Gestern mal wieder Magenbypass

  • Wenn nicht wirklich Lebensgefahr besteht, dann lege ich mich nicht unters Messer. Ich lebe (trotz aller Probleme) gern (das habe ich durch die Lungenembolie verstanden) und werde kein Risiko eingehen, bei einer OP zu sterben - das ist nicht der Sinn der Sache. Und mit den eventuellen Folgen und Komplikationen wäre mein Leben nicht mehr so lebenswert wie jetzt.


    Vielen Dank !


    Genau sehe ich das inzwischen auch.
    Seit Jahren suggerieren mir Ärzte (und gern auch Arzthelferinnen + Krankenschwestern), dass ich bei meinem Übergewicht eigentlich permanent kurz vorm Abnippeln sei.
    Gerade erst habe mich meine Blutwerte checken und ein EKG machen lassen.
    Bis auf einen seit Teenagertagen bekannten Eisenmangel keinerlei Auffälligkeiten.
    Ich will nicht behaupten, ich hätte keine "Zipperlein", aber das geht anderen in meinem Alter (40+) genauso, egal wieviel sie wiegen.


    Ich habe daher beschlossen, abzuwarten, bis mein ach so hohes Gewicht (BMI auch über 40...) mich dahinrafft, anstatt an den Nebenwirkungen / Folgen einer solchen OP zu sterben.


    P.S.: Die ganze AC Geschichte führt sich doch irgendwie selbst ab absurdum, wenn damit Menschen "behandelt" werden sollen, die so massiv übergewichtig sind, dass sie sich kaum bewegen können, aber der Grund für dieses massive Übergewicht nicht aus einer Essstörung herrühren darf und der Patient nicht unter Depressionen leiden darf.
    Und was es da sonst noch für Ausreden geben darf, damit das eventuelle Scheitern der Maßnahme schon mal vorab erklärt wird und ja der Patient schuld ist.
    Und nicht etwas die Methode, die man in nicht allzu ferner Zukunft vermutlich so betrachten wird wie den Aderlass im Mittelalter heute.


  • Ich habe daher beschlossen, abzuwarten, bis mein ach so hohes Gewicht (BMI auch über 40...) mich dahinrafft, anstatt an den Nebenwirkungen / Folgen einer solchen OP zu sterben.


    Ich unterschreibe das ohne Widerwort, wenn es um mich geht. Jedoch geht es bei JN89 um einen sehr viel höheren BMI und gewaltige Einschränkungen. Da sieht man die Welt anders. Ich bin wie viele andere hier konsequent gegen Magen-Ops bei gesunden und mobilen Menschen, aber ich kann JN89 schon verstehen.


    Ich habe seit Wochen starke Gelenkschmerzen aufgrund einer beginnenden Arthrose und ich bin auch erst Ende 20. Und plötzlich fühle ich mich eingeschränkt und einfach schwer. Da bekommt man Angst, dass es so ein ganzen Leben weitergehen soll und ärgert sich über vieles was man in der Vergangenheit getan hat. Die Panik befiehlt einem sofort so viel es geht abzunehmen.
    Vor einem Jahr, mit etwa dem gleichen Gewicht, habe ich mich fit gefühlt, jetzt bewege ich mich teilweise wie meine Oma. Das lässt einen schon an sich zweifeln. Vor allem, wenn man nicht mehr weiß wie man seine Mobilität erhöhen soll, wenn alles schmerzt.


    Meine erste Idee war also nach Bewegungsprogrammen bei meiner Krankenkasse zu suchen (die Ernährungsberatung hätte ich zähneknirschend über mich ergehen lassen, wenn's sein müsste). Aber dann stellte ich fest, dass die Teilnahme nur mit einem BMI unter 40 möglich ist. Alles andere was ich an Programmen und Maßnahmen gefunden habe, hat sofort auf Magen-OP hingezeigt.


    Kann es denn wirklich sein, dass man Menschen jenseits BMI 40 einfach mal aufgibt? Oder noch witziger, man engagiert sie ihre Ernähungsgewohnheiten umzustellen und sich zu Bewegen und wenn das zu einem Gewichtsverlust führt, dann schnippelt man doch noch den Magen ab.


