Organspende


  • Ich habe das auch erst nicht geglaubt. Warum kann der Blutspendedienst eine Aufwandsentschädigung bezahlen, aber das DRK nicht. Irgendwie ist es doch etwas eigenartig. Zumal ich mal vor Jahren direkt mal beim DRK angefragt habe. Eine Antwort hatte ich nie erhalten.


    Ich stehe sowieso mit dem Gesundheitssystem auf Kriegsfuß. Nichts gegen die ehrenamtlichen Helfer des DRK, die sind sehr wichtig. Nur einige Funktionäre sorgen da meist für einen schlechten Ruf.


    Blutspenden ist wichtig, daran soll man immer denken. Und jeder soll da spenden, wo er das beste Gefühl hat.


    Eric


    P.s.
    Interessant ist ja z.b. das hier:


    http://www.wer-weiss-was.de/theme49/article4217067.html

  • ich habe einen Organspendeausweis, auf dem ich allerdings ausdrücklich angekreuzt habe, dass ich KEINE Organe spenden möchte!
    Ich würde zu Lebzeiten meinen Verwandten alles Spenden was möglich ist, aber nach meinem Tod möchte ich nicht, dass mir Organe entnommen werden. Klar dass ich auch darauf hoffe ein Organ zu bekommen, sollte ich eines benötigen, trotzdem finde ich dass das eine nicht das andere bedingt.


    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass solch ein Egoismus meiner Meinung nach schon ausschliessen sollte, dass einem selbst geholfen wird. Diese Einstellung habe ich nun erstmal, da Du als Grund für Deine Einstellung nur reine Willkür angegeben hast.


    Warum kann man nicht einem Kind mit einer neuen Netzhaut helfen die Welt kennenzulernen? Warum nicht einem Vater die Möglichkeit geben - wie bereits hier im Thread auch geschrieben - mit einem neuen Herzen seine Familie weiter zu versorgen? Wenn Du - Dein Leben gelebt - durch einen Unfall o.ä. tot bist, dann kann ich in keiner Weise nachvollziehen, wieso man einem anderen Menschen - egal ob verwandt oder nicht - einen Funken mehr Lebensqualität verweigert.



    Meine Argumentation sich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (kurz: DKMS) aufnehmen zu lassen ist recht simpel:


    1. eine Registrierung ist kostenlos
    2. eine Registrierung ist mittlerweile per Speichel möglich
    3. die Chance seinen genetischen Zwilling zu finden ist sehr sehr gering, also kann man die einzige und vor allem die letzte Hoffnung für einen sterbenskranken Menschen sein!
    4. je mehr Mensch da ist, desto mehr Stammzellen können entnommen werden ;) (zum BMI) Das Risiko schätzen die DKMS-Ärzte im Fall der Fälle individuell ein, also lasst es erstmal auf Euch zukommen...


    Warum ich finde, dass erstmal alle Gegengründe ausgeräumt sein sollten?
    1. Man wird von der DKMS vor jeglichen Untersuchungen / Bestätigungstypisierungen immer wieder gefragt, ob man immer noch bereit ist zu spenden!
    2. Vor einer Registrierung hat man lediglich die Möglichkeit sich selbst in die Materie einzulesen, sich evtl. die Stammzellentnahme-Möglichkeiten von einem Hausarzt erklären zu lassen. Ist man potentieller Spender kommt auf einmal massig Fachpersonal auf einen zu von den Entnahmekliniken der DKMS und der DKMS selber, dass einen bei wirklich allen Fragen zur Seite steht.
    3. In erster Linie entscheidet der Spender, auf welche Art und Weise er spenden möchte. Ist dem Spender die Art und Weise egal, dann werden die Ärzte des Patienten um eine Empfehlung gebeten.
    4. Sobald auch nur die kleinste gesundheitliche Gefahr für den Spender möglich ist, verweigert die DKMS die Entnahme. Selbst wenn dadurch der Patient sterben würde, würde die DKMS kein Risiko eingehen.




