Wird mein Kind auch dick?

  • Ich ernähre meine Kinder und mich gesund und ausgewogen - ist mir so auch von einer Ernährungsbertatung bestätigt worden - trotzdem sind zwei meiner Kinder schlank die anderen beiden dick - und nun?

    Ja, genau das gleiche "Problem" hat meine Freundin / Kollegin bei ihren beiden Kids auch! Die eine guckt einen Apfel ;) An und nimmt schon zu, die andere hingegen bekommt Camenbert pur (den liebt sie) damit sie zumindest noch im Unteren Untergewicht bleibt!

    Im Übrigen stimme ich Sonnenkuss zu, dass es schlimmeres gibt, als dass mein Kind dick ist. Vor Hänseleien kann ich meine beiden Mädels nicht beschützen - aber ich kann ihnen vermitteln, dass sie so wie sie sind völlig in Ordnung und liebenswert sind und dass ein "dickes" Leben nicht schlechter sein muss als ein "schlankes".



    Ja, das machst vielleicht Du und andere Mütter hier, ich habe es allerdings schon des öfteren erlebt, auch aus eigener Kindheitserfahrung, dass die Familien dies nicht machen, dass sie die Kinder zb. unbewußt schon kränken, mit komm, Dicke, wir müssen gehen! :eek::mad::eek:

    Soll ich das dann einfach so hinnehmen?!

  • Ich könnte mir also folgendes vorstellen: Ich bringe diverse Lebensmittel mit, die auch verschieden zubereitet sind (z.B. rohe Gemüsestiks mit selbstgemachten Dip) selbstgemachtes Apfelmus, frische Früchte, aber auch ein paar Hauptspeisen: Nudeln (einmal die Vollkornvariante, einmal ganz normale Nudeln, die ich im übrigen auch nie als schlecht bezeichnen würde, auch wenn ich eher zu Vollkorn rate...) dazu selbstgemachten Ketschup. Also ein Gericht, was viele Kinder lieben;) Dazu noch leckeres Getränk: Kakao mit Honig gesüßt. Schmeckt herrlich und ist keine Chemiebombe... u.s.w..

    Ohne hier wieder vom Hundersten ins Tausendste kommen zu wollen: Kannst du als angehende Ernährungsberaterin mal erklären, warum Vollkornweizennudeln und Honig besser sind als helle Nudeln und Zucker? Und warum ausgerechnet das vor Übergewicht schützen soll? Ich frage natürlich nicht von ungefähr, wie du dir denken kannst, und ich bin auf die Antwort gespannt.
    Zusätzlich möchte ich noch loswerden, dass ich Kakao mit Honig keineswegs lecker finde, sondern igitt-igitt. Gleiches gilt für Vollkornnudeln *schauder*.


    Ohne hier jemanden verletzen zu wollen, finde ich Aussagen wie oben doch sehr sehr naiv. Wenn es so einfach wäre, wären die wenigsten von uns dick, schätze ich. Ernährungsberatung (oder -Lehre oder -Erziehung, was auch immer) für Kinder ist meiner Meinung nach genauso sinnvoll wie der berühmte Heizofen in der Sahara. Essen ist etwas Natürliches und so sollte es auch gehandhabt werden, so ein riesen Geschiss (sorry) kann sich doch nur negativ auswirken.


  • Wenn Du mit Deinen Kindern einkaufen gehst, und stehst am Joghurtregal, und suchst für Euch die Dir vorschwebenden Joghurts raus - und Dein Kind sieht einen Joghurt, den er aus der Werbung kennt, und möchte diesen haben! Kaufst Du ihm ihn dann?!


    keine Ahnung, denn meine Kinder haben sich für Joghurts nie interessiert.
    Interessant wurde der Joqurt bei uns immer erst morgens 5 Minuten vor dem Verlassen des Hauses. Da hiess es dann " wir müssen heute für die Bastelstunde fünf leere Joqurtbecher mitbringen".
    Um nicht wieder als lausig schlechte Mutter vor einer total nervigen Erzieherin dazustehen und um den guten Ruf der Familie zu schützen, hetzte man schnell zum Bäcker, der schon offen hatte und leerte schamerrötend den Joqurt hinter dem nächsten Busch aus. (war immer Biojoqurt, ich schwörs) .
    Abends erfuhr man dann, dass es eigentlich fünf leere Klorollen hätte sein müssen.


