Erfahrungen mit Anti-Depressiva-Tabletten

  • Hey ihr,


    Ich wollte mal fragen,ob jmd Erfahrungen hat mit Tabletten die gegen Depressionen helfen sollen (verschreibungspflichtig),oder ob die einem schädigen können! Bei mir wurde noch keine "offizielle Depression" erkannt,aber ich habe meiner Ärztin meine Gefühle geschildert und sie hat mir die Tabletten nun verschrieben und ich soll sie wirklich jeden Tag für 5 Wochen nehmen!Ich wurde auch schon zum Psychologen vermittelt,aber habe noch keinen guten gefunden!
    Kann man von diesen Tabletten eig. süchtig werden? Ich halte mich ja nicht für den Extremfall ,also habe keine Selbstmordgedanken,oder bin dauerdown,aber oft treten körperliche Symphtome ein die auf die Psysche zurückzuführen sind ,oder ich fühle mich "ohne Grund" gaaanz traurig,motivationslos und laufe sinnlos durch die Gegend und traue mir auch wenig zu!

  • Hallo romanticle,

    Schokosahne hat schon recht. Ohne den Tablettennamen oder Wirkstoff kann von uns wirklich keiner eine Aussage treffen.

    Es gibt Tabletten, die machen direkt abhängig, welche, die Hunger machen usw.. Es kommt immer ganz auf den Wirkstoff an. Außerdem sollte der Arzt Deine komplette Krankengeschichte kennen, damit das Anti-Depressivum nicht mit Deinen anderen Medikamente kollidiert.

    Ich bekomme seit ca. 1 Jahr Opipramol. Mich macht es weder abhängig, noch hungrig, aber das Routieren im Kopf hört auf. Habe es verordnet bekommen, nachdem meine Mutter mich nach dem Tod meines Vaters mal wieder zu Hause rausgeschmissen hat. Nehme morgens und abends eine halbe Tablette und gehe nicht so schnell hoch bzw. komme nicht so sehr ins Grübeln.

  • Ich würde das an Deiner Stelle sehr kritisch hinterfragen. Wenn man mal schlecht drauf ist, ist man nicht gleich depressiv. Ich finde, dass viele Ärzte da etwas zu schnell den Rezeptblock zücken.


    Anti-Depressiva greifen schon sehr stark in den Organismus ein, das sollte man nicht unterschätzen. Ich hatte da ein Horrorerlebnis mit Fluoxetin zu einer Zeit in der ich zwar definitiv Anti-Depressiva brauchte, wo ich aber einfach das für mich falsche Medikament erwischt habe.


    Ich bekam massiv die Nebenwirkungen zu spüren und dachte (leider kein Witz oder Übertreibung) mein letztes Stündlein hat geschlagen, ohne zu ahnen dass es von den Tabletten kommen könnte.


    Beim ärztlichen Notdienst fragte die Ärztin mich als allererstes ob ich Anti-Depressiva nehme, als ich ihr die Beschwerden beschrieb.


    Scheint also durchaus öfter vorzukommen. Später kam raus, dass der verschreibende Arzt mir das veraltete Fluoxetin gegeben hatte, weil es den Ruf hat den Appetit zu zügeln. Der wollte wohl zwei Fliegen mit einer Klappe fangen. >:-(
    Habe sofort den Arzt gewechselt, die neue Ärztin verschrieb mir ein anderes Mittel, das ich tadellos vertragen habe.

  • Zitat

    Ich wollte mal fragen,ob jmd Erfahrungen hat mit Tabletten die gegen Depressionen helfen sollen (verschreibungspflichtig),oder ob die einem schädigen können!

    Hallo Romaticle. Praktisch jedes Medikament kann dich schädigen, wenn du es falsch einnimmst, allergisch dagegen bist, oder besondere Nebenwirkungen auftreten. Antidepressiva bilden da keine Ausnahme, sind aber nicht per se "Killerstoffe", falls du das meinst. Die meisten Vorurteile gegen diese Pillen stammen aus einer Zeit, als noch ganz andere Mittel verschrieben wurden.


    Moderne Antidepressiva machen nie süchtig. Schau mal in die Packungsbeilage, da sollte etwas von "Selektiver Serotonin Wiederaufnahmehemmer" stehen. Auch wenn es ein älteres Trizyklikum ist, macht es nicht abhängig. Was anderes wird heute nicht oder nur noch in Ausnahmefällen verschrieben.


    Gleichwohl können sich beim Absetzen des Medikaments Absetzerscheinungen bilden. Kopfschmerzen oder eine kurzzeitiges wieder verschlechtern der depressiven Symptome gehören dazu. Das ist aber alles nicht schlimm und hängt auch vom Medikament ab. Bei Pillen, deren Wirkstoff lange im Blut verbleibt, wie z.B. Fluoxetin, sind diese Absetzerscheinungen oft geringer, als vielleicht bei anderen Medis.


