Kur für Adipositas-Kind

  • [font=Verdana, Arial]Nice [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 5312
    [/font][font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 10:32 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo,

    der Adipositas-Kinderarzt hat uns gesagt dass in seinen Augen eine Kur völlig unsinnig ist. Sie würde den Kinder nichts bringen und die Kinder würden nach der Kur eh alle wieder zunehmen. In meinen Augen widerspricht sich das völlig mit dem, was die Medien darüber berichten.

    Hat jemand von euch sein Kind bei so einer Kur gehabt und kann mir mitteilen wie die Kur für das Kind war? Ist so eine Kur wirklich völlig nutzlos wenn von Zuhause aus die volle Unterstützung da ist?
    Ich würde mich freuen, endlich mal Erfahrungen aus erster Hand zu bekommen.

    Vielen Dank,

    Rika
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font][font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 16:50 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo,
    informier dich mal über die Klinik "INSULA", die ist speziell für adipöse Jugendliche und Kinder- die arbeitet eigentlich relativ gut und geht auch auf die seelischen Probleme die dicke Kinder mit Gleichaaltrigen haben, ein.... Soviel ich weiss gibts nur Langzeitaufenthalte, mit Schulbesuch dort.

    Im Web müssten infos zu finden sein,, wenn du es in die Suchmaschine google.de eingeibst...
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font][font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 16:58 [/font]
    [font=Verdana, Arial][/font]
    [font=Verdana, Arial]Hm, zu "Insula" gibt's hier im Forum auch einen Erfahrungsbericht aus erster Hand, und der war alles andere als positiv. Sollte mit Hilfe der Suchfunktion zu finden sein.

    Rika, eine Alternative zur Kur könnte das "Moby Dick" Programm sein. Schau dich im Web mal um, ob es in eurer Nähe eine solche Gruppe gibt.

    Nähere Infos gibt's hier:

    Moby Dick

    [ 10-07-2004, 17:01: Beitrag editiert von: Rascha ]

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    Fat is not a four-letter word!
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    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 17:48 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Nice,

    wenn ich mich and en letztern STERN- oder SPIEGEL-Artikel über INSULA-Klinik recht erinnere, liegen die Erfolgsquoten, also das das Kind draussen dann sein Gewicht weiter stabilisiert, beibehält oder weiter abnimmt bei rund 30 Prozent. Dies ist ein sehr GUTER Prozentsatz.

    Die Fälle, wo die Kinder wieder zunahmen, da lags meistens an den Eltern, die entweder zu geizig (die Zigaretten für Mama waren wichtiger als frisches TEURES Gemüse fürs Kind!) oder zu faul waren, ihre Kinder nach dem Klinikaufenthalt zu unterstützen. Wenn bei dir da die volle Unterstützung Deines Kindes da ist, halte ich die Chancen, dass Dein Kind nicht stark übergewichtig bleibt, für sehr gut. Ich würds auf jeden Fall probieren, denn die SEELISCHEN Schäden, die so ein von den Klassenkameraden so gut wie immer ausgeschlossenes und verspottetes Kind ausstehen muss, koennen das ganze spätere Leben zerstören udn dins meist auch durch eine spätere Therapie nicht wieder gutzumachen. Kinder und Teenager sind sehr grausam untereinander und Adipöse sind nunmal derzeit die Haupt-Parias in den Schulen...

    Die meisten INSULA-Kinder gehen hinterher und auch schon VOR der INSULA-Klinik in ein ambulantes MOBY-Dick-Programm dann. Dort lernt es dann auch "Abstand" vom Kreisen ums Gewicht zu kriegen, weil dort alle ein Gewichtsproblem haben und gewinnt wieder Selbstwertgefühl. Ich würde daher zuerst Klinik empfehlen und danach MOBY-DICK über einige Jahre. Falls es MOBY-DICK direkt bei Dir nicht gibt, gibts ja vielleicht ähnliche Programme/Kindergruppen.

    [ 10-07-2004, 17:53: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 17:57 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hier ist der Thread, in dem sandy1980muc ihre eigenen, leider negativen Erfahrungen in der "Insula" beschreibt:

    [thread=0]Insula-Thread[/thread]

    Würdest du dein eigenes Kind wirklich dort hinschicken?



    [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]Die Fälle, wo die Kinder wieder zunahmen, da lags meistens an den Eltern, die entweder zu geizig (die Zigaretten für Mama waren wichtiger als frisches TEURES Gemüse fürs Kind!) oder zu faul waren, ihre Kinder nach dem Klinikaufenthalt zu unterstützen. [/font][/indent][font=Verdana, Arial]Woher willst du das wissen?



    [ 10-07-2004, 17:58: Beitrag editiert von: Rascha ]

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    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 18:11 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Rascha, weil die Eltern das ind em Fernsehbeitrag, den ich sah, SELBST sagten.... [/font]




    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:21 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Waren die Eltern in dem Fernsehbeitrag denn "die meisten"?

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    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:34 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Rascha, was soll denn das Zynische Erbsenzählen von Dir gegen mich hier in dem Forum ständig.

    Es gab natürlich in der Sendung aus dem OFF auch einen Redakteur in dem Film, der dies aus dem Off dann weiter ausführte und dabei es sagte mit der "Mehrzahl"! Ich versteh nicht, WO egnau Dein Problem da liegt udn hab shcon mal gesgat, bei der Crassa-Sache, das sich Deinen Ton udn Art etwas übermässig aggressiv auch gegen mich finde. Ich hab nur meine Meinung und Erfahrung gesagt, aber du greifst einen dauernd dafür an!

    Ich finde INSULA hat für Kinder und Jugendliche in Deutschland daa beste Konzept! Was ja nciht ausschliesst, dass es für den einen oder anderen halt nicht das richtige war. Ess gibt TAUSEND Gründe warum es nach der Therapie nicht klappt, da ist für mich doch dann nicht die Klinik jeweils schuld.

    [ 10-07-2004, 19:37: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:37 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]Rascha, was soll denn das ständig?[/font] [/indent][font=Verdana, Arial]Ähm - DU sagtest doch, es läge dann meistens an den Eltern, wenn bei 70 % der Kinder wieder Gewichtszunahme erfolgt. Ich wollte nur gerne wissen, wie du zu dieser Aussage kommst?



    Was ein Redakteur im Off von sich gibt, ist nicht unbedingt fundiert und auch nicht unbedingt zutreffend. Du kennst doch die Berichterstattung in unseren Massenmedien.

    Und ich frage mich, ob du sandy1980mucs Bericht eigentlich gelesen hast. Wenn DAS das "beste Konzept" sein soll, das Deutschland zu bieten hat - dann gute Nacht.



    [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]etwas übermässig aggressiv auch gegen mich finde [/font][/indent][font=Verdana, Arial]Aggressiv? Zynisch? Wo denn? Sorry, aber ich empfinde eher deinen Stil mit dem Überfluß an Ausrufezeichen als ein wenig aggressiv.



    Ich schreibe hier lediglich meine Meinung, wie du es auch für dich in Anspruch nimmst, und greife dich keineswegs an.

    [ 10-07-2004, 19:42: Beitrag editiert von: Rascha ]

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    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:42 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Also, da du es GANZ egnau wissen willst: Es wurden konkret Assel-Eltern aus dem Ruhrpott gezeigt, die ihr Kind einfach hirnlos fett fütterten udn sich dann wunderten, warum es dick ist, die von Sozialhilfe lebten, selber dick waren, Kette rauchten und dies SAGTEN, dass sie wegen dem Rauchen von der Sozialhilfe sich kein frisches Gemüse leisten angeblich koennen....! udn wie gesagt den Rest sagte der Moderator...Wenn ichs recht in Erinnerung hab, sagte au h die Ärztin im Interview, das die Kinder (ein Geschwisterpaar dermassen dick udn schon krank seien durchs Gewicht, dass man eigentlich den Eltern deswegen die Kinder wegnehmen "müsste"...

    Da wundert es einend och danna uch wirklich nicht, wenn die Kur bei INSULA den Kindern nichts brachte, oder? Wenn die in so ne Ess- und Mentalitätsumgebung zurückkommen dann nach paar Monaten.

    Es lag für mich eindeutig am WILLEN und der mangelnden EINSICHT der Eltern, dass das Kind garantiert immer adipös bleiben wird, solange es bei denen wohnt und daher jede Therapie versagen wird. Ich persönlich könnte auch mit 300 EUR Sozi mcih oder mein Kind egsund ernähren und würde totsicher mit dem 150 Euro pro Monat verrauchen aufhören, wenn die Frage Nikotinsucht oder lebenslange seelische und körperliche Schäden und Übergewichtigbleiben für mein Kind wäre.

    [ 10-07-2004, 19:44: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:44 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Ich bezweifle, daß die Eltern, von denen du sprichst, repräsentativ sind.

    Bekanntlich gibt es sehr viele Gründe dafür, daß solche Kinder nach einer Reduktion des Gewichts sehr leicht und schnell wieder zunehmen. Mangelndes Verantwortungsgefühl der Eltern kann ein Grund hierfür sein, aber ganz sicher ist es nicht der hauptsächliche und vorherrschende.

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    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font][font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:49 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Rascha, natürlich koennen die 3 oder 4 ausgewählten Einzelfälle, über die solche Berichte/Reportagen immer gehen niemals repräsentativ sein.

    Ich selber glaube dass Kinder OHNE Kummer nicht so stark übergewichtig werden würden, sondern maximal halt mollig, falls sie sich, was ja tatsächlich stimmt, heutzutage nicht emhr soviel bewegen wie früher und vor TV oder PC sitzen nachmittags...

    Ich gehe also davon aus, dass in ein paar Monaten in der Klinik ja nicht die individuellen Gründe, die ein Kind für sein Überessen hat, wirklich GELÖST werden können udn glaube dass daher nach dem Klinikaufenthalt, wenn dann plötzlich diese ganzen Gründe und Probleme wieder AKUT vor den Kindern stehen, sie wieder zum "Hilfsmittel" Essen greifen....und die 30 %, die das Gewicht halten koennen, die haben halt tatsächlich erkannt, was wirklich hinter ihrem Essverhalten steckt und es daher aufgeben koennen.

    Gelichzeitig sollte man aber Kinder nicht schon so früh mit dem Thema "Siäten/Kalorien" traktieren, finde ich, denn daraus entwickeln sich dann wiederum häufig ernste Essstörungen.
    Da dann den Mittelweg zu finden, also dass das Kind abnimmt, aber nicht zu sehr sein Leben durch das Gewcihtsthema "besetzt" wird ist sicher eine Gratwanderung für Kliniken/Therapeuten UND Eltern.

    Gerade in dem niedrigen Alter haben die Eltern aber sehr grossen Einfluss darauf und auch Verantwortung, denke ich, ob ihr Kind ein "normales Essverhalten und Gewicht selbst wieder erreichen kann oder lebenslang an den Demütigungen der Klassenkameraden udn den Hänseleien und dem Gefühl des Abgelehnt- und "Ausgeschlossensein" in der Pubertät leiden wird.
    [/color]
    [/font]

  • [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:52 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Mit dieser Aufgabe und dieser Verantwortung sind ganz sicher viele Eltern überfordert. Das ist ein allgemein zu beobachtendes Phänomen.

    Daraus aber zu schließen, die "Assel"-Eltern seien i. d. R. schuld daran, daß die Kinder wieder dick werden, finde ich arg weit hergeholt. Und das Konzept von Insula tut ja anscheinend nicht allzuviel dafür, die Eltern mit ins Boot zu holen (korrigiert mich, wenn ich mich da irre).

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    [/font][font=Verdana, Arial]von: Schleswig-Holstein | Registriert seit: Nov 2001 [/font]


    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 19:59 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Also, ob und wieviel INSULA da tut, um die Eltern zu beteiligen, weiss ich nicht, ich weiss aber, dass die schon darauf DRÄNGEN, dass die Kinder nach dem Klinikaufenthalt zu MOBY DICK gehen, um eben noch eine "Stütze" draussen dann zu haben und auch eine Verhaltenstherapie nach der Klinik machen sollten....die in der Sendung in INSULA gezeigten Kinder wurden dann draussen auch bei bei Moby Dick gefilmt.

    Es gibt aber Eltern, die das gar nicht so schlimm fanden, dass ihr Kind wegen dem Gewicht schon mit 13 Altersdiabetes hat, das merkte man in dem Beitrag dass die da so ne Art "Fatalismus" oder "Desinteresse" oder ich weiss nicht, als was ich das bezeichnen soll, hatten....dadurch fühlens ich viele Mütter, die sonst keine "Selbstwertbestätigungsmöglichkeit durch Berufliche Erfolgserlebnisse" haben, ja möglicherweise sogar dann "gebracuht" oder "wichtig" wenn sie für ihr "krankes Kind" sorgen müssen....da könnmt ich jetzt natürlich tiefenpsychologisch reingehen, WORAN es liegt, dass manchen Müttern, wie in der Sendung, das Übergewicht ihrer Kinder und die bereits entstandenen und weiter sich verschlimmernden Krankheiten überflächlich betrachtet "egal" sind bzw. jede Gewichtsnormalisierung ihres Kindes durch ihr Verhalten "sabottieren". So ein adipöses Kind hat ja meist wenig oder keine Freunde, ist also immer schön brav zuhause bei der Mutter, die auch alleine(!) zuhause sitzen würde "ohne" das dicke Kind (das wär nämlich dann MEHR weg bei Freunden)....

    Ich wollte nur NICE antworten, die fragte, ob so eine Kur "sinnvoll" sei, wenn SIE zuhause ihr Kind weiter dann unterstützt" - und deshalb hab ich ihr meine Meinung zu INSULA gesagt.

    [ 10-07-2004, 20:03: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 20:03 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]So ein adipöses Kind hat ja meist wenig oder keine Freunde [/font][/indent][font=Verdana, Arial]Auch das halte ich für eine sehr grobe Pauschalisierung.



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    [/font][font=Verdana, Arial]von: Schleswig-Holstein | Registriert seit: Nov 2001 [/font]


    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 20:07 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Rascha, ich halte es - leider - für die Realität
    Und das Gegenteil für die reine Ausnahme.
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 20:09 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Ich war selbst ein dickes Kind und hatte immer eine ganze Reihe von Freunden. Und ich kenne auch heute viele dicke Kinder, die sich in ihrem Freundeskreis wohlfühlen.

    Du stellst das Dicksein stets so furchtbar dramatisch dar. Ist ein Kind in einem gesunden Familienklima groß geworden und hat es ein gesundes Selbstwertgefühl, dann bestimmt sein Dicksein seinen Alltag nicht in dem katastrophalen Maße, das du beschreibst.

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    [/font][font=Verdana, Arial]von: Schleswig-Holstein | Registriert seit: Nov 2001 [/font]


    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 20:13 [/font]

    [font=Verdana, Arial]hab grad n paar Infos, auch die "Erfolgsquote" langfristig von INSULA rausgesucht. Das Konzept ist sehr langfristig angelegt, was ichs chon mal generell gut finde und keinesfalls eine reine "Abspeckklinik" für Kinder.:

    Übergewicht stellt sich zunehmend als ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem der westlichen Industriegesellschaft dar. Derzeit sind ca. 20% der deutschen Jugendlichen übergewichtig - in den USA sind es bereits 25%. Dem äußeren Erscheinungsbild der Adipositas liegen vielfältige Ursachen zugrunde, wie falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel, psychische Ursachen, aber auch die genetische Veranlagung. Risikoreiche Folgeerkrankungen, sowie mannigfaltige psychosoziale Probleme machen eine rechtzeitige Behandlung von Jugendlichen (ab 13 Jahren) und jungen Erwachsenen dringend notwendig, zumal ohne Behandlung in 80% das Übergewicht im Erwachsenenalter fortbesteht. Unsere stationäre Therapie umfasst neben der medizinischen Therapie auch Psychotherapie, Ernährungstherapie, Sporttherapie und Erlebnispädagogik. Diese im deutschen Sprachraum einzige Adipositas-Langzeittherapie über 6 bis 9 Monate wendet sich vor allem an hochgradig adipöse Jugendliche und junge Erwachsene mit hoher Eigenmotivation, die bereit sind, ihre Ernährungs-, Sport- und Freizeitgewohnheiten umzustellen. Nur so ist aus unserer Sicht eine langfristige Gewichtsreduktion bzw. -stabilisierung zu erreichen.