    Meine Kinder liegen altermässig ziemlich weit auseinander, das hiess für mich dass ich ewig und drei Tage Hort Schule Studium hinter mich bringen musste. Die Reihe von Erzieherinnen und Lehrer die ich dabei kennenlernte ist schier endlos.
    Eines ist sicher, nirgends wird so viel gelogen wie bei sogenannten Elterngesprächen.


  • Eines ist sicher, nirgends wird so viel gelogen wie bei sogenannten Elterngesprächen.



    Schön, wenn Du das so verallgemeinerst!!! Und warum wurde denn wo gelogen?! Wenn ich in Elterngesprächen sitze, sage ich die Wahrheit, oder ich schweige! Warum sollte ich sie anlügen?! Wenn ich Mist gemacht habe, dann stehe ich dazu, wenn ich denke, die Eltern haben Recht, dann entschuldige ich mich - und ja ist auch schon vorgekommen, und wenn die Eltern Mist gemacht haben, erwarte ich den gleichen Respekt, den ich ihnen entgegen bringe!!! Wer das nicht kann, sollte kein Kind aufziehen ;) Denn gegenseitiger Respekt ist im Leben das Wichtigste!!!

    Und ich weiß nicht, bei mir wurde noch keine Familie so unter Druck gesetzt, dass sie Joghurts irgendwo in die Büsche kippen mußten :eek:, ok, manchmal gibt es Ärger, aber ich muß zb auch nach 6 Monaten, und 85 Euro Essensgeldschulden irgendwann mal Druck machen - denn irgendwann kommen sonst die Eltern, die immer bezahlen, und meckern!

  • So, das wird jetzt hier mein letzter Beitrag, weil es wohl eh keine Sinn hat.

    @ MeiersJulchen: Warum unterstellst du mir, dass das nicht meine Liste ist? Ich habe vor 10 Jahren meine Ernährung umgestellt, erstmal eher unbewußt durch einen Klick angefangen, nicht mehr jede Woche am Wochenende Döner,Pizza und Chips in mich reinzufuttern. Nicht mehr jeden Tag Käsebrötchen und Schokoriegel vom Bäcker etc.. (ich spreche hier jetzt für mich und meine frühere Ernährung-nur damit ihr nicht wieder anfangt, ich pauschalisiere und unterstelle jedem dicken, dass er sich so ernähren würde).

    Natürlich mußten irgendwelche Alternativen her. Also habe ich es mal mit Obst, Gemüse und auch mal magerem Fleisch probiert. Und gepaart mit viel Bewegung/Sport purzelten auch die Kilos. nach und nach habe ich mich halt überall mal informiert, diverse Ratgeber gelesen etc..

    Und ja, irgendwann bin ich auch auf die DGE gestoßen und habe mich weiter damit auseinandergesetzt. Und siehe da: Auch da werden solche Lebensmittel empfohlen (auch wenn du mir nun nicht glaubst, dass ich sie vorher schon für mich und meine Vorstellung von einer besseren und gesünderen Ernährung entdeckt habe..)

    Im übrigen habe ich auch nirgends geschrieben, dass ich Kinder mit Begriffen wie gesund, ausgewogen etc vollmüllen würde, denn es gibt ne Menge Möglichkeiten, etwas kindgerecht zu vermitteln.

    Und auf die Fragen, wie du es mit einem Kind oder gar deinem Kind handhaben willst, habe ich keine vernünftige Antwort bekommen!!! Du hast nur geschtrieben, dass dein Geschmack, deine Vorstellungen etc da unerheblich sind.

    Mag ja sein. In der Praxis würde das aber ziemlich schwierig werden: Wenn du ein kleines Kind, welches selber noch nicht einkaufen und kochen kannst, versorgen möchtest, wirst du ja etwas einkaufen und kochen. Damit gibst du dem Kind aber auch was vor. Vielleicht hätte das Kind ja lieber Pommes gehabt, während du Nudeln gekocht hast.

    Aber wahrscheinlich ist diese Stellungnahme von dir ja wieder sooo fundiert und logisch und meine wieder sooo falsch und von der DGE Seite abgeschrieben, dass ich darauf eh keine Antwort erwarte.

