Verschiedene Zuckersorten

  • Hi,


    auch lecker ist es, gerade bei Schokozeugs (Pudding, Muffins), den weißen Zucker durch Kokosblütenzucker zu ersetzen. Mache ich immer, weil der Kokosblütenzucker den Blutzuckerspiegel nicht so rasant steigen lässt. Nur auf den Preis darf man nicht schauen *seufz*.


    Liebe Grüße,


    Marie-Luise

  • Hej,


    ich hab das ganze mal abgetrennt, da es doch eher ein allgemeines Thema bzgl. Essen ist.


    Was mich erstaunt ist, dass der Kokosblütenzucker so einen niedrigen glykämischen Index haben soll, obwohl er hauptsächlich aus Sucrose/Saccharose besteht. Eine belastbare Studie dazu gibt es lt. meinen Informationen dazu bisher nicht. Das sind die Werte für 100 g, die mir vorliegen:


    94,15 g Sucrose
    1,55 g Glucose
    1,68 g Fructose



    Wie wirkt sich das denn bei dir konkret aus?



    Auch eine interessante Sache, bezogen auf die ganzen stark fruktosehaltigen Dinge:

    Zitat von Constantin Gonzales

    Es ist die Fruktose, die den Zucker giftig macht: Sie reagiert deutlich schneller mit Proteinen in ihrer Umgebung als Glucose und kann daher im Blut die Blutgefäße schädigen. Daher wird Fruktose so schnell wie möglich über die Leber entsorgt. Die dabei anfallenden Abfallprodukte (u.a. auch Harnsäure) sind für den Körper problematisch und können langfristig zu verschlechterten Blutfettwerten, Übergewicht (Siehe auch „Metabolisches Syndrom“), Gelenkschmerzen (auch Gicht), Leberschäden (Leberzirrhose) und anderen Schäden führen.
    Nebenbei gaukelt Fruktose dem Körper vor, daß er hungert und verstärkt daher den Appetit. Fruktose ist für die Leber ungefähr so giftig wie Alkohol, die langfristigen Auswirkungen von Fruktose auf den menschlichen Körper sind zum Großteil die gleichen wie beim Alkohol (aus: Public health: The toxic truth about sugar). [...] Wer es ganz genau nachlesen möchte: Im Papier Fructose, insulin resistance, and metabolic dyslipidemia werden die Zusammenhänge zwischen Fruktose, Insulinresistenz, Fettleibigkeit und Fettstoffwechselstörung wissenschaftlich fundiert dargestellt.


    Geht man danach, wären Dinge wie zum Beispiel Agavendicksaft schädlicher als der Standard-Haushaltszucker.


    Was Stevia und Xylit angeht, so sind diese beide wohl nicht dazu geeignet, größere Mengen zu verzehren. Letzteres ist zwar auch ein Naturprodukt, kann aber abführend wirken. Immerhin ist es im Gegensatz zu Zucker zahnfreundlich und soll sogar Karies verhindern/minimieren.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Zu Kokosblütenzucker kann ich nichts sagen, hab davon schon gehört, ihn aber noch nicht ausprobiert.
    Als (Neu-)Diabetiker hab ich mich auch mit anderen Ersatzstoffen befasst.
    Stevia finden wir ekelig, es hat für uns einen Beigeschmack. Mir war neben dem glykämischen Effekt wichtig, dass es haptisch und geschmacklich wie Zucker ist. Große Mengen verzehren wir eh nicht davon, vielleicht mal was beim Backen/Pfannkuchen machen, wir brauchen nicht viel. Daher ist für uns Xylit aka Birkenzucker das Mittel der Wahl. Es ist wirklich so kristalin wie Zucker, vielleicht etwas klebriger, so wie brauner. Aber geschmacklich und von der Verarbeitung her genauso wie normaler. Lediglich kann weder karamellisiert noch Hefe damit gegangen werden (sagt man so?).
    Bisher hatten wir keine Abfuhr-Probleme :D

    Agavendicksaft ist aus diabetischer Sicht nicht so gut geeignet, mehr kann ich dazu aber nicht sagen, weil ich auch diesen bisher nicht probiert hab, genau aus dem Grund.


  • Wie wirkt sich das denn bei dir konkret aus?