    Liebe JN89, ich denke du brauchst erstmal einen Arzt, der daran glaubt, dass du an deiner Gesundheit arbeiten kannst ohne dass alle Maßnahmen zu einer OP führen. Jemand, der dir hilft deine Einschränkungen anzugehen. Kein Arsch, der dir pauschal um die Ohren wirft, dass du mal abnehmen solltest. Ich gebe Julchen recht, du solltest frei heraus sagen, ob er oder sie bereit ist dich zu unterstützen. Aber dann musst du auch wissen, welche Unterstützung du brauchst. Wenn du eine Therapie machst, vielleicht kann dein Therapeut dir helfen?


  • Ich habe seit Wochen starke Gelenkschmerzen aufgrund einer beginnenden Arthrose und ich bin auch erst Ende 20. Und plötzlich fühle ich mich eingeschränkt und einfach schwer.


    Steht das mit der Arthrose zweifelsfrei fest? Mit welchen bildgebenden Verfahren wurde dies diagnostiziert und untermauert?
    Hattest Du auch früher schon kurzzeitige Anflüge von Gelenkschmerzen, die dann aber ganz von allein wieder weggingen? Falls ja, exakt zu welchen Begebenheiten und/oder Jahreszeiten/Monaten? Was heißt genau heißt z.b. "seit Wochen"?

  • Ich unterschreibe das ohne Widerwort, wenn es um mich geht. Jedoch geht es bei JN89 um einen sehr viel höheren BMI und gewaltige Einschränkungen. Da sieht man die Welt anders. Ich bin wie viele andere hier konsequent gegen Magen-Ops bei gesunden und mobilen Menschen, aber ich kann JN89 schon verstehen.



    Verstehen kann ich sie auch - sehr gut sogar. Was mir aber dabei Sorge machen würde, ist der Wunsch mit Stress anders umzugehen.


    Zitat von JN89

    Ich weiß natürlich, dass die Störung vorhanden bleibt und ich Stress mit der OP anders regulieren MUSS. Ich denke mir , dass die OP mir den ersten Anstoß geben kann, um danach weiterzumachen und ich anders mit Stress umgehen lerne.


    Denn eine solche OP erzeugt ja erstmal jede Menge zusätzlichen Stress.


    Stress für den Körper durch einen massiven Eingriff und eine riesige Umstellung.


    Stress für die Psyche und den Körper durch Ernährungsumstellung auf zunächst Flüssignahrung und dann auf Mini-Portionen.


    Stress für die Seele durch die massive Abnahme und der Unmöglichkeit Stress weiterhin durch Essen zu kompensieren.


    Wenn die Aufgabe lautet: ich muss lernen anders mit Stress umzugehen, weiß ich nicht ob die ideale Lösung noch viel mehr Stress ist. :(


    Wenn sie jetzt schon nicht mit dem Stress klar kommt - wie soll sie das dann nach einem solchen Eingriff - die OP macht sie ja nicht zu einem Übermenschen.


    Dass sich das für jemanden mit BMI 70 und massiven Einschränkungen anders anfühlt als mit BMI 40, der topfit ist, ist klar ... und dass die Zeit drängt leider auch. :(


    Leider weiß ich auch keine schlauen anderen Rat, dennoch würde ich mir diesen Weg wirklich gut überlegen. Gerade wenn ich noch so jung wäre.


    Man würde einer Magersüchtigen ja auch nicht als endgültige "Lösung" ihres Problems anbieten eine Magensonde auf Lebenszeit legen zu lassen, auf die Gefahr hin, dass sie sich das Ding rausreisst und sich schwer verletzt. Und auch da kann die Krankheit zu schweren Gesundheitsschäden und zum Tod führen.


    Und ähnlich krass und einschränkend kommt mir eine Magen-OP vor.


    Ich würde mir so wünschen, dass die Ärzte in solchen Fällen mal von dem "mangelnde Disziplin" Irrsinn runterkommen. Einer Magersüchtigen würde man so etwas auch nicht vorwerfen. Es gibt doch offensichtlich massive Gründe warum JN89 zu viel isst. Ihr den Weg dahin abzuschneiden wäre ja als ob man einem Alkoholiker so operiert, dass er sich beim Trinken von Alkohol direkt selbst vergiftet. Das finde ich einfach nur noch menschenverachtend.