    Kontaktadresse:

    Insula - 83489 Bischofswiesen/Strub
    Tel.: 0 86 52 / 59-522
    Fax: 0 86 52 / 59-225

    Langzeitkontrolle & Nachbetreuung
    Da die Langzeittherapie im Reha-Zentrum trotz des günstigen Tagessatzes für die Kostenträger sehr teuer ist, und ein Erfolg der Therapie gewährleistet sein soll, haben wir uns zur Kontrolle durch wissenschaftliche Begleitung verpflichtet. Es ist uns und den Krankenkassen wichtig, nachweisen zu können, dass sich die Ausgaben in vielen Fällen lohnen.

    Um diese Langzeitkontrolle zu ermöglichen verpflichten sich die Patienten und ihre Eltern, uns für 3 Jahre nach der Therapie weiterhin halbjährlich das vom Hausarzt bestätigte Gewicht und die Größe des Patienten mitzuteilen. Die Ergebnisse werden bei uns erfasst und in Zusammenarbeit mit der Universität Marburg statistisch ausgewertet.

    Nach positiven Erfahrungen im Sommer des Jahres 2001 bieten wir jetzt für unsere ehemaligen Patienten (mindestens 3 Monate nach Entlassung) zu Ferienzeiten eine zweiwöchige Vertiefungstherapie an, in der die bisher erreichte Gewichtsabnahme stabilisiert werden soll und evtl. auch die Probleme einer mangelhaften Gewichtskontrolle mit den Fachkräften unseres Rehazentrums in Einzel- und Gruppengesprächen bearbeitet werden und auch in Gesprächen mit aktuellen Patienten thematisiert werden.

    In der jetzt ausgewerteten hausarztkontrollierten Katamnesestudie bei 138 Patienten der Jahre 1996-98 mit einer Rückmelderate über 70% und einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 26 Monaten zeigt sich bei 32 % aller Patienten ein Langzeiterfolg in Form von weiterer Gewichtsnormalisierung, stabilem Gewicht nach Entlassung oder mindestens 5% Punkte unter dem Body Mass Index bei Aufnahme. Dabei wurden alle fehlenden Rückmeldungen als fehlender Langzeiterfolg gewertet. Wertet man nur die Rückmeldungen aus, so liegt dieser Langzeiterfolg derzeit bei 55 %.

    . 1 Vorbemerkung
    Der Grund für eine besondere Berücksichtigung der extremen Adipositas ist, dass bei den betroffenen Patienten eine spezielle somatische und psychische Komorbidität häufiger auftritt, sie eine bedeutende körperliche Behinderung (Bewegungseinschränkung) aufweisen (ICIDH-Kriterien), sie schwer sozial zu integrieren sind und ein höheres Mortalitätsrisiko in jungen Jahren existiert. Dies hat zur Folge, dass eine besondere, evtl. auch aggressivere Therapie erforderlich ist. Bei einem Teil dieser Patienten ist eine auf molekularer Ebene aufklärbare Diagnose in den nächsten Jahren wahrscheinlich.

    Aus den USA weiß man, dass bei Erwachsenen mit BMI 37 kg/m², also bereits bei mittelgradiger Adipositas, doppelt so hohe Krankheitskosten wie bei Normalgewichtigen mit einem BMI von 22 kg/m² anfallen. Es erscheint daher auch aus Kostengründen dringend erforderlich, die extreme Adipositas bei Kindern und Jugendlichen rechtzeitig und intensiv genug zu behandeln.

    4.2 Definition
    Bislang gibt es bei Kindern und Jugendlichen keine einheitliche Definition der extremen Adipositas. In Anlehnung an die Definition der extremen Adipositas bei Erwachsenen (>40 kg/m2) ergibt sich durch Extrapolation dieses Wertes die Definition der extremen Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Demnach liegt bei Kindern und Jugendlichen mit einem BMI über dem 99,5. Alters- und geschlechtsspezifischen BMI-Perzentil eine extreme Adipositas vor.

    4.3 Diagnostik
    Die Empfehlungen zur Diagnostik im Abschnitt 2 sind zunächst immer zu berücksichtigen. Die im folgenden aufgelisteten Punkte sollten bei Kindern und Jugendlichen mit extremer Adipositas besonders berücksichtigt werden.

    Anamnese:

    Familienstammbaum mit Angabe des BMIs,
    Adipositas-assoziierte Erkrankungen (wie Diabetes mellitus, Hypertonie, Fettstoffwechselstörung, Hyperurikämie, PCOS),
    Ernährungsverhalten: Esstörungen wie Bulimie, "Binge eating"-Störung, Hyperphagie im Säuglings- und Kindesalter,
    Ernährungsanamnese, Getränkekonsum,
    bisherige Behandlungsversuche und Gewichtsverlauf (weight cycling),
    Frage nach Schnarchen, Apnoen, Ermüdbarkeit, Monotonieanfälligkeit,
    Medikamentenanamnese: insbesondere Medikamente zur Adipositas-Therapie und Psychopharmaka.
    Durch die besondere Berücksichtigung dieser Angaben kann die weitere Diagnostik und Therapieindikation nach Abschnitt 2 und 3.1. optimiert werden.

    Befunde, die eine weiterführende Diagnostik erfordern:

    Acanthosis nigricans (Hyperinsulinämie, Diabetes mellitus); Zahnstatus: Zahnschmelzdefekte (Bulimia nervosa); Ritzen oder andere Hinweise auf selbstverletzendes Verhalten ("Borderline-Störung"); Virilisierung und Zyklusstörungen (PCO-Syndrom); nächtliche Apnoen, schnelle Ermüdbarkeit, Konzentrationsstörungen (Schlaf-Apnoe-Syndrom, nächtliche Hypoventilationen).

    Weitere Diagnostik:

    Durch erweiterte diagnostische Maßnahmen sollen die Komorbidität und weitere Risikofaktoren erkannt werden. Hierzu gehören u.a.:

    immer: Oraler Glukosetoleranztest, Lipoprotein (a) und Homozystein im Serum.
    immer: Abdomen-Sono (Gallensteine ?)
    bei erhöhten Blutdruckwerten: 24 Stunden –RR-Messung.
    bei Schnarchen, schnelle Ermüdbarkeit: Schlaf-Apnoe-Screening.
    eine orthopädische Untersuchung durch Kinder- und Jugendlichen-Orthopäden wird auch bei fehlenden klinischen Symptomen und v.a. vor Therapiebeginn sinnvoll.

    Psychologische Diagnostik:

    Aufgrund eines erhöhten Risikos für das Vorkommen von psychiatrischen und psychosozialen Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit extremer Adipositas ist es sinnvoll, eine psychologisch-psychiatrische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung folgender Punkte durchzuführen (Britz B., 2000):

    Essstörungen (ICD-10: F50)
    Intrapsychische und intrafamiliäre Konflikte
    schulische oder berufliche Überforderung, bzw. Unterforderung
    Affektive Störungen (ICD-10: F30-F39)
    Angststörungen, insbesondere soziale Phobie (ICD: F41-F41.9, F40.1)
    traumatisierende Erfahrungen, u.a. sexueller Missbrauch
    posttraumatische Belastungsstörung (ICD-10: F43.1)
    Autoaggression
    Alkohol-, Nikotin-, Drogenmissbrauch bzw. -abhängigkeit (ICD 10:F1)
    Störung des Sozialverhaltens (ICD 10: F91)
    Delinquenz
    erniedrigtes Selbstwertgefühl
    risikoreiches Sexualverhalten
    Enuresis nocturna (ICD 10: F98)

    4.4 Therapie
    Eine erfolgreiche Behandlung der extremen Adipositas ist nur in interdisziplinärer und intensiverer Zusammenarbeit zwischen Arzt, Psychologen, Ernährungsfachkraft, Sporttherapeut, etc. möglich.

    Unter Berücksichtigung der familiären, schulischen und beruflichen Situation können derzeit langzeit-ambulante, langzeit-stationäre und langzeit-stationär/ambulant-vernetzte Vorgehensweisen empfohlen werden. Dabei ist ein individuell leistungsangepasster Therapieablauf, möglichst mit begleitendem Schulunterricht oder berufsorientiertem Praktikum zu fordern (Siegfried W, 1999; Boeck M, 1993).

    Es wird nach erfolgter psychologischer Diagnostik in vielen Fällen eine begleitende oder sogar vorangehende psychotherapeutische und psychosoziale Intervention notwendig sein, die folgende Ziele verfolgt:

    Selbstwertverbesserung, Körperakzeptanz und Körperbild/eigene Wahrnehmung verbessern, soziale Kompetenz steigern, Eigenverantwortung erhöhen, Verbesserung psychischer Störungsbilder (z.B. Angststörungen, affektive Störungen, posttraumatische Belastungsstörung, Substanzmißbrauch bzw. -abhängigkeit), soziale und berufliche (Re-) Integration (Isolation und Stigmatisierung entgegenwirken).

    [ 10-07-2004, 20:31: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]ritathedolphin [/font]
    [font=Verdana, Arial]Administrator/in
    Benutzer # 3258
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 20:17 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]Hat jemand von euch sein Kind bei so einer Kur gehabt und kann mir mitteilen wie die Kur für das Kind war? Ist so eine Kur wirklich völlig nutzlos wenn von Zuhause aus die volle Unterstützung da ist?


    Ich würde mich freuen, endlich mal Erfahrungen aus erster Hand zu bekommen. [/font]
    [/indent][font=Verdana, Arial]meine erfahrung ist vielleicht ein bißchen lang her, aber ich kann dir aus erster hand erzählen, wie ich mich dabei gefühlt hab.



    ich war mit 9j. auf sog. "diätferien".

    ich kann dir eigentlich nichts gutes berichten. ch
    kam mit max. 2-3kilos zuviel dort an, wurde genauso behandelt, wie die kinder mit 30-40kilo zuviel. die "wirklich dicken kinder" waren damals eindeutig in der minderzahl und die hatten es noch viel schwerer und wurden wirklich ausgegrenzt.

    ich hatte schreckliches heimweh, bekam noch weniger zu essen als vorgesehen, weil pro tisch serviert wurde und "wer zuerst zulangte", mehr fleisch und kartoffeln bekam. ich war totunglücklich, traute mich aber nichts nach hause zu schreiben, weil ich überzeugt war, daß meine mutter wollte, daß ich um jeden preis dünner werden sollte.

    wir mussten viel sport machen, joggen, turnen, bergsteigen... die "ärztliche betreuung" beschränkte sich aufs wiegen und ich bin nach drei wochen hochfiebernd zuzammengebrochen und bin schwer krank(herzmuskelentzündung) nach hause gefahren.

    ich hatte im lager 3 kilos abgenommen, das ganze war in den schulferien - vor weihnachten hatte ich 15kg mehr drauf. jojo vom feinsten.

    meine vorraussetzungen zuhause waren bilderbuchmäßig, meine mutter hat während ich weg war einen "diätkochkurs" gemacht, mit mir zusammen diät gegessen, ich konnte kalorientabellen auswendig, so wie das kleine einmaleins... es hat nichts gebracht, ich wurde immer dicker und essen war nie wieder "normal" für mich.

    ich persönlich würde mein kind um keinen preis der welt in so ein diätheim schicken, schon gar nicht über mehrere monate.

    [ 10-07-2004, 20:21: Beitrag editiert von: ritathedolphin ]

    --------------------
    lg rita

    Das ist kein Fett, das ist sexuelle Schwungmasse [Blockierte Grafik: http://people.freenet.de/MidnightLady/jump.gif]

    Die Kunst der Ärzte liegt darin, den Patienten so lange zu amüsieren, bis die Natur ihn heilt. (Voltaire)
    [/font]

  • [font=Verdana, Arial]ritathedolphin [/font]
    [font=Verdana, Arial]Administrator/in
    Benutzer # 3258
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 20:24 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]Ich war selbst ein dickes Kind und hatte immer eine ganze Reihe von Freunden. Und ich kenne auch heute viele dicke Kinder, die sich in ihrem Freundeskreis wohlfühlen. [/font][/indent][font=Verdana, Arial]das kann ich unterschreiben.



    --------------------
    lg rita

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    Die Kunst der Ärzte liegt darin, den Patienten so lange zu amüsieren, bis die Natur ihn heilt. (Voltaire)
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 20:24 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo ritathedolphin,
    ja, SOLCHE reinen "Diätheime" gibts sicher auch nioch heute - aber INSULA ist doch kein "Diätheim"! Dort bei INSULA würdest du mit den 2-3 Kg Übergewicht laut BMI doch überhaupt nicht erst aufgenommen.

    [ 10-07-2004, 20:25: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]ritathedolphin [/font]
    [font=Verdana, Arial]Administrator/in
    Benutzer # 3258
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 21:12 [/font]

    [font=Verdana, Arial]@kampfblaumeise

    wenn ich das richtig gelesen habe, ging es rika um persönliche erfahrungsberichte, nicht um deine einschätzung vom konzept insula.

    soweit ich einblick habe, hat sich an der behandkung kleiner dickerln in den letzten 30 jahren nichts entscheidendes verändert, man setzt immer noch auf eine einsicht, die kinder noch nicht haben können und die "strafverschickungen", und als solches kommt es bei kindern nun einmal an, werden nur verlängert und das kind auch noch aus seinem gewohnten umfeld herausgerissen.

    insofern bin ich angenehm überrascht von einem kinderarzt, der dabei nicht mittut.

    --------------------
    lg rita

    Das ist kein Fett, das ist sexuelle Schwungmasse

    Die Kunst der Ärzte liegt darin, den Patienten so lange zu amüsieren, bis die Natur ihn heilt. (Voltaire)
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 21:41 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Nein, rita, die Kinder in dem Fernsehbeitrag WOLLTEN(!) da schon selbst hin. Die setzten grosse Hoffnungen darein, dass ihnen dort eine Gewichtsnormalisierung gelingt, denn die litten sehr unter der Ausgrenzung in der Schule.

    Soweit ich sehe, hat hier ja KEINER Erfahrung mit einer "Kurklinik (also kein reines Diätheim) für Adipöse Kinder" nach der NICE fragte, und da wollt ich ihr wenigstens eine mögliche Klinik als Anlaufstelle nennen.
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]ritathedolphin [/font]
    [font=Verdana, Arial]Administrator/in
    Benutzer # 3258
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 22:54 [/font]

    [font=Verdana, Arial]nun, hätte mich als kind jemand gefragt, hätte ich sicher auch gesagt, daß ich da hin wollte,... man hatte mir ja nett genug erklärt, das das "zu meinem besten ist".

    der druck auf mich kam übrigens nie von meinen altersgenossen, sondern ausschließlich von "wohlmeinenden erwachsenen".

    was ich gefühlt hab ist mir erst laaaange zeit später in der therapie hochgekommen.

    im übrigen scheint insula sich wirklich nur an jugendliche zu richten, nicht an kinder. nach dem erfahrungbericht von sandra sind die dort aber auch nicht wirklich gut aufgehoben.

    --------------------
    lg rita

    Das ist kein Fett, das ist sexuelle Schwungmasse

    Die Kunst der Ärzte liegt darin, den Patienten so lange zu amüsieren, bis die Natur ihn heilt. (Voltaire)
    [/font]
    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 10-07-2004 23:15 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]Soweit ich sehe, hat hier ja KEINER Erfahrung mit einer "Kurklinik (also kein reines Diätheim) für Adipöse Kinder" [/font][/indent][font=Verdana, Arial]Doch - sandy1980muc. Deshalb habe ich doch den Thread, in dem ihr Erfahrungsbericht zu lesen ist, verlinkt.