    Grüße
    Dani


    Hallo Dani,


    ich habe unter Verwendung von Kokosblütenzucker keine allzu hohen Blutzuckerspitzen mehr. Die genaue Wirkweise und der niedrige glykämische Index erstaunen mich zwar auch, aber zumindest bei mir funktioniert es.


    Esse ich einen Schokopudding, gekocht mit vollfetter Milch und Kristallzucker, habe ich eine Stunde später auch locker mal einen BZ von 180. Esse ich den Pudding statt mit Kristallzucker mit Kokosblütenzucker, liegt der Wert nach einer Stunde weit niedriger.


    Ich habe den Kokosblütenzucker ausprobiert, weil ich etwas suchte, das familienkompatibel ist. Xucker und Stevia gehören da für mich nicht zu. Den Geschmack von Stevia kann ich nicht ertragen und alle anderen Zuckerersatzstoffe strotzen wahlweise vor Chemie oder haben eine durchschlagende Wirkung.


    In irgendeiner Amazon Bewertung habe ich mal gelesen, dass der vermeintlich gesunde Birkenzucker Xylit wohl auch mitunter aus Chinamais stammt. So das stimmt, muss man wohl sehr aufpassen, welches Produkt von welchem Hersteller so hochwertig ist, wie man's bezahlt. Da habe ich mich aber nicht eingehend mit befasst.


    Backe ich Schokoladenmuffins mit Weizenvollkornmehl und Kokosblütenzucker, kann ich problemlos genießen. Mit Weißmehl und Kristallzucker gelingt mir das nicht. Allgemein muss ich aber dazu sagen, dass Fett und Eiweiß sich bei mir positiv auf den BZ Spiegel auswirken. Das sehe ich ganz deutlich, wenn ich ein Brot mit Marmelade esse. Dünn Butter und Marmelade, ratzfatz über 140, Sahnequark und Marmelade etwa 120.


    Das muss wohl jeder für sich ausprobieren. Kokosblütenzucker ist für mich zumindest eine gute Alternative zum Kristallzucker und meinem Geschmack nach überall anwendbar, wo brauner Zucker sonst passen würde. Der malzig-karamellige Geschmack passt ja nicht immer und überall.


    Liebe Grüße,


    Marie-Luise

  • In der Regel ist ausgeschrieben, aus welchem Mais Birkenzucker hergestellt wird (Aufschrift "gentechnikfreier Mais"), anderen würd ich garnicht bestellen.
    Bei dem durchschlagenden Effekt benutzt man halt zuviel. Aber wenn man es sehr süß mag, ist das dann tatsächlich ein Problem.
    Dass Fett sich positiv auf Deinen BZ auswirkt liegt ganz einfach daran, dass Fett die Zuckeraufnahme verlangsamt und deshalb nicht solche spitzen entstehen wie ohne. Das ist ganz normal (und praktisch). Birgt aber die Gefahr, zu viel Fett zu benutzen...

  • @Marie-Luise
    Das liest sich ja sehr interessant. Ich mein, ich selbst hab kein Diabetes mellitus, aber ich bin das, was man eine "süße Schnute" nennt. Da hab ich dann für den Fall der Fälle immerhin einen Ansatzpunkt, sollte ich doch mal in die Situation kommen (sei es nun aufgrund Schwangerschaft oder einfach so). Ich hab gesehen, dass es bei den unterschiedlichen Sorten doch erhebliche Preisunterschiede gibt. Sind die qualitativ denn alle ähnlich, oder sollte man nicht einfach zum preisgünstigsten Produkt greifen? Hast du da Erfahrung?


    @sunny73
    Ja, das Xylit ist in der Regel deklariert, man kann erkennen, aus was es hergestellt wurde. Es gibt ja auch Sorten, die ausschließlich aus Birken hergestellt werden.
    Zu viel Fett, naja... naturbelassenes Fett an sich ist ja erstmal nicht schädlich. Und ich merke das "zu viel" in der Regel daran, dass mir das Essen dann nicht schmeckt. Ich achte halt darauf, auf die bekanntermaßen schädlichen "künstlichen" Fette aus Margarine und Co. zu verzichten. Ehrlich, die schmecken mir eh nicht besonders, passt also.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Dani, die Info mit dem Fett war eher in erster Linie auf den Effekt den Blutzucker betreffend gemeint.
    Manch Diabetiker nimmt den Effekt zum Anlass "einfach" mehr Fett zu den triggernden Sachen zu kombinieren und wundert sich dann, dass die Waage ausschlägt. Das war eigentlich eher gemeint. Man sollte das halt im Hinterkopf behalten.
    Am Besten hilft als Diabetiker noch immer, Einfachzucker zu vermeiden oder auszutauschen, wenn man keine Überraschung erleben will. So ist zumindest meine Erfahrung bisher.
    Generell schädlich finde ich Fett überhaupt nicht, bin aber durchaus dafür, es (wie einiges) mit Verstand einzusetzen ;)