    Zur grundsätzlichen Frage des Threads:
    Ja, ich habe einen Organspendeausweis in dem ich nach der Feststellung meines Todes die Entnahme aller Organe erlaube. Ja, ich bin bei der DKMS registriert. Blut spenden darf ich leider noch nicht wieder.


    Das Gefühl helfen zu können ist besser, als das Gefühl über Leben und Tot entschieden zu haben.





    Ich hoffe, ich bin jetzt niemandem all zu doll auf den Schlips getreten.

    Hör´ mal Meister, mir ist schei**egal, wer Dein Vater ist! Wenn ich hier am angeln bin, dann läuft hier niemand über´s Wasser, verstanden?


    Allen Menschen ist das denken erlaubt. Den meissten bleibt es allerdings erspart.

  • Und was ist, wenn du dich dann bei der DKMS registrieren lassen hast, jemand dein Knochenmark braucht und du dann kalte Füße bekommst, weil du dich sowieso schon unsicher gefühlt hast? Dann sitzt der andere da, weiß dass es einen Spender gibt, der aber auf einmal nicht mehr will. Das ist meiner Ansicht nach noch viel schlimmer, als sich erst gar nich registrieren zu lassen.


    Ich hab über diesen Sachverhalt mal mit meiner Blutspendetante gesprochen und die hat mir am Ende von einer Registrierung abgeraten...

  • Der Patient bekommt lediglich mitgeteilt, wie viele potentielle Kandidaten zur Bestätigungstypisierung angeschrieben werden und ggf. wie viele durch das nächste Raster gekommen sind. Wenn Du nicht mehr spenden möchtest, obwohl Du jemandem helfen könntest, dann triffst Du die Entscheidung dann auf Grund anderer Tatsachen. Es gibt einen einzigen Punkt, ab dem es kein zurück mehr geben sollte und der liegt bei der Vorsorgeuntersuchung vor einer Spende. In der Vorsorgeuntersuchung wird der potentielle Spender untersucht, um sicherzustellen, dass keine oder nur eine sehr berechenbare gesundheitliche Gefahr für ihn besteht. In dem Gespräch mit einer Ärztin (nicht von der DKMS, nicht von der Klinik des Patienten!) kann man sich auch für eine Art der Spende entscheiden. Am Ende dieses Tages, nach allen Gesprächen, bekommt man ein mehrseitiges Schreiben, welches man sich aufmerksam durchlesen sollte. In den Informationsunterlagen steht, dass ab dem Zeitpunkt Deiner Zusage am Ende der Untersuchung der Patient auf die Stammzellenübertragung vorbereitet wird. Im Klartext bedeutet das, dass sein komplettes Immunsystem heruntergefahren und zerstört wird, damit Deine Stammzellen sich ohne bekämpft zu werden in seinem Körper vermehren können. Würdest Du nach Deiner Unterschrift aus Angst abspringen, dann würde der Patient unweigerlich innerhalb sehr kurzer Zeit sterben. Davor hat er die gleichen Überlebenschancen wie ohne eine Spende.
    Wenn Du Dich jetzt registrieren lässt, dann kann es sein, dass Du direkt angeschrieben wirst, in zehn Jahren oder vielleicht auch nie. Ich habe mich vor nichteinmal 4 Jahren registrieren lassen und mittlerweile kann man sich per Speichel typisieren lassen. Du siehst also, dass die Zeit auch Fortschritt mit sich bringt, der vieles vereinfacht. Wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht spenden darf, dann ist das völlig ok. Ansonsten lass´ doch einfach das Leben auf Dich zukommen ;)


    Lass Dich typisieren und wünsche Dir, dass Dein genetischer Zwilling - sofern vorhanden - glücklich und gesund bis an sein Lebensende lebt.


    lg, commutatio


    P.S.: Wenn Du mir sagst, dass Du Angst vor der Entnahme hast, dann muss ich das akzeptieren und möchte Dir auch keinen Vorwurf machen! War gestern nur ein wenig aufgebracht, als ich den Beitrag von getmohr gelesen hatte, der - zumindest scheint es mir so - aus reiner Willkür gegen Organspende ist...

