Gefangen in mir mit essstörung

  • Liebe vaja,


    zuerst möchte ich etwas zu deinem großen Wunsch sagen:

    Zitat

    ich habe seit jahren die sehnsucht nach einem hund.sobald ich aber die chance habe mir einen hund zu holen, passiert was in meinem kopf. alles engt sich ein und ich habe angst vor dem hund, weil er mein leben einengt.ich kann eben nicht mehr so husch husch alles schnell machen und perfektionistisch, sonder da ist jemand auf den ich rücksicht nehmen muss und zeit investieren muss.

    Genau das habe ich getan, nachdem ich ganze 2 Tage zu Hause war nach meiner Therapie. Ich hatte diesen Wunsch schon seit meiner Kindheit, und es mußte unbedingt ein großer Hund sein. Natürlich mußte ich mich mit meinem Mann absprechen, weil ich Vollzeit berufstätig bin und er zu Hause ist; ohne seine Unterstützung ginge es nicht.
    Wir haben uns also einen 8 Wochen alten Welpen ausgesucht - oder vielleicht auch er uns ;) - und ich möchte keinen Tag mit ihm missen. Er bringt so viel Freude in mein Leben durch seine eigene Lebensfreude, sein Temperament und seine Loyalität uns gegenüber; ich bin mir ganz sicher, daß ich es zu einem großen Teil meinem "Kleinen" zu verdanken habe, daß ich seitdem keine Eßanfälle habe (ok, ein wenig wird auch die stationäre Thera bewirkt haben :D ). Zeit investieren - ja, das muß ich. Und ich kann eben nicht mehr das ganze Wochenende auf dem Sofa oder vor dem PC verbringen, denn Hundi fordert seine Rechte ein. Sicher habe ich etwas von der "Freiheit" von vorher opfern müssen, aber wofür habe ich diese Freiheit denn genutzt? Dafür, mich noch mehr in meiner Wohnung zu verkriechen, jawoll! Jetzt gehe ich täglich spazieren, einmal die Woche zum Hundeplatz und das gibt mir wesentlich mehr.


    Für mich war es definitiv die richtige Entscheidung, diese Verantwortung dem Hund gegenüber zu übernehmen. Ob es das auch für dich sein könnte, mußt du natürlich selbst herausfinden.


    Wie wäre es denn, wenn du dir im Tierheim einen Hund aussuchst, mit dem du regelmäßig Gassi gehst? Über freiwillige Helfer freuen sich sowohl die Hunde als auch die Mitarbeiter des Tierheims. Und für dich wäre es eine gute Möglichkeit, herauszufinden, ob du dir diesen großen Wunsch nicht doch erfüllen kannst.

    Zitat

    aber in einer gesellschaft die einem so viel müll vorgaukelt und durch reglementierungen in die scheinbar richtigen bahnen leiten will, ist dass alles andere als einfach.

    Ich finde, das ist ein sehr guter Grund, daß wir anfangen, uns auf unser Inneres zu konzentrieren und auf unsere innere Stimme zu hören. Ich will mich nicht mehr durch die Gesellschaft in irgendeiner Art und Weise formen lassen und ich will auch nicht mehr darunter leiden müssen, daß ich irgendwelchen Normen, egal welchen, nicht entspreche.


    Was ich will, ist ein selbstbestimmtes Leben leben, in dem ich mir zugestehe, was ich brauche und was nicht.
    Amen. ;)


    Liebe Grüße
    Pandora

  • huhu@pandora,


    ich stimme dir zu..in allem übrigen.


    das mit dem hund...naja, ich denke ich riskiere es.habe zwar auch davor grosse angst, aber das bezieht sich nur auf meine einshränkung gegenüber meiner freiheit.und da hast du recht...neben arbeit und ab und an sport läuft nichts.genau das sind die leerlaufzeiten wo bulimie herzlichst grüsst!
    vielleicht sollte ich den sprung ins kalte wasser wagen....lieber was probieren...auch wenns falsch war, als nie etwas gewagt zu haben.


    sonnige grüsse :)

  • Zitat

    Übrigens geht es mir zur Zeit so, daß meine Innere Stimme schreit seit vielen Wochen und ich sie ignoriere. Kein Wunder, daß es mir körperlich so schlecht geht oder vielmehr ging.