    (Kein Angriff an Dich Valentina - wir sind ja glaube eh gleicher Meinung.)http://www.deutschlands-dicke-…com/pin/create/extension/


  • (Kein Angriff an Dich Valentina - wir sind ja glaube eh gleicher Meinung.)


    Habe ich gar nicht so aufgefasst. Da ich keine Essstörung habe, bin ich gar nicht auf diese Ideen gekommen. Aber es klingt sehr plausibel.


    Ich wollte nur betonen, dass echte Einschränkungen einem das Gewicht nochmal anders vor Augen führen, als wenn man "nur" weiß, dass man zu schwer ist.

  • Steht das mit der Arthrose zweifelsfrei fest? Mit welchen bildgebenden Verfahren wurde dies diagnostiziert und untermauert?
    Hattest Du auch früher schon kurzzeitige Anflüge von Gelenkschmerzen, die dann aber ganz von allein wieder weggingen? Falls ja, exakt zu welchen Begebenheiten und/oder Jahreszeiten/Monaten? Was heißt genau heißt z.b. "seit Wochen"?


    Nein, ich habe kein MRT gemacht, falls du darauf aufmerksam machen willst, aber die Röntgenaufnahmen sind sehr eindeutig. Man sieht wie der Gelenkspalt (beginnende einseitige Arthrose) auf der einen Seite meiner Knie schmaler ist, als auf der anderen und das kommt sicherlich durch meine jahrelangen Fehlhaltungen (Hatte schon immer X-Beine).


    Schmerzen hatte ich immer genau nach meinem Zumbakurs, den wir viel im Kniestand verbracht hatte und nach Brustschwimmen mit Froschschlag. Das drückt meine Kniescheibe schön nach außen (Chondropathia patallae). Genauso wie nach dem Fahrradfahren. Es spricht viel für Fehlbelastungen und Muskelprobleme. Seitdem ich die Oberschenkelmuskulatur trainiere ist es schon besser. Ich will auch gar nicht diesen Thread okkupieren. Ich wollte nur darauf Aufmerksam machen, dass eine Einschränkung auch das selbstbewusste dicke Leben sehr schwer machen kann.

  • Ja ok. Nur manchmal wird die "Diagnose" Arthrose einfach ohne jede Kontrolluntersuchung (außer vielleicht wiegen und Berechnung des BMI :rolleyes: ) gestellt.


    Wobei X-Beine letztendlich auch bei Normalgewicht zu Problemen führen. Daß Übergewicht die fehlgeleiteten Kräfte aber erhöht, ist klar.


    Die Fragen zielten darauf ab, ob eine Arthritis daran beteiligt ist, die durchaus auch durch Kreuzallergien (Weihnachtliche Gewürznaschereien, beginnender Pollenflug) getriggert werden kann.

  • Ja ok. Nur manchmal wird die "Diagnose" Arthrose einfach ohne jede Kontrolluntersuchung (außer vielleicht wiegen und Berechnung des BMI :rolleyes: ) gestellt.


    Wobei X-Beine letztendlich auch bei Normalgewicht zu Problemen führen. Daß Übergewicht die fehlgeleiteten Kräfte aber erhöht, ist klar.


    Die Fragen zielten darauf ab, ob eine Arthritis daran beteiligt ist, die durchaus auch durch Kreuzallergien (Weihnachtliche Gewürznaschereien, beginnender Pollenflug) getriggert werden kann.


    Pollenflug löst bei mir schon ein allgemeines Unwohlsein aus, neben einer laufenden Nase. Aber die Knie haben mir nie davon weh getan. Das hab ich leider selber zu verantworten.


  • Warum mich das Thema auch umtreibt ist sicher die Tatsache, dass ich als junge Frau auf ein ärztlich betreutes Abnahmeprogramm reinfiel, dass mir letztendlich den Weg ins massive Übergewicht geebnet hat und mir noch heute (Jahre danach) einen überempfindlichen Darm beschert. Eine der Teilnehmerinnen hatte damals einen Herzinfarkt der durch dieses rigide 800 kcal Programm ausgelöst wurde und alle Teilnehmer haben ausnahmslos massiv wieder zugenommen. Das war für mich alles ein heilsamer Schock und ein Zeichen, dass man den eigenen Körper nicht nach gutdünken formen kann ohne dass Konsequenzen für einen daraus entstehen.


