Was unsere Oma noch wusste...

  • Zitat

    Wenn man das wirklich als richtiges "Einwecken" durchziehen will, braucht man zumindest einen großen hohen Topf und ein Thermometer zur Temperaturkontrolle, da man sonst nicht die Haltbarkeit erreicht, die wünschenswert ist.

    Neeee, nicht ganz. Ok, das ist jetzt nicht von Oma, aber....

    Wir machen das immer im Backofen. Die Gläser (möglichst gleich große) füllen mit den Rohstoffen. Also Obst einfach kalt rein, ggf. kleingeschnitten, Wasser (höchstens 3/4 voll!) Zucker und sonstige Gewürze etc., Kompott kann auch einfach gleich heiß eingefüllt werden. Gummiring, Deckel und Spanner drauf. Fettwanne mit Wasser füllen (ca. 2 cm) und die Gläser so hineinstellen, daß sie nicht aneinanderkommen. Einfach bei 175/180 Grad, unterste Schiene und Ober/Unterhitze drinlassen. Und dann immer mal wieder schauen. Wenn die Flüssigkeit in den Gläsern perlt, also kocht, ausstellen und noch 1/2 Stunde im Ofen lassen. Wer es eiliger hat (weil die nächste Charge wartet), kann die Gläser auch schon rausnehmen, sollte sie dann aber sicherheitshalber auf ein Handtuch stellen. Fertig. Die Spanner erst abnehmen, wenn das wieder abgekühlt ist. Und dann kurz testen, ob der Deckel wirklich hält, aber da geht selten etwas schief.

    Wenn man Gemüse einkocht, das längere Garzeiten benötigt, entweder etwas vorkochen oder hinterher bei 150 Grad noch 1 - 1 1/2 Stunden drinlassen.

  • Ok, das Thermometer braucht man nur für Marmelade/Konfitüre, da der Zuckergehalt wirklich wichtig ist (je heißer desto zuckerhaltiger), da allein der Zucker ab einer gewissen Konzentration (die man eben messen muß) als Konservierungsstoff wirkt. Außerdem gelieren die Früchte dann auch ohne zusätzliches Pektin.
    Der hohe Topf muß sein wegen der manchmal wirklich heftigen Schaumbildung.


    Das Einkochen von ganzen Früchten (z.B. Kirschen, Mirabellen, Stachelbeeren usw) kann man natürlich direkt im Glas vornehmen.


    Ich habe auch schon "Marmelade" mit Agar-Agar oder Gelatine gekocht - eigentlich nur ein angedicktes Fruchtpüree. Aber von Haltbarkeit kann man da nicht sprechen. Alle zwei Wochen habe ich 4 neue kleine Gläser abgefüllt.


    Michaela

  • Zitat von MeiersJulchen


    Sauerkrautherstellung ist heute natürlich für den Normalbürger mit Mietwohnung nicht zu machen, denn in kleinen Mengen wird das nix.
    :)


    Na, das stimmt so nicht. Mein Vater hobelte so ca. 10 kg Weißkohl in der Küche mit einem ausgeborgten Hobel. Dann mischte er in meiner alten Babyplastikwanne den Weißkohl mit Salz, stampfte ihn mit einem schweren Stein ca. 5 Minuten. Zuletzt wurden Wacholderbeeren und Lorbeerblätter hinzugefügt.


    Diese Mischung füllte er in zwei 5 - Liter Steinguttöpfe. In die Töpfe kam ein rundes Stück Holz, darauf ein schwerer Stein, der den Weißkohl zusammendrückte.


    Die Steinguttöpfe waren speziell für die Sauerkrautherstellung bestimmt und hatten oben einen doppelten Rand mit einer ca. 3 cm großen ringförmigen Vertiefung.


    Die Töpfe wurden im Mietshaus in den Keller gestellt. Nach 14 Tagen schaute er nach, ob der Kohl richtig vergoren ist oder ob er anfing zu schimmeln. Dann wurde das Holzbrett und der Stein geschwaschen und zum ersten Mal Wasser in die Vertiefung am oberen Rand der Steinguttöpfe gefüllt. Der luftdichte Abschluß unterstützt den Gärprozeß.


    Nach weiteren vier Wochen im Keller bei ca. 10 - 12 °C war das äußerst leckere Sauerkraut fertig.


    Wer keinen Keller hat kann auch den Balkon nutzen.


  • Andreas google mal nach "Onkel Heinz Wurstküche". Da wirst Du fündig.


    Pudding ohne Pulver ist leicht. Ich nehme Kakaopulver, Kartoffelstärke, Vanillezucker. Gut mischen. Milch zum kochen bringen, selbsthergestelltes Pulver rein udn immer kräftig mit dem Schneebesen rühren. Die Kochplatte sofort auf Null stellen.

  • Zitat von MeiersJulchen

    Öhm... der Unterschied zwischen 10kg und einer "kleine Menge" ist Dir aber schon klar? :D


    Wieviele Leute haben denn daran wie lange gegessen?


    Michaela

    Ähm, na ja, 10 kg sind für ein Essen tatsächlich zuviel.


    Also 4 Leute, meine Eltern und wir zwei Kinder haben da von Mitte Oktober bis April im nächsten Jahr dran gegessen.


    Bei uns gabs jedes Jahr im Herbst Vorratshaltung. Mutter weckte regalweise Obst und Gemüse/Gurken ein, Vater ließ 4 Zentner Kartoffeln vom Bauern liefern, Pilze wurden gesucht, Nüsse gesammelt und stiegenweise geeignete Apfel- und Birnensorten eingekellert.


    Gott, ich krieg Hunger .....


    P.s: von wegen 10 kg . Ich bin dick, von mir erwartet man das *grins*

  • Der einzige Trick fürs Kochen geht um Hühnersuppe von meiner Uroma.
    Meine Oma hat mir erzählt, dass ihre Elter frühr immer fette Hühner hatten. Ihre Mutter hat jeden Sonntag Hühnersuppe gekocht und mit einem Löffel das Fett abgelöffelt und in einen Glas getan, wo das dann fest wurde. Immer wenn sie dann Essen gekocht hat, hat sie einen Löffel von diesem Fett dazu getan, daraus entstannt dann ein gewisses Aroma.
    Ich selber habe es noch nicht ausprobiert, aber sobald ich ein fettes Huhn und Zeit finde werde ich das ausprobieren :3

  • Apfelmus haben wir auch schon selbst gemacht.
    Wir haben einfach die Äpfel geschält und entkernt, in einen Topf mit etwas Wasser getan und solange köcheln lassen, bis Brei draus wurde. Dann Zucker rein - allerdings eher zum Abschmecken als zum Konservieren. Das stark gezuckerte Zeug löst bei mir immer Zahnaua aus.
    Wir haben es in kleinen Boxen abgefüllt und eingefroren. Einen Teil dann einfach abkühlen lassen und frisch zu selbst gemachten Kartoffelpuffern (lecker - gar kein Vergleich zu dem gefrorenen Fertigzeugs) gegessen. Mjam!

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