Die Unverschämtheit von einer Ärztin

  • Rascha


    Danke für dein Verständis.


    Ist nicht so, dass ich freiwillig auf das verzichte, aber ich hab nur keine Lust, 2 Stunden zu fahren, um in ein Kino oder auf eine Achterbahn gehen zu können, wo ich reinpasse. Vor allem ist das ja auch immer eine Frage der Finanzen.


    Mit dem Alter magst du recht haben, irgendwann findet man sich mit sich selbst ab. Ich glaube aber nicht, dass mir das je gelungen wäre. Ich habe ja mal kurze Zeit erlebt, wie schön es war schlank zu sein.


    Wegen den Falschinformationen. Es ist nicht so, dass ich eine Ausnahme bin, dass ist sogar sehr falsch. Tut mir leid, ich glaube aber, ich bin hier sehr viel besser informiert wie du.


    Mit dem Ammenmärchen hast du Recht, wenn es darum geht ohne OP-Methode abzunehmen, aber wenn du ein Magenband hast, ist es äusserst wichtig, dich an die Anweisungen zu halten, da du sonst Probleme bekommen kannst.


    Grüsse


    fabi

    [ 23-06-2004, 20:02: Beitrag editiert von: Fabienne ]

  • Zitat

    Aber ich verzichte z.B. auf Fahrten in der Achterbahn weil ich nicht mehr reinpasse auf Kinobesuche aus dem gleichen Grund. Auf Reiten, weil ich Angst ums Pferd habe. Auf Sport, (ausser Schwimmen) weil ich schnell Schmerzen bekomme. Ich verzichte auf so viele Aktivitäten.

    Es gibt hier sehr viele Menschen, die sich bspw. in die Achterbahn und auf Pferde setzen, ohne dass Achterbahn und Pferde zusammengekracht wären.


    Darf ich in diesem Zusammenhang auf diesen und diesen Thread verweisen?


    Zitat

    Ich weiss nicht, ob ihr euch nicht alles ein wenig schönredet.

    Ich denke, dass Menschen, die sich - gegen teilweise härteste Widerstände! - von irgendwelchen gerade nicht angesagten (um es mal milde auszudrücken) Äußerlichkeiten in keinster Weise von dem abhalten lassen, was ihnen Spaß macht, tiefen Respekt verdienen und allein schon dadurch schön werden. Außerdem: Hast Du Dir mal die Forengalerie genauer angesehen?


    Zitat

    und ein Minimum an Disziplin aufzubringen

    Womit, glaubst Du, wurden all diese gesundheitsschädlichen Diäten durchgehalten, die uns dahin brachten, wo wir gerade sind?


    Du sagst, Du erträgst Deinen Anblick im Spiegel kaum, was mir für Dich sehr Leid tut. Andere lieben u. a. diesen ihren speziellen Anblick - das hat mit Schönreden nichts, aber auch gar nichts zu tun, sondern mit Schwerstarbeit an sich selbst.


    So weit bin ICH noch lange nicht. Ok, Brechreiz befällt mich bei meinem Speigelbild nicht gerade, aber... na ja... manchmal ist es nicht einfach.


    Grüße, Ragna

    [ 23-06-2004, 20:13: Beitrag editiert von: Ragna ]

  • Hallo Ragna


    Schau oben bitte noch mal meine Antwort an, dann weisst du, dass ich das mit der Disziplin auf das Magenband bezogen habe. Wenn ich die hätte, hätte ich ja keines gebraucht.


    Und wegen den Sachen auf die ich verzichte, habe ich oben auch geantwortet. Ich komme aus der Schweiz, hier haben wir keine speziellen Einrichtungen für Dicke (Kino, Vergnügungsparks etc.) Oder keine, von denen ich weiss.