    --------------------
    Fat is not a four-letter word!
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Cailly [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 2520
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 08:07 [/font]

    [font=Verdana, Arial]hi ihrs,
    also nachdem ich den größten teil dieses Thrads gelesen habe, möchte ich erstmal ganz gewaltig meinen SENF dazugeben, ganz besonders an Blaumeise - die ja meint sie hätte ach gott wieviel ahnung was Sozialhilfe und gesunde Ernährung betrifft und wüßte auch wie einfach es gerade im Ruhrpott ist seinem Kind vom Sozialhilfesatz gesunde Mischkost an zu bieten!
    liebe Blaumeise - darf ich dich dann mal nach Dortmund einladen und dich bitten für 2 Personen (mein Sohn ist 14 und isst dementsprechend da er noch im wachstum und schon sehr groß ist reichlich - aber auch reichlich obst und gemüse und ist NICHT übergewichtig) von 300,-€ im Monat eine den Ernährungsplänen für gesunde Ernährung entsprechenden Einkauf zu erledigen? - 3weißt du, ich würd mich freuen wenn du das für mich erledigen könntest - denn ICH schaffe es nicht!
    sicher gibts bei uns ne menge (für die menge geld die wir haben!) OBST & Gemüse, aber leider eben auch sehr viel gemüße aus der Tiefkühltruhe und eben auch Obstsäfte wenn Obst saisonbedingt zu teuer ist. Und was das "RAUCHEN" betrifft - sorry aber DU diskreminierst hier "die Raucher" ganz gewlatig, gerade im zusammenhang mit Sozialhilfe - aber hast du ne ahnung warum es wohl gerade im Ruhrgebiet so viele Rauchende Sozialhilfeempfangende Alleinerziehende Mißbrauchsüberlebende Mütter gibt?
    falls nicht - möchte ich dir mal ein paar kurze Statistische antworten geben:
    56% der Sozialhilfeempfänger (bezogen auf Dortmund, eine der Städte mit sehr hoher Arbeitslosigkeit des Ruhrgebiets) sind Kinder unter 18 und rentenempfänger - wozu auch arbeitsunfähige dazugehören, die aufgrund psychischer erkrankungen Arbeitsunfähig sind!
    der Sozialhilfe satz läßt keine gesunder Ernährung für den gesamten Monat zu - das wurde mitlerweile von vielen Versuchsgruppen BEWIESEN!
    wobei je weniger Personen zu einem Haushalt gehören, desto schwieriger ist es - besonders schwierig ist es für alleinerziehende Mütter mit nur einem KIND!
    und dann noch eine Statistische Tatsache gerade aus Dortmund:
    nur 50% der stark übergewichtigen Kinder sind Sozialhilfeempfänger (obwohl mehr ARME Kinder vorhanden sind!) die andere hälfte sind Kinder bei denen Aufgrund der Arbeitszeiten der Mütter eine gute gesunde Ernährung aus Zeit-technischen Gründen (ARBEITSZEITEN!) nicht möglich ist....
    Soviel mal zu den Pauschalisierten Vorurteilen.
    Übrigens den Wissenschaftlern sit ein Zusammenhang zwischen rauchenden Eltern und Übergewichtigen Kindern anscheinend noch nicht aufgefallen....
    Und noch ein Tipp für alle die ihre Kinder einer Diät aussetzen wollen: Ich wurde durch häufiges Diäten/Fasten als Kind erst wirklich DICK - mein Stoffwechsel nachhaltig gestört und ich habe einige erkrankungen dei NUR auf dieses "diäten" zurückzu führen sind - sorgt dafür das eure Kinder Gesund Essen - bloß nicht ne kalorienreduzierte Diät bei der es zur "dauerunterversorgung kommt" und wenn sie damit und mit etwas mehr bewegung (sport der spaß machen soll!) nicht abnehmen, lasst doch mal Abklären ob es andere Gründe hat!
    liebe grüße,
    cailly

    --------------------
    ich bin viele und stolz darauf überlebt zu haben
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Pandora [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 3948
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 10:02 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Da ist man mal einen einzigen Tag nicht online und hier geht die Post ab..;)

    Liebe Rika,

    mit persönlichen Erfahrungsberichten kann auch ich dir dienen, meine waren diesbezüglich ganz ähnlich wie die von Rita.

    Ich wurde einmal im Alter von 9 und einmal mit 15 Jahren für jeweils 6 Wochen in ein sogenanntes Kinderkurheim "verbannt" (so habe ich es beide Male empfunden). Diese Zeit war schlimm für mich, ich hatte Heimweh ohne Ende; bei jedem Brief, der von zu Hause kam - und es kamen viele - schloß ich mich auf der Toilette ein und weinte mir die Seele aus dem Leib. Wir wurden dort alle (es waren Kinder dort im Alter von 7-17 Jahren) auf die gleichen Portionen gesetzt, tägl. 800 kcal. Es gab keine einzige Mahlzeit, nach der ich nicht hungrig vom Tisch aufgestanden wäre. Auch beim Sport wurde kein Unterschied bezüglich Alter und körperlicher Konstitution gemacht; ich mußte mit meinen 9 Jahren das Gleiche leisten wie die 17jährigen.

    Das Schlimmste dort aber war, daß uns eingetrichtert wurde, daß wir nur Menschen zweiter Klasse sind, solange wir dick sind.
    Nix mit psychologischer Betreuung und die medizinische bezog sich aufs Wiegen und Fragen vom Arzt, wie groß und in welcher Farbe mein Stuhlgang war...
    Abgenommen habe ich beide Male, dank des Jojo's aber auch wieder sehr viel mehr zugenommen. Vorher war ich allenfalls ein wenig mollig, danach wurde ich richtig dick. Dickdiätet, wie ich heute weiß.

    Für mich als Kind waren das ganz schreckliche Erlebnisse, und ich würde meinem Kind heute so etwas nicht antun, no way!

    @Kampfblaumeise - du verteidigst Insula so vehement, als wärst du selbst schon dort gewesen. Warst du? Wenn nicht, dann - sorry - plapperst du nur nach, was die Medien uns darüber einreden wollen.
    Auf Rascha's (für mich keineswegs zynische) Hinweise bezüglich dem Erfahrungsbericht von Sandy hast du in keinster Weise reagiert, das finde ich schade. Sie hat die Erfahrungen nämlich persönlich gemacht. Auch haben ihr die Kinder unter anderem dort erzählt, daß sie keineswegs freiwillig in diese Klinik gegangen sind. Grob gesagt: Du weißt in diesem Fall einfach nicht, worüber du sprichst. Punkt.

    O.T.:
    Du nennst uns manchmal (anderer Thread) Fantasten, weil wir uns "einbilden", unsere Partner würden uns so lieben, wie wir sind. Auch würden wir unsere (übrigens hart erarbeitete!)Selbstakzeptanz vorschieben, weil wir ja angeblich vermeiden wollen, an die Ursachen unseres Dickseins heranzugehen und doch endlich schlank zu werden (wieder anderer Thread). Weil unser Speck doch sooo widerwärtig ist. :eek: Aber das ist deine Sichtweise. Dein Selbsthaß scheint mir so groß, du kannst es nicht akzeptieren, daß andere sich eben nicht verabscheuen.

    Sorry, aber das mußte jetzt mal raus. Wenn ich über's Ziel hinausgeschossen bin, bitte editiert meinen Beitrag @Admin/Mod.

    Gruß
    Pandora

    EDIT: Auf Anregung eines von mir geschätzten Users ;) habe ich meinen Beitrag (wenn auch sehr geringfügig) abgeändert. So kann er stehenbleiben, denke ich.

    [ 11-07-2004, 13:29: Beitrag editiert von: pandora1966 ]

    --------------------
    Viele Menschen sind zu gut erzogen,
    um mit vollem Mund zu sprechen,
    aber sie haben keine Bedenken,
    es mit leerem Kopf zu tun.
    (Orson Welles)
    **************
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Mrs.Parsley [/font]
    [font=Verdana, Arial]unregistriert
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 12:00 [/font]

    [font=Verdana, Arial]@ Pandora
    Schön, daß dies mal gesagt wurde.!!!!

    Ich empfand Raschas Antworten auch nicht als aggressiv sondern als nachhakend, widersprechend weil anderer Meinung und sehr punktgenau.Sonst gar nichts.

    Widerspruch scheint nicht so Dein Ding zu sein, liebe Kampfblaumeise.
    Das ist wenigstens MEIN (ganz persönlicher, völlig unrepräsantiver) Eindruck von Dir.

    Nicht alle, die Dicke in irgendeiner Art schön, attraktiv und interessant finden sind auch gleichzeitig Perverse und/oder Fetischisten !!!

    Genausowenig wie Leute, die auf Schlanke /Dünne stehen "Pro-Ana" sind...

    Schönen Sonntag noch
    AlexP.

    [/font]

  • [font=Verdana, Arial]BaerTiger [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 341
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 12:29 [/font]

    [font=Verdana, Arial]@Kampfblaumeise & Rascha:

    Jede Aussage hat eine Sach- und eine Beziehungsaussage. Nach Schulz von Thuns 4-Ohren-Theorie sind es die Aspekte Ich-Aussage, Beziehungssausage, Sachaussage und Appell (hoffe das stimmt so, mein Kommunikationsseminar liegt nun schon ein paar Jahre zurück).

    Beispiel:
    X schreibt etwas.
    Y antwortet: "Du hast nicht recht".
    Der Satz kann z.B. gelesen werden:
    "Der Sachverhalt ist objektiv unrichtig"
    "Du hast doch keine Ahunung!"
    "Ich mag dich nicht"

    Ich muss sagen, wenn ich selber "Betroffener" bin, tappse ich auch in so Denkfallen. Von außen sieht man so etwas wohl leichter.

    Schaut euch mal den Dialog zwischen BeeBee und Rubine (15.-18. 3. 2002) in [thread=0]diesem[/thread] Thread an. Ich will da jetzt nicht groß ruminterpretieren, aber man sieht da sehr gut, wie Dinge anderst ankommen, als sie gemeint sind.

    Jeder von uns hat "seine" Sprache, hält gewisse Formulierungen für normal. Das mag beim Leser dann jeweils ganz anderst ankommen.
    Es ist sicher nicht einfach, weil jeder aus seinem Selbst-Verständnis heraus schreibt, aber vielleicht versucht ihr einfach mal, eure Postings mit etwas Abstand zu lesen, bevor ihr sie abschickt.

    Wie pandora schon andeutet, ihr habt ein grundsätzlich anderes Selbst-Bewußtsein. Da ihr quasi in verschiedenen Welten (bzgl. des Umgangs mit eurem Dicksein) lebt, ist es sehr schwer, dass ihr euch versteht.

    Ich wünsch euch noch einen schönen Sonntag
    BaerTiger

    --------------------
    If the doors of perception were cleaned everything would appear to man as it is, infinite.
    (William Blake)
    [/font][font=Verdana, Arial]von: Stuttgart | Registriert seit: Nov 2000 [/font]


    [font=Verdana, Arial]Sonnenkuss [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 3992
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 12:54 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Die 15 jährige Tochter einer Bekannten möchte aus eigenem Wunsch auch in so eine Kurklinik.
    Ich bin echt erschrocken und habe große Bedenken geäussert - das es eben verdammt nochmal gar nichts hilft weniger zu wiegen um ein kaputtes oder gestörtes Selbstbewußtsein zu heilen.
    Die Mutter kümmert sich sehr wohl um gesunde Ernährung und trotzdem meint das Mädel absolut da hin zu müssen.
    Man kann sie nicht davon abhalten und nur hoffen, dass es ihr wirklich das bringt, was sie erwartet.

    Ich bin auch Mutter und hoffe und bete zu meinem Herrgott, dass ich meiner Tochter das entsprechende Selbstwertgefühl vermitteln kann: Sich und Andere als dünn-hakennasig-dick-hängebusig-blond oder trotz sonstiger körperlicher Unzulänglichkeiten zu akzeptieren.
    Und sie ihre Wertigkeit sich und anderen Menschen gegenüber nicht aus Äusserlichkeiten beziehen muss.

    --------------------
    Meinem Ingenör --- bin ich nicht zu schwör !!!
    [/font][font=Verdana, Arial]von: Mittelfranken | Registriert seit: Aug 2003 [/font]


    [font=Verdana, Arial]Lulu [/font]
    [font=Verdana, Arial]unregistriert
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 12:56 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]sie ihre Wertigkeit sich und anderen Menschen gegenüber nicht aus Äusserlichkeiten beziehen muss.


    [/font]
    [/indent][font=Verdana, Arial]Danke, Sonnenkuss. Besser kann man es nicht zusammenfassen! :) [/font][font=Verdana, Arial]IP: [/font]


    [font=Verdana, Arial]Rascha [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1965
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 13:03 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Lieber BaerTiger, mit Schulz von Thun, seinem Vier-Ohren-Modell, der Transaktionsanalyse von Berne/Harris und den Kommunikationsregeln von Watzlawick habe ich mich auch recht intensiv beschäftigt.

    Habe aber echt keinen Bock, bei jeder Diskussion erst analytisch tätig zu werden, bevor ich meine Antwort abschicke. Das tue ich im Real Life Gespräch schließlich auch nicht. Dies hier ist kein Kommunikationsseminar (Gott sei Dank). Danke für deine gutgemeinten Hinweise, aber ... nee.

    Mir ist klar, daß Kampfblaumeise und ich nie auf einen Nenner kommen werden, dazu sind unsere Grundpositionen und unsere Einstellungen zu unseren eigenen Körpern und unserer Sexualität offenbar zu unterschiedlich, aber dennoch gebe ich meinen Senf ungefiltert und spontan dazu.

    Und daß ich zynisch und/oder aggressiv gewesen bin, wie Kampfblaumeise es mir vorwirft, bestreite ich. Ich habe lediglich so sachlich wie möglich meine Sicht der Dinge beschrieben und mir hier und da eine kritische Nachfrage erlaubt. Und mir scheint, daß ich das beileibe nicht alleine so sehe.

    Lieben Dank an dich für deinen Kommentar - ich weiß, du meinst es gut!

    [ 11-07-2004, 13:08: Beitrag editiert von: Rascha ]

    --------------------
    Fat is not a four-letter word!
    [/font][font=Verdana, Arial]von: Schleswig-Holstein | Registriert seit: Nov 2001 [/font]


    [font=Verdana, Arial]Lulu [/font]
    [font=Verdana, Arial]unregistriert
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 13:05 [/font]

    [font=Verdana, Arial]@Kampfblaumeise, ich habe eine Frage an dich: Wie viele übergewichtige Kinder hast du denn und wie viele von denen waren bereits zur Kur, dass du so genau Bescheid weißt? [/font]
    [font=Verdana, Arial]IP: [/font]


    [font=Verdana, Arial]Kimmie [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 3032
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 14:12 [/font]

    [font=Verdana, Arial]@Rika: Schau 'mal unter: . In diesem Thread berichtet EngelMuenchen von ihren wirklich schockierenden Erfahrungen in einem solchen Kurheim. Ich denke nicht, dass sich seit damals (1998) vieles geändert hat.

    Viele Grüße,

    Kimmie

    [ 11-07-2004, 16:38: Beitrag editiert von: Kimmie ]
    [/font][font=Verdana, Arial]Registriert seit: Okt 2002 [/font]
    [font=Verdana, Arial][/font]

    [font=Verdana, Arial]BaerTiger [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 341
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 16:32 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Liebe Rascha,

    ich bin zwar eher ein Kopfmensch, aber so abgeklärt wie ich in meinem Posting vielleicht wirke, bin ich auch nicht.
    Habe tief durchgeatmet, und recht konzentriert was geschrieben (und manches auch nicht geschrieben).
    Hoffe mal, dass ich nicht zu oberlehrerhaft wirke.
    Und im Alltag kommuniziere ich auch einfach drauflos.



    [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]


    Das tue ich im Real Life Gespräch schließlich auch nicht.
    [/font]
    [/indent][font=Verdana, Arial]Aber da ist schon noch ein Unterschied.