    Dann hoffe ich, dass du ihr ganz bald wieder zuhören wirst, Teichrose. Denn unsere innere Stimme weiss am allerbesten, was gut für uns ist und was nicht.


    Ich merke mittlerweile ganz genau, wenn ich ihr mal nicht aufmerksam gelauscht habe. Als ich gemobbt wurde, hatte ich z. B. permanent Magenschmerzen und dachte, ich habe mir ein Magengeschwür geholt. War aber nicht, es war "nur" psychosomatisch. Interessanterweise geht bei mir immer alles auf den Magen. Ich finde ja auch Dinge "zum Kotzen" oder "habe sie satt". Sehr bezeichnend, was?


    Zitat

    neben arbeit und ab und an sport läuft nichts.genau das sind die leerlaufzeiten wo bulimie herzlichst grüsst!

    Vaja, da musst du aufmerksam sein. Ein Tier kann auch von der Beschäftigung mit sich selbst ablenken. Ich kann das aus eigener Erfahrung berichten. Eines meiner Familienmitglieder hat all ihre Probleme verdrängt, solange unser Kater noch lebte. Da hatte sie einen "Ansprechpartner", jemand, der ihr "zuhörte". Sie hat sich nie alleine gefühlt. So hat sie sich auch nie mit sich selbst befasst. Als der Kater dann starb, brach das große Elend heraus. Nicht nur aufgrund seines Todes. All die unterdrückten Gefühle kamen zum Vorschein, bahnten sich mit aller Macht ihren Weg und hätten fast zu einem Unglück geführt.


    Aber ich gehe jetzt mal ganz positiv davon aus, dass du dich auch weiter um dich selbst kümmern und die Therapie durchziehen wirst. Und dann wird der Hund dir einfach nur ganz viel Freude schenken :D


    Babs

  • Hallo vaja,


    Zitat

    dann sehe ich, dass in dir zwei völlig gegensätzliche welten regieren. die eine, die nach veränderung...du sagst weltverbesserung strebt und ein ganz grosse herz hat, dann zum anderen die erkrankung, die dich auf den boden der tatsachen zurückholt. in dir muss ein innerer konflikt toben ohne gleichen.

    Dieser Abschnitt hat mich heute den ganzen Tag begleitet! (positiv und selbstkritisch)


    Ich möchte darauf antworten, wie auch auf die ganze Mail von dir, die ich superinteressant auch in Hinblick auf deine Person fand, aber im Moment sind meine Gedanken noch zu unsortiert.


    Wortsuchende Grüße,
    Teichrose

  • Hallo @ pandora,
    neben mir schläft ein kleiner, weisser labbiwelpe.


    ja...ich probiere es einfach mal mit hundi.man lebt ja echt nur einmal....wenns schief geht, dann war es doch wenigstens den versuch wert.


    :)

  • Wie schön!!! [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/huepfend/001.gif]
    Die Welpenzeit geht ja leider und gottseidank :D schnell vorbei. Genieße die Zeit mit dem Kleinen! Ich bin ja manchmal schon an den Unarten von unserem Benny verzweifelt, die er als Baby so an den Tag legte. Die hinterlassenen Pfützen und zerkauten Schuhe mag ich gar nicht mehr zählen... ;) :D


    Was ich dir gerne ans Herz legen möchte: Geh mit ihm so bald wie möglich in eine Welpenspielstunde. Hundesportvereine bieten so etwas meist sehr günstig an. Es macht so viel Freude zuzusehen, wie die Süßen sich balgen und spielerisch alles lernen *hinschmelz*. Und es ist ganz wichtig zur Sozialisierung.


    Wenn du Fragen zu Erziehung, Ernährung etc. hast, kann ich dir wärmstens diese Foren empfehlen:


    www.dashaustierforum.de
    www.hunde-board.de


    Und die Seite www.aktiv-mit-hund.de gibt auch noch gute Tipps.


    Jetzt hör ich lieber auf, sonst schwirrt dir noch der Kopf. :D


    Ich freu mich wirklich für dich! Es ist sicher eine enorme Verantwortung, aber du bekommst so viel dafür zurück.