    Hör´ mal Meister, mir ist schei**egal, wer Dein Vater ist! Wenn ich hier am angeln bin, dann läuft hier niemand über´s Wasser, verstanden?


    Allen Menschen ist das denken erlaubt. Den meissten bleibt es allerdings erspart.

  • Mein Mann und ich haben schon seit Jahren einen Spenderausweis.
    Mir ist das egal wenn ich tot bin was mit meinen Organen passiert,
    wenn man damit dann noch jemanden helfen kann ist das doch gut.


    Ob meine Organe dann noch brauchbar sind weiß ich natürlich nicht.


    Lg Ela

    LG Ela
    Zum Glück gehört, dass man irgendwann beschließt, zufrieden zu sein.
    Ich bin nicht auf der Welt um zu sein, wie andere mich gerne möchten!

  • Ich warne allerdings vor Mitleidsheischerei bzw. versteckte "Behinderten"-Feindlichkeit.


    DAS


    Warum kann man nicht einem Kind mit einer neuen Netzhaut helfen die Welt kennenzulernen?


    gehört IMHO dazu.


    WARUM zum Fuchs kann ein blindes Kind nicht "die Welt kennen lernen"? Weil Sehende die Norm bilden, weil Blinde arme kleine Mitleidsopfer sind, oder warum?


    Ich gönne jedem Kind eine neue Netzhaut, klar - aber macht nicht den Fehler, sogenannte "Behinderte" grundsätzlich für bedauernswerte Mangelwesen zu halten, die unbedingt an die Norm "angepasst" gehören.


    Der Vater, der die Famlie "versorgen" kann mit neuem Herzen - klar gönn ich dem das neue Organ! ABER: MUSS ein Mann seine Familie "versorgen" können? Kann das nicht die Mutter?


    Obacht bei den Begründungen. Ansonsten lauert sehr bald die "Behinderten"-verachtende Patriarchatsfalle.


    KK, selbst Organspenderin


  • irgendwer kommt immer mit der Tour wieder...


    Ich warne vor Leuten, die immer Menschen in Schutz nehmen, denen von anderen Menschen geholfen werden möchte! Entschuldige bitte, aber das ist absoluter Schwachsinn. Es geht um keine "Behinderten"-verachtende Patriarchatsfalle. Die von mir genannten Punkte waren lediglich Beispiele. Gib den Menschen die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob sie die neue Netzhaut möchten, ob sie das neue Herz möchten etc., denn schon die Möglichkeit sich für etwas entscheiden zu können ist Freiheit, ist Lebensqualität.


    Oft hilft es nicht immer direkt am Anfang an das schlechte im Menschen zu denken. Ich für meinen Teil habe den Organspendeausweis nicht, damit ich Behinderte an die Norm anpassen kann, sondern weil ich die Organe nach meinem Tod nicht mehr benötige und vielleicht trotzdem irgendjemandem - und dabei ist mir wirklich sch**egal wer sie bekommt - die Entscheidung für oder gegen ein anderes Leben ermöglichen kann.

    Hör´ mal Meister, mir ist schei**egal, wer Dein Vater ist! Wenn ich hier am angeln bin, dann läuft hier niemand über´s Wasser, verstanden?


    Allen Menschen ist das denken erlaubt. Den meissten bleibt es allerdings erspart.


  • Der Vater, der die Famlie "versorgen" kann mit neuem Herzen - klar gönn ich dem das neue Organ! ABER: MUSS ein Mann seine Familie "versorgen" können? Kann das nicht die Mutter?



    In der Regel geht es ums pure Überleben und nicht um die Frage, ob jemand seine Familie versorgen kann. Das hat dann doch eine etwas andere Dimension.