    Ich bewundere Menschen, die sich so lieben können, genauso wie du, aber es geht ja nicht nur um Äusserlichkeiten, sondern auch um die Gesundheit und die Lebenserwartung. Schönheit ist für mich bei meiner Entscheidung sekundär gewesen. Wie gesagt, ich bin eigentlich ein sehr selbstbewusster und offener Mensch. Aber ich fühle mich zu jung, mich damit abzufinden, ein Leben lang dick und in gewissen Dingen eingeschränkt zu sein.


    Ach, da kommt mir gleich noch eine Einschränkung in den Sinn. Wie handhabt ihr das mit Sex? Also ich z.B. kann dank meinem Übergewicht gewise Stellungen gar nicht mehr ausüben. Traurig aber wahr.


    Liebe Grüsse


    Fabienne

  • Zitat

    dann weisst du, dass ich das mit der Disziplin auf das Magenband bezogen habe. Wenn ich die hätte, hätte ich ja keines gebraucht.

    Und wie wirst Du mit Deiner *AchtungIronie* "Disziplinlosigkeit" umgehen, wenn der "Disziplinator" Magenband wieder entfernt wird?


    Zitat

    Und wegen den Sachen auf die ich verzichte, habe ich oben auch geantwortet. Ich komme aus der Schweiz, hier haben wir keine speziellen Einrichtungen für Dicke (Kino, Vergnügungsparks etc.) Oder keine, von denen ich weiss.

    Uuuups [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/traurig/hmpf.gif] Man sagt, genaues Lesen bildet... hast Du mich erwischt, 'tschuldigung.


    Na ja... und wenn Du gezielt auf die Suche danach gehst...? Gibt es in der Schweiz keine dickentauglichen Pferde? (Gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Du eine gute Reiterin bist.)

    Zitat

    Menschen, die sich so lieben können, genauso wie du

    Tu' ich nicht... nicht so richtig... steht auch in meiner ersten Antwort :D :p


    Zitat

    Wie handhabt ihr das mit Sex?

    Wie Rascha schon sagte... wenn Schatzi mich lässt :D ;)

  • Mh,
    ich hab ja nun diese Diskussion - Magenband hin oder her - verfolgt. Und da ist mir diese Sache mit der Disziplin aufgefallen.
    Du, Fabienne, sagst, dass das Magenband dann eine gewissen Disziplin erfordert, damit man wirklich abnimmt und wohl auch keine Probleme bekommt.
    Andererseits schreibst Du, dass Du zu wenig Disziplin hast, um ohne Magenband abzunehmen.
    Dann wieder les ich von Dir, dass Du schonmal 50kg abgenommen hast - wofür man sicher sehr viel Disziplin braucht - nur: wieso sind die dann wieder drauf? Hast Dich das mal gefragt?


    Weißte, die meisten hier sind immer dicker geworden, indem sie Diäten (welcher Art auch immer - und für mich gehört das Magenband auch dazu) gemacht haben. Und im Anschluß dann den berühmten Jojo-Effekt zu spüren bekamen.
    Mit diesem Hintergrund hab auch ich meine Bedenken gegen das Magenband. Aber Du hast es nunmal und mußt selbst wissen, was Du Deinem Körper da antust.


    Was mich wirklich geärgert hat, ist dieses "selbst schuld, dass Ihr ausgegrenzt werdet, nehmt halt ab". Nö, eben nicht selbst schuld - diese Schuldfrage ist nämlich mit ein großes Problem bei Eßstörungen. Man macht sich selbst fertig dafür, man macht sich fertig, dass man es nicht schafft, abzunehmen - es ist ja soooooo einfach, man muß nur diszipliniert sein, man macht sich fertig, weil man seinen Mitmenschen einen angeblich ekligen Anblick zumutet und und und...
    Durch diese Schuldgefühle gerät man aber in einen immer tieferen Strudel, aus dem man kaum noch rauskommt und in ein seelisches Tief, dass man nur mit Essen überleben kann.
    Ich denke, niemand, auch Du als selbst Betroffene, hat das Recht, uns hier die Schuld zu geben, dass wir so sind, wie wir sind. Wir haben das RECHT, dick zu sein, wir haben das RECHT darauf, so akzeptiert zu werden, wie wir sind - niemand dagegen hat das Recht, uns dafür zu verurteilen, dass wir uns nicht an das gesellschaftliche Ideal von Hungerhaken anpassen.