    Ich habe vor 25 Jahren im Krankenhaus 6 Monate lang von 600 kcal gelebt und dadurch 80 kg abgenommen. Mir ging es noch nie im Leben so gut wie damals. Inzwischen bin ich 74 Jahre alt und habe einen Teil davon wieder zugenommen, weil ich seither immer alles gegessen habe, was mir schmeckte. Ich wiege aber immer noch fast 50 kg weniger, als davor.

  • Ich habe vor 25 Jahren im Krankenhaus 6 Monate lang von 600 kcal gelebt und dadurch 80 kg abgenommen. Mir ging es noch nie im Leben so gut wie damals. Inzwischen bin ich 74 Jahre alt und habe einen Teil davon wieder zugenommen, weil ich seither immer alles gegessen habe, was mir schmeckte. Ich wiege aber immer noch fast 50 kg weniger, als davor.


    Ja, das ist doch prima wenn es für Dich so ausgegangen ist. :)


    Dass das nicht die Regel ist, bei solchen Extremdiäten, weißt Du sicher auch. :) Das belegen nicht nur diverse Studien, das gibt ja inzwischen sogar jeder Feld-Wald- und Wiesenarzt zu.


    Dass Du Deine Zeit in einem Krankenhaus, als die beste Zeit Deines Lebens bezeichnest finde ich zwar etwas erschreckend, aber ich freue mich auf jeden Fall für Dich - keine Frage.

  • Ich habe vor 25 Jahren im Krankenhaus 6 Monate lang von 600 kcal gelebt und dadurch 80 kg abgenommen. Mir ging es noch nie im Leben so gut wie damals. Inzwischen bin ich 74 Jahre alt und habe einen Teil davon wieder zugenommen, weil ich seither immer alles gegessen habe, was mir schmeckte. Ich wiege aber immer noch fast 50 kg weniger, als davor.



    Sieh es doch mal von dieser Seite:
    Angenommen es wäre Dir nicht gut gegangen. Vielleicht hätte es auch schon im KH Komplikationen geben können. Wußtest Du das vorher, DASS es so kommt? Wahrscheinlich nein. Gewünscht und gehofft vielleicht, aber wissen... mit Sicherheit nicht.
    Tatsache ist, daß wenn es anders gekommen wäre, Du jederzeit die Reißleine hättest ziehen können. Einfach am nächsten Tag gehaltvollere Nahrung, um sich abzeichnende Herz- , Leber-, oder Gallenbeschwerden nicht akut werden zu lassen.
    Auch sind Deine Organe nicht vorsätzlich zurechtgeschnippelt worden. Das, was Du zu essen bekommen hast, so wenig es auch war, wurde von - in ihren Funktion unbehinderten - Organen verarbeitet.


    Diese Optionen haben Radikal-Operierte aber nicht!


    Es ist also überhaupt kein Vergleich zwischen beiden Verfahren möglich.
    Nicht einmal dann, wenn Deine persönlichen Voraussetzungen und medizinischen Einschränkungen (von denen Du nichts geschrieben hast) identisch zu denen Operationswilliger sein sollten.


    Zudem wäre es intersannt zu wissen, ob Du damals Stationsgenossen hattest und ob es bei denen auch so positiv verlaufen ist.


  • Nicht einmal dann, wenn Deine persönlichen Voraussetzungen und medizinischen Einschränkungen (von denen Du nichts geschrieben hast) identisch zu denen Operationswilliger sein sollten.


    Zudem wäre es intersannt zu wissen, ob Du damals Stationsgenossen hattest und ob es bei denen auch so positiv verlaufen ist.


    Meine Einschränkungen waren:
    Gewicht von 194 kg bei 176 cm Größe
    Nur mit größter Mühe mich eine Treppe hochschleppen
    Beim Einkaufen jeweils nur eine halbe Runde im Laden zu schaffen
    Während der Arbeit im Büro schlief ich immer wieder ein, wodurch mein Arbeitsplatz sehr gefährdet war.