    Außerdem weißt du sowieso nicht, wer deine Organe bekommt und ob derjenige deines Herzens oder deiner Nieren "würdig" ist. Die Angehörigen können es nach einiger Zeit wohl erfahren, wenn beide Seiten es wollen (soviel ich weiß), aber dann ist der Drops eh gelutscht. "Du hängst nur auf dem Sofa rum, gib sofort das Herz meiner Frau wieder her", oder wie?

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Zitat

    Der Vater, der die Famlie "versorgen" kann mit neuem Herzen - klar gönn ich dem das neue Organ! ABER: MUSS ein Mann seine Familie "versorgen" können? Kann das nicht die Mutter?



    Klar kann sie das. Oder der Staat springt notfalls ein. Verhungern werden die lieben Kleinen sicher nicht so schnell. Und deswegen kann man den Vater dann getrost sterben lassen, oder zu ewiger Zwangsruhe verdonnern?

    Ich frage mich, was beim Verfassen Deines Beitrages in Dich gefahren ist. Es geht doch bei Organspende nicht darum, die Anzahl von "Behinderten" zu reduzieren, zum Wohle der Gesellschaft. Oder ein Weltbild zu korrigieren. Es geht vorrangig und in den meisten Fällen darum, Menschen längerfristiges Überleben zu ermöglichen, und dann hier und da auch mal die Lebensqualität zu erhöhen. Es gibt Dringlichkeitslisten, da stehen Lebensgefährdete oben.

    Aber wenn dabei auch mal eine Netzhaut abfällt, die dem Empfänger "nur" das Leben angenehmer macht, was ist daran auszusetzen? Natürlich sind auch sehbehinderte Kinder lebensfähig und haben ihren Spaß, das bestreitet damit ja niemand. Aber Nachteile haben sie auch, oder? So sorglos wie sehende Kinder (und mit sehenden Kindern) auf dem Spielplatz herumtollen ist nunmal schwierig, und für die spätere Berufswahl fällt auch einiges weg. Und wenn man so etwas beseitigen oder reduzieren kann, ist das doch toll. Warum möchtest du denen das versagen? Und von diesen Beispielen gibt es noch etliche andere.

    Wer eine "Wir Behinderten haben das nicht nötig!"-Einstellung hat, soll sich einfach nicht auf die Warteliste setzen lassen. Es ist ja auch niemand verpflichtet, sich die Organe anderer aufdrängen zu lassen. Das mag jeder für sich und sein Leben selbst entscheiden. Aber auch nur für sich, und nicht für andere.

  • Wenn ich hier manche Dinge lese, dann "zieht es mir die Kotze hoch".


    Der Vater kann sterben, weil die Mutter die Kinder auch versorgen kann? Was ist das denn für ein Mist?


  • "versteckte Behindertenfeindlichkeit" - herrlich, gerade im obigen Kontext ärgert mich, wie schnell political correctness bis zum Exzess getrieben werden kann.


    Natürlich hat commutatio mit dem blinden Kind, das die Welt entdecken will, 'ne ziemlich heftige, rhetorische Keule geschwungen. Aber daraus die Geschichte zu spinnen, wie ein Organsspender auszog, durch Heilung der Behinderten die Gesellschaft von ihrem Makel zu befreien - das ist echt harter Tobak.


    Oder dann noch diese entzückende Geschichte von der alleinerziehenden Mutter, die ihre Kinder nach dem Tode ihres Mannes versorgt - commutatio war hier schon sehr klischeehaft, aber muss man das unbedingt noch toppen.



    Hier geht es um Organspenden - ich kann Leute verstehen, denen die Vorstellung, nach ihrem Tod (ich formuliere es jetzt mal absichtlich etwas provokativ) ausgeschlachtet zu werden wie ein ausgedientes Auto.


    Genauso gibt es aber die moralische Seite, auf die commutatio hinweisen wollte, nämlich die Frage:
    Darf ich Kranken meine Organe, die ich nach meinem Tod nicht mehr brauche, wirklich verwehren, obwohl ein großes Stück Lebensqualität oder sogar ihr Leben davon abhängen könnte?