    Darcy, die sich in ihrer Haut wohlfühlt - auch nackt vor dem Spiegel

  • Hallo Ragna und Darcy


    Also, das Magenband wird nicht mehr entfernt, es bleibt das ganze Leben lang drin und muss ca. alle 10 jahre ausgetauscht werden. Also, für mich absolut keine Diät. Ich kann ja wirklich alles essen.


    Das mit der Disziplin ist bei mir so, dass ich den Willen ohne Band nicht mehr gefunden habe. Ja, einmal hats geklappt und ich habe 50kg abgenommen, dafür aber wieder 70kg zu. Und dann war ich so weit, dass ich mich fürs Magenband entschieden habe.


    Anfangs brauchst du beim Band keine Disziplin, man muss sich einfach an die ärztlichen Anweisungen halten. Aber ich habe mit 142kg das Band am 25.März dieses Jahres bekommen, derzeit wiege ich noch 128kg, aber mit dem Band komm ich "nur" auf ca 80-75kg runter. Anfangs musst du beim Band gar nichts tun, du kannst ja automatisch nicht mehr viel essen, aber später musst du dann schon auch ein wenig die Ernährung umstellen und Sport treiben. Wie gesagt, das Magenband ist eine Stütze und für mich eine grosse Motivation. Ob ichs ohne noch mal geschafft hätte, wage ich zu bezweifeln.


    Darcy, ich wollte niemanden beschuldigen, aber manchmal tragen wir zu unseren Problem auch selbst bei. Wenn man offen auf Menschen zugeht und lächelt, dann begegnen sie einem auch anders. Ich will hier niemandem die Schuld zuschieben. Wobei ich die Verantwortung für mein Gewicht selbst trage. Ich habs ja nicht geschenkt bekommen, sondern mir angefressen.


    Ach, die Gründe, wieso ich wieder 70kg zugenommen habe, nachdem ich 50kg runter hatte sind mir schon klar. Ich bin zu hause ausgezogen, zu meinem Freund, habe nur noch abends gegessen und zwar sauviel und eben, die Disziplin das Gewicht zu halten hatte ich nicht. Das war nämlich für mich schwieriger, als abzunehmen.


    Liebe Grüsse


    Fabienne

    [ 23-06-2004, 21:20: Beitrag editiert von: Fabienne ]

  • Hört sich an, als spräche da ein Eßproblem aus dir, Fabienne. Das Magenband halte ich aber bei Eßgestörten erst recht nicht für angebracht.

  • Wie kommst du jetzt auf das Essproblem RAscha?¨


    Klar, hab ich ein essproblem, ich hab viel zu viel gefressen nicht mehr gegessen, das kann ich jetzt nicht mehr und der ERfolg spricht doch für sich.


    Liebe Grüsse


    Fabi

  • Damit wird nur das Symptom beseitigt, nicht aber die Ursache für deine Eßsucht. Eßsucht behandelt man doch nicht mit einem Magenband.


    Wie willst du eigentlich Mangelerscheinungen vorbeugen, wenn du dein Leben lang nur noch Miniportionen zu dir nehmen darfst?

  • Hallo Rascha


    Ich finde es sehr interessant, mich mit dir zu unterhalten, man merkt, wie du dich für das Thema begeistert und wie viel du weisst.


    Zu meiner Essstörung, ich bin der Meinung, dass das nicht immer eine Ursache haben muss. Ich habe nie aus Frust gegessen, im Gegenteil, wenn ich glücklich bin, habe ich gegessen und teilweise aus Langeweile. Und natürlich aus Lust, Lust und nochmals Lust. Da es mir psychisch sehr sehr gut, seit ich das Band habe, denke ich nicht, dass die Ursachen in meiner Psyche zu suchen sind.