    Liebe Grüße
    Pandora *die ungefragt Ratschläge gibt*

  • huhu,


    @frauvonheute,


    ich habe eine kleine labradorhündin.sie ist 8 wochen alt und cremeweiss.sehr niedlich, verspielt und sehr menschenbezogen.


    Pandora,


    danke für die tips...bin ich immer total dankbar.die kleine ist schon sehr lieb, aber ich merke wie sie aufhält...also ich geh zum bäcker und sie jault sobald sie mich nicht sieht.dann morgens wenn ich aufstehe...wuselt sie mir um die beine.sie freut sich, aber ich bekomme gleich druck...nach dem motto: au weia, sie muss pippi schnell raus.mein leben verändert sich und es ist sehr schwer für mich die eingefleischten strukturen zu verlassen...du weisst...diese ständige alles nach plan und zack zack! sobald luft ist, dann bulimie.


    mir haben einige leute sehr viel angst gemacht. kann ich meine zweifel so an dich rantragen? also wenns dich nervt sags, gelle?
    die leute machten mir angst nach dem motto, wenn die kleine jetzt schon so fiebt und rumwuselt, dann gibt das mal ein ganz wilder hund.ruhigere hunde würden sich schon im welpenalter gemütlicher zeigen. stimmt das denn ? ich wollte einen labbi, weil die sowohl gemütlich sind als auch aktiv ohne zuviel temperatment zu haben.weisst du, ich habe einfach immer angst und sorgen, dass mir die kleine über den kopf wächst! dann meinten die leute, dass hunde erst mit 2-3 jahren vernünftig sind und da erst die zeit anfängt wo es entspannter zugeht.die ganz harte zeit würde ab 6 monaten anfangen...dann würde der hund supertemperamentvoll sein und alles in stücke reissen. als babywelpe pennt er ja noch viel.


    grummel im bauch.


    ich werde auf jedenfall in eine welpenstunde gehen.


    ich bin für jeden tip echt dankbar.es ist für mich so schwer meine bulimiestrukturen zu verlassen.ich hoffe, dass ich ein wenig freier irgendwann werde.erst jetzt durch den hund merke ich, wie eingebunden ich gelebt habe. was die bulimie wirklich alles in mir verändert hat.früher war es mir so schnurz was im tag so abging.heute suche ich ruhe aber auch eine aufgabe.die sehnsucht nach dem hund ist die eine seite, der zwang und die beraubung meiner freiheit durch den hunde die andere.ich träume davon meinen hund überall mit hin zunehmen.ein kumpel an meiner seite.zur zeit ist es eher druck und zweifel die sich aufbauen, weil sie eben unfug macht, das noch schlimmer wird und ich angst habe was falsch zu machen....und es so lange ist bis 2 oder gar 3 jahre rum sind, bevor hundis vernünftig werden.


    weisst du einen rat?

  • hallo Pandora,


    deine private mailbox ist voll...daher kann ich dir nur so zurückschreiben.


    hab vielen dank für deine mail.bin ja echt froh gute tips hier mal zu bekommen.
    gerade war ich mit ihr draussen...an der leine.da kam eine ältere dame und sie , sie heisst übrigens mia, wollte zu ihr...einfach losrennen.da hab ich nein gesagt und mit der leine ihr aufmerksamkeit wieder zurückgeholt.da wollte sie natürlich nicht und blieb bockig sitzen...immer wieder mit dem versuch zur dame hin zu rennen.die dame hatte kein verständnis für mich, meinte ich sei zu sreng und sie sein doch noch ein baby.aber ich dachte, dass gerade sowas konsequent verfolgt werden muss.wenn ich rufe hat sie zu kommen...sonst rennt sie ja wenn sie älter ist auch gleich zu jedem hin und ignoriert mich.ist das later denn für so was zu früh? die kleine ist echt bockig manchmal. :p :) :)


    hat deine therapie eigentlich schon angefangen? meine geht so richtig ab 24 september los.und ich habe soooo ne angst...aber vor mir!!!!

  • So, jetzt müßte es wieder gehen.