    Ich habe diese Frage für mich mit "Nein" beantwortet - da macht es für mich keinen Unterschied, ob ein Kind meine Netzhaut, ein Familienvater mein Herz oder sonstwer sonstwas von mir erhält.


  • Hier geht es um Organspenden - ich kann Leute verstehen, denen die Vorstellung, nach ihrem Tod (ich formuliere es jetzt mal absichtlich etwas provokativ) ausgeschlachtet zu werden wie ein ausgedientes Auto.


    Meine Antwort: Lasst sie mich "ausschlachten" nach meinem Tod... Sag es provokativ ;)


    Ich habe bewusst die Klischees benutzt, die eigentlich jedes Herz zum erweichen bringen sollten. Warum kann Misereor die meißten Spenden sammeln, wenn zu Weihnachten Karten verschickt werden, auf denen kleine dürre Kinder mit dicken Bäuchen zu sehen sind? Ganz einfach: Ein Bild von einem gesunden, gut ernährten Kind löst im Gehirn nichts aus. Du siehst ja selbst, wie das Thema an den beiden Beispielen aufgezogen wird, also hat das doch funktioniert...


    Ob da mein Körper nun verottet oder ein, zwei Organe - die nun wirklich keinen Menschen ausmachen - irgendwo weiter "funktionieren", kann doch nur egal sein...


    Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang. So hab ich das zumindest mal gehört...

    Hör´ mal Meister, mir ist schei**egal, wer Dein Vater ist! Wenn ich hier am angeln bin, dann läuft hier niemand über´s Wasser, verstanden?


    Allen Menschen ist das denken erlaubt. Den meissten bleibt es allerdings erspart.

  • Hier geht es um Organspenden - ich kann Leute verstehen, denen die Vorstellung, nach ihrem Tod (ich formuliere es jetzt mal absichtlich etwas provokativ) ausgeschlachtet zu werden wie ein ausgedientes Auto




    Sofern man sich nicht verbrennen läßt, übernimmt die Natur das "Ausschlachten" ganz automatisch ... mit meinem toten Körper kann ICH sowieso nichts mehr anfangen und wenn ich die Wahl habe, ob ihn jetzt die Käfer kriegen, er in einer Urne landet oder jemand seine Lebensqualität und/oder seine Lebensspanne mit meinen Organen u.U. eminent steigern kann, dann wähle ich zumindest lieber die Organspende und tu noch etwas "gutes" bevor ich ganz "abtrete".

  • Ich möchte nicht spenden; dafür traue ich Ärzten einfach viel zu wenig über den Weg. Zu Lebzeiten würde ich meinen Verwandten alles spenden, was nötig ist, aber nach meinem Tod lieber nicht mehr. Ich habe einfach viel zu viel Angst, dass ich doch nicht richtig tot bin und alles mitbekomme, da bei einem hirntoten Patienten ja keine Narkose gesetzt wird. Eine Narkose würde ja auch nichts bringen, wenn man wirklich tot ist, da die Wirkstoffe normalerweise im (toten) Gehirn wirken. Und ich habe auch Angst, dass meine Verwandten an meinem Sterbebett sitzen und dann ein Arzt kommt und mich einfach wegbringt. Wenn jemand das mit jemandem machen würde, der mir nahestand, würde ich echt durchdrehen. Mir ist es wichtiger, dass meine Angehörigen nicht so überrumpelt werden, wie eben beschrieben. Ich könnte mir aber vorstellen, mir doch einen Ausweis zuzulegen; einfach um ihnen die Entscheidung zu ersparen.

    Sweetheart

    P.S.: Kann man sich für eine Knochenmarkspende (bzw. Stammzellenspende) eigentlich auch sedieren lassen? Ich meine nicht Punktion des Beckenkamms, sondern Entnahme über das Blut?