    Wegen den Mangelerscheinungen ist das überhaupt kein Problem, ich esse sehr ausgewogen, immer Gemüse oder Salat und zusätzlich nehm ich Vitaminpräparate (Zentrum, was ja nicht nur Vitamine enthält.) zu mir, was ich aber vor der OP schon getan habe, da ich unter Eisenmangel leider und sehr häufig erkältet war.


    Ich kann sagen, dass ich schon lange nicht mehr so glücklich war wie jetzt. Ich merke, wie es mir immer besser geht, mit jedem Kilo das schwindet.


    Weisst du, es war ein langer Leidensweg, den ich hatte und immer noch habe (obowhl ich noch jung bin) und die Entscheidung zu einer OP fiel mir nicht leicht. Man setzt sich ja nicht mal schnell hin und beschliesst sich operieren zu lassen. Nein, ich habe mir das fast 2 Jahre lang überlegt. Und ich bin sicher für mich ist es die absolut richitge Lösung. Mein Band ist mein Freund, ich akzeptiere es voll und ganz. Es ist meine Stütze. Das, was mir gefehlt hat, um wieder motiviert zu sein.


    Ich denke, eine OP ist nicht für alle das richtige, aber ich bin der Meinung, dass die Adipositas-Chirurgie sehr vielen Menschen geholfen hat und noch immer hilft.


    Klar, gibt es auch Risiken, die gibts bei jeder OP und die muss man sorgfältig abwiegen, man muss sich bewusst sein, dass man nicht mehr so essen kann wie vorher, ansonsten gibt es Probleme. Aber wie schon in einem meiner Beiträge erwähnt, die meisten Probleme schaffen sich Bandträger selbst, indem sie zu viel auf einmal essen, nicht richtig kauen oder das Band betrügen, indem sie einfach immer wieder kleine Mengen essen. Man muss auch wissen, dass man als Bandträger kein Sweeteater sein darf, das heisst, wer viele Süssigkeiten isst oder trinkt ist nicht als Bandträger geeignet. Ausserdem sollte man während dem Essen nicht trinken, da dadurch die Speiseröhre erweitert werden kann.


    Du siehst, auch ich habe mich sehr gut informiert, bevor ich diesen Schritt gemacht habe. Ich denke, jedem das seine. Es gibt Menschen, die können sich gut mit ihrer Adipositas-Erkrankung abfinden und sich so akzeptieren wie sie sind. Und dann gibt es Menschen, die können das nicht, so wie ich, aber diesen Menschen gegenüber sollte man auch tolerant sein. Nicht jeder mag sich so, wie er ist.


    Liebe Grüsse


    Fabienne

  • Wie schon gesagt, Fabienne, du mußt selbst wissen und verantworten, was du tust.


    Bitte sieh das Magenband aber nicht als eine Art Erziehungshilfe, die dir gesundes, ausgewogenes Eßverhalten vermittelt - genau das tut das Magenband nämlich nicht.


    Ich betrachte meine Adipositas übrigens nicht als "Erkrankung".

    [ 23-06-2004, 23:48: Beitrag editiert von: Rascha ]

  • Hallo Rascha


    Na, ich glaube, über das Magenband bin ich besser informiert als du. Muss ich ja auch, ich trag ja eines.


    Das mit dem Essverhalten stimmt so nicht. Ich esse um ein vielfaches gesünder, seit ich mein Band habe. Ich würde sogar sagen, ich ernähre mich gesund und bewusst. Also, bringt mir das Magenband in dieser Hinsicht sehr viel. Ich muss meine Ernährung ja umstellen, damit ich langfristig damit erfolgreich bin. Ich denke, dass ist auch eine Ansichtssache, wenn du OP's ablehnst, dann kann ich dir viel positives übers Magenband sagen und du wirst es trotzdem noch schlecht finden.


    Warum eigentlich lehnst du diese Methode ab?


    Also, ich sehe Adipositas als Erkrankung, wie das die WHO (Weltgesundheitsorganisation) sowie der gesamte EU-Raum (ausser Deutschland) das auch tun.


