• Hallo Ihr Lieben,


    bin heute das erste Mal hier.
    Ich habe folgendes Problem: Ganz kurz: Beide Hüften sind kaputt. Ich brauche daher nach und nach zwei künstliche Gelenke. Habe gleichzeitig Lymph-Lipödeme. Annehmen ist also quasi nicht möglich:(.
    Meine Frage nun: Hat damit jemand Erfahrung und wie findet man überhaupt einen Arzt, der sich daran traut?


    Ich hoffe auf Eure Erfahrungen.
    Bis dann.

  • an die Hüft OP oder an das Abnehmen?
    Möglich wäre es schon, darfst halt nur noch weniger Essen wie sonst ^^


    An die Hüft OP dürfte sich jeder Chirurg trauen der darauf spezialisiert ist, musst dich halt in kliniken bzw foren zu den Klinik n bissl schlau machen um dich rum :)

  • Hallo Ryiah,


    nein, so einfach ist das mit dem Abnehmen leider wirklich nicht. :(. Wenn es einfach wäre, hätte ich es bestimmt längst getan. Es gibt keine Diät, die ich nicht kenne. Vor 2 Jahren hatte ich eine schwere Darm- OP. Da waren 35 cm Dickdarm weg. Nach einer Woche ohne Essen und danach wochenlangen langsamen Kostaufbau waren gerade mal 4 kg weg, viel davon wahrscheinlich auch noch Wasser aus den Beinen.


    Nun zu den Hüft-OPs: Ich habe bereits mehrfach gehört, dass diese OPs übergewichtigen verweigert werden mit der Begründung, das Risiko sei zu hoch. Ich möchte auch nicht durch ganz Deutschland in die Kliniken fahren sondern hoffe. Auf Erfahrungen von anderen. Die Foren geben leider wenig her.:(


    LG
    Kugelblitz

  • Ich habe bereits mehrfach gehört, dass diese OPs übergewichtigen verweigert werden mit der Begründung, das Risiko sei zu hoch.


    Ausnahmsweise hat dieser Spruch bei einer Hüft-OP seine Berechtigung. Auch wenn Ärzte aus eventuell anderen bekannten Gründen damit um sich werfen (um einem gleich danach ein Magen-OP schmackhaft machen zu wollen :rolleyes: )


    Nicht die OP an sich ist hier das Risiko, sondern die Belastung des Implantats und des Knochens.


    Da gibt es eine klare physikalische, unverhandelbare Grenze.


    Wenn das nämlich schiefgeht, dann bricht entweder das Implantat selbst oder der Sitz lockert sich oder es spaltet der Knochen.


    Hast Du Dich schon mal intensiv genug bemüht, einen tauglichen Facharzt für die Behandlung der Ödeme zu finden?

  • Hallo, MeiersJulchen,


    na klar. 20 Jahre Lymphdrainagen, div. Ärzte etc. Hat alles nicht wirklich was gebracht, ausser Kosten und Terminstress. Wrnn man diese ddofe Krankheit hat, dann hat man sie eben.


    Dass ich mich jetzt wegen Hüftschmerzen kaum bewegen kann, macht die Sache nicht besser.


    LG
    Kugelblitz


  • Dass ich mich jetzt wegen Hüftschmerzen kaum bewegen kann, macht die Sache nicht besser.


    Soweit ich weiß, ist die Grenze bei Hüft-OPs bei 90 kg. Frag den Arzt konkret danach.
    Wenn Du da trotz Ödeme noch reinpassen solltest (und zwar entspannt ohne wild schwankendes Gewicht, egal welche Ursache), wäre zumindest das Problem gelöst.


    Es ist - wie gesagt - definitiv nichts, wo man sich nur mal schnell was runtehungern müßte oder könnte, um die OP zu "bekommen".
    Das Material von Implantat und Knochen läßt sich nicht beschei*en, wenn die Kilos zurückkommen und Freunde mitbringen.
    Außerdem können Entzugsdiäten (ganz besonders die radikaleren Methoden) den Stoffwechsel so schädigen, daß die Knochensubstanz so drunter leidet, daß sie zum implantieren nix mehr taugt.


    Und wenn es da erst zu einem Folgeschaden gekommen ist, dann sind Deine jetzigen Bewegungsprobleme das reinste Paradiesvergnügen dagegen.