    Ich antworte dir aber auch gleich hier, wollte nur deinen Thread nicht zu sehr OT kommen lassen. :)


    Es ist ganz normal, daß sie hinrennen will. Das wird sie noch lange bei allen möglichen Leuten und anderen Hunden, Katzen etc. machen. Es ist auch gut, daß du ihr das nicht erlaubst - noch finden alle Leute sie soooo süüüß, aber wenn sie mal ihre 55 cm Rückenhöhe erreicht hat, sieht das meistens ganz anders aus. :D
    Versuche, ihre Aufmerksamkeit nicht mit der Leine zurückzuholen, sondern locke sie, z.B. mit Spielzeug oder für sie sichtbaren Leckerli in der Hand (dazu kann ich dir noch ein bißchen etwas schreiben, wenn du möchtest, mit deiner Stimme "na komm, feiiin, Mia, komm" oder so. Sie muß wissen: Aaah, bei Frauchen ist es viel interessanter als sonstwo. ;)


    Nur - erwarte keine Wunder. Hab Geduld; bis ein Hund wirklich weiß, was du von ihm (oder ihr) willst, braucht es seine Zeit. Es ist nie zu früh für Erziehung, was klein-Mia nicht lernt, lernt groß-Mia auch nicht mehr. :)


    LG
    Pandora


    Nachtrag: Nö, meine Therapie fängt nächsten Montag an. Keine Angst, es kann doch nur besser werden!

    [ 19-08-2004, 10:56: Beitrag editiert von: pandora1966 ]

  • gestern hatte ich leider einen fressanfall.ich habe ganz viele emotionen in mir, die unverarbeitet sind.ich habe nun meine diplomarbeit abgegeben und habe vorgestern die zusage meiner wunschdoktorarbeit erhalten.ich hatte drei stellen was doc-arbeit angeht zur auswahl.das war so hart zu entscheiden ob überhaupt doc-arbeit und dann welche.daraufhin meinte meine studienkollegin, dass ich doch froh sein soll überhaupt ne stelle zu haben..und dann hätte ich gleich drei!!!
    mir ist das gar nicht so klar gewesen.ich habe einfach schon während meiner diplomarbeit vorstellungsgespräche gehabt ohne ende und drauflosgeackert! aus angst eben, dass ich nach dem studium nicht in ein schwarzes loch falle namens perspektivlos.
    aber diese ganze anspannung kommt nun so bisschen raus.


    naja, das zeigt sich eben auch an meiner bulimie.dauernd höre ich dann auch, dass ich mir keinen hund hätte anschaffen sollen wenn ich eine doktorarbeit schreibe.aber andere leute haben doch auch einen hund und sind z.b im schichtdienst! zweifel, zweifel, zweifel!


    ich habe kein selbstvertrauen...höre immer auf das was andere sagen....was hund angeht, was benehmen angeht. ich hoffe, dass die therapie mich lockert...im umgang mit allem!
    im prinzip möchte ich frei sein...lachen, reden, fühlen!!!!!
    aber ICH hindere mich selber daran! nerv!

  • Oje, jetzt habe ich ein ganz schlechtes Gewissen wegen der Hundetipps - bitte entschuldige, Vaja; mich hat die Begeisterung so mitgerissen.
     [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/schilder/sorry.gif]


    Zitat

    aber diese ganze anspannung kommt nun so bisschen raus.

    Das ist es, glaube ich. Irgendwann sind die Batterien leer, ein Mensch kann einfach nicht die ganze Zeit auf Hochtouren arbeiten. Hast du evtl. die Möglichkeit, dir eine Auszeit zu nehmen?


    LG
    Pandora

  • wieso schlechtes gewissen? du hast mir doch geholfen!


    ich denke, dass wenn ich mich auf die kleine wirklich einlasse und meine inneren zwangstrukturen besiege, dann könnte es gut ausgehen.
    weisst du, irgendwas muss sich doch ändern...so geht das leben doch nicht weiter!!!!


    und nochmal, was die tipps angeht...ich bin dir total dankbar!!!

  • Da bin ich aber froh, daß du es so siehst; ich dachte schon, ich hätte noch extra Druck aufgebaut, das hätte mir leidgetan.


    Auf die Kleine einlassen...nun, das ist es, was ich an Tieren, speziell an meinem Hund so sehr mag. Egal was er tut, er macht es nicht aus bösem Willen oder weil er mich ärgern will. Die Unschuld dieses Tieres macht es mir leicht, mich auf ihn einzulassen.


