Warum werden nur immer "manche" Dicke ausgelacht und gehänselt??

  • Ich bin nun 27 Jahre alt, trage Gr 56, mein Gewicht weiß ich nicht, ich besitze keine Waage und habe mich seit Jahren nicht mehr gewogen.....
    Ich habe in meinem Leben 3 Schulen besucht und habe nun 3 mal die Arbeitsstelle gewechselt.
    In jeder Schule kam ich mit einem komplett neuen "Publikum" zusammen. Ich kannte niemand, mich kannte niemand.....
    In der Arbeit ebenso! Ich arbeite derzeit fast nur mit Männern zusammen.....

    Ich bin seit Kindesalter dick. Ich wurde NIE gehänselt, oder nicht akzeptiert, weder in Schule noch in Job, noch sonst wo..... Im Gegenteil, besonders in meiner aktuellen Arbeitsstelle bin ich eigentlich immer der Mitarbeiter um den sich die Häufchen so bilden.... Nicht falsch verstehen, ich kanns nur nicht erklären!! Soll heißen, gehe ich in der Pause mal hinters Büro setz mich ins Gras, dauerts nicht lang und alle sind da, und wir reden über Gott und die Welt. Ich hatte noch in keiner Firma oder Schule das Problem dass ich ausgeschlossen wurde.....

    Bislang dachte ich immer, ich hab halt Glück......

    Neulich führte ich aber mal ein Gespräch mit ein paar Kollegen worum es um dieses Thema ging, weil bei uns in der Firma ein junges Mädchen arbeitet, 22 Jahre, etwa auch Gr 54, die ist aber wirklich sozusagen das emotionale Mobbingopfer der meisten!!!
    Ich finds nicht okay, ich kann mich, obwohl es mir selbst noch nie wiederfahren ist, gut hineinversetzen dass dieses permanente ausgeschlossen werden und über jemand zu lachen, einfach verdammt weh tut und habe meine Kollegen einfach mal drauf angesprochen, warum sie es denn tun, und warum bei mir nicht.......

    Daraufhin bekam ich von fast jedem die gleiche Antwort!! Sie sei selbst schuld, da sie alles auf sich münzt, was gar nicht ihr gilt, sie kann nicht über sich selbst lachen, nimmt jedem alles krumm etc..... Ich kann auch mal über mich witze machen und lachen..... (Mach ich eigentlich auch sehr gern....)!!

    Gut alles keine Gründe dass man sich über jemanden belustigt! Aber ich dachte ich poste es mal für alle die selbst das Problem haben dass sie gehänselt und gemobbt werden, vielleicht hilft es, dass man einfach mal in erster Linie an sich selbst arbeitet.....

  • Hallo Sunshine,


    ich hatte mal an einem Vortrag teilgenommen, wo es ums Mobbing ging. Dort wurde gesagt, dass es den "Mobbern" häuftig garnicht um das Aussehen geht, sondern eher, ob jemand häufig alleine ist, sensibel ist und angreifbar.


    Du scheinst ein gutes Selbstbewusstsein zu haben und deine Kollegin eher weniger. Dadurch bietest du einfach weniger Angriffsfläche für andere. Indem du auch noch selber über dich Witze machen kannst, wirkst du zusätzlich für viele Sympathisch. (Auch solche Witze zeigen, dein gutes Selbstbewusstsein)


    Deine Kollegin sollte auch lernen, dieses Selbstbewusstsein aufzubauen, jedoch wird sie es schwer haben, bei der aktuellen Arbeitsstelle neue Anerkennung zu finden.
    Wenn sie jedoch die Arbeitsstelle wechselt, sollte sie von vornerein Stärke zeigen.


    Ich glaube, dass du schon immer diese Stärke in dir hattest, und du aus diesem Grund auch nirgends Mobbingprobleme hattest.




    Ich selbst hatte auch nie Mobbingprobleme. Erst als ich nach dem Realschulabschluss auf ein Gymnasium wechselte und ganz Allein war, hatte ich Probleme. Diese legten sich jedoch nach ca. einem halben Jahr, weil ich es schaffte, aus dieser "Opferrolle" auszubrechen und meine Stärke den anderen zu zeigen. Dies ist jedoch sehr schwer und schafft auch nicht jeder.