    Naja: Sei es drum: Ich habe keine Lust mehr, immer wieder neu was zu erklären, wenn es eh mißverstanden wird bzw. wohl werden will. Es werden mir hier Worte im Mund umgedreht, irgendwelche Sachen reininterpretiert einige hier haben ja auch eh ihre feste Meinung, die sie sich auch nicht nehmen lassen werden.

    Ist ja auch ok so, aber für mich war es das hier jetzt.

  • Ja, das machst vielleicht Du und andere Mütter hier, ich habe es allerdings schon des öfteren erlebt, auch aus eigener Kindheitserfahrung, dass die Familien dies nicht machen, dass sie die Kinder zb. unbewußt schon kränken, mit komm, Dicke, wir müssen gehen! :eek::mad::eek:

    Soll ich das dann einfach so hinnehmen?!


    Was würdest Du stattdessen tun?


    Ich wollte einfach nur deutlich machen, dass ein Kind auch trotz "gesunder" Ernährung dick werden kann und dass es dann wichtig ist es anzunehmen, zu stärken und zu lieben, denn dick zu sein bedeutet nicht zwangsläufig ein unglückliches Leben führen zu müssen.

    „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.”
    (Bertolt Brecht)


  • Interessant wurde der Joqurt bei uns immer erst morgens 5 Minuten vor dem Verlassen des Hauses. Da hiess es dann " wir müssen heute für die Bastelstunde fünf leere Joqurtbecher mitbringen".
    Um nicht wieder als lausig schlechte Mutter vor einer total nervigen Erzieherin dazustehen und um den guten Ruf der Familie zu schützen, hetzte man schnell zum Bäcker, der schon offen hatte und leerte schamerrötend den Joqurt hinter dem nächsten Busch aus. (war immer Biojoqurt, ich schwörs) .
    Abends erfuhr man dann, dass es eigentlich fünf leere Klorollen hätte sein müssen.


    Ich glaube ich habe gerade ein Deja-vu (die Apostrophe müsst ihr euch denken) - :D:D:D

    „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.”
    (Bertolt Brecht)

  • Ich würde immer wieder versuchen, das Selbstwertgefühl und das Selbstbewußtsein zu stärken, durch Angebote, wo ich weiß, da ist mein Kind richtig gut drin, und zusätzlich würde ich auch weiterhin - nur für mich, nicht mit meinem Kind!!! versuchen, durch ganz viel Bewegung und sorry - ausgewogene Ernährung meinem Kind versuchen, dass sich das Übergewicht nicht steigert. Mit ausgewogen meine ich nicht kein Süß und verzicht, sondern einfach unausgesprochen vielleicht auf Gummibärchen statt schoki und selbstgemachte Pizza statt gekaufter umsteigen. Aber so, das es dem kind nicht ersichtlich ist. Und wenn es dann weiter zu nimmt, dann ist das halt so, hinter meinem Kind stehen würde ich immer!!! Und so beleidigende Worte wie komm Dicke, würd das wer sagen, dem würd ich was erzählen!

    Für mich wäre einfach nur wichtig, diesen Prozeß von Diät zu Essattacke gar nicht erst entstehen zu lassen, und ich denke, dass kann man, wenn man auch Kindern schon einen sachgerechten Umgang mit Lebensmitteln und Ernährung bei bringt. Egal ob ein Kind dick oder dünn ist, ist es doch das wichtigeste, sich ausgewogen zu ernähren.

    Ach so, und für mich bedeutet ausgewogen, von allem etwas, natürlich nur, was ein Kind auch essen darf, wenn ein Kind keine Weizenprodukte essen kann, dann gibt es natürlich eine Alternative, es muß dann kein Weißmehlbrötchen essen! Bei uns gibt es morgens in der Kita ein Buffetfrühstück, wo die Kinder die Wahl haben zwischen unterschiedlichen Brotsorten, mal Vollkornbrot, mal Weizentoast, es gibt Knäcke oder Zwieback, dazu Aufschnitt und Gemüse, und Cornflakes oder andere davon und Müsli, angedacht dabei ist noch eine Müslibar. Die Kinder müssen eine Kleinigkeit essen, wenn sie in den Nebenräumen spielen wollen und noch nüchtern sind, allerdings reicht mir da auch, wenn sie eine Milch trinken, oder ein Stück vom Apfel nehmen, Essen sie nix ist das deren Entscheidung. Nur


  • Für mich wäre einfach nur wichtig, diesen Prozeß von Diät zu Essattacke gar nicht erst entstehen zu lassen, und ich denke, dass kann man, wenn man auch Kindern schon einen sachgerechten Umgang mit Lebensmitteln und Ernährung bei bringt.