    Magst du mir diese inneren Zwangsstrukturen einmal näher beschreiben? Ich kenne ja nur meine eigenen ;) ...


    LG
    Pandora

  • klar , also:


    ich habe bestimmte abläufe am tag. wenn diese gestört werden, dann fühle ich mich verloren, zerwühlt, durcheinander, unsicher, aufgebracht.


    diese strukturen sind die arbeitszeiten, der sport, das einkaufen, botengänge und dann der gefährliche ruhigere abend, an dem dann die essanfälle passieren.


    nun ist der hund da. er hält mich ab die eingefleischten strukturen zu leben. das bedeutet, dass ich eben nicht morgens aufstehe, mich wasche, anziehe, zum bäcker und arbeiet.sondern nun steh ich auf.da wartet jemand auf mich für die pippirunde.also kann ich nicht so wie ich will sondern muss ihren forderungen nachkommen.druck und einengung sind die folge, denn ich komme später als gewohnt zur arbeit, kann mich nicht waschen ohne beunruhigt zu schauen wo sie rumwuselt und das engt mich ein.


    ich kann sehr schlecht veränderungen im leben entgegentreten.mich auf was neues einzulassen ist sauschwer. da war eben immer dieser alltagsrhythmus....immer nach plan und geregelt und organisiert. nun ist alles durcheinander, muss sich erst wieder einregeln...aber ich muss mich nun nicht nur um ich kümmern, sondern auch um hundi.und das ist schwer, weil sie mir zum einen nicht gut tut wegen der einengung, zum anderen mich mal von dem eingeregeltem leben befreit...wenn ichs zulasse. das schlimme ist der kampf in mir.da ist dieser hundewunsch.aber wenn der hund dann da ist, dann fühle ich mich eingeengt.wenn er weg ist vermisse ich ihn und seh die ganze sache wieder lockerer.ich bin so verdammt verbissen und perfektionistisch.immer mache ich mir sorgen und habe angst vor dem was kommt ohne zu leben was im jetzt ist. dafür hasse ich mich. ich sehe andere mit hunden...die haben auch viel zu tun...aber die freuen sich über den hundi.ich teilweise auch, aber ich bin wie seelisch zugefroren...sehe nur die verantwortung mit hund, einengung, verpflichtung,ärger, stress.aber wo ist der spass?


    und wenn er hund weg ist sehne ich mich nach einem alltagsdurchbruch...nach hundinähe.
    ich werde noch verrückt mit mir!!!!

  • Zitat

    ich kann sehr schlecht veränderungen im leben entgegentreten.mich auf was neues einzulassen ist sauschwer.

    Das ist es, keine Frage. Ging und geht mir noch genauso. Feste Strukturen vermitteln dieses Gefühl von...Sicherheit, nicht wahr? Und durch Mia ist der Ablauf, diese Sicherheit, jetzt gestört. Das war ja bereits klar, bevor du sie zu dir geholt hast. Du kannst sie aber in deine Strukturen mit einbinden oder aber diese etwas abändern. Und an diese neuen Abläufe gewöhnst du dich genau so wie an die alten. Hab doch ein wenig Geduld mit dir; daß das nicht von einem Tag auf den anderen funktioniert, ist klar. Auch, daß du dich hin- und hergerissen fühlst.

    Zitat

    und das ist schwer, weil sie mir zum einen nicht gut tut wegen der einengung, zum anderen mich mal von dem eingeregeltem leben befreit

    Hmm, natürlich mußt du für dich entscheiden, was dir wichtiger ist, klare Prioritäten setzen. Fakt ist, sie reißt dich aus dem Alltagstrott heraus, der dir ja bisher auch nicht gut getan hat, oder? Fakt ist auch, daß die Verantwortung für ein anderes Wesen viel, viel Druck macht. Was möchtest du, fühle in dich hinein. Beides zusammen wird im Moment nicht möglich sein.


    Du bist sehr streng mit dir, vaja. Das ist doch überhaupt nicht nötig - es muß nicht alles perfekt laufen (jaja, das sagt genau die Richtige :rolleyes: ).