    Im meinem Beruf arbeite ich an verschiedenen Einsatzorten. Und auf einem Job herrscht ein "rauher" (naja, ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein) Umgangston, der aber nicht böse gemeint ist.
    Ein Kollege von mir ist ein echtes Lästermaul, und einiges, was er sagt, würde mich schon verärgern, wenn es ein anderer sagt. Aber er ist ein netter Kerl, mit dem ich nach der Arbeit auch oft ein Bier trinken gehe, bei ihm weiß ich halt, wie es gemeint ist.



    [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]


    Und daß ich zynisch und/oder aggressiv gewesen bin, wie Kampfblaumeise es mir vorwirft, bestreite ich.
    [/font]
    [/indent][font=Verdana, Arial]Ohne das werten zu wollen: Sie hat es anderst empfunden.


    s. mein obiges Beispiel ("Du hast nicht recht")



    [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]


    Mir ist klar, daß Kampfblaumeise und ich nie auf einen Nenner kommen werden, dazu sind unsere Grundpositionen und unsere Einstellungen zu unseren eigenen Körpern und unserer Sexualität offenbar zu unterschiedlich
    [/font]
    [/indent][font=Verdana, Arial]Yep, das ist der Punkt.



    --------------------
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    (William Blake)
    [/font][font=Verdana, Arial]von: Stuttgart | Registriert seit: Nov 2000 [/font]


    [font=Verdana, Arial]Kampfblaumeise [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5331
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 20:12 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Danke, BaerTiger. :) [/font]




    [font=Verdana, Arial]BaerTiger [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 341
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 11-07-2004 21:17 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Kampfblaumeise,
    nachdem du dich für meine Ausführungen zum Thema Kommunikation bedankst, gehe ich davon aus, dass du sie künftig auch berücksichtigen willst.

    --------------------
    If the doors of perception were cleaned everything would appear to man as it is, infinite.
    (William Blake)
    [/font][font=Verdana, Arial]von: Stuttgart | Registriert seit: Nov 2000 [/font]


    [font=Verdana, Arial]sandy1980muc [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 4607
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 12-07-2004 08:55 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Ihr

    Ich hab' jetzt hier mal alles überflogen und möchte denjenigen, die Fragen bez. Insula haben anbieten, Kontakt per PN zu mir aufzunehmen. Ich beantworte dann Eure Nachrichten sobald ich kann, vielleicht kann ich Euch ein wenig helfen.

    LG Sandy
    [/font][font=Verdana, Arial]von: München | Registriert seit: Mrz 2004 [/font]


    [font=Verdana, Arial]SchoeneFrau75225 [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 4778
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 12-07-2004 10:23 [/font]

    [font=Verdana, Arial]hallo ihr,

    möchte doch noch mal auf das ausgangsthema zurück kommen. meine tochter wog im alter von acht jahren und einer größe von 135 cm 45 kg. von meiner ärztin ist mir empfohlen worden lieber vor ort etwas ähnliches wie moby dick zu machen. wir eltern bekamen gleichzeitig eine elternschulung. nebenbei muss ich sagen, dass ich die elternschulung nicht für optimal fand. aber für meine tochter war es gut. denn es ging nicht darum, dass sie abnimmt. sondern einfach lernt auch selbst darauf zu achten, was sie ißt und wie sie ißt. wo ich bei ihr auf taube ohren gestoßen bin, kam nun endlich bei ihr an. meine tochter hat das ganze jetzt ein halbes jahr gemacht. es fand einmal die woche statt. kombiniert theoretischer unterricht und sport. sie hat ganz zu anfang ca. 3 kilo abgenommen. und dann kam von dort die bremse und es hieß, sie solle nun aufpassen, dass sie lieber ihr gewicht hält. ich bin also sehr zufrieden. sie ist gewachsen, hat ihr gewicht gehalten und greift nun heute zu ganz anderen lebensmitteln, als vorher. ich hoffe nur, dass es auch so bleiben wird, wenn jetzt der kurs zu ende ist.

    gruss schöne

    --------------------
    Wer ich bin, weiß ich. Was ich will, nicht immer.
    [/font]

  • [font=Verdana, Arial]Pandora [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 3948
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 12-07-2004 10:41 [/font]

    [font=Verdana, Arial]So sollte es sein.:)
    Ganz wichtig: Deine Tochter war zu Hause, in ihrem normalen Umfeld, da ist der Druck sicher nicht so groß, als wenn man "extra" von daheim weg muß. Außerdem wurde auch berücksichtigt, daß Eltern lernen müssen. Find ich gut.

    Sicher kannst du deiner Tochter unter diesen Voraussetzungen auch helfen, weiter das Erlernte zu praktizieren.:)

    LG
    Pandora

    --------------------
    Viele Menschen sind zu gut erzogen,
    um mit vollem Mund zu sprechen,
    aber sie haben keine Bedenken,
    es mit leerem Kopf zu tun.
    (Orson Welles)
    **************
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]SchoeneFrau75225 [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 4778
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 12-07-2004 10:54 [/font]

    [font=Verdana, Arial]ich muss dazu sagen, ich war nicht von allem überzeugt, wie es dort war. das bezieht sich aber nur auf den elternteil. was die kinder betrifft, fand ich es gut. mag daran liegen, das es für so junge kinder noch recht in den anfangsschuhen steckte. sehr wichtig fand ich, dass wir eltern auch immer noch ein wenig zeit hatten, zusammen zu sitzen und zu reden, während wir auf unsere kinder gewartet haben. so konnten wir uns austauschen.

    lg schöne

    --------------------
    Wer ich bin, weiß ich. Was ich will, nicht immer.
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Grit [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 2139
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 12-07-2004 12:29 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Zum Thema Abnehmklinik für Kinder kann ich zwar konkret nichts sagen, aber aus meiner Jugend weiß ich, daß für mich die Ferienlager für 2-3 Wochen immer ein Gräuel/Greuel waren. Der Druck untereinander und das ständige Vergleichen, dazu eben auch das Gefühl zu bekommen, daß man ja dick und damit unwert ist. Zum Glück hatten wir im zweiten Lager eine Äztin, die meinte, daß das Verletzungsrisiko viel zu hoch sei und damit der Frühsport ausfiel :D Strafsport gab es dennoch - Kniebeugen in 4 Stufen nach unten und 4 wieder rauf - über jeweils 10 Sekunden oder 200 m im Entengang watscheln :o (
    Womit ich allerdings unglaublich gute Erfahrungen gemacht hatte, war eine kleine Gymnastikgruppe mit ca. 14-16. Wir waren (da Dorf und kleine Schule mit 150 Schülern in 10 Klassen) ca. 15 Mädels. Nach ca. 3-4 Wochen ist mir dann auch aufgefallen, daß ich trotz meines Übergewichts zum einen Leistungssteigerungen hatte und zum anderen auch in manchen Bereichen viel beweglicher war als die anderen (ich sage nur Spagat:) ). Da es ohne Zwang war, eben nicht der benotete Schulsport, hat Sport plötzlich Spaß gemacht.
    Ich denke mal, ähnlich arbeitet MobyDick auch. Klassischer Sport ist mir heute noch völlig fremd - viel Bewegung dagegen lebensnotwendig.

    --------------------
    Alles was im Leben geschieht ist zu etwas gut - wir können es nur nicht immer gleich sehen.
    [/font][font=Verdana, Arial]von: Berlin | Registriert seit: Jan 2002 gespeichert[/url] [/font]


    [font=Verdana, Arial]Gloriaviktoria [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 5382
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 13-07-2004 11:32 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo,

    ich war als Kind auch zweimal zur Abnehm-Kur weg, und außer Jojo-Effekt und dem deutlichen Gefühl, dass ich irgendwie "falsch" sein muss, wenn meine Eltern mich wegschicken, gab es kein dolles Ergebnis. Abgenommen habe ich, na klar, aber auch alles und noch mehr wieder zugenommen. Ich erinnere mich noch gut an den Aufenthalt auf Sylt, wo ich solches Heimweh hatte (ich war neun oder so), dass mein Vater mich ein paar Tage früher abholen musste. Unterwegs gabs dann erst mal zum Trost ein Eis und zu Hause warteten schon die Nudeln auf mich. Und an den Streitereien meiner Eltern, die schließlich zwei oder drei Jahre später in der Scheidung endeten, hatte sich natürlich auch nichts geändert, also habe ich meinen Kummer und meine Hilflosigkeit weiter in mich reingefressen.
    Solange sich am Umfeld nichts ändert, halte ich solche Kuren für sinnlos. Die Eltern müssen mitgeschult werden, nicht nur, was "gesunde Ernährung" betrifft, sondern auch was das Psychologische angeht.
    Während der Kur war ich schon so weit, dass ich aus lauter Verzweiflung anderen Kindern in meinem Zimmer, die nicht Diät halten mussten (das war alles bunt gemischt), die Süßigkeiten geklaut habe! Der einzige Erfolg war also, dass ich meine Methoden, mir heimlich Essen zu beschaffen, noch ein bisschen verfeinert habe.....

    Gruß, Gloriaviktoria
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Nice [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 5312
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 13-07-2004 12:23 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
    Besonders gilt mein Dank natürlich denen, die mir über eigene Erfahrungen berichten konnten.

    Es ist nicht so, dass ich letze Woche morgens aufgestanden bin, meine Tochter ansah und dachte: "Huch, die ist ja viel zu dick!" und dann flugs an den Rechner geschossen bin um hier mal allgemein über die Angelegenheit zu diskutieren. Das Thema verfolgt uns schon seit Jahren und wird immer schlimmer. Meine Startmenueleiste ist voll mit Seiten über Adipositas bei Kindern. Ich habe schon einige Kontakte zu Fachleuten aufgenommen und viele gute Ratschläge bekommen.

    Die Erfahrungsberichte bestätigen meine Befürchtungen. Ich hatte das Thema Kur innerlich schon abgehakt.
    Fakt ist: Die ganze Familie muss sich umstellen damit meine Tochter endlich nur noch wächst und nicht mehr zunimmt. Und das werden wir jetzt ganz einfach und locker in Angriff nehmen. Dabei werde ich mich immer wieder an die Spezialisten wenden um nicht im Eifer des Gefechtes zu viele Fehler zu machen.

    Ihr habt mir sehr geholfen und ich hoffe Kampfblaumeise und Rascha vertragen sich wieder,

    Rika
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Jule1961 [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 4594
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 13-07-2004 13:16 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Unsere letzte Mu-Ki-Kur wurde u.a. aufgrund Katharinas Übergwicht genehmigt, meine Tochter hat dort 7kg abgenommen, und durch weiteres Wachstum, ist sie heute schlank und glücklich.

    LG Jule

    --------------------
    Sie sehen meine Kleidung
    Sie sehen meine Haare
    Sie sehen mein Bild
    Und sie bilden sich ein Urteil, bevor sie einen Blick in mich geworfen haben

    Ein solches URTEIL zwingt mich zu lächeln, nicht in die KNIE
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Maadla [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 4947
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 14-07-2004 23:35 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo

    Ich selbst war im Laufe meines bisherigen Lebens dreimal auf Kur. Mit 6, 10 und 14 Jahren. In den jeweils 6 Wochen nahm ich zwischen 6 und 15 Kilo ab, in der Zeit danach nochmals zwischen 5 und 15 Kilo. Nach jeder Kur kletterte das Gewicht aber wieder aufs Ausgangsgewicht bzw. höher.

    In jedem der drei Häuser wurden mir Kalorien zugeteilt, das waren mit 6 Jahren 1000 kcal, mit 10 zwischen 800 und 1000 kcal und beim letzten Aufenthalt zwischen 600 und 800 kcal. Samstag war jeweils in den ersten beiden Kliniken Obsttag, in der dritten Klinik Reis- oder Kartoffeltag. Diese Tage hasste ich. Im Regelfall gab es zum Frühstück eine Banane, als Zwischenmahlzeit einen Apfel und so ging das den ganzen Tag lang. Die Reis- und Kartoffeltage waren aber auch nicht besser, zum Frühstück eine Pellkartoffel mit Magerquark bzw. Reis mit eingekochten Äpfeln (*brrrrr*).

    Egal, ich will damit nur sagen, dass sie mir nichts gebracht hatten. Sicher haben in den folgenden Gewichtszunahmen verschiedene Faktoren eine Rolle gespielt, jedoch würde ich, sofern ich dies für mein Kind entscheiden müsste, vor einem Kuraufenthalt erst andere Ambulante Möglichkeiten suchen.

    Maadla
    [/font]



    [font=Verdana, Arial]Frauvonheute [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 5012
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 15-07-2004 12:16 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Ich war mit 11 und 13 zu einer 6-wöchigen Kur. Beim ersten Mal nahm ich 10 kg ab, kam schlank nach Hause und an meinem ersten Schultag traf ich noch vor dem Eingang der Schule auf einen Jungen, der sagte: "Du bist ja immer noch genauso fett wie vorher!" Ihr könnt euch sicherlich denken, dass ich mir in der ersten großen Pause etwas Süßes gegen den Schmerz im Inneren gekauft habe....und nicht mehr damit aufhörte....

    Als ich mit 13 nochmal zur Kur war, nahm ich 8 kg ab. Es hätte mehr sein können, hätten wir nicht ins Dorf gekonnt und ich somit an Süßigkeiten. Ich hatte zwar kein Geld, aber wie man klaut, lernt man schnell. Also habe ich in der Kurzeit viel mitgehen lassen. Lippenstifte, Schminke...und Süßigkeiten!

    Es wurde in der Kur viel an meinem Körper gearbeitet, aber nicht an meiner Seele. Ich denke, dass die Medizin/Forschung heute viel weiter ist und bei diesen Kuren sicherlich das Hauptaugenmerk auf das Seelische gelegt wird, aber damals (Mitte der 80er) war das nicht so.

    Was ich an der Kur mochte, waren die Kontakte zu den anderen Jugendlichen. Und dass ich das erste Mal so richtig akzeptiert wurde (ich gehöre nämlich auch zu den Kindern, die in der Schule nur beschimpft wurden: "Deutsche Panzer rollen wieder!", "Fette Sau!"). Ich hatte meinen ersten "Freund" in der Kur und war richtig glücklich. Aber kaum, dass ich in meinem alltäglichen sozialen Umfeld zurück war, war das vorbei.

    Ich werde immer sehr traurig, wenn ich an diese Zeiten denke. Ich möchte keinen Tag jünger sein als ich jetzt bin!

    Babs

    --------------------
    "Wenn ich meine eigene Meinung äußern darf," begann er ungewohnt krass, "so hat schon Karl Marx gesagt, dass....!" - Kurt Bartsch
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]zottellein [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 6298
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 24-08-2004 21:07 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Allerseits....
    bin ganz neu hier und habe mich registriert, weil ich viele interessante Dinge gelesen habe...
    Es geht auch nicht um mich sondern um meinen 13 jährigen Sohn, der bei einer Größe von 1,69 101,5 Kg wiegt! Das ist natürlich viel zu viel und deshalb habe ich mich jetzt zum x-ten male mit dem Kinderarzt zusammengesetzt und um Rat gebeten.
    Er sagte mir, daß es jetzt keine andere Möglichkeit mehr gäbe als ihn in eine Kur für adipöse Kinder bzw. Jugendliche zu schicken.
    Er hat jetzt bereits Fehlstellungen der Füße, X-Beine, Wirbelsäulenschiefstand und Bluthochdruck!
    Mir graut es ehrlich gesagt davor mein Kind für 3-6 Monate womöglich ans andere Ende von Deutschland so ungefähr zu schicken...Denn diese Klinik Insula von der ich hier gelesen habe, liegt locker 900 kilometer von uns entfernt!!!! Das würde bedeuten, daß wir uns nicht mal eben so treffen könnten.
    Von anderen Kliniken weiß ich bis jetzt noch nicht, deshalb hoffe ich das wenn es so weit kommt und der Kurantrag wird bewilligt, das es eine Klinik hier in NRW gibt, das wir unseren Sohn so oft wie möglich besuchen können...
    Kann mir jemand Kliniken nennen und vielleicht auch, ob das wirklich etwas bringt???