  • Wenn du privat versichert bist, operieren sie dich mit jedem Gewicht. Als gesetzlich Krankenversicherte soll ich auf ca. 120-150 Kilo runterkommen.


    Geht so einfach, wenn man sich schier nimmer bewegen kann. Die ersten 25 Kilo gehen leicht, aber dann müsste halt der Stoffwechsel durch Bewegung angestachelt werden... allein das geht nicht vernünftig.


    Jede Bewegung wird über die Hüfte ausgeglichen, egal ob zu Wasser, Land oder in der Luft. Wenn ich mal meine, wieder etwas intensiver rumzuhampeln, büße ich das die nächsten Tage, durch schiere Immobilotät.


    Es ist ein Teufelskreis, an dem ich jetzt seit fast vier Jahren herumlaboriere. Aber aufgeben gilt nicht.


    Notfalls muss ich halt doch in die USA, da wäre ich schon längstens operiert.

  • Sind da die Methoden bzw. die notwendigen Messungen und Vorberechnungen, Aufbau/Erhalt der Knochenfitness (durch Training, Medikamente etc) inzwischen so verfeinert worden, daß diese OP nun auch flächendeckend auch bei weit über 100kg durchgeführt wird?



    Ich hab im Studium aus reinem Interesse ein paar Semester Biomechanik belegt und dort hat man uns - abgesehen von ganzen OP-Videos (gsd ohne Ton) - auch "hübsche" Fotos gezeigt, wenn Technik, Berechnung und Einschätzung der Knochenstruktur sich am Ende als suboptimal herausgestellt haben.
    Da gab's auch der Länge nach aufgespaltene Oberschenkelknochen, die vom Nagel gesprengt worden sind. Sehr unlustig.


    Das Skelett nimmt nun mal nicht mit zu, und - letztendlich durch die Umstände erzwungene - Inaktivität macht die Sache keinesfalls besser, da die Knochen diese Reize brauchen, um zu "wissen", wo sie Material aufbauen sollen.
    Siehe Langezeit-Astronauten, die trotz ausgeklügeltem Training immer noch mit Knochenschwund von den Missionen zurückkommen.

  • Hallo Sonnenkuss,


    das ist zumindest ein Lichtblick, auch wenn ich dann, egal wie, auch erst mal abnehmen muss. 90 - 100 kg als Obergrenze halte ich auch für zu niedrig, da es immerhin Männer gibt, die dabei noch Normalgewicht haben. Ich habe jetzt auch eine Medizinstudie aus Österreich gefunden, in der auch dargelegt wurde, dass es, außer in der Reha-Zeit, kaum mehr Komplikationen gibt. Vielleicht hat sich ja die Technik in der letzten Zeit deutlich verbessert.


    Dass wieder einmal die gesetzlichen Krankenkassen Theater machen, das ist leider auch nicht verwunderlich. Das darf eigentlich nicht wahr sein. Ich habe von denen bezüglich Lip-Lymphödemen und Reha auch immer nur Absagen bekommen.


  • Dass wieder einmal die gesetzlichen Krankenkassen Theater machen, das ist leider auch nicht verwunderlich. Das darf eigentlich nicht wahr sein. Ich habe von denen bezüglich Lip-Lymphödemen und Reha auch immer nur Absagen bekommen.


    Vielleicht hilft da ein Wechsel oder eine Drohung mit einem Wechsel. Immerhin zahlst du auch deine Beiträge.

  • Darf man in diesem Forum eigentlich die Krankenkassen nennen, die sich kooperativ verhalten und die, bei denen man keinen Blumentopf gewinnen kann? Ich denke, es ist ein allgemeines Problem, dass einige Kassen immer wieder alle möglichen Behandlungen ablehnen, einfach mit der Begründung, der Patient sei zu dick. In Wirklichkeit geht es aber um Kostenersparnis. Dann werden dann noch völlig unrealistische Forderungen gestellt, wie viel jemand abnehmen soll, damit Behandlungen bezahlt werden.

  • In der Uniklinik Heidelberg operiert man Hüften auch bis 180 kg. Das hab ich in einem anderen Forum anhand eines Erfahrungsberichtes einer Betroffenen erfahren. Da können also die meisten hin, würde ich sagen.