    Ja, wo ist der Spaß...? Ich würde es eher Freude nennen, Herzenswärme. Wenn Benny mich anschaut, sich den A.... abfreut wenn ich nach Hause komme, mich aufmerksam beobachtet bei allem was ich tue und noch aufmerksamer, wenn ich mich mit ihm beschäftige. Wenn er mir zum tausendsten Mal die Schuhe meines Mannes vor die Füße legt und für diese Heldentat eine Belohnung erwartet. Wenn ich morgens aufwache und schon freudig erwartet werde von ihm. Wenn er denkt, er sei mit 36 kg noch ein Schoßhund *ufff*. Wenn er mich dazu bringt, eben nicht auf dem Sofa vor mich hinzugammeln.


    Ach, es gibt noch vieles, das waren nur meine ersten Gedanken dazu. Allerdings war ich am Anfang auch völlig überfordert und dachte mir, das wird niiiieee was. Mein Mann hat mich sehr unterstützt bei allem; ich weiß nicht, ob ich es sonst geschafft hätte. Hast du jemanden, der dir helfen, dich unterstützen kann?


    LG
    Pandora

  • hallo pandora,


    ich hatte gestern einen rabenschwarzen tag.ich hoffe sehr, dass du mir nicht böse bist wenn ich das nun erzähle. ich bin mit der kleinen am sa zur welpenstunde und habe mit einer sehr guten tiertrainerin gesprochen. sie guckte sich das verhalten der kleinen an und war schon sehr sicher in ihrer aussage. ihr kann man vertrauen was aussagen angeht. die kleine ist erst 8 wochen alt und legt sich bereits jetzt schon mit einem rhodesian ridgeback, der 14 wochen alt war, an.unglaublich. sie beschrieb mir, was auf mich zukommen würde und was genau mit der kleinen los ist.ich muss dazu sagen, dass ich die kleine von einem beklannten hatte, der sie mir erstmal so mitgab um zu schauen ob es passt. die trainerin (die hatte mal unter eric ziemen gearbeitet...kennste den?)meinte, dass das ne ganz kecke und superaktive wird.dass sie beschäftigung braucht a la agility oder clickertraining.sonst würde sie sich beschäftigung suchen und das würde bedeuten, dass sie jagen würde , oder eben viel mist machen würde. und was die ruhe angeht....sie würde wahrscheinlich erst mit 6-7 jahren etwas ruhiger werden.
    tja....das traf mich total und ich habe vernünftig gehandelt und sie menem bekannten zurückgebracht.denn ich kann ihr diese art von beschäftigung meinem hund nicht bieten.die kleine hat nun gestern ein zuhause bei einer familie gefunden...mit anderm hund.


    tja...und dann war ich zuhause, mit schuldgefühlen überladen, todtraurig wegen der stille im raum ohne hund und hatte gestern 5 fressanfälle. ich fühle mich so schuldig...so mies.hol mir einen hundi und bin zu dumm zu erkennen, dass sie ne nummer zu anspruchsvoll ist. die trainerin meinte, dass es durchaus labbis gibt die ruhiger sind und gemütlich.mia aber sicher nicht.


    ich fühle ein grosses schwarzen loch in mir. die trainerin meinte nur, dass ich nicht aufgeben soll und einfach nach dem richtigen hundi...also rasse gucken sollte. ich traue mich das gar nicht, denn ich fühle mich total grausam , als ob ich total egoistisch gehandelt habe. ich sitze hier an meinem arbeitsplatz und neben mir fehlt der hund.
    ich weiss, an die leere gewöhne ich mich und ich weiss, dass die entscheidung gut und richtig war. aber die seele tut weh.verstehst du mich?
    ich habe mist gebaut.aber vermisse einen hund schrecklich...ich habe doch gemerkt, wie sie diese verfluchte struktur aufbrach.


    ich hasse mich nun schon den ganze zeit.
    vorhin rief die trainerin an, total lieb, und meinte, ob ich an einer kleinen bordeauxdogge interessiert wäre.die wären ruhig und schmusig.
    ich traue mich das nicht. ich will nichts falsch machen....obwohl ich mir die kleine gerne angucken würde.schlimm`? bin ich wieder zu egoistisch?