  • Zitat

    Und ich habe auch Angst, dass meine Verwandten an meinem Sterbebett sitzen und dann ein Arzt kommt und mich einfach wegbringt. Wenn jemand das mit jemandem machen würde, der mir nahestand, würde ich echt durchdrehen. Mir ist es wichtiger, dass meine Angehörigen nicht so überrumpelt werden, wie eben beschrieben. Ich könnte mir aber vorstellen, mir doch einen Ausweis zuzulegen; einfach um ihnen die Entscheidung zu ersparen.



    Einfach wegbringen sicher nicht. Aber auch sonst unterliegt man der Krankenhausroutine. Wenn bei einer OP etwas schiefläuft, sitzt die Verwandtschaft ja eh nicht daneben. Und dem späteren Abschiednehmen in einem dafür vorgesehen Raum steht ja auch nach Organentnahme nichts im Wege.

    Außerdem geht mir der Wille des Verstorbenen vor. Und wenn der das so gewünscht hat, würde ich da sicher keinen Aufstand machen.

    Aber ein Ausweis mit eindeutiger Ablehnung ist sicher nicht verkehrt, wenn du das willst.

    Zitat

    P.S.: Kann man sich für eine Knochenmarkspende (bzw. Stammzellenspende) eigentlich auch sedieren lassen? Ich meine nicht Punktion des Beckenkamms, sondern Entnahme über das Blut?



    Theoretisch gibt es auch die Variante, die heißbegehrten Zellen aus dem Blut zu filtern. Allerdings ist das oft nicht so ergiebig. Falls es sich nach den diversen Tests wirklich eine Übereinstimmung ergibt, die eine Spende möglich macht, sagt im Zweifelsfalle der Arzt des Empfängers, was im jeweiligen Fall möglich und sinnvoll ist.

    Eine OP ist halt ein Eingriff mit allen Risiken, das ist klar. Und bedeuted einige Tage im Krankenhaus. Wenn Du dazu nicht bereit bist, dann laß es doch einfach ganz. Auch die Tests sind aufwendig und teuer. Und das, damit dann am Ende doch jemand ablehnt, finde ich auch überflüssig.


  • Theoretisch gibt es auch die Variante, die heißbegehrten Zellen aus dem Blut zu filtern. Allerdings ist das oft nicht so ergiebig. Falls es sich nach den diversen Tests wirklich eine Übereinstimmung ergibt, die eine Spende möglich macht, sagt im Zweifelsfalle der Arzt des Empfängers, was im jeweiligen Fall möglich und sinnvoll ist.

    Eine OP ist halt ein Eingriff mit allen Risiken, das ist klar. Und bedeuted einige Tage im Krankenhaus. Wenn Du dazu nicht bereit bist, dann laß es doch einfach ganz. Auch die Tests sind aufwendig und teuer. Und das, damit dann am Ende doch jemand ablehnt, finde ich auch überflüssig.




    Diese Art der Entnahme (Herausfiltern) meinte ich ja auch. Sedierung ist kein Test, sondern eine Art Narkose. Habe ich machen lassen, als ich die Weisheitszähne rausgekriegt habe. Wenn ich jemandem mit meiner Stammzellenspende helfen könnte, würde ich es tun, nur leuchtet mir nicht ein, wieso ich dabei wach sein muss. Bei Punktion des Beckenknochens gibt es ja eh eine Vollnarkose; ich wollte nur wissen, ob das beim Blut filtern auch geht (wenn man es selbst bezahlt). Ich denke, bei vollem Bewusstsein eine Stunde angezapft zu werden, halte ich nicht durch.

    Sweetheart


  • Theoretisch gibt es auch die Variante, die heißbegehrten Zellen aus dem Blut zu filtern. Allerdings ist das oft nicht so ergiebig. Falls es sich nach den diversen Tests wirklich eine Übereinstimmung ergibt, die eine Spende möglich macht, sagt im Zweifelsfalle der Arzt des Empfängers, was im jeweiligen Fall möglich und sinnvoll ist.

