weg zu mir und meiner mitte.
    auch ich habe klein angefangen und hatte einen ähnlichen ausgangspunkt wie du. heut bin ich ein ganzes stück weiter! das wollte ich nur noch ergänzen :rolleyes:

    Stöpsel

  • hey,




    also nochmal danke für eure zahlreichen antworten :)




    @ queene:


    1.) ja, ich verstehe mich sehr gut mit meinem bruder und er ist auch derjenige mit dem ich über meine probleme bzgl. meines gewichts reden kann. er hört mir zu und versteht mich. er würde auch jederzeit mit mir rausgehen wenn ICH dazu bereit wäre, denn ihm tut es auch weh zu sehen wie ich tagtäglich leide und keinen spaß mehr am leben habe.




    2.) ja, ich bin wohl auf die 25kg nicht so stolz, weil ich eben sehe, dass ich noch 30-40kg vor mir habe und kleine schritte bedeuten mir nicht viel. mein vater sagt auch immer, dass ich es ja gar nicht soweit hätte kommen lassen müssen, insofern braucht man auch nicht stolz auf die leistung sein, weil ich es ja zu verschulden habe, dass ich so dick geworden bin. ich weiß nicht ob ihr versteht was er meint, ist schwer zu erklären und er hat ja auch irgendwie recht...




    @ pandora:


    1.) ja, ich habe auch angst, dass das abnehmen auf einmal nicht mehr klappt. ich möchte mir jedoch darüber keine gedanken machen, weil ich dann wirklich nicht wüßte was ich machen soll. ich hatte schonmal schwere depressionen und wollte mich sogar deswegen umbringen. wenn wieder so ein tief kommt (aus diesem grund) weiß ich nicht was ich machen würde. ich bete einfach, dass es nicht passiert...


    zu den sachen die mir auf der straße widerfahren können; also ich habe leider viel zu oft die erfahrung gemacht, dass man mich als fette sau tituliert, mich abwertend anschaut, mich mobbt, demütigt usw. es ist schon so viel vorgefallen. z.t in der schule, z.t auf der straße. es mag menschen geben, die damit umgehen können, aber mein selbstbewußtsein ist gleich null und ich ertrage diese dinge nicht mehr. es macht mir einfach keinen spaß rauszugehen wenn mich jeder mustert und doof anmacht. das ist mir damals schon mit 85kg passiert, wie wäre es also jetzt erst?!?




    2.) das verhältnis zu meinen eltern bessert sich gerade wieder. das ist auch eine sehr sehr sehr lange geschichte. als meine gewichtszunahme anfing fingen sie immer mehr an mich zu "beleidigen" bzw. mir spitze kommentare zuzusetzen und das wurde immer mehr, weil sie die hoffnung hatten, dass ich so wieder die kurve rückwärts bekomme. aber das war nicht so. mein vater und ich hatten besonders probleme miteinander. er würde mich eben lieber schlank haben und er ist sehr enttäuscht und traurig, dass ich so zugenommen habe. und natürlich kam er auch mit meiner isolation nicht klar. mitlerweile lassen sie mich in ruhe, weil es einfach zu oft eskaliert ist. es haben sich hier extrem krasse szenen abgespeilt, dass war nicht mehr schön sage ich euch. ich bin froh, dass es vorbei ist. das waren 2 jahre reinster terror und alles nur wegen meinem gewicht. sie haben es mir auf jede fall 1000x schwerer gemacht, als ich es eh schon hatte.




    @stöpsel:


    1.) also ich merke selbst an mir, dass ich mich verändert habe. ich war damals spontan, lustig, immer am lachen, selbstbewußt. man konnte mit mir einfach spaß haben und das haben meine freunde immer an mir geschätzt, aber je mehr ich zunahm, umso mehr veränderte sich mein wesen. ich bin launisch, fühle mich minderwertig, zickig usw. alles eigenschaften die ich, als ich schlank war, nie hatte. ich kann mich so wie ich aussehe einfach nicht akzeptieren. ich will es auch gar nicht. ich selbst fühle mich in meiner haut tierisch unwohl. ich habe mich so toll mit meinen 70kg gefühlt (wobei das leuten auch noch zu viel sein mag), aber ich fand mich klasse so. all meine "freunde" haben sich abgewendet weil sie nicht mehr an mich rankamen, immer bekam ich zu hören "du hast dich so verändert", aber ich konnte nichts dagegen tun. wenn man sich selbst nicht leiden mag baut man eine mauer um sich und man ist nicht mehr offen. ich möchte unbedingt abnehmen, nicht nur für die gesellschaft, sondern besonders für MICH!!! ich möchte meine alten sachen tragen können, ich möchte nicht so schnell aus der puste sein, ich möchte mich wieder im spiegel anschauen können und sagen "mann siehst du heute gut aus", ich möchte einfach wieder glücklich sein. es kann schon sein, dass man daran arbeiten kann, dass man sich akzeptiert, aber ich wäre nie 100%ig glücklich weil ich einfach weiß wie ich mich gefühlt habe als ich schlank war. es ist einfach ein traum und den möchte ich nicht aufgeben!




    2.) also ich hunger nicht. ich ernähre mich ausgwogen, habe einfach nur meine mahlzeiten reduziert und gehe auf unseren stepper. ich weiß, dass wenn ich hungern würde, es alles wieder von vorne losginge, würde wohlmöglich nachher noch mehr wiegen als jetzt schon. das will ich ja auf keinen fall. also keine angst, diesmal mache ich es auf einem gesündernen weg ;)




    @ALL:


    DANKE AN EUCH ALLE!!! IHR SEID ECHT SUPER LIEB!!!

