aus Hungergefühl

  • Zitat von Westfale

    Das mit dem "Mama macht Diäten, Kinder werden Dick" ist Lamarcksche Vererbungslehre und daher nicht haltbar. Die Gene der Mutter und des Vaters liegen fest, lange bevor die beiden eine Diät gemacht haben, das Verhalten zu Lebszeiten ändert da nichts mehr dran.



    Du vergisst die psychische Komponente. Indem Mama mit den Kindern Diäten macht, ebnet sie freundlicherweise den Weg für eine Ess-Störung. Das Essen an sich oder der Jojo-Effekt spielt in dem Fall eine zu vernachlässigende Rolle.

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Zitat von Westfale

    Das mit dem "Mama macht Diäten, Kinder werden Dick" ist Lamarcksche Vererbungslehre und daher nicht haltbar. Die Gene der Mutter und des Vaters liegen fest, lange bevor die beiden eine Diät gemacht haben, das Verhalten zu Lebszeiten ändert da nichts mehr dran.


    Da braucht es schon ein paar Generationen Züchtung in der man nur "Diätversager" (d.h. Leute mit extremem JoJo Effect) kreuzt bis das Auswirkungen auf die Kinder hat.


    Lustigerweise kommt man in der genetischen Forschung langsam wieder auf die Lamarcksche Idee (d.h. die Vererbung von erworbenen Eigenschaften) zurück. Durch den genetischen Code allein sind die Unterschiede zwischen den Menschen (auch bei gleichen Umweltbedingungen) nur zu einem Bruchteil erklärt. Woher weiß z.B. eine Nervenzelle, dass sie sich anders zu verhalten hat und andere Proteine bilden muss als eine Leberzelle? Das liegt an der unterschiedlichen Genexpression, d.h. manche Gene sind in der einen Zelle „eingeschaltet“, manche „ausgeschaltet“. Diese epigenetischen Informationen werden in der Keimzelle gelöscht und wieder neu aufgebaut. Dass in diesem Entwicklungsstadium, in dem das epigenetische Muster festgelegt wird, durchaus Einflüsse von außen eine Rolle spielen können, ist also denkbar. Es gibt auch schon erste Forschungsergebnisse, die dafür sprechen, aber nix genaues weiß man noch nicht, da das Forschungsgebiet noch in den Kinderschuhen steckt. Von der Hand weisen darf man diese Möglichkeit aber nicht.


    Wer sich dafür interessiert kann ja mal unter den Begriffen "Epigenetik" und "Imprinting" nach weiteren Infos suchen.

  • Zitat von Gloriaviktoria

    Du vergisst die psychische Komponente. Indem Mama mit den Kindern Diäten macht, ebnet sie freundlicherweise den Weg für eine Ess-Störung. Das Essen an sich oder der Jojo-Effekt spielt in dem Fall eine zu vernachlässigende Rolle.



    Das ist dann aber anerzogen und nicht vererbt.



  • Welche Wiedersprüchlichkeit jetzt bitte????

  • Zitat von MeiersJulchen

    Viele Inseln waren so abgeschieden, daß Auswandern keine Option war. Schon gar nicht im Sinne eines Massenexodus, denn wo hätten die Ressourcen für die nötigen Transportmittel herkommen sollen?
    Und trotzdem waren sie nachweislich über sehr viele Generationen hinweg besiedelt. Hawaii hat z.B. eine überlieferte Geschichte, die mindestens 1000 Jahre alt ist.

    Entfernungen inmitten eines Ozeans sind etwas völlig anderes als ein paar popelige Meilen zwischen Irland und England.



    Mal abgesehen davon das die Iren in den USA ausgewandert sind:

    Wie häufig/typisch sind auf Hawaii bzw. den von mir angesprochenen Inseln die Hungersnöte? Abgesehen mal von den Osterinseln (Raubbau an der Natur) wohl die extreme Ausnahme, oder? Das "Hungersnot" Beispiel bezog sich schon auf Europa, in Ländern mit geringer Bevölkerungs- und Regeldichte (i.e Hawaii, USA) sind die recht selten.

  • Es kommt nicht darauf an, wie selten die Hungersnöte - in wohlgemerkt geographisch isolierten Gebieten - waren, sondern DASS sie stattfanden.
    Egal wie viel oder wie wenig Menschen auf einer kleinen Insel leben ... Tahiti oder Tonga oder sonstwo ... sobald eine Naturkatastrophe zuschlägt (Taifun, Tsunami etc) wird die Nahrung extrem knapp sein.


    Und wir reden hier von einer Jahrhunderte währenden Siedlungsgeschichte, in der sowas nicht oft, aber sicherlich mehrmals pro Generation geschah.
    Und leider ist die Natur nicht so fair, ihre Unbilden auf Zeitalter zu beschränken, in den ein regelmäßiger Fahrplan ein leichtes Entkommen sichert.