    Was sonst, als eine Krankheit ist es denn? Ein Geschenk Gottes? Entschuldige meine Ironie, hab heute keinen guten Tag.


    Gruss


    Fabienne

  • Hallo Ihr zwei!
    Ich glaube, jeder hat so seine eigenen Ansichten. Fabienne ist von ihrem neuen Band begeistert, klar, war wohl so mancher. Warum setzt Ihr die Diskussion nicht in 1-2 Jahren fort?
    Und zum Thema Disziplin: Ich bin jetzt 31 und ernähre mich seit Wochen denke ich recht ausgewogen und "anders" als vorher - und kein Gramm sagt ade zu mir. Also nur an Disziplinlosigkeit scheint es ja wohl nicht zu ligen, daß so viele dick sind.
    Grit - die auch keine Magenbänder mag

  • Ich will kein Magenband ausprobieren, weil mein Überessen GRÜNDE hat, die so ein Band nicht heilen/beseitigen kann!

    [ 24-06-2004, 02:45: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Hallo Fabienne.
    Hab mit gelesen u Du hast schon einige Fragen die ich hatte beantwortet. Zum Thema Mandel-OP also meiner Frau wurden die Mandeln mit 31Jahren entfernt,meiner Tochter mit 4Jahren.!Beide waren 1Woche in der Klinik.Die Tochter war schnell wieder fit meine Frau hing auch 2-3Wochen in den Seilen...Das hat damit zu tun das es bei älteren Patienten schmerzhafter ist als zb.bei Kids.Du bist kein Einzelfall bei Mandel-OP.!! Mit dem Magenband hättest Du auch pech haben können oder?Habe mal im TV einen Bericht darüber gesehen.Der Mann erzählte das er zur Kontrolle in die Klinik muss u das Band würde immer wieder mal stramm gezogen oder so ähnlich?ER sagte das wäre sehr unangenehm ..??Wie ist so was bei Dir wird das auch gemacht?? Glaube aber auch Sorry,das es die
    Essprobleme im Kopf nichtlöst.!


    Grüsse v Lokerman
    ;) :)

  • Hallo Lokerman


    Na, mit den Essproblemen seh ich das ein wenig anders. Ich war ja auch schon bei einer Psychologin. Wie gesagt, ich esse nicht aus Frust oder aus einem anderen Grund als Lust und Langeweile. Ich fühle mich auch psychisch topfit, ich bin kurzgesagt glücklich.


    Ach, das mit dem nachziehen, ist jetzt etwas komisch. Das Band kann man ja enger machen. Mein Band hat eine Auffülmenge von 9ml, derzeit befinden sich 1.5ml drin. Je mehr du reintust, desto weniger essen kann man. Aber ich wills mir nicht unbedingt enger machen lassen, solange ich gut abnhemen. In der Fachsprache wird das enger machen, blocken genannt.


    Ich wurde vor einem Monat geblockt und ich hatte null Schmerzen, ich empfinde Blutabnehmen schlimmer. Im Bauchraum hat man ja keine oder nur sehr wenige Nerven. Die Spritze war sicher 10cm lang, aber ich hab nichts gespurt.


    Ich denk mal, das kommt sehr auf den Arzt an, meiner ist sehr feinfühlig. Und natürlich spielen auch die Geräte eine Rolle. Das Blocken wurde bei mir unterm Röntgengerät gemacht. Einige Ärzte tun dies anscheinend ohne dieses Gerät und stochern und drücken dann rum, bis sie den Port (dort wird die Flüssigkeit reingespritzt und zum Magenband geleitet) gefunden haben, dass dies dann schmerzhaft sein kann, glaube ich gerne.


    Klar, bei mir kanns auch noch Komplikationen mit dem Band geben, ich will da nichts schönrede, aber ich hab meiner Meinung nach die richige Lösung für mich gefunden. Und wie bei jeder OP, sollte man das Risiko nicht unterschätzen, wozu ich aber sagen muss, das Magenband muss keine endgültige Lösung sein. Gibst es ernsthafte Probleme, kann man es ja problemlos wieder entfernen und sich andere Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen.