    Das kann man am besten in dem man ein Kind in Ruhe lässt und auf seine natürlichen Fähigkeiten und Mechnaismen in Bezug auf Essen vertraut - und jemand hat es schon gesagt - nicht solch ein "Geschiss" drum macht.

    „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.”
    (Bertolt Brecht)

  • Bei diesem Thema kann man schon vorher darauf wetten, dass mit Nahrungsmittelunverträglichkeit argumentiert wird. Same procedere as every year.
    Hauptsache es wird nicht langweilig.

  • Mh, darf Dein Kind immer essen was es möchte?! Und wann es das möchte?!


    um Himmelswillen NEIN.
    Die Sandtörtchen im Sandkasten würde ich dem Kleinen mit einem kräftigen "pfui" sofort aus dem Patschhändchen schlagen. Mag ja sein, dass auch da gewisse Mineralien und Spurenelemente das Wachstum fördern (muss mal M.Julchen fragen) aber die Spuren und Hinterlassenschaften von nachbars Fuffi nicht so empfehlenswert sind.


    Peinlich wird es auch, wenn das Kind eine Vorliebe für Omas weltbeste Eierlikörtorte entwickelt.
    Doch ja, eine gewisse Disziplin muss schon sein.

  • Bei diesem Thema kann man schon vorher darauf wetten, dass mit Nahrungsmittelunverträglichkeit argumentiert wird.


    Ja, genauso wie man darauf wetten kann, daß jeder Ernährungsberater, der hier seine Duftmarke hinterläßt, dieses als Ausnahmen vom Tisch wischen wird. Denn grundsätzlich ist ja die DGE für alles gut und die besagten Ausnahmen einfach nur nicht genug beraten, unbelehrbar und unwillig.

  • Ja, genauso wie man darauf wetten kann, daß jeder Ernährungsberater, der hier seine Duftmarke hinterläßt



    Hast Du eigentlich selbst so schlechte Erfahrungen mit Ernährungsberaterinnen gemacht, dass Du da so drauf reagierst?! Ich finde es eigentlich fast immer interessant. Ok, ich hab auch mal eine in der Reha gehabt, die meinte, zb. kaufe kein Brot wo Malz drauf steht, Gefahr!!! Allerdings fand ich die andere megabemüht mich auch mit meinen Besonderheiten zu akzeptieren und in meinem Weg zu unterstützen! Und ja, ich darf auch vieles nicht essen.

  • Zitat

    Und auf die Fragen, wie du es mit einem Kind oder gar deinem Kind handhaben willst, habe ich keine vernünftige Antwort bekommen!!! Du hast nur geschtrieben, dass dein Geschmack, deine Vorstellungen etc da unerheblich sind.


    Und Du denkst, daß es unvernünftig ist, sich nicht selbst zum Maßstab aller Dinge zu erheben? ... So wie Du es tust?


    Ich weiß wirklich nicht wie ich es in freundliche Worte fassen soll, um zum Ausdruck zu bringen, für wie überaus unterentwickelt ich sowohl Dein thematisches Verständnis als auch Deine daraus resultierenden beraterischen Fähigkeiten halte.


    Ich möchte es einmal mit den weisen Worten berühmter Persönlichkeiten ausdrücken:
    "Wissen besteht aus Erfahrung. Alles andere ist nur Information." - Albert Einstein
    "Erfahrung nennt man die Summe unserer Irrtümer." - Thomas Alva Edison


    Nur weil Du einen Zufallstreffer in der Wahl Deiner Lebensmittel gelandet hast, die Dich sogar zum angedachten Ziel geführt haben, denkst Du nun, jeder andere könnte mit denselben Mitteln dasselbe Ziel erreichen?
    Und mehr noch, weil Deine Wahl auch noch zufällig mit den zu diesem Zeitpunkt propagierten Ernährungsvorschriften übereinstimmen, fühlst Du Dich umso mehr in Deiner Maßstabsrolle bestärkt?