    Nach meiner Entlassung konnte ich lange Spaziergänge machen und war so beweglich, dass ich mit meinen Zehen die Nase und den Mund berühren konnte.


    Ich war übrigens der einzige Dicke in diesem Krankenhaus. Damals -1990- wurden wahrscheinlich noch keine Operationen am gesunden Magen durchgeführt.


    Meine Zimmernachbarn wollten mir manchmal etwas von ihrem Essen abgeben, weil ich ihnen wegen meiner winzigen Portionen leidtat. Ich habe aber nichts angenommen, da nach kurzer Zeit mein Magen so geschrumpft war, dass ich keinen Hunger mehr hatte.


    Liebe Grüße Georg


  • Dass das nicht die Regel ist, bei solchen Extremdiäten, weißt Du sicher auch. :) Das belegen nicht nur diverse Studien, das gibt ja inzwischen sogar jeder Feld-Wald- und Wiesenarzt zu.


    Dass Du Deine Zeit in einem Krankenhaus, als die beste Zeit Deines Lebens bezeichnest finde ich zwar etwas erschreckend, aber ich freue mich auf jeden Fall für Dich - keine Frage.


    Ich habe diese Diät freiwillig gemacht. Der Chefarzt hatte mir bei der Aufnahme angeboten, dass ich jederzeit mehr zu essen verlangen könnte, wenn ich mit den Portionen nicht reichen sollte. Ich hatte aber nie Hunger.


    Die Zeit im Krankenhaus war für mich wie ein Urlaub. Ich mußte nicht arbeiten, bekam gutes Geld und brauchte kaum etwas kaufen. Außerdem hatte ich eine kleine Tagegeld-Versicherung, da bekam ich pro Tag 10 DM, was für Getränke und für Geschenke an das Personal ausreichte.


    Ich konnte den ganzen Tag im Park rumrennen, im Zimmer war ich die meiste Zeit nur zum Essen. Zur Visite mußte ich auch nur am Mittwoch erscheinen, wenn der Chefarzt kam.


    Nach dem dritten Monat durfte ich jede Woche einmal nach Hause fahren, um meine Wäsche zu waschen und zu trocknen und konnte auch Besuche bei Verwandten machen. Wenn ich am Abend zurück kam, stand mein Essen bereit. So gut ging es mir sonst nie. :)

  • Ich habe diese Diät freiwillig gemacht. Der Chefarzt hatte mir bei der Aufnahme angeboten, dass ich jederzeit mehr zu essen verlangen könnte, wenn ich mit den Portionen nicht reichen sollte. Ich hatte aber nie Hunger.


    Ganz ehrlich, das ist eine völlig normale Reaktion eines gesunden Körpers, der endlich seine Chance sieht sich von belastenden Dingen zu befreien.
    So schnell schrumpft ein Magen nämlich nun auch nicht. Man muß nur die erste wirkliche Hungerphase überstehen und wenn der Körper dies als Gelegenheit willkommen heißt, auf die er schon lange gewartet hat, dann legt er so richtig los.


    Schreibe ich seit Jahren seitenlang drüber, wenn es um Unverträglichkeiten geht. Das ist aber genausogut bei anderen Ursachen möglich (tatsächliches Überfressen aus "Langeweile" aber ohne echte Zwangsstörung/Eßstörung oder ähnliches)


    Voraussetzung ist, daß der Körper grundsätzlich gesund ist, um mit einer ebensolchen "Reinigungs und Befreiungs"-Aktion zu reagieren.
    Was bei Dir ja offensichtlich der Fall gewesen zu sein scheint, denn andere Einschränkungen als die "Beengung" durch das Gewicht gibt's Du nicht an.
    Was natürlich auch wiederum das Mantra ad absurdum führt, daß Übergewicht innnerhalb kürzester Zeit ganz automatisch zu Folgeerkrankungen führen täte blabla. Weswegen man übrigens die BMI- und Altersgrenze für OP heutzutage immer weiter runtersetzt.
    Denk da mal drüber nach wie pervers das anhand Deiner eigenen Erfahrung ist. Die paßt nämlich überhaupt gar nicht in das Konzept, was einem heute an Weisheiten und angeblichen Forschungsergebnissen um die Ohren gehauen wird.