    Häufige Nebenwirkungen sind Dinge wie Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Durchfall. Die gehen sehr häufig nach ein paar Tagen Einnahme einfach weg.


    Solltest du irgendwelche Schwierigkeiten damit haben, wende dich immer an deine Ärztin. Nur die kann Wirkung und Dosis korrekt beurteilen. Gleiches gilt, wenn du den Eindruck hast, dass sich deine Symptome unter der Wirkung der Tabletten zunächst noch verschlimmern.


    Wurde bei dir auch mal die Schilddrüse getestet, Blutzucker und Nierenfunktion?

  • Ich würde nicht gleich Tabletten nehmen, nur weil es dir manchmal schlecht geht und du traurig bist. Solche Tage hat jeder mal und manchmal kommen sie halt öfter vor, das ist aber noch kein Grund, um Antidepressiva zu nehmen.


    Aufgrund meiner starken Depression mit Selbstmordgedanken nehme ich zur Zeit auch welche (Cipralex und Trittico), hab aber nicht das Gefühl, dass sie sonderlich wirken, außer dass ich besser schlafe, aber sie heben weder meine Stimmung, noch denke ich weniger nach.
    Außerdem (ich weiß ja nicht, in wie weit das bei dir eine Rolle spielt), hemmen sie sexuelle Lust und auch den Orgasmus. Das ist auch nicht unbedingt toll für das eigene Wohlbefinden.

  • Ich würde nicht gleich Tabletten nehmen, nur weil es dir manchmal schlecht geht und du traurig bist. Solche Tage hat jeder mal und manchmal kommen sie halt öfter vor, das ist aber noch kein Grund, um Antidepressiva zu nehmen.


    Wir können ihren Zustand ja wohl kaum von außen bewerten. "Manchmal taurig" kann bei einem wirklich manchmal traurig bedeuten und bei einem anderem viel mehr. Daher sehe ich solche Kommentare sehr kritisch. Romanticle sollte für sich herausfinden, ob diese Traurigkeit mehr als nur schlechte Tage sind.



    Außerdem (ich weiß ja nicht, in wie weit das bei dir eine Rolle spielt), hemmen sie sexuelle Lust und auch den Orgasmus. Das ist auch nicht unbedingt toll für das eigene Wohlbefinden.


    Das kann, muss aber nicht passieren und hängt auch von der Dosis ab.



    Also ich nehme Citalopram und bin echt zufrieden damit. Die Angst, die Tabletten erstmal zu nehmen, kenne ich. Es ist einfach ein Schritt von dem man schlecht abschätzen kann, welche Auswirkungen er hat. Aber im Nachhinein geht es mir um Welten besser. Und das habe ich erst letztens gemerkt, als ich zum ersten Mal vor meiner Periode einen "Rückfall" für eins, zwei Tage hatte.

  • Ich nehme 10 mg, also eine sehr geringe Dosis. In den ersten zwei Wochen hatte ich als Nebenwirkung einen nervösen Zustand und konnte nicht schlafen, aber das war dann schnell weg. Wie gesagt bin ich zufrieden damit. Nur ist mir eben vor meiner letzten Periode ein kleiner Rückfall in die Angst und Depression passiert. Google hat gezeigt, dass auch andere davon berichten. Komisch nur, dass es zum ersten Mal in 7 Monate Einnahme vorgekommen ist.

  • Zitat von Divine

    Aufgrund meiner starken Depression mit Selbstmordgedanken nehme ich zur Zeit auch welche (Cipralex und Trittico), hab aber nicht das Gefühl, dass sie sonderlich wirken, außer dass ich besser schlafe, aber sie heben weder meine Stimmung, noch denke ich weniger nach.

    Hast du darüber schon mal mit deinem Arzt/Psychiater/Psychologen gesprochen? Das sollte nämlich nicht so sein. Vielleicht brauchst du eine andere Medikation.

  • Wir können ihren Zustand ja wohl kaum von außen bewerten. "Manchmal taurig" kann bei einem wirklich manchmal traurig bedeuten und bei einem anderem viel mehr. Daher sehe ich solche Kommentare sehr kritisch. Romanticle sollte für sich herausfinden, ob diese Traurigkeit mehr als nur schlechte Tage sind.


    Was aber nichts daran ändert, dass sie zuerst mit einem Arzt/Psychologen/Psychiater sprechen sollte, bevor sie sich direkt Antidepressiva reinwirft.