    Übrigens, wenn ich vor 3 Jahren Menschen gesehen habe, die sagten sie hätten 50kg abgenommen, fand ichs total toll, doch als sie sagten, sie hätten ein Magenband, spukte in meinem Kopf gleich das Wort Looser herum. Pah, die sind zu schwach aus eigener Kraft abzunehmen, die haben wir gerne, lassen sich alles bezhalen usw. usw. Aber heute weiss ich, dass ich damals einfach nur neidisch war, weil ich nicht abnahm.


    Ich will damit jetzt nicht sagen, dass ich neidisch wärt, aber geht mal tief in euer Inneres, vielleicht merkt ihr dann, dass da vielleicht was dran ist? Ich hab ja auch mal so gefühlt. Nicht alle können sich mit ihrem Gewicht abfinden. Und ich find das auch gut so, schliesslich sind die Menschen glücklicherweise verschieden.


    Übrigens, ich muss noch anfügen, dass ich es hier toll finde. Ich komme mir trotz meines Bandes nicht ausgegrenzt vor. Klar ihr seid kritisch, aber das ist auch gut so. Das war ich auch. Hier steht man einem mit Rat und Tat zur Seite, Kompliment für diese Seite.


    Liebe Grüsse


    Fabienne

    [ 24-06-2004, 11:12: Beitrag editiert von: Fabienne ]

  • Zitat

    Ich finde es sehr interessant, mich mit dir zu unterhalten, man merkt, wie du dich für das Thema begeistert und wie viel du weisst.

    Schade, daß Crassa heute anscheinend nicht hier ist, die weiß darüber noch viiiiel mehr als ich und wäre deshalb für dich der interessantere Gesprächspartner.


    Zitat

    Warum eigentlich lehnst du diese Methode ab?

    Weil sie einen ganz erheblichen und nicht wenig riskanten Eingriff darstellt, dessen Erfolg nach wie vor höchst zweifelhaft ist. Die extrem hohe Versagerquote und die bei sehr vielen Patienten auftretenden, gravierenden Probleme einfach auf mangelnde Disziplin der Patienten zu schieben betrachte ich als verantwortungslos. Und wer ein Magenband trägt, lernt nicht, wie man sich normal ernährt, weil er gar keine normalen Portionen zu sich nehmen kann.


    Zitat

    Was sonst, als eine Krankheit ist es denn?

    Eine Körperform wie viele andere auch.

    [ 24-06-2004, 00:06: Beitrag editiert von: Rascha ]

  • Hallo Rascha


    Crassa hab ich auch schon kennegelernt, bei Magenband.ch unter dem Thread "Deutschlands Dicke Seiten"


    Ich möchte dir folgendes sagen, dass mit der Disziplin ist nun wirklich der Grund dafür, dass viele scheitern. Danach kommt gleich die falsche Beratung durch den Arzt. Weil wie gesagt, nicht jeder Mensch ist für ein Magenband geeignet. Und viele Ärzte geben sich nicht die Mühe, die Essgewohnheiten ihrer Patienten zu ergründen und dann zusammen die richtige Lösung zu finden.


    Wegen dem Risiko, ich weiss nicht, wie das in Deutschland gehandhabt wird, aber die Magenband-OP, die ich hatte stellt kaum ein grössers Risiko als eine Mandeloperation dar. Der Eingriff ist in 50 Minuten erledigt. Vor allem aber, wird in der Schweiz in 99% der Fälle minimalinvarsiv (nur kleine Schnitte) operiert. So hast du eine extrem schnelle Wundheilung, viel weniger Entzüdungsgefahr und natürlich kaum sichtbare Narben (was mich aber weniger interessierte)


    Nur als Verdeutlichung:


    Ich hatte vor 3 Jahren eine OP, in der mir die Mandeln entfernt wurden, ich war 2 Nächte im Krankenhaus, habe Morphium gekriegt und musste anschliessend 3 Wochen lang sehr starke Schmerzmittel nehmen. Ich war über 2 Wochen arbeitsunfähig.