  • Liebe Vaja,


    warum sollte ich dir denn böse sein? Du hast bestimmt das Richtige gemacht, indem du die Kleine wieder abgegeben hast. Allerdings solltest du dir darüber im Klaren sein, daß mit einem Welpen oder Junghund immer viel Arbeit und auch Ärger auf dich zukommen werden. So süß sie sind, die Kleinen haben's in sich. ;)


    Clickern und Agility o.Ä. hätte ich dir auch empfohlen, ist aber ja nicht jedermanns Sache. Ich werde mit Benny, sobald er alt genug ist, auch irgendeinen Hundesport machen. Wir haben auf dem Platz mal Agility mit kleinen Hindernissen probiert und er war mit Feuereifer dabei, das macht ihm richtig viel Spaß. Und mir schadet's auch nicht; ich bekomme Bewegung und habe Kontakt zu anderen Menschen - wo ich das doch früher immer sooo vermieden habe. :)


    Wie wäre es, wenn du mal in ein Tierheim in deiner Nähe gehst und dir die Hunde dort mal ansiehst? Vielleicht ist da ja der passende Hund für dich dabei. Das hätte den Vorteil, daß du und Hundi euch erst mal kennenlernen könnt bei gemeinsamen Gassigängen und du hast trotzdem noch nicht die Verpflichtung und den Druck wie bei einem eigenen Hund. Und wenn du so weit bist, holst du ihn/sie zu dir nach Hause. Ich wollte ja ursprünglich auch einen Hund aus dem Tierheim. Aber da es für mich klar war, daß es ein großer Hund sein muß und wir einen 8jährigen Zuhause haben, war mir das doch zu gefährlich, weil ich ja nicht weiß, was die Tiere schon alles durchgemacht haben. Aber für dich (du hast doch keine Kinder?) könnte ich mir das gut als Lösung vorstellen.

    Zitat

    ich fühle mich so schuldig...so mies.hol mir einen hundi und bin zu dumm zu erkennen, dass sie ne nummer zu anspruchsvoll ist.

    Stop! Du hast überhaupt keinen Grund, dich schuldig zu fühlen. Mia bekommt ein schönes Zuhause. Und schon bei einem 8 Wochen alten Hund das Temperament zu sehen, ist schier unmöglich. Daß die Trainerin eine solche Prognose gewagt hat, wundert mich ehrlich gesagt ein wenig. Aber DU hast dir nichts vorzuwerfen! Daß du traurig bist jetzt, wo sie weg ist, verstehe ich gut. Auch nach so kurzer Zeit kann man ein Tier sehr liebgewinnen.


    Die Trainerin hat schon recht - versuch es nochmal. Allerdings würde ich das nicht an der Rasse festmachen (es gibt unglaublich lebhafte Chow-Chows oder Bernhardiner, obwohl man diesen Rassen sehr ruhiges Temperament nachsagt), sondern am Alter. Wenn der Hund erst mal 2 Jahre ist, dann ist er aus dem Gröbsten raus. Probier's doch einfach mal im Tierheim, erkundige dich dort. Im Normalfall kennen die Mitarbeiter ihre Tiere und können dir zu jedem einzelnen Hund sagen, wie er ist.


    Viel Glück + liebe Grüße
    Pandora

  • Hallo vaja,


    Ich halte mich aus so Tierdiskussionen immer gerne raus, weil ich bei dem Thema "Haustiere" sehr gespalten bin, aber auch weil es sehr schwer ist rational gegen den süßen Blick eines kleinen Welpen zu diskutieren.


    Du hast mal über dich in diesem Thread geschrieben:

    Zitat

    ich halte es kaum in einer beziehung aus mit kind, kegel,hund und haus. ich suche immer das extreme, die herausforderung...was sinniges zu tun.

    Wenn das wirklich so ist, wie du es schreibst ... ja, dann scheinen wir uns verdammt ähnlich zu sein.


    Ein Hund ist wunderbar. Ein Hund ist eine treue Seele. Und gerade für kranke Menschen ist der Kontakt zu Tieren oft ein Aufleben der eigenen Seele und man fühlt sich wieder und man wird gebraucht (was wir Eßgestörten ja oft überhaupt nicht kennen, weil wir uns zu wertlos für irgendwas finden).


    Ich liebe Tiere, wie es warscheinlich jeder tut und kenne keine Angst, egal ob Spinne, Hund oder Kuh.