    @House M.D: Ja, ich sage das eigentlich bei jedem Besuch, aber ich werde immer nur darauf vertröstet, dass es seine Zeit braucht, bis die wirken. :rolleyes:
    Auf der Packungsbeilage steht allerdings 2 - 4 Wochen und ich nehme sie nun schon länger als nen Monat...

  • Was aber nichts daran ändert, dass sie zuerst mit einem Arzt/Psychologen/Psychiater sprechen sollte, bevor sie sich direkt Antidepressiva reinwirft.


    Hat sie ja, bzw. wurde zu einem Psychologen vermittelt. Einen guten Psychologen zu finden ist schwierig und langwierig und dann muss erst mal die richtige Therapie gefunden werden und dann auch noch anschlagen. Antidepressiva können einer Person zumindest erstmal aus einem Tief heraushelfen und den Alltag wieder erträglich machen.


    Ich will die Einnahme nicht hochjubeln, aber was spricht dagegen wenn man mit den Tabletten wieder auf einen grünen Zweig kommt und seine Probleme angehen kann, anstatt sich in einem depressiven Zustand zu vergraben. Zumindest im schlimmsten Fall..

  • Zitat von Divine

    Was aber nichts daran ändert, dass sie zuerst mit einem Arzt/Psychologen/Psychiater sprechen sollte, bevor sie sich direkt Antidepressiva reinwirft.

    Sie war ja bei einer Ärztin. Die wird ihr das Medikament nicht ohne Grund verordnet haben. Es ist sogar so, dass bei leichten Depressionen durchaus Antidepressiva als einziges verordnet werden, weil sie hier gleichwertig wirken, wie eine Gesprächstherapie. Bei schwereren Depressionen muss man sie manchmal vor einer Therapie nehmen, um überhaupt therapiefähig zu werden.


    Ich bitte das nicht falsch zu verstehen. Ich will hier niemanden Pillen andrehen. Aber in diesem Punkt:

    Zitat von Valentina

    Einen guten Psychologen zu finden ist schwierig und langwierig und dann muss erst mal die richtige Therapie gefunden werden und dann auch noch anschlagen. Antidepressiva können einer Person zumindest erstmal aus einem Tief heraushelfen und den Alltag wieder erträglich machen.

    muss ich Valentina recht geben.

    Zitat von Divine

    Ja, ich sage das eigentlich bei jedem Besuch, aber ich werde immer nur darauf vertröstet, dass es seine Zeit braucht, bis die wirken. :rolleyes:
    Auf der Packungsbeilage steht allerdings 2 - 4 Wochen und ich nehme sie nun schon länger als nen Monat...

    Antidepressiva brauchen tatsächlich mehrere Wochen bevor sie ihre Wirkung voll entfalten. Das ist auch einer der Gründe, warum sie kein Abhängigkeitspotenzial haben. Man bekommt keinen Kick, erst recht nicht, wenn man gar nicht depressiv ist.


    Es kann durchaus sein, dass es bei dir etwas länger dauert, bevor eine durchgreifende Wirkung einsetzt. Trotzdem solltest du das im Auge behalten. Nach spätestens 6-8 Wochen sollte eine Besserung spürbar sein. Falls nicht, ist sehr wahrscheinlich eine Dosisanpassung oder ein anderes Medikament notwendig. Es ist aber gut und wichtig, dass du deinem Arzt stets Rückmeldung gibst.

  • Hey!


    Also ich nehme Fluoextin (20 mg) auf meinen Wunsch hin. Meine Psychotherapie war ca. 8 Monate vorbei und sie hat auch stellenweise sehr gut geholfen. Ich konnte viele Verhaltensweisen und Gedankenmuster ändern. Dort wurde Dysthymie und Soziale Phobie diagnostiziert. Allerdings waren die Symptome der Dysthymie immer noch vorhanden und ich hatte sehr oft den Drang alles aufzuessen bzw. bestimmte LM zu essen. Deshalb haben wir das mit Fluoxetin mal ausprobiert.
    Fazit nach 2-3 Monaten Einnahme: bei mir hilfts. Nach drei Wochen hatte ich ein Mega-Hoch! Das wär toll, wenn das so geblieben wär ;) Jetzt hat es sich eingependelt..Es macht mich etwas stressresistenter, ich habe kaum noch Kopfschmerzen (die ich früher 1-2 mal die Woche hatte) und diese Gier nach Essen ist nicht mehr so stark. Ich fühle mich besser.


    Ich hatte auch keine Probleme, das Medikament zu nehmen, denn ich hab ja an meinen Symptomen gemerkt, dass etwas nicht"normal" ist. Ich sehe dass so: ich habe eine Fehlregulation im Gehirn. Die Medikamente helfen dies auszugleichen und ich werde so, wie ich eigentlich wäre, wenn ich dieses Defizit nicht hätte.