    Wenn so ein Inselchen nämlich mehr oder minder leergefegt wurde, dann werden die Einwohner ganz bestimmt nicht die noch vorhanden Bäume umgelegt haben, um sich nen Böötchen zu bauen.
    Denn a) wächst auf Bäumen meist Nahrung, b) dauert so ein Bootsbau eine gewisse Zeit, c) wollen die Baumeister dabei auch noch was essen und d) braucht man für eine Seereise ins Ungewisse nicht unerhebliche Mengen an Proviant.


    Nach ein paar Jährchen wären die Bäume zwar wieder in ausreichender Zahl nachgewachsen, die anderen Nutzpflanzen aber eben auch und somit gab es keinerlei Grund mehr, die Inseln unter Auferbietung aller Kräfte zu verlassen. Mit welchem Ziel überhaupt?
    Ergo: Die Leute sind geblieben und haben sich angepaßt.



  • Inselchen ist gut... Hawaii hat die Bevölkerung des Saarlandes auf einer acht mal so grossen Bodenfläche (und das heute!), Tahiti bei halber fläche ein Zehntel der Bewohner usw.

    Nimm jetzt noch hinzu das die angeführten Inseln nicht durch einen Naturkatastrophe "plattgemacht" werden können (rein Geographisch, die Dinger sind nicht gerade platt) und nicht unerhebliche Nahrungsmengen aus dem Meer kommen und die Sache wird komplexer womit dann die Frage nach dem "Wie oft" wirklich relevant wird. Auch ist die dortige Vegetation durchaus an die Stürme angepasst.

    Und das mit Raubbau und fast dran krepiert ist historisch nicht so unbekannt Liess mal über die Osterinsel (Rapa Nui) nach.

  • Moin Westfale,
    naja der Wiederspruch deinerseits beruht daraus das du folgende wiedersprüchliche Fakten schreibst:

    Zitat

    Hungersnöte bevorzugen den Menschentyp mit guter Fetteinlagerung, weswegen ja auch Idealgewicht in Europa ziemlich hirntod ist. Es hat immer diesen Typus gegeben, lange Jahrhunderte war er die Norm (schau dir mal alte Gemälde an die Gruppenscenen zeigen).


    Während du dann jedoch schreibst:

    Zitat

    Da braucht es schon ein paar Generationen Züchtung in der man nur "Diätversager" (d.h. Leute mit extremem JoJo Effect) kreuzt bis das Auswirkungen auf die Kinder hat.


    DAS ist ein absoluter Wiederspruch, zumal da noch folgender Effekt mitspielt:von Clautili

    Zitat

    Lustigerweise kommt man in der genetischen Forschung langsam wieder auf die Lamarcksche Idee (d.h. die Vererbung von erworbenen Eigenschaften) zurück. Durch den genetischen Code allein sind die Unterschiede zwischen den Menschen (auch bei gleichen Umweltbedingungen) nur zu einem Bruchteil erklärt. Woher weiß z.B. eine Nervenzelle, dass sie sich anders zu verhalten hat und andere Proteine bilden muss als eine Leberzelle? Das liegt an der unterschiedlichen Genexpression, d.h. manche Gene sind in der einen Zelle „eingeschaltet“, manche „ausgeschaltet“.


    Was ja der von mir aufgeführten These entspricht:
    Pyknischveranlagte Menschen deren Mütter vor ihrer Geburt schon "hungersnöte" (Diäten) durchlebt haben werden ihren direkten Kindern dieses "hungernotgefahr - entsprechend drauf reagieren" als eingeschaltet weitergeben.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Cailly


    Was ja der von mir aufgeführten These entspricht:
    Pyknischveranlagte Menschen deren Mütter vor ihrer Geburt schon "hungersnöte" (Diäten) durchlebt haben werden ihren direkten Kindern dieses "hungernotgefahr - entsprechend drauf reagieren" als eingeschaltet weitergeben.


    Was so nun auch wieder zu einfach ist.


    V.a. weil die einzige Studie, die ich kenne, in eine andere Richtung geht: Enkel von Großvätern, die in ihrer vorpubertären Phase „geschlemmt“ hatten, starben mit 4fach höherer Wahrscheinlichkeit an Diabetes im Vergleich zu Enkeln, deren Großväter in ihrer Jugend Hüngersnöte durchgemacht haben. Die Studie ist allerdings relativ umstritten, da sie auf historischen Erntebüchern beruht und viele Fehlerquellen beinhalten kann.


    Sonst gibt es leider noch kaum Beobachtungsdaten zu epigenetischen Mechanismen.


    Man kann aber wahrscheinlich sagen, dass eine Anpassung an die Umweltbedingungen schneller geschieht als über genetische Mutationen erklärbar wäre.