    Im Grunde hast Du zu Dir selbst und Deinen Bedürfnissen zurückgefunden.
    Es ist wirklich gut, daß der Arzt Dir diese Reißleine angeboten hat, anstatt Dich auch noch unter Erfolgsdruck zu setzen.
    Wer weiß wie es sonst ausgegangen wäre.

  • PS:
    Wenn Du willst (und des Englischen ausreichend mächtig bist), dann versuch mal an das Buch "Hunger" zu kommen.
    Findest Du eine kurze Beschreibung in der Bücherkiste http://www.deutschlands-dicke-….de/buecher_4a.php#hunger


    Dort wird genauso ein Fall beschrieben, daß sich ein stark Übergewichtiger in eine Klinik eingecheckt hat und anscheinend völlig ohne Probleme monatelang gefastet hat.


    Es sind dort aber auch die erschreckenden psychischen Folgen von erzwungenem Hunger (explizit das Experiment der Amis gegen Ende des Weltkriegs). Man wollte den völlig ausgehungerten Kriegsflüchtlingen helfen und wußte aber nicht wie und hat sich (gesunde männliche) Freiwillige und Kriegsverweigerer (da sonst Zuchthaus) angelacht, die ein paar Monate ausgehungert und dann wieder hochgepäppelt wurden.
    Mit erstaunlichen Resultaten. Die Leute haben angefangen sich in ihrer Freizeit zwanghaft mit dem Thema Essen zu beschäftigen. Die einen sammelten Rezepte für alle möglichen Dinge, die sie nicht mehr zu essen bekamen und andere trieben es sogar soweit, Börsenkurse von z.B. Agrarprodukten zu verfolgen.
    Dort wurde 2000 (zweitausend!!!!) Kalorien als Verhungerungsration gewählt ... und die Leute sind gradezu durchgedreht.


    Das kann man nur noch mit der wahren Schwemme an Kochshows vergleichen, die seit Jahren ohne jede Aussicht auf Absetzung durch alle Sender noch und nöcher geprügelt werden.
    Im Prinzip heißt das, daß die ganze Nation schon so meschugge und ausgehungert ist, daß sie sich solche Shows und Bücher und Küchengeräte usw pipapo reinziehen wie Pornos. Küchenpornos. Angucken, aber nicht anfassen. Wie damals das zwanghafte Rezeptesammeln.


    Wie gesagt: erschreckende Parallelen.

  • Letzten Endes wollen die Krankenhäuser mit ihren Magen-OPs doch nur unser Bestes: Geld.


    Wenn denn solche OPs wirklich das beste wäre was man zum Kampf gegen Adipositas hat, wieso wird das nicht schon längst überall und bei allen angeboten? Wieso muss man sich durch die Krankenkassen, medizinischen Diensten, Psychologen wahrlich kämpfen, um die Übernahme der (meisten) Kosten durch die Krankenkasse zu erhalten?


    Hier ist es (zum größten Teil) Ausbeutung von verzweifelten adipösen Menschen.

  • Nicht ohne Grund sind z.B. Depressionen eigentlich ein Aussschlusskriterium für eine solche Operation, da der Nahrungsmangel im Gehirn zu massiven Ausfällen sorgen kann und so z.B. auch Depressionen auslösen kann und z.T. sogar zum Suizid führt! Nach meinen Informationen ist die Suizidrate unter Operierten etwa 8x so hoch wie bei unoperierten Dicken. Auch die Unfallquote nimmt nach so einer Operation zu, da durch den gestörten Stoffwechsel das Konzentrationsvermögen beeinträchtigt wird.

    Wer Knuddel austeilt oder vermehrt, oder ausgeteilte oder vermehrte Knuddel in Verkehr bringt, wird mit Gegenknuddel nicht unter zwei Knuddeleinheiten belohnt ...


    Ich bin nicht dick, ich bin flauschig!