    Dennoch hatte ich nie eigene Tiere, weil ich mich selber als einen Menschen sehe, der nur in Extremen leben kann. So kann ich mir vorstellen Nonne zu sein und ich kann mir vorstellen mit dem Fahrrad einmal um die Welt zu fahren und dabei noch eine medienwirksame Publicity Aktion zu machen "Rettet die Regenwälder" etc. :)


    Diese Extreme lebe ich nicht, weil ich teilweise davor Angst habe und weil mich zur Zeit meine Eßstörung daran hindert.


    Ein Tier paßt in meine Unbeständigkeit nicht rein, egal wie sehr ich es lieben würde und egal wie knuddelig ich es wünsche. Natürlich blutet mir auch manchmal das Herz und ich hätte gerne 3 große Doggen mit denen ich durch den Wald rasen kann.


    Aber ganz tief in meinem Inneren gibt es den Traum: es ist der Traum von einer gesunden Teichrose, die endlich loslassen kann und einfach losgeht. Egal ob ich in die Rentenversicherung einzahle oder nicht. Ich gehe los und engagiere mich für etwas, was mir am Herzen liegt. Das kann der Regenwald sein, daß kann die globale Erderwärmung sein, vielleicht aber auch der Kampf zum Schutz der Wale etc.


    In manchen deiner Beiträge bilde ich mir ein, dies rauszulesen. Und dann ist es nicht fair sich ein Tier zu halten, welches als Seelsorger fungiert und wenn du gesund bist ... was dann? Ist der Hund dann der Störfaktor dafür, daß du nicht das machen kannst, wovon du auch immer geträumt hast?


    Ich finde meine Worte ein bißchen hart, aber wenn du wirklich so ähnlich wie ich ticken solltest, dann weißt du, daß ich dir das nicht unterstelle, sondern das es Denkanstöße sein sollen.


    Was für ein Thema hat deine Doktorarbeit? Wie lange planst du dafür ein? Hast du dich während deines Studiums mal irgendwo ehrenamtlich engagiert? Ist die Mitarbeit in einem Tierheim oder auch darüber in Projekten wo mit behinderten Kindern und Tieren gearbeitet etwas, was du dir vielleicht als Alternative im Moment vorstellen könntest?


    Zitat

    und dann war ich zuhause, mit schuldgefühlen überladen, todtraurig wegen der stille im raum ohne hund und hatte gestern 5 fressanfälle. ich fühle mich so schuldig...so mies.hol mir einen hundi und bin zu dumm zu erkennen, dass sie ne nummer zu anspruchsvoll ist.

    Warscheinlich hätten die meisten von uns genau das gefühlt, was du auch gefühlt hast, aber dafür gibt es keinen Grund. Es ist richtig den Hund abzugeben, wenn du merkst, daß du damit überfordert bist.


    Du bist nicht zu dumm zu erkennen, daß dieser Hund zu anspruchsvoll für dich war.
    Aber du hast erst jetzt nach dieser Erfahrung gemerkt, wie sehr du in der Praxis noch in deiner Eßstörung bist. Dabei kann ein Hund eine Hilfe sein, er kann aber auch genau das Falsche sein. Vielleicht war es aber auch nur der Hund, der nicht zu dir paßte.


    Ich fände es toll, wenn du dich nicht von 0 auf 100 einem eigenen Hund näherst, sondern es etwas langsamer versuchst.
    Tierheimen kann man wunderbar seine Hilfe anbieten beim Spazierengehen. Und über den Kontakt mit Tierheimen können noch ganz andere tolle Kontakte mit anderen Menschen entstehen oder eben auch Kontakte zu Einrichtungen die vielleicht Interesse an dir zeigen, weil du gerne was mit behinderten Kindern und Tieren machen würdest.


    Übrigens tut es gut von noch jemandem zu lesen, die schreibt, daß sie mit kind, kegel,hund und haus sich eingeengt und überfordert fühlt.
    Andererseits gibt es aber wieder den großen Wunsch bei mir genau danach, weil es die Sehnsucht nach "Normalität" ist. Die Sehnsucht danach den Kampf aufzuhören und anzukommen.


    Denkst du, daß die Freßanfälle heute noch weiter gehen?


    besorgte Grüße,
    Teichrose

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