    Abgesehen davon bewzeifle ich, daß Dein "Klick" und die anschließende Umstellung tatsächlich so unbewußt stattfand wie Du es schreibst.
    Wäre sie es gewesen, dann hätte es bei Dir beim Lesen meiner Beiträge nämlich ein weiteres Mal Klick gemacht. Stattdessen ergehst Du Dich in Tiraden über Grundsätze und Ausnahmen.


    Denn über nichts anderes als die unbewußte (unbewußt richtige!) Nahrungswahl schreibe ich mir doch hier die Finger wund!



    Um auf die weisen Worte zurückzukommen.
    Du hast einen (in Worten: einen!) erfolgreichen Treffer gelandet und hälst Dich nun ob dieser einen Erfahrung für die angehende Expertin schlechthin. Nicht zuletzt deswegen, weil Du Dir so viele tolle Informationen angelesen hast, die Deine Erfahrung (und ausschließlich diese) hofieren.


    Von Verifikation und Falsifikation will ich hier gar nicht anfangen.


    So gut wie alle hier im Forum sind dir in punkto Erfahrung jedoch einen weiten Schritt voraus. Denn sie haben auch Rückschläge erlitten, und zwar unter denselben Voraussetzung und mit denselben Mitteln, mit denen Du Erfolg hattest.
    Ich gehöre dazu - und was Deine grundsätzliche Ernährungsform im speziellen bei mir angerichtet hat, hättest Du im verlinkten Aufsatz nachlesen können.
    Was Du aber offensichtlich nicht getan hast. Denn auch darin geht es um die rein "unbewußt richtige" Ernährung - und was geschehen kann, wenn man seinen gesunden Menschenverstand DGE-Tabellen und Ernährungsberatern opfert und im Zuge dessen sogar die alarmierendsten Signale einer nahenden gesundheitlichen Katastrophe für Umstellungsschwierigkeiten oder Zeichen mangelnder "gesunder" Ernährung hält.


    Und wer bis ganz zum Ende liest, wird entdecken, daß auch ich ein unglaublichen Zufallstreffer gelandet habe. Nur ist er durch eine solch - durch die extremen Umstände bedingte - paradoxe Nahrungswahl zustandegekommen, daß ich überhaupt nicht mit einem Erfolg gerechnet habe.
    Zum "Glück" kann ich da nur sagen. So war ich nämlich endlich gezwungen, mir Gedanken jenseits von Richtlinien und Ausnahmen zu machen.
    Und das letzte was ich tun würde, wäre anderen Leute zu raten, dieselben Nahrungsmittel zu wählen bzw. zu meiden wie ich, weil ich am eigenen Leib erfahren habe, wie übel Vorschriften ins Auge gehen können.


    Aber das ist für Dich ja ein Beweis der Unvernunft. Sei's drum!

  • Ich muss nun auch nochmal was dazu schreiben, da ich denke das ich wohl schon mehr Ernährungsberater aufgesucht habe wie die meisten anderen hier...


    Kalorierechnen - können alle perfekt
    Ernährungspläne werden fast ausschließlich auf Kalorienbasis erstellt, ohne die geht gar nix.
    Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind für die meisten Ernährungsberater gar nicht zu beraten, sie kennen sich damit nicht aus (hab bestimmt 50 Telefonische Absagen bekommen).
    Die wenigen die sich zumindest bereit finden es zu versuchen geben sehr schnell auf, wenn die finanzierung wichtig ist...bei HartzIV Satz können sie nicht mehr beraten.


    DAS sind meine ganz persönlichen Erfahrungen mit 54 Ernährungsberater/ine n


    Was das Essen bei Kindern betrifft:
    1. Hat es selten etwas mit dem Gewicht zu tun!
    2. Wenn es sich auf das Gewicht auswirkt sollte natürlich mal Hinterfragt werden was dieses betreffende Kind denn isst und wenn es sich "überißt" oder "nur süßes isst" sollte hinterfragt werden warum es dies tut.
    3. Gesunde Ernährung ist so Individuell wie die Besidelung der Darmflora und die Enzymsituation des einzelnen.
    4. Kinder sollten eine möglichst unbehandelte (ohne chemische Nachwürzungen oder gar Fettreduzierte) Nahrung mit so viel Möglichkeiten zum "probieren" bekommen wie sie annehmen mögen.
    5. Ernährung darf in keinem Falle "zwang" in welche Richtung auch immer zur Grundlage haben
    6. Die Nahrungsangebote sollten "Altersentsprechend" sein...wer einem kleinstkind Rohkost oder Vollkorn aufdrängt schadet dem Kind mehr als das es "gesund sein könnte".