  • und lt. meiner ernährungsthera bringt das ganze nichts, wer nicht seine ernährung wirklich umstellt.


    sie hat genug leute, die nach 5 jahren bei ihr aufschlagen und der anfängliche erfolg weg ist.


    mir wollte der "ac-papst" im khk sachsenhausen vor jahren einen schlauchmagen verpassen, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich erhebliche psych. probleme habe.


    nur zur info: bin zum ihm, weil ich die aussage haben wollte, dass da chirurgisch nichts zu machen ist, damit ich meine therapie weiterhin bezuschusst bekomme.


    das einzige wo ich mir eine op vorstellen könnte, dass wäre nach erheblicher abnahme so eine art straffung des magens, damit der sich nicht mehr so dehnen kann.

  • Ich persönlich würde mir keine Magen OP antun, aber jawohl jetzt kommt das befürchtete ABER! Bei uns im Freundeskreis hatte vor fünfzehn Jahren die Chr...... ein Magenband bekommen und fünfzig Kilos abgenommen! Dann musste noch mal eine OP- Magenband verschoben und Verwachsungen im Bauchbereich. Dann noch mal 20 Kilos runter. Ein Jahr später nächste OP- die überstehenden Hautlappen am Bauch, Beine, Arme in einer OP. Die OP nicht Überlebt! Multiples Organ Versagen!! Das hat mich seinerzeit echt ungenauen...


    Letztes Jahr hat sich mein Freund zur Bypass OP entschieden um sein Depressives Leben, sein Familiäres und Berufliches Leben wieder im Griff zu bekommen. Und bis jetzt nach 8 Monaten sind 70 Kilos weg, die gesamte Lebenssituation hat sich für Ihn im Moment zum guten gewendet! Er muss sich aber oft über geben bei zu hastigen und zu schnellen Schlucken und ganz viele Tabletten und Nahrungsergänzung gehören zum Alltag. Aber Er ist sehr, sehr Glücklich!


    Aber der dicke Tom würde sich diese OP nicht an tun. Ich weiss, das ich zu Dick bin und im Moment schmeckt mir auch gerade mein Eis extrem Lecker, bin Willenlos.... Später argere ich mich wieder... Gut das ich mich auf der Arbeit viel bewegen muss, sonst könnte ich mein Gewicht nicht halten...


    Ich habe immer gesagt, ich bin so wie ich bin, aber ABER habe heute in Bremen den Rettungswagen für Schwergewichte in Aktion gesehen- ein LKW mit Hebebühne vier Mann vor Ort und alle, wirklich ALLE Schaulustigen machten Fotos- da ist man dann total fertig und hofft das man Gesund bleibt...
    Obwohl, ich bin in Bremen in den letzten Jahren wegen Krebs ein paar Mal operiert wurden, da haben mich bestimmt ALLE lieb gehabt als ich in Nakose auf den OP Tisch gehoben werden musste....


    Wie bei jeder OP sollte man sich genauestens überlegen was diese Bypass Geschichte für ein Risiko ist! Aber wie bei R...... gesehen, kann es auch gut gehen, aber jetzt zahlt die Krankenkasse die Haut OP nicht. Dabei war das schon ein langer Krampf für R....... die OP überhaupt zu bekommen....



    Viele grüße aus dem Norden,


    Tom

  • Und wie schon so oft kann ich dazu nur sagen: Allen die eine solche OP gut überstanden haben ist ihr Gewinn an Lebensqualität gegönnt, aber ich denke 1 Jahr nach der OP ist der Anteil der zufriedenen Patienten noch relativ hoch.
    10 Jahre nach der der OP sieht das meist leider ganz anders aus - auf lange Sicht glaube ich nicht dass Operierte gesünder sind als Nicht-Operierte, eher im Gegenteil


    Nach 8 Monaten und 70 kg Gewichtsverlust direkt die Wiederherstellungs-OPs anzuschliessen wäre meiner Ansicht nach eh der reinste Wahnsinn :eek: - erst mal warten welches Gewicht sich auf längere Frist wirklich einpendelt und dem Körper eine Pause gönnen, bevor die nächste massive OP angegangen wird ... von daher erstaunt es mich nicht, dass die Krankenkasse die Wiederherstellung momentan nicht zahlen will.

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