Sendung auf RTL2

  • Hallo,


    hat von euch jemand vorgestern Abend RTL2 geschaut? Da kaman zwei Sendungen. In der zweiten haben vier Leute ein Medikament, dass die Aufnahme von Fett aus der Nahrung verhindern soll getestet... Ergebnis, nur eine hat wirklich davon abgenommen. Die restlichen drei haben nicht ab bzw sogar leicht zugenommen.


    An sich schon eine Demonstration der Unwirksamkeit solcher Mittelchen die jeden, auch angesichts der Kosten für das Mittel, abschrecken sollte.
    Um so unqualifizierter war der Kommentar der Moderatorin nach dem eingespielten Beitrag, dass man also doch abnehmen könne wenn man sich nur zusammenreisse und die erste Woche durchhalte. Zumal hatte das rein gar nix mit dem Beitrag zu tun.


    In der ersten Sendung hat RTL2 einen haufen dumme gefunden, die sich 8 Wochen lang freiwillig den verschiedenen Diäten ausgesetzt haben bzw. auch sportlich aktiv wurden... am Ende wurde der Erfolg bejubelt. - Nur haben die Testpersonen so wie es im Bericht rüber kam in diesen 8 Wochen nichts gearbeitet und konnten sich also ausschliesslich Ihrer Diät widmen. Was ist wenn sie wieder in Ihr normales Leben zurück kehren bzw. wieder normal Essen. Denn eine Testperson hat eindeutig gesagt, dass sie das was sie im Rahmen Ihrer Diät gegessen hat nicht mehr sehen kann.
    Das verheerende wie ich finde ist, dass hier Massnahmen die im besten Fall als eine Reduktionsdiät von betrenzter Dauer durchgehen können als dauerhafte Ernährungsumstellung angepriesen wurden.


    Wieso ich zu diesen Sendungen was schreibe? Eben weil erst vor wenigen Wochen wieder jemand für RTL2 in Dickenforen nach freiwilligen gesucht hat die sich mit Light Lebensmitteln vollstopfen lassen wollen.


    Solche Menschenexperimente scheinen bei RTL2 zur Zeit ja stark in Mode zu sein. Dabei finde ich solche Aktionen aus ethischen Gründen zutiefst verwerflich, weil Menschen allein des Profits willens ohne Rücksicht auf Langzeitfolgen ungesunden Massnahmen unterzogen werden. - Wozu das gewonnene Material dann verwendet wird ist sowieso zweifelhaft... durch geschicktes schneiden des Rogmaterials laesst sich sicher eine Sendung für oder gegen solche Aktionen machen... auf das was die Sprecher zu den Bildern verlautbaren lassen haben die Opfer ja wohl keinen Einfluss.


    Gruss,
    Tedric

  • Hallo,


    ich habe den Bericht gesehenen und mich auch maßlos über den dummen Kommentar der Moderatorin geärgert.


    Noch mehr in Rage brachte mich aber kürzlich ein Bericht über den "Magenschrittmacher". Die Leute haben sich die Operation unterzogen und danach auch abgenommen. "Pass auf" sage ich zu meinen Freund "jetzt zeigen sie gleich, wie sie es geschafft haben und wetten, dass alle Sport treiben und eine Ernähungsumstellung gemacht haben!??" und siehe da: genauso wars! Die Probanten wurden im Fitnesscenter und beim Gemüseschnippeln gezeigt!
    Und voher wurde die ganze Zeit suggeriert, dass sie so wie vorher weiterleben (und -essen) können, wie vorher ohne Schrittmacher. Alles nur Geldschneiderei, denn die Kasse zahlt so eine OP nicht!


    Ich frage mich, sind die Leute wirklich so blöd?

  • Hallo Sunni,


    zu meinem Beitrag möchte ich noch ergänzen dass es ja wirklich ausreichend belegt ist, dass spätestens nach 3-5 Jahren alle Diätteilnehmer wieder beim Ausgangsgewicht angelangt sind, egal wieviele zig Kilo sie abgenommen haben. Nur jene die zwischenzeitlich weitere Diäten gemacht haben, können das Gewicht halten. Nicolai Worm führt in Diätlos Glücklich einige Untersuchungen die genau das belegen an.
    Und belegt auch dass das Schaukelgewicht derjenigen die zumindest einen Teil der Gewichtsreduktion durch immer wieder neue Diäten behalten konnten ungesünder ist als gar nicht erst abzunehmen.