    Liebe Grüße
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]schlingelchen [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 2432
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 24-08-2004 21:38 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]... letztern STERN- oder SPIEGEL-Artikel über INSULA-Klinik recht erinnere, liegen die Erfolgsquoten, also das das Kind draussen dann sein Gewicht weiter stabilisiert, beibehält oder weiter abnimmt bei rund 30 Prozent. Dies ist ein sehr GUTER Prozentsatz [/font][/indent][font=Verdana, Arial]ich war im alter von 17/18 (1996/97) in der insula. auch da war schon die rede von den 30 %... Aber das können die gar nicht wissen! Woher auch? Die, dort waren, sollen 1 x im Monat ein von einem Arzt bestätigtes Attest hinsenden. Man bekommt es vorher gesagt, während der Kur, eindringlich bei diversen Abschiedsgesprächen (bevor man geht muß man nochmal zum Arzt, Sporttherapeut, Diätassistentin, usw. mit Laufzettel). Aber dann, wenn man wieder zu Hause ist, einen der gewohnte Trott einholt, evtl. auch noch wieder zunimmt - da geht man deswegen nicht extra einmal im Monat zum Arzt. Und klar - wer abnimmt bzw. das Gewicht hält meldet sich dort auch lieber als derjenige, der wieder zunimmt... Aus meinem Freundeskreis haben alle sehr schnell wieder zugenommen. 30 % ist ein Witz. Wenn sich überhaupt mal 30 % aller ehemaligen Patienten überhaupt wieder melden... Das bezweifle ich sehr stark.



    Zu meinen Erfahrungen mit Kuren, als ich ein Kind war: Ich war mit 6 und 10 zur Kur. Das erste Mal in einem normalen Krankenhaus, um mich rum meistens Bettnässer... Die durften Süßigkeiten futtern was das Zeug hält, ich bekam gedünstetes Gemüse. Das 2. Mal war es ziemlich hart. Jeden Morgen 2 Scheiben Brot ohne Butter mit Art Frühlingsquark und irgendso salziges "Heil-"(?)Wasser, dazu eine Tablette (Was das war? Ich weiß es bis heute nicht...), Mittags Suppen... Nicht so wirklich prickelnd. Und immer das Gefühl, meine Eltern lieben mich nicht. Die 3. Kur war dann die Insula. Abgenommen habe ich immer sehr gut, aber das war zu hause dann im Laufe der Zeit auch wieder drauf. Ich denke, es würde mehr helfen in den eigenen 4 Wänden nach den Ursachen zu suchen, warum das Kind so moppelig ist bzw. wurde. Allenfalls mit ambulanter Hilfe, aber nicht solche "Bestrafungen" wie Kur.

    [ 24-08-2004, 21:42: Beitrag editiert von: schlingelchen ]

    --------------------
    my mommy says i'm special o_O
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]zottellein [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 6298
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 25-08-2004 09:30 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Schlingelchen!
    Ich danke dir für deine Antwort. Ungefähr so habe ich mir das vorgestellt...ich hatte ja auch die anderen Beurteilungen hier im Forum schon gelesen.
    Aber leider weiß ich keinen anderen Rat und der Kinderarzt auch nicht! Denn versucht und ausprobiert haben wir schon vieles! Das Problem ist, daß nichts wirklich etwas gebracht hat, auch nicht die Arbeit mit einer Kinderpsyschologin!!!
    Wir haben unseren Fehler ihn ständig zu ermahnen und das das nichts bringt irgendwann erkannt und es ihm selbst überlassen "zu reagieren"!!! Denn nur er selbst kann das in den Griff bekommen!
    Zuerst hat er sich gegen eine solche Kur ausgesprochen, aber nach einer Zeit des Nachdenkens und der Gespräche mit uns, sieht er es jetzt wohl als Chance für ihn sein falsches Essverhalten in den Griff zu kriegen... ich denke so eine Kur kann auch ein Schritt in die richtige Richtung sein... Ein Anfang!!! und ich denke wir sind uns alle (Familie und Kinderarzt) darüber im Klaren das es mit der Kur alleine nicht getan ist!
    Was uns als Eltern angeht, stört uns das "Dicksein" unseres Sohnes nicht wirklich - sondern wir haben Angst vor den gesundheitlichen Folgen... zu seinen bereits vorhandenen körperlichen Schäden kommt noch sein Asthma hinzu, daß natürlcih bei dieser Körperfülle extrem belastet...ihm bleibt noch schneller die Luft weg als bei geringerem Gewicht! Aufgrund seines Astmas ist er schon "Kurerfahren!" Er war in den letzten 4 Jahren 2 x für 6 Wochen in Kur! Ihm hats sehr gut gefallen weil er 2 x in gleichen Klinik war und es sehr schön dort ist! Aber 6 Wochen oder vielleicht 6 Monate sind ein GROSSER Unterschied!! Deswegen hoffe ich auch so sehr das es eine Klinik hier in NRW gibt!!!!!
    Vielleicht liest ja jemand hier meinen Beitrag und weiß eine Klinik in NRW die wie die Insula adipöse Kinder betreut....

    Liebe Grüße
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Pandora [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 3948
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 25-08-2004 10:17 [/font]
    [indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]ich denke so eine Kur kann auch ein Schritt in die richtige Richtung sein... Ein Anfang!!! [/font][/indent][font=Verdana, Arial]Das ist die Hoffnung, die wohl alle Eltern haben, die ihre Kinder zum Abnehmen schicken. Aber wie du hier gelesen hast, werden diese Hoffnungen in den aller-allermeisten Fällen bitter enttäuscht, langfristig gesehen.



    Und - so eine Kur kann auch ein Schritt in die falsche Richtung sein - der Anfang einer Diätenkarriere, wie sie viele von uns schon hinter sich haben. Was auch immer du tust, bitte achte darauf, daß dein Sohn wirklich "nur" lernt, sich gesünder zu ernähren und daß er nicht (bloß nicht!) auf kalorienreduzierte Kost gesetzt wird. Du solltest dich über die in Frage kommende Einrichtung gut informieren, damit dieser Schuß nicht nach hinten losgeht.

    LG
    Pandora

    --------------------
    Viele Menschen sind zu gut erzogen,
    um mit vollem Mund zu sprechen,
    aber sie haben keine Bedenken,
    es mit leerem Kopf zu tun.
    (Orson Welles)
    **************
    [/font]

  • [font=Verdana, Arial]zottellein [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 6298
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 25-08-2004 14:38 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Pandora1966...
    ich danke dir für deine ehrliche Aussage... genau das ist es was ich tun werde - mir ein gründliches Bild von der Klinik machen! Und eines will ich ganz gewiss nicht: Unser Kind zum Abnehmen schicken... denn er soll nicht diäten oder als schlankes Kind wieder kommen, sondern auf Dauer lernen, sich gesünder und bewußter zu ernähren!!!! alles andere bringt nichts!!!
    Es muß "klick" in seinem Kopf machen...aber da bin ich ganz ehrlich da sind wir als Eltern schon lange am Ende mit unserem Latein!! Da muß professionelle Hilfe her - wir können ihn lieben und beschützen und unterstützen, aber wir können ihn aus seiner Esssucht nicht befreien... Ich denke da muß man als Eltern auch mal zu stehen das man nicht immer die ideale Besetzung ist gerade wenn es um so etwas gravierendes geht...die Schwäche muß man sich einfach eingestehen.. wir sind keine Profis sondern brauchen alle zusammen Hilfe von den Profis!! Und das ist es was ich von einem Klinikaufenthalt erwarte: Professionelle Hilfe für uns alle - und kein schlankes Kind!!! Das muß unser Sohn auf Dauer für sich ganz alleine bewerkstelligen für sich und seine Gesundheit!!
    liebe Grüße
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Ulrike [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1260
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 25-08-2004 14:48 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Wie lange oder seit wann ist denn der Sohn beim Kinderpsychologen? Ist das eine ambulante Therapie? Dauert sie noch an oder waren es nur ein paar Gespräche?

    Das dauert natürlich seine Zeit, bis so eine Therapie anschlägt, da kann man keine Wunder erwarten.

    Dennoch bin ich nicht überzeugt, ob eine Kur wirklich das Richtige ist. Klar, richtiges Essen im Sinne von "was ist gesunde Ernährung, was sollte ich nicht so oft essen" kann man dort lernen - aber an den Gründen für ein fehlgeleitetes Eßverhalten doch "nur mal kratzen". Dazu ist die Zeit viel zu kurz, und die Arbeit am Thema viel zu lange nötig. Eine ambulante Therapie ersetzt das bestimmt nicht.

    Gruß
    Ulrike
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Nice [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 5312
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 31-08-2004 10:58 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Zottilein,

    es ist wirklich schön dass der Kinderarzt euch so unterstützt. So einen Kinderarzt zu finden ist schon sehr schwer.
    Bei uns hat sich seit meiner Anfrage einiges getan. Ohne Kur, ohne "Fachleute":

    -Ich bin von Natur aus faul und habe nicht nur meine Große, sondern auch noch 2 Kleinkinder und unzählige andere Ausreden. Der Kauf von "Kalorien mundgerecht" und einem einem leerem Büchlein war der Start. Morgens gehts auf die Waage, das Gewicht wird zusammen mit dem Datum aufgeschrieben und dann folgt alles, was gegessen wird. Das Ganze geht wirklich mehr als Spiel bei uns ab. Da meine Tochter ganz nach ihrer Mutter kommt (also auch recht faul ist), sitzen wir abends zusammen an dem Buch und grübeln, was sie gegessen hat. Wenn das ein oder andere nicht in diesem Buch auftaucht, finden wir es beide nicht schlimm. Auch wenn ein paar Tage fehlen oder die Waage ausgelassen wurde bleiben wir locker.

    Dieses Kaloreinbuch ist für uns wirklich immer wieder fazinierend. Jeder blättert darin. Auch Besucher nehmen es gleich in die Hand und schauen nach ihren Lieblingsnaschereien. Ich habe übrigens seit dem wir dieses Buch besitzen keine Bratwurst mehr gegessen *g*. Sooooo lecker schmecken mir die Biester eh nicht und dafür kann man schon einige Stücke Schokolade essen.

    -Meine Tochter hungert nicht. Meine Tochter isst weiter Süßigkeiten. Meine Tochter isst Brötchen, Kuchen und all die anderen leckeren Kalorienbomben. Das Einzige, worauf sie achtet ist, dass sie den Tageskalorienbedarf ausgleicht und wenn es an einem Tag doch etwas zu viel ist, dann passt sie den nächsten Tag von allein auf ihr Essverhalten auf.

    -Süßigkeiten werden bei uns nicht mehr auf Vorrat gekauft, sondern nach Bedarf. Wenn die Gier zu groß ist, flitzt einer von uns los. Meistens Anja, denn dann bewegt sie sich und baut dadurch gleich schon mal Kalorien ab. Die Idee dazu hatte sie!

    -Wenn meiner Großen auffällt dass sie doch etwas viel gegessen hat, dann dreht sie freiwillig und von allein noch 2, 3 Runden auf Inlinern um den Pudding.

    -Bald wird sie in einen Schwimmverein gehen.

    Und nun das Beste:
    Meine Tochter nimmt ab!!! Es geht ganz langsam. Quasi Gramm für Gramm. Nach einem Papawochenende sind doch mal wieder so 600 Gramm mehr da. Doch sie schafft es, diese in 14 Tagen zu bezwingen und da sie so gut ist, sind es meist 800 oder mehr Gramm. Ich bin so schrecklich stolz auf mein Kind! Trotz der 14-tägigen Versuchungen beim Vater lässt sie sich nicht unterkriegen. Und er passt sich mittlerweile an. Juchhe! Früher hatte sie 1 - 2 Kilo mehr wenn sie bei ihm war.

    Noch ein positiver Nebeneffekt:
    Dadurch, das ich nun viel bewusster koche haben meine beiden Kleinen ...... wie soll ich es sagen? ..... naja ...... sie essen halt schon alles, was wir essen ........ kurz und knapp:
    Der Inhalt ihrer Windeln ist bedeutend fester geworden.

    In unserem Fall ist es wirklich so, dass die alleinige Verantwortung bei mir liegt. Denn wenn ich Anja nicht beschäftige, sie auf den Spielplatz treibe und sie nicht von der Langeweile fern halte, sucht sie automatisch nach Essen. Jammert über Hunger. Jeden Tag muss ich etwas Aufregendes, Besonderes passieren lassen. Gut ist, dass es nichts Aufwendiges sein muss. Gestern waren wir bei heftigem Regen im Baumarkt und sind einfach gemütlich durch den Regen gestiefelt. Das ganze in etwas Aufregung verpackt (die Kleinen sind enorm hilfreich für so etwas) und schon hat man etwas, das Spaß macht und von dem man zehren kann.

    Es gibt noch endlos viele Kleinigkeiten, die wir in unserem Leben geändert haben. Und ich bin überglücklich darüber. Natürlich sind wir durch diese Änderungen keine besseren Menschen geworden. Wir streiten weiter wie die Kesselflicker, lassen weiter gerne alles liegen. Aber wir wollten ja auch keine Heiligen werden. Sondern einfach nur schaffen, dass Anja keine gesundheitlichen Schäden durch ihr Übergewicht bekommt.

    Und da ich grade so schön dabei bin:
    Alles, was ich hier in den Foren gelesen habe, hat mir mächtig geholfen. Postive Erfahrungen lassen mich leichter mit dem Gewicht meines Kindes umgehen, negative Erfarungen bringen mich dazu nicht schlampig mit den neuen Regelungen zu werden.
    Für all diese Hilfe
    "Danke!"

    Von ganzem Herzen wünsche ich dir und besonders deinem Sohn, dass auch ihr einen Weg findet,

    Rika
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Brockenhexe [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1235
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 31-08-2004 11:56 [/font]

    [font=Verdana, Arial]@ Nice

    Ich finde das echt toll, wie Ihr an das Problem ran geht, und wünsche Euch ganz viel Erfolg beim Durchhalten!

    @ Zottellein

    Wie wäre es denn mit Kursen bei Moby Dick? Habt Ihr die schon mal ausprobiert, oder habe ich jetzt etwas überlesen?

    Gruss aus Dortmund
    Die Brockenhexe

    --------------------
    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.
    (Oscar Wilde)
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Pandora [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 3948
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 31-08-2004 16:40 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Rika,

    den ganzen Tag schleiche ich jetzt schon um diesen Thread herum wie die Katze um den heißen Brei...



    Ich kann deine Freude spüren und möchte sie dir auch nicht verderben. Aber ich möchte dir trotzdem meine eigenen Erfahrungen dazu mitteilen; es gibt viele Parallelen in meiner "Geschichte" und der deiner Tochter. Zum Beispiel das hier: [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]Der Kauf von "Kalorien mundgerecht" und einem einem leerem Büchlein war der Start. Morgens gehts auf die Waage, das Gewicht wird zusammen mit dem Datum aufgeschrieben und dann folgt alles, was gegessen wird. [/font][/indent][font=Verdana, Arial]"Kalorien mundgerecht" kenne ich auch; das Büchlein war mein jahrelanger Begleiter überallhin und war zum Schluß schon richtig zerfleddert. Würde es mir - nach dem, was ich heute weiß - wieder in die Hände fallen, würde es im Altpapier landen. Die jahre- und jahrzehntelange Kontrolle von allem, was ich zu mir genommen habe, hat mich u.A. in die Eßsucht getrieben. Ich sage nicht, daß das bei deinem Kind auch passieren muß, nur, daß es passieren kann.



    Deine Begeisterung und die Freude über das Abnehmen deiner Tochter erinnert mich sehr an die Freude meiner eigenen Mutter über jedes verschwunden geglaubte Kilo. Und die Gedanken daran machen mich auch heute noch unglaublich traurig. Auf einmal war ich ein "gutes Kind", solange ich abnahm. Nahm ich jedoch (aufgrund des Jojo-Effekts) wieder zu, war ich kein gutes Kind mehr, ganz im Gegenteil. Ich nahm diese Sichtweise meiner Mutter an, freute mich mit ihr, wenn ich abgenommen hatte und haßte mich (wie mir schien, ebenfalls mit ihr), wenn der Zeiger der Waage mir wieder attestierte, daß ich nichts wert war. Niemand, wirklich niemand auf der Welt, hätte mir das Gegenteil einreden können. Ich machte mir den Wunsch meiner Mutter nach einer schlanken Tochter zu eigen. Die ganze Welt drehte sich um meine Figur. Nur das Gewicht zählte, meine Persönlichkeit war ohne Belang.