    So das waren meine Gedanken dazu.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Mh, darf Dein Kind immer essen was es möchte?! Und wann es das möchte?!



    Wann und soviel es möchte. Alles eigentlich auch. Und meine Kinder essen alle gerne Obst und Gemüse - Fast Food (außer meinen schlanken (!) Söhnen) mag eigentlich keiner von uns - und Süßigkeiten liegen hier oft tagelang unangetastet herum...

    „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.”
    (Bertolt Brecht)

  • So, als angehende Arbeitslehre-Lehrerin, zu deren Unterrichtsbereichen auch der Bereich Lehrküche gehört, muss ich jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.:D


    Ich muss dazu sagen, dass ich bisher noch nicht selbsttätig unterrichtet habe und an der Uni auch nur den Einführungskurs Ernährung besucht habe, weil ich schon da mit den rein DGE-geprägten Ernährungsvorschriften der Dozenten nicht klar gekommen bin.
    Und ich glaube auch nicht, dass ich mit Sellerie-/Kohlrabischnitzeln und Gemüsewaffeln irgendeinen Schüler hinter dem Ofen vorlocken kann. Es wurde hierbei auch keine Rücksicht auf Allergien und Unverträglichkeiten genommen. Auf einfaches igitt-was-ist-das-denn-grässliches natürlich auch nicht.


    Daher habe ich mich eher privat weitergebildet und mich dabei auch umfassend mit den Werken Udo Pollmers beschäftigt, die mir wesentlich mehr einleuchten. Die Links dazu findet ihr in der Bücherkiste (danke Julchen ;)).


    Für meinen Unterricht habe ich geplant, die Schüler selber Rezepte und Kochvorschläge mitbringen und dann über die Auswahl abstimmen zu lassen. Damit kann man dann ein Buffet zubereiten, aus dem jeder auswählen kann, was er essen möchte und was nicht.
    Ich werde den Schülern auch erklären, dass jeder bestimmte Geschmackspräferenzen hat und nicht alles essen muss.
    Da meine Schüler zu dem Zeitpunkt bereits min. 12 Jahre alt sind, werde ich auch nicht die von mir ansonsten forcierte Variante, die ich selbst in einer Elterninitiativ-Kita erfahren habe (die Eltern haben abwechselnd immer einen Tag die ganze Gruppe versorgt und dadurch kam viel Abwechslung auf den Tisch), nämlich dass ein Löffel probiert werden musste (natürlich nicht, wenn Allergien und Unverträglichkeiten bekannt waren) und was einem Kind nicht schmeckte, musste es nicht essen (es gab dann halt außer Stulle nur nix anderes), nicht anwenden.
    Ich war zum Beispiel danach noch in einem staatlichen Kindergarten und dort gab es vorgefertigte Portionen, die einschließlich Nachtisch aufgegessen werden mussten, sonst durfte man den Tisch nicht verlassen.
    Ich saß desöfteren nachmittags um 16 Uhr, wenn meine Mutter mich abholte, noch am Tisch, weil ich mich geweigert habe, etwas ekliges zu essen.


    Weiterhin werde ich mit Ihnen thematisieren, welche ekelerregenden Zusatzstoffe in so einigen fertigen Nahrungsmitteln stecken. Mir verging da nach der Pollmer-Lektüre dann leicht der Appetit.
    Und bei den Testgerichten kann man anhand von einfachen Gerichten auch zeigen, dass es möglich ist, Sachen günstiger auch selbst herzustellen.
    Aber ob jemand etwas isst oder nicht, bleibt ihm überlassen.:rolleyes:


    Um nochmal kurz auf das Kindergarten-Thema zurückzukommen: In dieser Altersgruppe würde ich schon sagen, dass die Kinder einmal probieren sollten, da sie ja viele Sachen auch noch gar nicht kennen und daher nicht wissen, ob sie ihnen schmecken. Aber ich würde es so machen, wie meine Erzieher früher: Wenn es mir dann nach einem Testlöffel nicht schmeckt, muss ich es nicht essen.:D

  • damit ich eben auch lerne, welche verschiedenen Krankheiten es gibt, dass ich einer Schwangerne, die nach Rat sucht, nicht einfach das gleiche Empfehle, wie einer die nicht schwanger ist etc..