  • Moin Claudili,


    Zitat

    Was so nun auch wieder zu einfach ist.


    Mag sein, kann aber auch sein das es "noch einfacher" ist - der menschliche Körper ist enorm anpassungsfähig - das ist erwiesen.
    Und bei drohenden äusseren Umständen kann er sich sehr schnell (innerhalb von 1-2 Generationen) anpassen...auch dafür gibt es Belege.


    Und richtig auf "Hungersnöte" gar noch wiederholte zu Reagieren dürfte gerade dem Menschentyp der eh genetisch an solche Katastrophen angepasst ist sehr leicht fallen. Oder?


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Claudili

    starben mit 4fach höherer Wahrscheinlichkeit an Diabetes

    Ich dachte immer, Diabetes selbst ist nicht tödlich, sondern das Problem sind die Folgekrankheiten?

  • Vielleicht sind ja die Folgeerkrankungen gemeint- oder aber akute Stoffwechselentgleisungen, wobei die bei Typ 2 nicht so häufig sind.

    Ist schon lustig zu sehen (und interessant auch), was hier wieder entbrannt ist. Und das alles aus einem Beitrag, der wohl vielleicht doch ein Fake ist.

  • Zitat

    Ich dachte immer, Diabetes selbst ist nicht tödlich, sondern das Problem sind die Folgekrankheiten?

    Ich glaube, das ist in weiten Teilen eine "Huhn und Ei" - Frage.


    Beispiel:
    Bei unbehandelten Diabetikern gelangt -sehr vereinfacht- Zucker dort hin, wo er nicht hingehört. So kann er z.B. die Nieren schädigen. Eine diabetische Nephropathie entsteht, an deren unbehandeltem (!) Ende der Tod steht. Todesursache: Nierenversagen oder Diabetes?

  • Zitat von Cailly

    Pyknischveranlagte Menschen deren Mütter vor ihrer Geburt schon "hungersnöte" (Diäten) durchlebt haben werden ihren direkten Kindern dieses "hungernotgefahr - entsprechend drauf reagieren" als eingeschaltet weitergeben.

    Da lehnst du dich aber sehr weit aus dem Fenster, mit solchen bisher unbeweisbaren Theorien wäre ich vorsichtig. Was ich aber auch schon öfter gelesen habe (ich find jetzt natürlich die Quelle nicht wieder): Diäten während der Schwangerschaft schaden dem Ungeborenen nicht nur, weil dieses mit Nährstoffen unterversorgt wird. Zusätzlich führt Mangelernährung in einem bestimmten Entwicklungsstadium dazu, dass das Kind später einen größeren Appetit hat und ein besserer "Hungerer" wird (also schneller zunimmt).

  • Moin Murmel,
    mag sein das ich mich damit sehr weit aus dem Fenster lehne,
    aber wenn ich mir die Geschichte insbesonder bezogen auf die letzten Hungersnöte in Europa und die der Überlebenden anschaue dann kommt mir nunmal diese Sache in den Sinn.
    Dazu noch die Beobachtungen bezüglich der "immer dicker werdenden Kinder besonders eh schon dicker Mütter" die ja so gern in diversen Medien präsentiert werden.... nun da braucht es halt einer "Gegentheorie".


    Wie haltbar sie ist - nun das wird sich zeigen, Hauptsache für mich ist das sie als "Alternative Möglichkeit" gegenüber der "Frisst zuviel und Bewegt sich zuwenig" Theorie in Betracht gezogen wird - realistisch ist das es da diverse vermischte Bezüge geben wird die irgendwie miteinander im Zusammenhang stehen.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von knutschkugel

    nun esse ich 1 milchschnitte am tag seit 4 monaten. (



    Hallo Knutschkugel,


    mal abgesehen davon, dass ich deine Geschichte (bitte sei mir nicht blöse) äusserst unglaubwürdig finde, habe ich mir doch so meine Gedanken gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass du einem Leben als Engel schon sehr nahe bist, denn Engel brauchen ja bekanntlich gar keine Nahrung und wenn du mit einer Milchschnitte pro Tag nicht abnimmst, so lass diese doch auch weg, du tust deinem Körper den grösseren Gefallen und du gehst bestimmt ins Guinness Buch der Rekorde ein, wenn du dann immer noch nicht abnimmst, was ja sehr wahrscheinlich ist, denn 200 kcal oder nichts macht ja keinen grossen Unterschied mehr.


    ...nur schon die Zeit, die du einsparst durch das Nicht-Kochen-müssen und das Geld, welches du für schönere Dinge als Nahrungsmittel ausgeben kannst ... eigentlich beneidenswert! Stelle mir gerade vor, was ich alles machen würde (träum...)

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