    Was dagegen eine Reha angeht, damit man vorher und/oder nachher den Muskelapparat stärkt etc. - da soll die Klinik in Peterstal gut sein. Wenn man weiter weg wohnt, ist das natürlich nichts für ambulante Unterstützung, sondern eher für einige Zeit stationär.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • In der Uniklinik Heidelberg operiert man Hüften auch bis 180 kg. Das hab ich in einem anderen Forum anhand eines Erfahrungsberichtes einer Betroffenen erfahren.


    Wurde dort auch über Auflagen bzgl Belastung oder spezieller Vorbereitung etc geschrieben?


    Interessiert mich aus rein technischen Gründen. Die Webseite der Uniklinik geht da nicht sehr ins Detail.


    Es werden ja heutzutage teilweise regelrechte "Fertigungsroboter" beim millimeterbruchteilgenauen Ausfräsen des Knochenkanals eingesetzt. Das kann natürlich deutlich was ausmachen, wenn es um spätere Kräfteableitung geht.

  • [quote='HamsterD','https://deutschlands-dicke-seiten.de/forum/index.php?thread/&postID=337941#post337941']In der Uniklinik Heidelberg operiert man Hüften auch bis 180 kg. Das hab ich in einem anderen Forum anhand eines Erfahrungsberichtes einer Betroffenen erfahren. Da können also die meisten hin, würde ich sagen.



    Das ist ein echt guter Tip. Da es mir egal ist, wo ich operiert werde, Hauptsache gut, könnte dies schon mal ein Anfang sein.

  • Wurde dort auch über Auflagen bzgl Belastung oder spezieller Vorbereitung etc geschrieben?


    Interessiert mich aus rein technischen Gründen. Die Webseite der Uniklinik geht da nicht sehr ins Detail.


    Es werden ja heutzutage teilweise regelrechte "Fertigungsroboter" beim millimeterbruchteilgenauen Ausfräsen des Knochenkanals eingesetzt. Das kann natürlich deutlich was ausmachen, wenn es um spätere Kräfteableitung geht.


    Nein, dazu wurde nichts geschrieben, da sie schon vor der OP in der Reha gewesen ist. Allerdings wurde ihr mitgeteilt, dass sie eine der fittesten Patienten dort sei, die sie bis jetzt gehabt haben. Offenbar muss man also nicht unbedingt einen guten Trainingszustand haben. Hier ein Zitat, was sie vorher in der Reha gemacht hat:


    Zitat

    Ich hatte ein sehr straffes Programm mit mindestens fünf Terminen pro Tag, aber manchmal auch acht. Folgende Anwendungen hatte ich, wobei alles mit mir abgesprochen wurde und ich auch Wünsche äußern konnte:

    • Ultraschall + Strom auf die Schulter. Das kannte ich noch nicht und es hat mir sehr geholfen. Die Schulter ist immer noch nicht ganz in Ordnung, aber fast.
    • Interferenzstrom auf die Hüftmuskulatur.
    • Rückenmassagen.
    • Wärmepackungen auf den Rücken.
    • Täglich Bewegungsbad.
    • Autogenes Training.
    • Psychotherapie.
    • Medizinisch-therapeutisches Training (MTT) an Geräten.
    • Medizinisches Gehtraining.
    • Rückenschule.
    • Ergonomie am Arbeitsplatz.
    • Täglich Einzelkrankengymnastik.


    Davor musste sie aus Sicherheitsgründen für ihre Hüfte am Rollator gehen. Über die OP steht Folgendes:


    Zitat

    Ich wurde noch einmal geröntgt und es kam sogar zu gestochen scharfen Bildern. Anhand dieser Bilder wurde dann die OP geplant.


    So bin ich seit 10. März stolze Besitzerin eines künstlichen Hüftgelenks ... und schmerzfrei!


    Die ganze OP war völlig unproblematisch. Okay, die Narbe ist mit 30 cm außergewöhnlich lang, obwohl ich nur einen Oberschenkelschaft mittlerer Länge erhalten habe, aber ich denke, die wollten in Heidelberg einfach auf Nummer Sicher gehen. Dass sie einen großen Schnitt machen würden, hatten sie mir vorher schon angekündigt. Einzige Komplikation: Eine Spannungsblase in der Größe einer Euro-Münze, mit der ich immer noch kämpfe.


    Sie hat sich allgemein sehr positiv über die Behandlung durch das Personal bzw. die Ärzte geäußert. Dann ist sie nach 10 Tagen wieder für fünf Wochen zur stationären Reha, dann wurde sie ambulant für längere Zeit betreut.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!