    Ich würde es ausprobieren ob sie Dir helfen und gleichzeitig eine Psychotherapie machen!

  • Hallöchen an Euch ...
    also ich nehme nun auch schon fast seit 1 1/2 Jahren Antidepressiva ...
    und zwar Morgens Citalopram und am Abend Doxepin.
    Es hatte auch sehr lange gedauert bis diese Tabletten angeschlagen haben.
    Wenn man Depressionen hat .... und dazu vielleicht auch noch so einige Erlebnisse aufarbeiten muss ...
    dann dienen solche Tabletten dazu ...
    dass man überhaupt erst mal in der Lage ist ... sein Leben langsam wieder auf die Reihe zu bringen ...
    und es kann manchmal auch lange dauern bis man innerlich soweit ist ...
    zu enem Psychologen Kontakt aufzunehmen.


    Also diese Tabletten machen jedenfalls nicht abhängig.



    lg von mir :)

  • ich nehme auch schon seit mehreren jahren antidepressiva. dabei habe ich das präp aber gelegentlich gewechselt. von paroxetin und trevilor habe ich höllisch zugenommen, mit fluoxetin kam ich okay klar und jetzt nehme ich seit über nem jahr cipralex.


    denke aber noch mal nach, ob du nicht ert die therapie machst und dann die tabletten nimmst, wenn nichts anderes hilft, bzw wenn du dich sonst nicht in der lage fühlst, aus eigener kraft hochzukommen.

  • Ich nehme seit Nov.'09 abends Valdoxan und neuerdings morgens Cipralex. Ich bin mir ehrl. gesagt nicht so ganz sicher, ob die Valdoxan mir helfen, ( da es mir nicht so viel besser geht)...von den Depressionen usw. her.
    Vorher nahm ich morgens Citalopram( welches mich aber bei ner 1/2 Tabl. total umgehauen hat). Deshalb die Cipralix Tropfen...finde ich besser wegen dem dosieren.
    Da es bei mir aber nicht nur Depressionen sind (ua. Borderline,posttraumatische Belastungsstörung...).
    Vllt. schlagen auch die Antidepressive nicht so ganz bei mir an...brauche vllt. andere. Wobei wir schon ein paar versuchten, wodurch ich dann praktisch zu nichts mehr in der Lage war( konnte nur noch rumliegen, war müde ohne ende,usw).
    Vllt. verspreche ich mir auch zu viel von den Medis...muss ja ohnehin viele Medis einnehmen.
    Kurzum: vertragen ja, aber Besserung...naja, nicht wirkl.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar! Antoine de Saint Exupery ( der kleine Prinz)


    Liebe Grüsse, Manuela:)

  • Tut mir leid das der Post jetzt aus der Reihe fällt aber ich bin wirklich erstsaunt wie viele Menschen hier Anti-Depressiva nehmen! Und das die Medikamente nicht abhängig machen erstaunt mich noch mehr... ich habe eig nur schlechtes über Anti-Depressiva gedacht.
    Mir ging es früher mal auch ziemlich schlecht habe mich aber nie zu einem Psychologen oder gar zum Arzt getraut.
    Als ich dann mal mit meinen Eltern darüber geredet habe, haben sie mich entsetzt abgeguckt und wollten nichts von diesen hirngespinnsten hören! Ich habe nur das Wort "Anti-Depressiva" ausagesprochen und schon gingen die beiden hoch. Von wegen "Geldmacherei der Industrie" und "früher kamen die menschen auch ohne klar" "heute rennt gleich jeder zum psychologen" usw


    Teilweise hat sich dieser Gedanke bei mir eingebrannt.Das wäre wohl der Grund warum ich grad so positiv überrascht bin.
    Bitte nicht falsch verstehen ich will niemanden angfreifen.
    Ich musste das einfach loswerden.

    Nicht die Schönheit entscheidet wen wir lieben sondern die Liebe entscheidet wen wir schön finden ;)

  • hey natasha :)


    dieses bild gibt es in vielen köpfen und ich denke das ist so, weil die ersten antidepressiva damals auch teilweise abhängig machen konnten.


    heute ist die entwicklung aber weiter fortgeschritten und moderne präperate machen nicht abhängig. es ist so, dass viele menschen sopäter angst haben, sie abzusetzen, weil es ihnen dann schlechter gehen könnte, aber das ist ja keine körperliche abhängigkeit.


    es gibt eine reihe an beruhigungsmitteln, die abhängig machen, wie beispielsweise tavor, aber das sind eher notfallmedikamente, die oft nicht auf die dauer verschrieben werden.


    trotzdem sollte man antidepressiva nicht einfach leichtfertig einnehmen. eine absprache mit dem arzt und eine begleitende therapie ist oft der weg zum erfolg.


    lg,
    möppi

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