    Du schreibst, deine Tochter hungert nicht. Das glaube ich dir. Aber in dem Zusammenhang verstehe ich dann diesen Satz nicht: [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]Das Einzige, worauf sie achtet ist, dass sie den Tageskalorienbedarf ausgleicht und wenn es an einem Tag doch etwas zu viel ist, dann passt sie den nächsten Tag von allein auf ihr Essverhalten auf.


    [/font]
    [/indent][font=Verdana, Arial]Wie ist das gemeint, daß sie den Tageskalorienbedarf ausgleicht? Anhand welcher Daten habt ihr den überhaupt ausgerechnet? Ich weiß nicht, ob das bei einem Kind im Wachstum überhaupt möglich ist, lasse mich aber gern eines besseren belehren. Und der Ausgleich am nächsten Tag - wie ist das zu verstehen?



    Bitte versteh mich nicht falsch, Rika. Ich möchte dir, wie gesagt, deine Freude nicht nehmen, sondern dir nur einen kleinen Denkanstoß geben, ob du nicht auch vielleicht zu viel Gewicht auf das Gewicht deiner Tochter legst? Vieles in deinem Beitrag finde ich toll. Daß keine Süßigkeiten auf Vorrat gekauft werden z.B. ist eine richtig gute Sache. Und daß du versuchst, dein Kind zu beschäftigen und vernünftig kochst, auch.

    Liebe Grüße
    Pandora

    --------------------
    Viele Menschen sind zu gut erzogen,
    um mit vollem Mund zu sprechen,
    aber sie haben keine Bedenken,
    es mit leerem Kopf zu tun.
    (Orson Welles)
    **************
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Nice [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 5312
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 31-08-2004 19:01 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hey Pandora,

    ich antworte dir einfach mal aus dem Bauch heraus:

    Du kannst mir meine Freude nicht verderben, denn wenn ich nur im Entferntesten Angst vor Kritik gehabt hätte, wäre mir kein einziges Wort von den Fingern geflossen.

    Unser "Kalorien mundgerecht" wird nur im Bedarfsfall gezückt. Es liegt immer griffbereit rum, wird aber immer seltener genutzt. Ich bin eher ein PhimalPühtyp. Die Kontrolle wird nicht eng gesehen. Meine Tochter war ein sogenannter Heimlichesser. Ich fand in ihren Taschen vor dem Waschen Schlickerpapier, das entweder gar nicht von ihr stammte oder uralt war. So war es mein erstes Ziel das Mädchen dazu zu bringen wenigstens zu ihren Mampfereien zu stehen. Meine Tochter bestahl uns schon um sich Süßigkeiten zu kaufen! Obwohl sie eine offene Spardose hat und sich dort ohne Kontrolle bedienen konnte. Mein zweites Ziel war, dass sie ganz offen und ehrlich ihr Geld nimmt oder mich um Geld für Schnuckkram bittet.
    Die "Kontrolle" genießt sie. Ich schätze, sie kann einfach nicht genug Aufmerksamkeit von ihrer Mutter bekommen. Da sind ja noch die beiden Kleinen! Wir spielen übrigens öfter Gesellschaftsspiele und albern einfach nur rum, als dass wir Kalorien zählen.

    Das Abnehmen meiner Tochter war eigentlich nicht mein Ziel. Einfach nicht mehr 20 Kilo im Jahr zunehmen war mein Ziel. Eher das Gewicht halten als abnehmen. Sie wächst ja noch. Anja ist immer mein gutes Kind! Außer, wir streiten. Nicht über Essen, Gewicht oder Kalorien, sondern über die alltäglichen Mutter-Kind-Dispute. Selbst dann lauten in der Regel meine letzten Worte: "Und wenn du noch so schlonzig und frech bist, ich liebe dich trotzdem!" Ich lasse nicht zu dass Anja traurig wird wenn sie mal ein paar Gramm mehr auf die Waage bringt. Ich verspreche ihr, dass ich mir mit dem Mittagessen besondere Mühe gebe um ihr zu helfen.
    Ich will gar keine schlanke Tochter. Ich will nur mit ihr einkaufen gehen können und auch passende Sachen für sie finden! Nicht heute, nicht morgen, aber hoffentlich irgendwann. Mir zerbricht es das Herz, sie in den Kleiderständern für Mädels wühlen zu sehen und sie dann doch sanft in Richtung Männerabteilung lenken zu müssen.
    Es war neulich noch recht warm. Wir hatten ein riesiges Planschbecken im Garten. Sie hatte Hemmungen "oben ohne" dort rein zu gehen. Ich sagte ihr, dass wir einen Garten haben, in den niemand reinsehen kann. Und dass ICH sie liebe. Und wen man liebt, den guckt man gerne an. Ohne Meckern ohne mäkeln. Sie tröstete sich dann selbst noch damit, dass sie ja irgendwann nicht mehr einen so dicken Bauch haben wird. Und schon passte es.

    Der Satz mit den Tageskalorien:
    In "Kalorien mundgerecht" steht ein Tagesbedarf von 2000 Kalorien. Dabei nimmt sie definitiv zu. Haben wir ausprobiert. Selbst bei 1500 Kalorien wird sie täglich schwerer. Also haben wir ganz lax beschlossen, uns bei um die 1000 einzupendeln. Mal sind es nur 800 (was uns selbst erstaunt), mal sind es 1300. Je nachdem halt, ob geschlickert wurde, was ich koche und wie langweilig ihr war. Ich gebe ehrlich zu, die 800er-Tage sind selten. Denn das sind Tage, an denen ich nicht koche. Dann gibt es mehr Obst und Salat. Dann gibt es wieder die Papawochenenden. Ich frage nicht, was genau sie da isst. Ich merke nur (außer an ihrem Gewicht), dass sie am folgendem Montag besonders fettarmes Essen verlangt und keinen Kakao mit in die Schule nehmen mag. Dann weicht sie doch lieber auf kalorienarmen Sprudel aus.

    Nein Pandora, ich verstehe dich nicht falsch. ICH bin diejenige, die immer wieder mal fünfe grade sein lässt. Wenn meine Große alles zu eng sehen will, zwinge ich sie fast dazu alles wieder locker zu sehen. Sie soll ein gesundes Essverhalten bekommen. Und dazu gehört auch Eis, Bonbons und all diese leckeren Dinge. Nur halt nicht täglich und nicht als Haupt- und Nebenmahlzeiten.
    Ich koche auch nicht täglich vernünftig. Manchmal überkommst mich und ich hau lautstark Sahne ins Gulasch. Es geht einfach nur darum nicht völlig abzudriften. Man kann MAL etwas locker sehen, aber nicht immer. Und ich bin halt die Person (leider), die den gesunden Mittelweg finden muss.

    Ich hatte echte Hemmungen mein Kind täglich auf die Waage zu schicken. Ich hatte Hemmungen ein Ernährungstagebuch zu führen. Aber Anja hat Spaß daran. Und ich achte streng darauf dass das Programm nicht zu straff ist. Es ist wie mit den Hausaufgaben. Wenn man bei manchen Kinder nie darauf achtet machen sie auch nie ihre Hausaufgaben. Wenn man aber helfend zur Seite steht, ab und zu mal über die Schulter guckt, dann fluppt das Ganze ohne Probleme. Und manchmal sagt man ja auch bei den Hausaufgaben: "Das machen wir lieber morgen weil es heute schon so viel war."

    Rika
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]Pandora [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 3948
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 01-09-2004 06:58 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo, Rika!

    Danke für die ausführliche Antwort! Es hört sich wirklich alles sehr gut an und meine Erfahrungen kann und will ich natürlich nicht 1:1 auf euch projizieren.



    Nur die Sache mit dem Kalorienbedarf ist mir noch nicht ganz klar: [/font][indent][font=Verdana, Arial]Zitat:[/font] [font=Verdana, Arial]In "Kalorien mundgerecht" steht ein Tagesbedarf von 2000 Kalorien. Dabei nimmt sie definitiv zu. Haben wir ausprobiert. Selbst bei 1500 Kalorien wird sie täglich schwerer. Also haben wir ganz lax beschlossen, uns bei um die 1000 einzupendeln. Mal sind es nur 800 (was uns selbst erstaunt), mal sind es 1300. [/font][/indent][font=Verdana, Arial]Meintest du damit, daß sie ihrem Alter entsprechend 2000 kcal zu sich nehmen dürfte? Wenn das so ist und sie dabei zunimmt, hat das Zunehmen vielleicht organische Ursachen, habt ihr diese abklären lassen?


    Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Tochter ist - aber 800-1300 kcal scheint mir für ein Kind im Wachstum sehr wenig - und sie nimmt auch relativ schnell ab, meine ich.

    Hier habe ich noch einen schönen Link für euch mit vielen Tipps für Eltern, auch vom kindlichen Kalorienbedarf für die verschiedenen Altersgruppen steht etwas drin: Klick
    Vielleicht ist ja etwas für euch dabei.

    Liebe Grüße
    Pandora

    --------------------
    Viele Menschen sind zu gut erzogen,
    um mit vollem Mund zu sprechen,
    aber sie haben keine Bedenken,
    es mit leerem Kopf zu tun.
    (Orson Welles)
    **************
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Nice [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 5312
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 01-09-2004 10:07 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Ja Pandora,

    lt. der Kalorienbroschüre dürfte sie 2000 Kalorien zu sich nehmen. Das Zunehmen hat keine organischen Ursachen, sie ist das letzte mal vor 1,5 Monaten gründlich untersucht worden. Da sie jedoch von Geburt an sehr bewegungsfaul ist, und sich das auch nicht groß gegeben hat, sind das viel zu viele Kalorien für sie. Ganz sicher ist das schnelle Zunehmen erblich bedingt. Und das sogar väterlicher- und mütterlicherseits. In der Familie meines Exmannes gibt es viele übergewichtige Menschen und in meiner Familie müssen auch alle aufpassen, sonst gehen wir wie Hefekuchen auseinander.
    Seit dem ich den ersten Beitrag schrieb hat Anja (heute ist die Null da) 1 Kilo abgenommen. Wobei das wohl nicht so bleiben wird. Sie pendelt nicht nach unten, sondern eher nach oben. Definitiv würde ich sagen, dass sie ein halbes Kilo abgenommen hat. Am Wochenende hat mein Mann Geburtstag und da wird es "Lecka Essen" geben. Und Anja wird ganz sicher nicht zugucken müssen.

    Hier habe ich noch einen schönen Link für euch mit vielen Tipps für Eltern, auch vom kindlichen Kalorienbedarf für die verschiedenen Altersgruppen steht etwas drin: Klick
    Vielleicht ist ja etwas für euch dabei.
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]Nice [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 5312
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 01-09-2004 10:12 [/font]
    [font=Verdana, Arial][/font]
    [font=Verdana, Arial]Na toll,

    nun hat der Kleine hier rum gedrückt!

    Also:
    Sie MUSS nicht abnehmen. Sie freut sich aber, wenn es ein paar Gramm weniger sind. Und dann freue ich mich natürlich auch mit.
    Ich weiß, es ist ein Balanceakt. Ich habe Angst zu versagen. Aber ich kann nur mein Bestes versuchen. Denn mal ganz ehrlich:
    Machen wir nicht alle unsere Mütter für negative Dinge an uns, die wir schon in der Kindheit aufgebaut haben, verantwortlich? Ob es nun Üergewicht, schlechte Essmanieren oder keine Kochkenntnisse sind.
    Und nun, als Mütter, wissen wir wie schwer es ist den richtigen Weg zu finden und können nur in unserem kleinem Rahmen handeln.

    nun gehe ich aber, mir den Link ansehen!

    Rika
    [/font]


    [font=Verdana, Arial]leckerschmeckerchen1 [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 4774
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 01-09-2004 15:43 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Nice/Rika,
    Ich möchte dir mal ein ganz dickes Lob aussprechen. :D Ich finde, du machst das ganz toll und bist sicher auf dem richtigen Weg.
    Ich kenne die "Gratwanderung" von dem Kind helfen wollen und es trotzdem so zu nehmen wie es ist.
    Das Kleiderproblem ist ja nur ein Aspekt des Ganzen. Mit weniger Kilos geht eben vieles leichter, nicht nur der Kleiderkauf.
    Herzliche Grüsse
    leckerchen
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]zottellein [/font]
    [font=Verdana, Arial]Mitglied
    Benutzer # 6298
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 01-09-2004 17:20 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo Ihr Alle!!!!!
    Erst einmal vorweg - vielen vielen Dank für Eure Tips Erfahrungen und Ratschläge... ich finde es einfach super das sich hier so viele Leute mit unserem "Problem" auseinandersetzen!!
    Ich hab mir das jetzt alles mal in Ruhe durchgelesen und finde Parallelen zu uns und auch wieder nicht...
    Mit dem "alles aufschreiben" haben wir schon hinter uns - es hat nicht funktioniert! Ich denke das liegt am Alter..kleinere Kinder kann man viel leichter begeistern als pupertierende fast 14-jährige!!! Diese Erfahrung hab ich jedenfalls gemacht..Unser Sohn hängt viel lieber mit seinen Kumpels beim Angeln ab, als mit uns etwas zu unternehmen..für ihn ist das alles "uncool"!
    Selbst Lockmittel wie Freibadbesuche oder gemeinsame Ausflüge oder einfach nur mit mir schwimmen gehen funktionieren nicht mehr..da hat er gar keine Lust mehr zu!! Und der Kinderarzt sagt auch das wir ihn nicht zwingen können weil er ein Stück weit selbsständig sein will..und ich will ihn auch nicht zwingen weil ich will Spaß mit meinen Kindern und nicht Frust!! Wir haben auch schon so manches ausprobiert, aber leider hat nichts gefruchtet!! Er kann "nur" noch alleine aus seinem "Teufelskreis" herraus!Und dieses "alleine" muß er durch prof. Hilfe erlernen! Der Ki.Arzt sagt auch das wir eigentlich alles versucht und getan haben, was man als Eltern so tun kann... jetzt ist er selbst am Zug, bei ihm muß es Klick machen - es ist zur reinen Kopfsache bei ihm geworden... der Ki.arzt spricht von einen Esssucht!!!!
    Meine allergrößte Angst gilt seiner Gesundheit weil er ja schon gesundheitliche Schäden durch sein Übergewicht hat! Wir haben vergangenen Donnerstag nach reiflicher Überlegung und langen Gesprächen den Kurantrag vom Arzt zurückgesendet an die Krankenkasse - ich weiß nicht, ob er genehmigt wird oder nicht...aber wir sehen keine andere Möglichkeit... ich weiß das gerade ich als Mutter leiden werde, wenn er tatsächlich für längere Zeit in Kur muß...aber ich möchte mir nicht in einigen Jahren die Schuld geben müssen, daß mein Sohn dann vielleicht noch wesentlich dicker ist und schwere körperliche Schäden hat...
    Aber ich sage auch ganz ehrlich, daß ich nicht davon 100% überzeugt bin das richtige zu tun...
    Für meinen Sohn scheint es erstaunlicherweise klar zu sein, daß er in Kur geht - ich habe den Eindruck, das er sich damit abgefunden hat und es für ihn so etwas wie eine Chance ist weil er wohl insgeheim weiß, das er es alleine und auch mit unserer Hilfe nicht schafft!!! :confused:
    liebe Grüße
    [/font][font=Verdana, Arial]Registriert seit: Aug 2004 gespeichert[/url] [/font]


    [font=Verdana, Arial]Ulrike [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 1260
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 02-09-2004 08:13 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Na, dann hoffe ich mal dass mehr als nur Symptombehandlung dort gemacht wird.

    Ach ja, Arbeit bedeutet das schon - auch Frust kann sein, nicht nur Spaß! Das muß Dein Sohn erkennen, sonst gibts keinen Ausweg.