  • Sunny,


    Dein Vater hat nicht Recht, wenn er Dir den Stolz auf Deine Leistung, 25 Kilo mit gesunder Ernährung und Sport abzunehmen, abspricht.
    Es ist eine Wahnsinnsanstrengung, so lange durchzuhalten und dieses Gewicht zu verlieren.

    Aber auch wenn Du es nun mit gesunder Ernährung und Sport machst, befürchte ich, dass es irgendwann wieder Probleme geben wird - denn nicht umsonst hast Du vorher massiv gehungert, nicht umsonst hast Du so massiv zugenommen - da steckt was dahinter.
    Schon deshalb ist es auch falsch, wenn er von Schuld deinerseits spricht. Eine Eßstörung ist eine Krankheit und hat nix mit fehlender Disziplin und Maßlosigkeit beim Essen zu tun.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, was da bei Euch daheim abgegangen ist - ich erinnere mich noch lebhaft an meine Kindheit und Jugend, wo ich ständig mit dem Thema Diät konfrontiert wurde, wo ich heimlich gegessen hab, mir ständig Sprüche anhören mußte.
    Und weißte, was das Krasse ist? Damals war ich gar nicht dick!
    Ich habe vor einigen Wochen alte Fotos von früher angeschaut, die bei meinen Eltern waren - hab die schlanke junge Frau darauf kaum erkannt, aber das war ich! Ich wog ca. 60 Kilo, fühlte mich aber dank der ständigen Kommentare und Ermahnungen (Iß nicht so viel, nimm keinen Nachschlag) immer zu dick. Heute wiege ich fast doppelt so viel (105 Kilo), aber ich fühle mich nicht dicker als damals - das ist doch verrückt, oder?
    Und ich bin immer dicker geworden, weil ich eine Diät nach der anderen machte, mich damit direkt in eine Eßstörung manipulierte ...

    Inzwischen hab ich dank einiger Bücher (die mir hier im Forum empfohlen wurden) angefangen, nach den Ursachen zu suchen und an der ES zu arbeiten - und so ganz nebenbei und völlig ohne Diät hab ich 6 Kilo verloren - einfach so.
    Das ist mir aber nicht mehr wichtig, viel wichtiger ist, dass ich immer mehr mit mir ins Reine komme.

    Ich wünsche Dir sehr, dass Du das auch schaffst - ob mit oder ohne Gewichtsverlust. Dass Du Deinem Leben einen Sinn gibst, der nichts mit dem Aussehen zu tun hat - denn das kann sich innerhalb von Sekunden ändern, doch einen Lebenssinn brauchst Du auch dann noch.

    Darcy

  • da muss ich doch auch nochmal was zu sagen; bei mir ist es genau dasselbe gewesen damals. ich habe schon mit 6 jahren das wort diät aufgetischt bekommen. ich dufte keinen nachtisch, immer nur eine begrenzte mahlzeit usw. wenn alle 2stück schoki durften durfte ich wenn überhaupt nur eins (übertragen auch auf andere dinge). mir wurde schon als kind eigerdet ich sei übergewichtig und ich war es nicht. okay, vielleicht hätten 2kg weniger nicht geschadet, aber ich war nicht dick, was mir aber immer vermittelt wurde. meine eltern haben nämlich immer angst gehabt, dass ich mal richtig dick werden, weil sie gewissen anlagen mitbringen (sie sind nicht richtig dick, halt ein kleines bäuchlein). tja, so mußte ich mir also schon mit 6 jahren den kpf darüber zerbrechen was ich essen darf und was nict, mußte immer heimlich essen oder verzichten. ich erinner mich noch gut an viele geheime freßorgien und wenn meine eltern das dann mitbekamen gabs streß! das ist einfach scheiße gewesen. wenn man ein lebenlang eingeredet bekommt man sei dick, dann glaubt man es nachher auch, obwohls objektiv gar nicht so war. wahrscheinlich wollten meine eltern nur das beste für mich. eben prevention betreiben, aber sie haben es falsch gemacht würde ich sagen. sonst wäre ich nicht hier wo ich jetzt bin und schon immer war. also nicht dass das falsch verstanden wird, ich schiebe meinen eltern nicht die ganez schuld zu,immerhin habe ICH ja gegessen aber an einem teil tragen sie schon schuld.. aber was soll man machen, ich hoffe ich schaffe es später bei meinen kindern gewisse dinge anders zu machen...liebe grüße

  • hallo Sunny :)

    anscheinend habe ich mich nicht ganz verständlich ausgedrückt :rolleyes:

    du sollst dich nicht selbst lieben weil du dick bist, sondern obwohl. das sind zwei paar schuhe. wenn du so krass zwischen"ich mag mich (nur)wenn ich schlank bin" und "ich hasse mich, wenn ich dick bin", trennst, dann kommst du nie mit dir selber zusammen.

    dann wird das immer weiter gehen, weil du immer, immer wieder etwas an dir findest, was dir, oder deinem vater, oder deiner mutter, oder dem briefträger, oder dem nächsten auf der strasse nicht an dir nicht gefällt - und du diesen ganzen "anforderungen" aber gerne erfüllen möchtest.

    das ganze muß einen ganzen kuchen ergeben, egal ob du dick, dünn, rot oder grün bist. es kann nicht sein, daß du dir selber seid schon 3 jahren solche verletzungen zufügst und dich den anderen nicht "zumuten" möchtest. du liebe zeit, du bist aber wirklich nett zu den menschen...[Blockierte Grafik: http://sc.groups.msn.com/themes/R9c/pby/img/emoticons/emdgust.gif]

    ich hoffe, daß dir das stöbern und lesen in unserem forum weiterhilft:)

    Stöpsel

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