    Und nein: Ich würde später in der Beratung niemanden so lange "überreden", was zu essen was er nicht mag weil ich
    1. aus eigener Erfahrung weiß, dass sowas nichts bringt, ich spreche lediglich Empfehlungen aus bzw. zeige Alternativen wenn einer ernsthaft daran interessiert ist.
    2. ist das, was ich hier zu dem Thema schreibe, meine eigene Meinung und keine Beratung
    3. Jemand, der später zu mir in die Beratung kommt, der will was ändern. Ihr hier habt euch ja so akzeptiert wie ihr seid. Und das ist ja auch ok-alsio bitte nicht falsch verstehen. Nur meine ich eben, dass ihr dann ja niemals zu so einer Beratung gehen würdet, also müßte ich zu nix überreden;)



    Wenn Du die Ausbildung fertig hast, darfst Du in einem Krankhaus arbeiten?

    Seit über einem Jahr geh ich regelmässig in die Ernährungsberatung im Krankenhaus und ich staune immer wieder, was sie alles wissen und berücksichtigen muss. Sie muss sich nicht nur mit diversen Krankheiten und ihren Folgen für den Stoffwechsel auskennen, sondern auch wissen, wie welche Medis den Stoffwechsel beeinflussen. Sie muss individuelle Ernährungspläne zusammenstellen und so flexibel sein, dass der Patient auch Änderungen machen kann, wenn er was nicht mag.

    Wer im Krankhausen oder vom Hausarzt zur Ernährungsberatung geschickt wird, der will nicht, sondern der muss was ändern wegen Krankheit.



  • Und wenn ich hier lese, dass jemand (ist nun schon ein älterer Beitrag) schreibt, dass es doch schlimmeres gibt, als ein dickes Kind zu haben oder zu sein, dann kann ich dem nur begrenzt zustimmen: Klar gibt es schlimmeres, denn an Übergewicht kann man jederzeit wieder arbeiten. ABER: Bitte vergesst nicht, was Kinder in der Schule durchmachen. Ich selber habe alles durch: Nette Sprüche wie "Deutsche Panzer rollen wieder" und das auch von dem Jungen, in den ich das erste Mal richtig verknallt war. Hänseleien, immer die letzte beim Schulsport, die gewählt wurde etc..



    Ich habe das geschrieben und dazu stehe ich auch. Das was dicke Kinder in der Schule durchmachen, ist nichts gegen das , was sie im Elternhaus durchmachen, wenn die Eltern ihr Übergewicht dramatisieren.
    Die Kinder, die einen in der Schule gehänselt haben, vergißt man irgendwann, aber man vergißt nie , wenn man von den eigenen Eltern nicht akzeptiert wurde. Eltern sollen das Selbstbewußtsein ihrer Kinder stärken und nicht ihre Hemmungen fördern. Ständig das Gewicht des Kindes zu thematisieren, es zum abnehmen auffordern und jeden Bissen kontrollieren, ist sicher nicht förderlich für das Glück des Kindes und in den allermeisten Fällen führt es auch zu keinerlei Gewichtsreduktion.
    Psychisch ist es wahrscheinlich das Schlimmste , was einem Kind passieren kann, wenn es wegen seinem Körper von den eigenen Eltern abgelehnt wird bzw die Eltern permanent versuchen den Körper ihres Kindes zu verändern, weil sie ihn so wie er ist, nicht akzeptieren können. Aus diesen traumatisierten Kindern werden Erwachsene, die ihren Körper nie akzeptieren werden, denn ihre Eltern konnten das ja auch nicht. Daß die es dann im Leben sehr schwer haben werden, wenn sie in einem Körper stecken, den sie nicht akzeptieren, versteht sich von selbst.

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