    Ich hatte vor 3 Monaten eine Magenband-OP. Ich war nach 12 Stunden wieder zu hause, hatte praktisch keine Schmerzen und musste grade mal 3 Tage Medikamente nehmen. Ich hätte nach 3 Tagen wieder arbeiten können (aber keine schwere körperliche Arbeit).


    Was ist nun die schlimmere Belastung für den Körper? Für mich wars defintiv die Mandel-OP. Ein Magenband würd ich mir sofort wieder legen lassen. Aber wenn ich noch Mandeln hätte, würde da keiner mehr rumschneiden. *ggg*


    So viel, zum Risiko. Meiner Meinung nach, wird das immer riesig hochgeschaukelt. Dass Risiko, dass ich an meinem Übergewicht oder an den Folgen hätte sterben können, waren grösser als bei der OP zu sterben.


    Vor allem ist meistens nicht die OP selbst das Problem, sondern die Narkose oder der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten.


    Liebe Grüsse


    Fabienne

  • Liebe Fabienne,


    zunächst wünsche ich dir alles Gute und hoffe, dass du mit dem Magenband dein Ziel erreichst.


    Was mir immer wieder bei dieser Diskussion aufgefallen ist, und teilweise auch schon angedeutet wurde, ist das problem mit dem DIck werden.


    Schnelle und große Gewichtszunahme hat eine Ursache. Diese kann körperlich (z.B. Schilddrüse) oder psychisch sein, oder es hat etwas mit "Unwissenheit" bezügl Nahrungsmittel zu tun.


    Denn was auch kar ist, wenn es dem Menschen nicht gutgeht und er leidet, versucht er, die Ursache des Leidens zu ändern.
    Das heißt, wenn das Übergewicht deine seelischen Qualen verusacht, änderst du dein Eßverhalten, damit es dir besser geht. Basta.


    Funktioniert diese einfache, universelle Gleichung nicht, kommen obige Faktoren ins Spiel:


    1. "Nichtwissen": Du weißt nicht, was das "richtige" Essen für dich ist. Du lernst es, und linderst dann dein Leiden (ernährungsumstellung).


    2. Physiche Ursachen: Dein Übergewicht kann nur mithilfe von Medikamenten "bekämpft" werden, da es Symptom! einer anderen Krankheit ist, und die gilt es zu behandeln.


    3. Psychisch / Eßstörung: Eine Eßstörung hat viele gesichter, sie kann nicht einfach mir essen, wenns einem schlecht geht, o.ä. erklärt werden. Ich habe extrem gegessen, wenn ich glücklich war (weil ich mir das nicht erlaubt habe), oder wenn mir langweilig war (um nicht über mein Leben nachdeknen zu müssen), etc.
    Als charakterisierende Schlagworte finde ich immer wichtig: "Essen als Ersatz", "Essen beherrscht das Denken" und "Nicht im "Jetzt" leben".


    Was ich mit dieser ganzen Sache sagen will: Hast du dich schon einmal genau mit der Entstehung von deinem Übergewicht auseinandergesetzt?


    Vielleicht hörst du mal in einer stillen Stunde in dich hinein und überlegst, warum genau du damals wieder soviel zugenommen hast, deine Erklärungen scheinen mir (als alte Häsin in Sachen Eßstörung)
    ;) leider nur die Spitze des Eisberges zu sein. Ich möchte dir damit wirklich nicht zu Nahe treten, vielleicht hilft dir aber ein zweigleisiges Fahren mehr als "nur" ein Magenband.


    Für mich persönlich käme eine derartige OP nie in Frage. Ich habe vor so einer OP vielzuviel Angst.


    Und mittlerweile habe ich auch gelernt (leider), dass schnelle Gewichtsabnahme viel schädlicher ist als konstant ein hohes Gewicht zu haben.


    LG
    Jesse

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