    Eine OP ist halt ein Eingriff mit allen Risiken, das ist klar. Und bedeuted einige Tage im Krankenhaus. Wenn Du dazu nicht bereit bist, dann laß es doch einfach ganz. Auch die Tests sind aufwendig und teuer. Und das, damit dann am Ende doch jemand ablehnt, finde ich auch überflüssig.


    Solltet Ihr als Spender in Frage kommen, dann sprecht einfach mit den Ärzten der DKMS. Das eine periphere Stammzellentnahme über das Blut weniger ergiebig ist, als eine Stammzellentnahme über den Beckenkamm ist meist nicht der Grund für eine OP. Der Größte Unterschied liegt darin, dass eine OP wesentlich kurzfristiger gemacht werden kann, als eine periphere Stammzellentnahme über das Blut, dafür die so gewonnenen Stammzellen nicht so haltbar sind, wie die aus der peripher Entnahme gewonnenen Stammzellen. Müssen die Stammzellen z.B. erst lange per Flieger transportiert werden oder können die Ärzte nicht genau sagen, wann der Patient für den Empfang der Spende bereits ist, dann werden die Stammzellen peripher entnommen und eingefroren/gekühlt.


    Ich bleibe aber fest bei der Einstellung, dass ein potentieller Spender sich einfach mit den Ärzten der DKMS unterhalten soll, welche Möglichkeiten bestehen. Die DKMS ist sehr persönlich, was die Betreuung angeht! Die Typisierung erfolgt mittlerweile ja eh ohne Blutentnahme per Speichelanalyse.

    Hör´ mal Meister, mir ist schei**egal, wer Dein Vater ist! Wenn ich hier am angeln bin, dann läuft hier niemand über´s Wasser, verstanden?


    Allen Menschen ist das denken erlaubt. Den meissten bleibt es allerdings erspart.

  • Hab mal eben alles überflogen und mir ist niemand aufgefallen, der zugibt, kein Organspender zu sein?!
    Passt doch auch gut hier her...
    Also ich bin noch keiner, da bin ich ehrlich!
    Habe zb Freunde auch immer nur zum Blut spenden begleitet und habe draußen gewartet, weil ich es einfach nicht sehen kann *g*

    Ich denke es ist eine gute Sache Organspender zu sein und wahrscheinlich haltet ihr mich für einen Unmenschen dass ich noch keiner bin...

    Aber ehrlich geht es weiter und ich habe eigentlich noch nie über Menschen nachgedacht... Zumindest nicht in der Form...
    Ich bemühe mich Tag für Tag um Lebewesen, bin ewig Veggie und würde jedem Tier der Welt mein Herz einfach so schenken, aber wie gesagt, mit dem Mensch wollte ich nicht viel zu tun haben...

    Jetzt werde ich Mutter und in jedem Leben ändern sich Ansichten... Ich bin immer noch gegen Versuche und typische Ärzte die den Sch... fördern... Aber wenn ich bedenke dass ein Kind da draußen meine Hilfe braucht finde ich es gut ein Spender zu sein!!! Wirklich!!!
    Aber da der großteil der Menschheit eben nicht so nett ist, habe ich Bedenken und bin einfach NOCH zu gehässig einem schlechten Menschen zu helfen, auch wenn es mich ebenso schlecht macht...

    Ich kenne mich ja leider nicht in dem Bereich aus, aber man kann ja kein Spender für Kinder sein oder? Das wäre doch noch abschäulicher als gar keiner zu sein, denn auf einmal hast du das passende etwas für jemand anderen...
    Ich weiß nicht wie ich es in einigen Jahren sehe, aber jetzt, in der jetzigen Situation, auf dieser netten Erden, will ich nicht helfen...

    Ich war einfach nur ehrlich, bitte nicht haun, ich dachte es wäre schön auch mal jemanden zu hören der eben keinen Spenderausweis mit sich trägt :eek:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!