Guten Morgen miteinander,
am Sonntag ist meine Frau zweimal hingefallen, der Knöchel schmerzt und da sie beim ersten Mal auf die Knie gefallen ist, halt auch dieser Teil.
Weil es trotz kühlen und ruhighalten nicht besser wurde, ist sie am Dienstag zum ersten Mal auf gut Glück zu einem Hausarzt in der unmittelbaren Wohnnähe gegangen, einmal wegen der Schmerzen und das andere ist, dass unser Stamm-Hausarzt nach knapp zwei Jahrzehnten seine Praxis schließen musste.
Auf die Schmerzen im Knöchel ist der Hausarzt nicht eingegangen, sondern hat sich nur das rechte Knie (statt beide) angeschaut.
Für die Schmerzen hat sie speziell für die Gelenke gedachte Schmerzmittel bekommen. Außerdem sollte sie zum Kardiologen-Centrum im Nachbarstadtteil, weil sie dort geröntgt werden sollte - auch nur im rechten Knie. Das war gestern.
Für den heutigen Tag hatte sie einen Termin bei demselben Hausarzt. Dort lag schon der Bericht aus dem Kardiologen-Centrum vor. Das Röntgen-Bild hatte er sich kurz angesehen und nur gesagt: "Beginnende Arthrose."
Meine Frau bestand darauf, dass er sich bitte jetzt auch mal die angeschwollenen, schmerzenden Knöchel nochmal genauer ansehen sollte. Widerwillig tat der Arzt das schließlich auch und meinte zu ihr: "Das muss gekühlt und ruhig gelagert werden. Bei normal-gewichtigen Leuten dauert die Heilung bei einer Prellung circa zwei bis sechs Wochen, bei Leuten mit ihrem Gewicht nochmal deutlich länger."
Dann redete er die ganze Zeit über das Gewicht meiner Frau.
Es gäbe da im nahegelegenen Krankenhaus eine Adipositas-Therapie-Gruppe, ärztlich begleitet. Dort könne sie hingehen, er hätte dort schon einige Patienten mit Erfolg hingeschickt und diese hätten auch super abgenommen. Außerdem würde ihr eine "Wunder-Diät" (sic!) eh nicht helfen.
Sie entgegnete, dass sie bereits eine Odyssee hinter sich hätte und dass ihre Knie-Probleme nicht nur aufgrund ihres Gewichtes herführen können - woraufhin er wiederum patzig entgegnet haben soll "Doch!".
Sie hat keine weiteren Behandlungsmöglichkeiten (zum Beispiel OPs oder Medikamente, Krankengymnastik, Wassergymnastik etc.) mitgegeben bekommen, außer dem Tipp mit der Adipositas-Gruppe im nahegelegenen Krankenhaus.
Der Arzt verschanzte sich größtenteils hinter seinem PC, schaute sich kurz die Gelenke an und ritt die meiste Zeit auf dem Gewicht-Thema herum. Ansonsten war es eine Art Fließband-Termin.
Ehrlich gesagt bin ich sprachlos. Den Arzt wird sie auch wechseln. Habe hier auch das Formular für die Ignorantenliste abgegeben.
Viele Grüße,
Kaffee-Eule
PS: Bevor ich wieder zum Mann umformuliert werde: Ich bin eine Frau :D:D:D