    Gruß

    Ulrike
    [/font]

    [font=Verdana, Arial]schwarze [/font]
    [font=Verdana, Arial]Power-User
    Benutzer # 4718
    [/font] [font=Verdana, Arial]erstellt am: 02-09-2004 22:00 [/font]

    [font=Verdana, Arial]Hallo,

    wollte mich nicht so schnell zu Insula äußern,aber jetzt tue ich es,weil ich selber persönlich die Insula-Klinik nicht schlecht fand,und hätte ich nicht ein kleines Kind zu Hause dann wäre ich schon längst wieder da.

    Ich muß sagen das was im Fernsehen und in Zeitschriften steht darf man nicht für voll nehmen was über Insula geschrieben/Ausgestrahlt wird, weil 50% von dem Bericht éinfach erlogen ist durch die Redaktion.
    Habe vieles gesehen und gelesen und es stimmte einfach vieles nicht.

    Meine Erfahrung zu Insula.
    (1997 gesehen im TV,selber angerufen und selber alles Beantragt bei der Kasse)
    Ich war 15 wog 131 Kg als ich da ankam,einen Monat bevor ich in die Klinik ging wog ich knapp 140 Kg bei 1,70.
    Ich muß sagen das Sportprogramm (damals 2-3x 2 Std. extrem Wandern und 2x die Woche Fitness) sehr heftig war.
    Aber was das Essen anbetrifft fand ich es sehr ausgewogen Gesund und man bekam trotzdem noch am Wochenende Kuchen und ein Eis als Zwischenmahlzeit.
    Und meines Erachtens waren die Hauptmahlzeiten immer reichlich-Ich konnte normal satt werden.
    Es gab 3 Hauptmahlzeiten und 2 Kleine Snacks zwischendurch und ich finde das knapp 2000 kcal nicht zu wenig sind.

    Es gab 1x die Woche Gruppentherapie und Psychotherapeutische Einzelgespräche nach Wunsch.

    1x die Woche gab es eine Art Ernährungsunterricht.

    Die Wochenenden konnten wir uns frei gestalten, es gab aber gewisse Angebote was man frei wählen konnte wenn man lust zu hatte,wie Kino,Disco,Bowlen etc...
    Und derjenige der Geburtstag hatte durfte sich paar Leute einladen und man ist Essen gegangen.

    Obwohl ich da was Sport anbetrifft gelitten habe und ich das tiefste Bayern nicht so sonderlich mag wegen der Mentalität( Sorry an die Leute die aus Bayern kommen), möchte ich die Zeit dort nicht missen.
    Die Betreuer waren damals auch sehr nett und die andern Angestellten der Klinik auch-ich kann aber nur von mir sprechen.

    Sooo,bin nach einem halben Jahr mit 96 kg entlassen worden,die Ernährungsberatung hat mir zum Abschlußgespräch versichert das wenn man nach Hause kommt grundsätzlich erst 5 Kg zunimmt,ich habe aber nicht zugenommen ich habe noch abgenommen auf 87 Kg.

    Zwei Jahre später wog ich 110 Kg und jetzt mittlerweile 7 Jahre später 160 Kg (Bis vor nicht ganzen 3 Jahren pendelte mein Gewicht zwischen 120-140 Kg)

    Habe mir of Gedanken gemacht warum ich es dazu kommen lassen konnte.
    Ich denke das ich zu leichtsinnig damit umgegangen bin, ich denke und glaube auch sehr daran das es am dem jungen Alter lag. Soviel geschafft zu haben ist zwar ne stolze Leistung aber ich habe es nicht geschätzt und was dazu kam,meine Eltern haben weiter so gekocht wie vorher auch ,ich brauche 100-200 kcal mehr am Tag zu sich zu nehmen als sonst und ich nehme langsam zu,außer ich mach es mit Sport weg.

    Ich würde Insula wirklich weiter empfehlen,nur die Eltern müßten das Kind unterstützen mit Sport und Ernährung,dann würde eventuell das Gewicht nicht wieder so massiv in die höhe schlagen.

    Sooo,ich glaube das war mein längster Beitrag seit ich bei dds registriert bin.:)

    LG Anna
    [/font]

  • Hallo!
    Ich bin neu hier und ich habe mit Interesse deinen Eintrag bezüglich der Frage nach Erfahrungen mit Kuren bei Kindern gelesen. Ich kann dir zwar nicht sagen wie es ist ein Kind in Kur zu schicken, ich kann dir aber sagen wie es als Kind ist in Kur geschickt zu werden.
    Ich war elf als ich das erste mal in einer 6 Wöchigen Kur war, und das Ergebnis waren 12 Kilo weniger nach sechs Wochen und 60 Kilo mehr nach 4,5 Jahren.
    Als ich 15 Jahre alt war kam ich in die schon angesprochene Klinik Insula und es ist sehr schwer über diese Zeit zu reden oder nur nachzudenken, denn es war die schlimmste und die beste Zeit meines bisherigen Lebens. Ich bin nun 21 und kann das Kapitel immer noch nicht abschließen. Ich kann dir aber nur sagen, dass nichts so ist wie es in den Medien dargestellt wird!
    Im Nachhinein denke ich dass ich bei beiden Kuren noch nicht bereit war und dass der Hauptgrund für mein "Scheitern" der war, dass es nicht von mir aus ging, sondern ich zu diesen Kuren gedrängt wurde. Man kann niemanden zwingen abzunehmen und das Gefühl weggeschickt zu werden kann einem vermittel nicht geliebt zu werden wie man ist, und das Gefühl begleitet einen für den Rest seines Lebens, egal wie oft man gesagt bekommt, dass das nicht so ist.
    Nun aber ich kann nicht von mir auf andere schließen!
    Wie alt ist dein Kind? Und noch viel wichtiger was hält es selbst davon in eine Kur zu gehen?

  • Zitat

    Im Nachhinein denke ich dass ich bei beiden Kuren noch nicht bereit war und dass der Hauptgrund für mein "Scheitern" der war, dass es nicht von mir aus ging, sondern ich zu diesen Kuren gedrängt wurde.

    Genau das ist es, was ich an solchen "Kuren" bemängele. Sie vermitteln einem Kind/Jugendlichen oder auch Erwachsenen das Gefühl versagt zu haben. Die Schuld wird nicht beim wahrscheinlich falschen (Abnehm-)Programm gesucht, sondern bei sich selbst. Damit beginnt ein fataler Teufelskreis, der sowohl Selbstwertgefühl als auch Gesundheit ruinieren kann - mal ganz davon abgesehen, daß sich das Gewicht durch diese ganzen Diäten über die Jahre erst recht massiv hochschaukelt. Furchtbar!

    Nein, Galaktika - ich denke nicht, daß DU versagt hast. Es ist das System dieser Kliniken, das einfach langfristig nicht funktionieren kann. Ist doch eigentlich logisch - die Gründe für's Übergewicht werden nicht individuell gesucht, sondern für alle gilt das Gleiche: Fett- und Kohlehydrat-reduziertes Essen und ganz viel Sport. Statt auf die Lebensumstände der Kinder etc. einzugehen, werden alle gleich (falsch) behandelt. Als Beispiel: Wer hat schon tatsächlich die Möglichkeit, im Anschluß an solche Klinikaufenthalte das gleiche Sportpensum einzuhalten? Schon allein, weil normalerweise im Alltag die strenge Struktur der Klinik fehlt, wird weniger gemacht. Oder das Kind hat noch gar nicht herausgefunden, welche Sportarten ihm tatsächlich Spaß machen - damit sinkt die Motivation erheblich.

    Natürlich ist es nicht falsch, den Patienten (egal welcher Altersklasse) beizubringen, wie eine gesunde Ernährung aussieht. Aber das allein als Allheilmittel zu betrachten, halte ich für zu einfach. Es sollte vermittelt werden, wie alles auch im Alltag umgesetzt wird - und vor allem sollte vermittelt werden, daß man auch dann ein vollständiger Mensch ist, wenn man eben nicht abnimmt, sondern dick bleibt. Das fehlt m.E. in diesen Einrichtungen ganz dringend. Erfolg wird in Kilos gemessen. Und wenn das System wie so oft versagt, wird die Schuld auf die Kinder/Patienten geschoben. Schrecklich.

    Pandora

  • HALLO PANDORA!


    DANKE FÜR DEINE ANTWORT. ES IST WIRKLICH GENAU SO WIE DU GESCHRIEBEN HAST. ES IST FAST UNMÖGLICH DIE GEGEBENHEITEN DIE IN DER KLINIK HERRSCHEN ZU HAUSE WEITERZUFÜHREN, SELBST WENN MAN DAS WOLLTE, ABER VIELE MEINER "MITADIS" (ADI=ADIPOSITASKRANKER UND OFFIZIELLE BEZEICHNUNG DER PATIENTEN) UND AUCH ICH WAREN EINFACH NUR FROH WENN WIR NACH 6,7, ODER MEHR MONATEN ENTLASSEN WURDEN, UND DAS NICHT WEIL ES UNS ZU ANSTRENGEND WAR JEDEN TAG SPORT ZU MACHEN ODER UNS GESUND ZU ERNÄHREN, SONDERN WEIL DORT EINFACH SO EINIGES FALSCH LÄUFT; GANZ BESONDERS AUF DER EBENE DER MEDIZINISCHEN BETREUUNG!
    MAL ABGESEHEN DAVON, DASS DER MANN DER SICH ARZT NENNT DAS GRÖßTE ARSCHLOCH DER WELT IST, IST DAS PROBLEM AN DEM KONZEPT INSULA, DASS ES FALSCH UMGESETZT WIRD:
    MAN HAT DORT ZWAR PSYCHOTHERAPIE, EINZEL UND GRUPPENSITZUNGEN, DAS PROBLEM BEI DER SACHE IST ABER; DASS WENN MAN SEINER PSYCHOLOGIN ETWAS ANVERTRAUT, DAS NICHT BEI IHR BLEIBT, SONDERN WEITERGEGEBEN WERDEN MUSS AN DEN MEDIZINISCHEN LEITER, DER IN DIESER KLINIK GEWISSERWEISE DIE STELLUNG EINES PAPSTES HAT, ER IST UNANTASTBAR. UND DAS IST MIT DAS GRÖßTE PROBLEM DIESER GANZEN KLINIK. EIN MANN REICHT, UM DIESES GANZE AN SICH SCHON GANZ GUTE KONZEPT "INSULA" ZU NICHTE ZU MACHEN. DENN WENN MAN WEIß, DASS PERSÖNLICHE INFORMATIONEN DIE MAN SEINER THERAPEUTIN IM VERTRAUEN GIBT, EINFACH SO WEITERGEGEBEN WERDEN, DANN GIBT MAN SEINEM THERAPEUTEN EINFACH KEINE INFORMATIONEN MEHR!
    ABER ABGESEHEN VON DEN GANZEN INSULA INTERNEN PROBLEMEN GLAUBE ICH MITTLERWEILE, DASS EIN WEITERES PROBLEM DIESER FORM DER THERAPIE DAS IST, DASS MAN VON ZU HAUSE WEG MUSS. ICH GLAUBE ES IST SOGAR DAS HAUPTPROBLEM!
    DU GEHST WEG UND KÄMPFST MONATE LANG DICH ZU ÄNDERN, ZU BESSERN UND DIR WERDEN PROBLEMATIKEN BEWUSST, VON DENEN DU VORHER KEINE AHNUNG HATTEST, ZUM BEISPIEL DASS DEIN ÜBERGEWICHT ETWAS MIT DEINEM VERHÄLTNIS ZU DEINEN ELTERN ZU TUN HAT. UND DANN WIRST DU NEU UND VERBESSERT NACH 6 MONATEN AUS DER KLINIK ENTLASSEN; DASS PROBLEM ABER IST DASS SICH ZU HAUSE NICHTS VERÄNDERT HAT UND DANN STEHST DU WIEDER ALLEINE DA, OHNE THERAPEUT OHNE EINE GRUPPE MENSCHEN DIE IMMER HINTER DIR STEHEN WENN ETWAS IST: uND DANN PASSIERT DASS SCHRECKLICHSTE WAS EINEM PASSIEREN KANN, MAN FÄLLT IN EIN LOCH UND AUS FRUST NIMMT MAN WIEDER ZU, UND DADURCH IST MAN NOCH FRUSTRIERTER, UND MAN HAT WIEDER EINMAL "VERSAGT" UND ANDERE MENSCHEN ENTTÄUSCHT! ES IST EIN TEUFELSKREIS! MAN KANN ZWAR EIN PAAR MONATE SEINE PROBLEME VERGESSEN, ABER SIE HOLEN EINEN UNWEIGERLICH EIN UND MAN HAT AUCH GLEICH NOCH EIN PAAR NEUE MIT AUS DER KUR GEBRACHT!
    MEINER MEINUNG NACH MACHT ES WENIG SINN SEIN GEWICHT ZU BEKÄMPFEN, INDEM MAN EINFACH WEG GEHT: AMBULANTE EINRICHTUNGEN SIND DA WESENTLICH SINNVOLLER!


    GALAKTIKA

  • Hallo Galaktika,


    solange meine Tochter (10 Jahre alt) mich nicht auf Knien anfleht sie zu einer Kur zu schicken werde ich sie nicht gehen lassen. Denn ich genieße sie viel zu sehr. Ich vermisse sie ja schon schrecklich wenn sie bei ihrem Vater ist. Nee, nee, die bleibt mal schön bei mir!


    Wir fahren mittlerweile ganz gut mit der Kalorientabelle (obwohl wir immer seltener rein sehen) und dem Ernährungstagebuch (das aber auch immer seltener benutzt wird). Anja ist kerngesund. Wir müssen uns also keinen Stress machen. Wenn sie ihr Gewicht hält und noch tüchtig wächst wird sie mit 16 keine Probleme mehr beim Kleiderkauf haben. Ich denke, sie wird recht groß werden (so man bei Kindern auch von den Füßen auf die zukünftige Größe schließen kann *g*) und auf klapperdürre Menschen steh ich eh nicht (außer meine Freundin. Und die kann echt nix dafür dass sie so dürr ist).


    Natürlich tut es mir weh, wenn Anja erzählt dass eine Nachbarin ihres Vaters sie angesprochen hat, dass sie so fett ist. Und es schmerzt noch viel mehr dass ihr Vater die Frau nicht in Grund und Boden gestaucht hat. Aber ich bin ja da, kann sie auffangen und mit ihr die passenden Sprüche auf solche Worte üben. Es tut auch weh zu sehen wie mein Kind bei der hübschen Mädchenkleidung guckt und nichts davon bekommen kann. Doch wir wissen, es wird die Zeit kommen und dann wird sie die schönsten Sachen von mir bekommen. Denn selbst wenn sie dick bleibt ........ ist sie erst mal groß genug wird es auch tolle Sachen für sie geben.


    Ich schau einfach optimistisch in die Zukunft und es wird schon werden.


    Rika

  • Galaktika - eins vorab: Bitte, bitte nicht so viele Großbuchstaben. Ich fühle mich da regelrecht geohrfeigt, wenn ich das lese. Nicht bös gemeint, ok?:o



    Zitat

    DAS PROBLEM BEI DER SACHE IST ABER; DASS WENN MAN SEINER PSYCHOLOGIN ETWAS ANVERTRAUT, DAS NICHT BEI IHR BLEIBT, SONDERN WEITERGEGEBEN WERDEN MUSS AN DEN MEDIZINISCHEN LEITER, DER IN DIESER KLINIK GEWISSERWEISE DIE STELLUNG EINES PAPSTES HAT, ER IST UNANTASTBAR.

    Nun, daß dich das stört, kann ich zwar nachvollziehen, aber es ist normal, daß im Team Infos weitergegeben werden und über diese wird gesprochen. Es ist auch für die Therapeuten hilfreich, sich mit den KollegInnen auszutauschen - was ja wiederum den Patienten zugute kommen sollte. Was den Papst angeht - nun, einer muß nun mal der Chef sein. Das finde ich nicht so dramatisch.