  • Zitat

    Dani, die Info mit dem Fett war eher in erster Linie auf den Effekt den Blutzucker betreffend gemeint.
    Manch Diabetiker nimmt den Effekt zum Anlass "einfach" mehr Fett zu den triggernden Sachen zu kombinieren und wundert sich dann, dass die Waage ausschlägt. Das war eigentlich eher gemeint. Man sollte das halt im Hinterkopf behalten.


    Aha, ok. Ich hätte nicht gedacht, dass manche das so machen, zusätzlich zum Zucker noch mehr Fett dazu essen... Normalerweise isst man doch weniger Zucker und dafür halt Fett und andere Dinge. Hm, na gut, auf der anderen Seite machen diverse Leute auch jede Menge blöde Dinge (zB Unverträgliches trotzdem essen), warum nicht auch das? ;)

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Ein bisschen OT: Wenn ihr Haustiere, besonders Hunde habt, achtet bitte unbedingt darauf, dass sie NICHTS bekommen, in dem Birkenzucker enthalten ist. Für Hunde kann das tödlich sein!


    Ich mische oft Stevia mit "normalem" Zucker, damit werden ein Teil der der Kalorien eingespart und der Geschmack des Endprodukts wird nicht beeinträchtigt. Gerade steht ein Apfelkuchen im Ofen....

  • @ Hamster


    Entschuldige, ich habe Deine Frage gerade erst gelesen. Ich verwende Lotao Kiss Java, Bezugsquelle Amazon. Eine andere Sorte hatte ich mal, die schmeckte aber noch malzig-karamelliger und das war mir einfach zu viel des Guten. Wie gesagt, um braunen Zucker zu ersetzen, ist Kokosblütenzucker eine echte Alternative. Den hellen Zucker kann man damit mEn nicht.


    Liebe Grüße,


    Marie-Luise

  • Hi,


    Kokosblütenzucker hat seinen Preis. Leider wird einem beim Kauf oft ein Gemisch aus Palmzuckern von Dattel- oder Ölpalmen angedreht.


    Eine gute Alternative ist Reissirup, der ist fructosefrei und lässt den Blutzucker langsam steigen.


    Wer von Xylit Bauchgrummeln bekommt, sollte Erythrit versuchen. Das ist auch ein Zuckeralkohol und eignet sich gut zum Backen. Etwa 130 g ersetzen 100 g Zucker. Im Gegensatz zu Xylit ist es völlig kalorienfrei.


    Stevia muss nicht diesen seltsamen Lakritzegeschmack haben. Es gibt auch bitterfreies Stevia. Wichtig ist ein hoher Anteil an Rebaudiosid A. Das Zeug aus dem Supermarkt ist nur grausam und hat nichts mit Stevia gemein.


    Liebe Grüße, Elisa

  • Aha, ok. Ich hätte nicht gedacht, dass manche das so machen, zusätzlich zum Zucker noch mehr Fett dazu essen... Normalerweise isst man doch weniger Zucker und dafür halt Fett und andere Dinge. Hm, na gut, auf der anderen Seite machen diverse Leute auch jede Menge blöde Dinge (zB Unverträgliches trotzdem essen), warum nicht auch das? ;)


    Ich hab das gemacht bei meinem Schwangerschaftsdiabetes. Bei Gummibärchen, nem Apfel oder einem Marmeladenbrot war mein BZ sehr hoch. Bei Kinderschokolade, M&Ms mit Nuss oder einem Nutellabrot war es besser. Natürlich sollte man das nicht die ganze Zeit in sich reinstopfen, aber wenn was süßes, dann klappt das so gut. Wie gesagt, ich kann nur für den Schwangerschaftsdiabetes sprechen. Wie man das auf Dauer handhabt, kann ich natürlich nicht sagen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!