    Das Geld für Reduktionsdiäten unter ärztlicher Aufsicht sollte man daher meiner Meinung nach lieber für Kampagnen zur Akzeptanz Dicker und für psychologische Hilfe für jene die von Ihrer Umwelt durch den allgemeinen Schlankheitswahn geschädigt wurden einsetzen.


    Gruss,
    Tedric

  • also da möchte ich tedric vehement zustimmen !
    da ich letztes jahr in einer "pschosomatischen Reha" wegen depressionen war - vorher hatte ich nur ein gestörtes verhältniss zum essen das nicht ausgeprägt genug für eine Ess_störung war - wurde ich wieder mal auf mein "ÜBERGEWICHT" (ich hatte direkt vor antritt dank cortisontherapie 8 kilo in knapp 4 wochen zugenommen, trotz radikaldiät!)reduziert, sprich es ging dort nur um "gewichtreduktion" mit 1200 caloriendiät und sport (konnte ich wegen meines asthmas dann eh nur 2x in den 6 wochen mitmachen). Dank dieser diät die ich aufgrund der Verhältnisse dort einhalten mußte! - habe ich mitlerweile eine eindeutige Ess-Störung (häufige Nahrungsverweigerung und häufiges erbrechen, aber nicht direkt verursacht), mehrere nahrungsmittel auf die ich allergisch reagiere (vorher warens nur roggenmehlprodukte, jetzt auch mehrere obstsorten usw.)sowie einen gestörten magendarm trakt (reizmagen, reizdarm, sehr durchfall und infektions anfällig)nur mein gewicht ist auf dem damaligen level stecken geblieben (ohne diät hab ich nach absetzen von cortison sehr langsam aber sonst immer wieder abgenommen, nur diesmal eben gar nix mehr), dafür wurden meine depressionen deutlich schlimmer - ich kam arbeitsfähig hin und wurde arbeitsunfähig entlassen!
    sowas sollte strikt verboten werden - oder wie seht ihr das?
    liebe grüße
    cailly

  • Hallo Cailly,


    also irgendwie verstehe ich nicht wie die bei einer Psychosomatische Reha just darauf kommen irgendwas an deinem Gewicht manipulieren zu müssen.


    Psychosomatisch heisst nach meinem Verständnis, dass man körperliche Probleme hat die psychisch bedingt sind. Und die deshalb nur durch eine psychische Behandlung der Ursache wirklich beseitigt werden können.


    Wo war laut Deiner Beschreibung da bitteschön der psychische Zugang?


    Also irgendwie haben die ja wohl irgendwas falsch verstanden, denn nicht an deinem Gewicht sondern an den psychischen Ursachen dafür zu arbeiten war doch wohl der Grund wieso man Dich in eine psychosomatische Klinik geschickt hat.


    Eine ganz blöde Frage... wieso hast Du denen nicht klipp und klar gesagt, wozu Du dort bist und wozu nicht?!


    Die Schwester meiner Freundin war auch für über zwei Monate in einer psychosomatischen Klinik, nachdem scheinbar keine Ursache auszumachen war wieso sie manchmal einen Kreislaufzusammenbruch erlitt. Als sie in der Klinik war war alles in Ordnung. Als sie wieder zu Hause war, war das Problem mit dem plötzlichen Zusammenklappen wieder da... und siehe da nachdem Unsummen für einen langen Klinikaufenthalt vernichtet wurden stellte sich heraus, dass sie ein Problem mit dem Herzen hat, was durch ein billiges Medikament in den Griff zu bekommen ist. --- Was ich damit sagen will, ist dass die Diagnose dass etwas Psychosomatisch ist wohl öfter mal eine Verlegenheitsdiagnose ist wenn man nichts anderes findet oder etwas übersieht.


    Gruss,
    Tedric

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