    Zitat

    DENN WENN MAN WEIß, DASS PERSÖNLICHE INFORMATIONEN DIE MAN SEINER THERAPEUTIN IM VERTRAUEN GIBT, EINFACH SO WEITERGEGEBEN WERDEN, DANN GIBT MAN SEINEM THERAPEUTEN EINFACH KEINE INFORMATIONEN MEHR!

    "Einfach so" werden diese Informationen nicht weitergegeben. Es macht schon Sinn, daß sich das medizinische und psychologische Personal untereinander austauschen. Wenn ich deswegen meinem Therapeuten keine Informationen mehr gebe, schade ich mir doch im Endeffekt selbst, weil dann keine Zusammenarbeit mehr möglich ist. Oder siehst du das anders?

    Zitat

    UND DANN WIRST DU NEU UND VERBESSERT NACH 6 MONATEN AUS DER KLINIK ENTLASSEN; DASS PROBLEM ABER IST DASS SICH ZU HAUSE NICHTS VERÄNDERT HAT UND DANN STEHST DU WIEDER ALLEINE DA

    Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache - klar muß sich auch zu Hause etwas ändern, da ist die Familie gefordert. Ich halte es für selbstverständlich, daß die Eltern sich bei den Psychologen dementsprechend informieren. Außerdem ist es natürlich nicht ok, danach wieder alleine dazustehen. War denn nie die Rede (zumindest bei psychisch bedingtem Übergewicht) von ambulanter Nachsorge, Selbsthilfegruppen etc.? Das halte ich bei dieser Indikation für dringend notwendig.

    Hast du dich evtl. inzwischen selbst um ambulante Möglichkeiten gekümmert?

    Liebe Grüße
    Pandora

  • Hallo Pandora!


    Erst mal Entschuldigung wegen der Großbuchstaben! Ich gelobe Besserung und hoffe das es für dich so angenehmer ist! :)


    Es ist nicht so sehr die Tatsache das es mich gestöhrt hat, dass diese Informationen weitergegeben wurden (was ja auch sinnvoll ist, da bin ich ganz deiner Meinung!), es ist mehr die Tatsache wie damit von diesem gewissen Arzt umgegangen wurde! Es liegt wirklich vieles nur an diesem Mann. Die Erzieher und Psychologen waren sehr nett und echte Vertrauenspersonen. Doch diese Alleinherschaft des dort praktizierenden Arztes ist erschreckend und machte die Arbeit im Team nahezu unmöglich! Ich weiss das, da die Erzieher nie ein Geheimnis daraus gemacht haben und der Pädagogischeleiter auch nicht. Dieser wurde von dem Arzt übrigens nach 3 Monaten gefeuert, da er sich getraut hatte eigene Meinungen zu äußern und ihn darauf hinwies, dass er als Pädagogischerleiter eigentlich auch noch andere Dinge zu tun hat, als sich um die Instandhaltung der Fahrzeuge zu kümmern!
    Ich meine es war schon schlimm genug dass alle Informationen an ihn weitergegeben werden mussten, aber noch viel schlimmer war, dass er sie nicht für sich behielt.
    An dieser Stelle sollte ich vielleicht erklären, dass ich der "Vorzeigeadi" war. Steile Gewichtskurve nach unten, aus gutem Elternhaus, Haussprecherin und Gymnasiastin. Der Druck der auf mir lasstete war vom ersten Tag an enorm. Bei meinem Einführungsgespräch mit ihm sagete : " Du nimmst hier sechzig Kilo ab!" Und ich dachte wenn ich das in 9 Monaten nicht erreiche, habe ich versagt. Also war ich sehr verbissen bei der Sache. Aber diesem Druck habe ich nicht sehr gut standhalten können, zumindest nicht innerlich, obwohl ich es noch ganz gut weggesteckt habe, im Vergleich zu anderen, die nicht unter ganz so großem Druck standen. Es klingt jezt vielleicht etwas pauschal, aber im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass die meisten die ich dort kennen gelernt habe kränker raus sind, als sie damals kamen. (Bulemie, Ritzen, süchtig nach Abführmittel oder einfach körperlich am Ende, durch nicht behandelte Krankheiten).
    Außerdem muss ich sagen, dass ich niemanden von dort kenne der es zu Hause geschafft hat.
    Es mag sein dass sich mittlerweile einiges geändert hat, aber zumindest war es damals so, dass wir als "Dicke Kinder" in den Augen des Arztes nichts wert waren. Gut waren wir nur für seine Statistiken. Nachsorge gab es damals auch noch nicht.
    Und ich persönlich muss sagen dass ich diesen Menschen hasse, denn er hat mir nicht 7 Monate meines Lebens zur Hölle gemacht, sonder weit über 2 Jahre, da ich als ich zu Hause war fast 2 Jahre im Bett lag weil er bestimmte Krankheiten nicht erkannt, nicht behandelt oder falsch behandelt hat. Und ich war nicht die einzige. Ich kenne sogar 2 die ihn im Nachhinein verklagt haben.
    Also was ich eigentlich sagen will ist, dass ich sehr wohlweiß, dass immer einer der Chef sein muss und das auch gut so ist. Aber er sollte der lezte Mensch auf Erden sein der das macht.


    Was deine Frage nach ambulanten Therapien angeht ich bin momentan eigentlich sehr glücklich. Bei mir war es Gott sei Dank nicht so, dass meine Adipositas psychisch bedingt ist, ich meinen Körper aber im Laufe der Jahre so herunter gefahren habe, dass ich nur noch einen Grundumsatz von 700 Kalorien hatte. Vor knapp über einem Jahr habe ich mir ein Magenband macen lassen, und auch wenn es manchmal hart ist, bereuhe ich es doch keinen Tag, da es meine eigene, vollkommen freiwillige Entscheidung war.


    Liebe Grüße
    Galaktika

  • Hallo!


    Ich selber war mit 13 Jahren zur "Abnehm-Kur". Ich wog damals so 69 kg bei ca. 1.50m ... tja, was soll ich sagen. Ich habe während der 6 Wochen fast 20 kg abgenommen, weil ich dachte "na, wenn du schon mal hier bist, ziehst du das auch durch". Ich hab von dem zugeteilten Essen nur die Hälfte gegessen und das Sportprogramm (jeden Tag wandern oder Radfahren, jeden Abend schwimmen, zwischendurch Gymnastik) voll durchgezogen. Nach der Kur habe ich das Gewicht auch lange gehalten, weil meine Mutter in der Zwischenzeit einen Vollwertkochkurs gemacht hat und sich schlau gelesen hat - auf eigene Faust.


    So gesehen war ich vielleicht ein "Erfolgsfall" - ich wurde bei der Verabschiedung unserer Gruppe sogar öffentlich gelobt als das Kind, dass am meisten abgenommen hat :o


    Aaaaaaber was einfach fehlte:
    - Information und Gespräche über Ernährung, Kochen, gemeinsam einkaufen usw.
    - Gespräche, warum man denn so dick geworden ist und wie man mit Frust, Langeweile etc. anders umgehen kann, als zu essen
    - Tipps, wie man im Alltag nach der Kur sich weiter gesund ernährt und Sport macht (ich bin danach nie in einen Verein und hab Schulsport weiterhin gehasst, auch wenn es mir während der Kur Spaß gemacht hatte)
    - Gespräche mit den Eltern, die ja schließlich mehr o. weniger Einfluß darauf haben, was zu Hause auf den Tisch kommt!
    - Nachbetreuung!!


    Denn mit einer vernünftigen Nachbetreuung und Suche nach den Ursachen hätte man es vielleicht vermeiden können, dass ich später Bulimie bekam und Essen immer immer immer Thema für mich ist!!

  • Hallo Nice!


    Es ist schön zu hören, dass es Mütter wie dich gibt! Meine Eltern wissen mittlerweile das sie sehr viel falsch gemacht haben und ich glaube ich kann ihnen das so langsam auch verzeihen. Im Grunde weiß ich das sie immer nur das Beste wollten. Diese Einsicht kommt mit dem Alter! :)


    Aber deine Tochter kann sehr glücklich sein eine Mutter wie dich zu haben!


    Liebe Grüße
    Galaktika

  • Himmel, was geht oder ging nur in dieser so hochgelobten Klink ab, Galaktika?:confused: Wie kommt es, daß die Patienten (Kinder/Jugendliche!) von Problemen Wind bekommen, die die Angestellten untereinander haben? Sehr förderlich, das Ganze, toll *ironie*.


    Du bist nicht die erste in diesem Forum, die Insula ganz anders darstellt, als es in den Medien immer gezeigt wird. So langsam frage ich mich, ob es irgendwelche Möglichkeiten gäbe, aufzudecken, was da abläuft. Kinder werden in die Obhut dieser Klinik gegeben von ihren Eltern in gutem Glauben, daß es ihnen dort gut geht - aber es scheint ja in Wirklichkeit ganz anders zu sein...

    Pandora

  • Hallo Pandora!


    Ja, die Insula ist so eine Geschichte für sich!
    Natürlich sind weder die Erzieher noch die Psychologen schreiend durchs Haus gelaufen und haben sich über diesen "Arzt" beschwert, aber ein Geheimnis haben sie daraus auch nicht gemacht, zumindest mir gegenüber nicht. War aber auch eigentlich eher mit den meisten befreundet, als dass sie für mich eine Autoritätsperson darstellten. Haben mich und andere manchmal sogar heimlich zu nem richtigen Arzt geschmuggelt!
    Das ganze was da so abläuft mal aufzudecken, dass ist glaube ich ein Gedanke mit dem viele Exadis spielen, aber es bleibt einem natürlich auch ein bisschen Angst vor rechtlichen Schritten und deren Folgen.
    Ich habe gerade vor einer Woche einen Brief von einer damaligen Freundin erhalten, die gerade versucht diese Zeit aufzuarbeiten. Insula hat seine Spuren und Naben hinterlassen. Natürlich war nicht alles schlecht, ich habe dort viel über Menschen und menschliche Beziehungen erfahren, genauso wie deren Abgründe. Im Großen und Ganzen kann ich sagen dass ich in diesen 7 Monaten erwachsen geworden bin. Aber eines ist mir erst in den letzten 2 Jahren bewusst geworden, nämlich dass das Thema Insula und die Folgen für mich warscheinlich nie abgehakt sein werden.


    Liebe Grüße
    Galaktika

  • Hallo!
    Also bei mir hat das mit der Kur geklappt. Ich bin zwar schon 17 Jahre aber ja eigentlich immer noch ein Kind. Ich war diesen Sommer 9 Wochen in Bad-Lippspringe in einer Kinder und Jugendklinik die sich auch aufs abnehmen spezialisiert hat. Dort habe ich 15 Kilo abgenommen. Ich wog am anfang 97 Kilo bei einer größe von 174cm. Zu Hause habe ich jetzt auch weitere 5 Kilo abgenommen. Wenn man sich an den ernährungsplan hält und noch etwas sport macht (mit dem Rad zur Schule usw.) Dann kann man sein gewicht auch weiter reduzieren und halten.
    Meiner meinung nach sollten Kinder aber nur dann zur Kur wenn sie alt genug sind das alles zu begreifen also mit so ca. 14 Jahren. Dann hat man einen eigenen willen abzunehmen und kann das zu Hause auch weiter machen. Wenn man bei den kleinen Kindern sieht das die nur da sind weil die Eltern sie geschickt haben und dann die Familie sieht die alle dick sind dann denkt man sich auch das das abnehmen in der Klinik nichts bringt wenn zu hause hinterher genauso weitergemacht wird wie vor der Kur.
    Bei weiteren Fragen könnt ihr mich einfach ansprechen. Ich Antworte.


    Bis bald
    Hannah

  • Zitat

    Das ganze was da so abläuft mal aufzudecken, dass ist glaube ich ein Gedanke mit dem viele Exadis spielen, aber es bleibt einem natürlich auch ein bisschen Angst vor rechtlichen Schritten und deren Folgen.

    Dieser Aussage stimme ich zu.Wir haben unseren Sohn vor 2 Monaten dort hingefahren. Rotz und Wasser geheult als wir ihn so weit weg von zu Hause alleine lassen mussten. Nach dem ersten Heimweh, das wir gemeinsam in täglichen Telefonaten überstanden haben, kamen dann die richtigen Probleme.

    Wir empfinden es als schlimm, dass Jugendliche die alle zum gleichen Zweck da sind sich noch gegenseitig mobben. Sowohl wörtlich als auch körperlich.
    Wir haben unserem Sohn alle Unterstützung gegeben die wir konnten. Wir sind sogar ausserhalb der regularen Besuchszeit hingefahren, haben mit Ezis gesprochen nur um ihm zu zeigen , dass wir voll zu ihm stehn.
    Wir haben dazwischen auch den Ezis angerufen um Sachen und Gefahren abzuklären. Resultat gleich NULL.

    Dann habe ich mich ins Internet gesetzt um einmal Erfahrungsberichte zu suchen. Hätt ich sie nur vorher gesucht.
    Naja, auf jedenfall, nehmen wir unseren Sohn jetzt frühzeitig aus der Kur raus. Er hat jetzt in 8 Wochen 20 Kilo abgenommen; Seine einzige Motivation war, dass er nach Hause wollte, sobald er sein Ziel von 30 Kilo erreicht hat. So lange werden wir aber nicht warten, denn täglich kommen neue Sachen heraus und man hört ihm an wie es ihm schlechter geht.
    In der Zeit wo er weg war haben wir uns auch hier komplett umgestellt. Für seine Zeit nach der Kur hat er genaue Vorstellungen von Sport, die wir gemeinsam durchziehn werden.
    Ich hatte die Kraft ihn gehen zu lassen und werde jetzt die Kraft haben hier sein Wille mit ihm durchzuziehn.

  • Hallo, Michèle!


    Zitat

    Naja, auf jedenfall, nehmen wir unseren Sohn jetzt frühzeitig aus der Kur raus.

    Eine gute Entscheidung, wenn ich mir die Berichte hier so ansehe. Wenn dein Sohn zu Hause ist und den Aufenthalt dort etwas "verdaut" hat, fände ich es schön, wenn ihr euch hier nochmal zu Wort melden würdet. Vielleicht kann das eine Entscheidungshilfe für andere Eltern sein.

    Liebe Grüße
    Pandora

  • @Michèle


    Ich glaube ich kann es Deinem Sohn recht gut nachfühlen wie es ihm geht. Ich war zwar als Kind nie zur Kur, aber dafür 6 Jahre in Internaten.


    Das mit dem mobbing kenne ich recht gut. Sowas ist hart. Kinder können dabei sogar richtig gemein werden. Allerdings sollte so was auch für Dich ein Warnzeichen sein. Dein Sohn sollte Strategien entwickeln wie er sich gegen solche Anfeindungen wehren kann.


    So was kann ihm nämlich auch in der Schule passieren.


    Vielleicht beschreibst Du mal genauer was ihm da passiert (wenn Du es nicht öffentlich im Forum machen willst kannst Du mir auch eine PN schicken).


    Könnte es sein das er generell für Mobbing und ähnliches anfällig ist?


    Hat er davor schon Erfahrungen mit körperlicher Gewalt gemacht? Wenn ja kannst du ihm helfen indem Du ihn in einen Judo oder Karatekurs schickst. Es gibt überall spezielle Kinder und Jugendkurse dafür. Dort lernt er sich zu wehren wenn es sein muß!


    Es ist zwar richtig wenn hier die allgemeine Meinung herrscht das die Erzieher (Betreuer) eingreifen sollten wenn gemobbt wird. Allerdings können diese Leute auch nicht überall sein. Jemand der ein gesundes Selbstvertrauen hat kann sich gegen mobbing zur Wehr setzen.


    Kampfsportarten wie Judo oder Karate helfen beim Aufbau eines gesunden Selbstvertrauens.


    Es ist gut das er merkt das ihr beide hinter ihm steht. Allerdings solltet ihr nicht den Fehler machen ihm alle Sorgen aus dem Weg zu räumen. Meine Mutter hat das auch erst begreifen müssen und hat von mir sogar manchen verbalen Tritt in den Hintern deshalb bekommen.


    Wie schon gesagt, Hilfe ist gut, aber nur beim Aufbau des eigenen Selbstvertrauens!

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