    Wie du schon selber meintest, nimmt deine Kollegin vieles persönlich, wodurch sie immer weiter eine Angriffsfläche bietet.


    Hierbei geht es auch nicht unbedingt um das Gewicht, oder Aussehen, sondern eher darum, ob jemand ein Einzelgänger ist.

  • Hallo


    ich wurde in der Schule gemobbt (damals gabs das Wort in Deutschland noch gar nicht), weil ich wenig Selbstvertrauen hatte und lieber allein war. Das hat sich dann im Laufe der Jahre natürlich hochgeschaukelt, irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt.


    Inzwischen ist es egal wo ich bin, ich habe keine Probleme mehr, habe gelernt, nicht immer gleich das shclimmste anzunehmen, mich nicht mehr hinter meinem Übergweicht zu verstecken, ist ja sooo einfach immer zu denken: "mich mag ja soweiso niemand weil ich dick bin" wenn man mit dieser Einstellung durchs Leben geht wird man natürlich auch nicht gemocht, wer will schon mit so jemandem befreundet sein? Viel macht also die Ausstrahlung und die eigene Einstellung zu sich selbst aus.


    Ich kann es nur empfehlen, offener auf andere zuzugehen, auch wenn das die gefahr birgt verletzt zu werden, aber es lohnt sich.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Sunshine,

    ich hoffe, du hast deinen Kollegen aber auch ordentlich Bescheid gestoßen, was ihr Verhalten gegenüber der Kollegin angeht.
    Alles nur auf das "Opfer" zu schieben, weil es eben ein "Opfer" ist, finde ich falsch, und das kommt bei den Posts in diesem Thread bisher so rüber. Es klingt hier so, als sei man einzig und allein selbst Schuld, dass man gemobbt wird.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.

  • Ich finde es ist Selbstverständlich, dass das die Leute die einen Mobben, haupt "Schuldige" sind...


    Wenn man jedoch sich selber verändert und selbstbewusster ist, gibt man eben für diese Leute weniger Angriffsfläche und schützt sich davor. Weil diese MobbingLeute zu belehren ist meist sinnlos.

  • Ich sehe in diesem Tread das viel von Schuld die Rede ist.
    Meine Meinung dazu ist das das auch zutrifft das man zu einem Teil selber daran Schuld ist wenn man gemobbt wird. Meine Eltern sagten schon zu und Kindern, wenn die großen Geschwister uns Kleineren ärgerten, na ist doch ganz normal das sie das machen, du ärgerst dich ja auch so schön dann macht das doch richtig Spaß.
    Als Kind habe ich das nie so richtig verstanden und war meinen Eltern dann böse, aber als ich dann selber Kinder hatte konnte ich richtig sehen wie das passiert das jemand geärgert (gemobbt) wird. Unsere Große die kam schon mit einem Selbstbewusstsein auf die Welt das ich aufpassen musste das sie kein Höhenflug macht, sprich die Nase zu hoch hängen hat. Der kleinere, etwas in sich gekehrtere, da musste ich aufpassen das er nicht zum Opfer wird, jedesmal wenn man Picks sagte war er schon am weinen. Die Kleinste 11 Jahre jünger als der Junge die ging durch so eine harte Geschwister Schule da brauchte ich mir wirklich keine Sorgen machen, sie ist übrigens von meinen Kindern die Einzige die dick geworden ist.
    Ach Sunshine wie ist das eigentlich mit deiner Haltung, ist sie gerade? oder lässt du die Schultern hängen, was ich eher bei den sogenannten Mobbingopfern beobachten konnte.

  • Es werden nicht nur schuldige Dicke gemobbt. Überhaupt sträubt sich mir das Fell, wenn ich manche Beiträge hier lese, so von wegen: "das Opfer ist selbst schuld...". Geht's noch?
    Ich glaub, ihr realisiert nicht, dass Jeder, wirklich Jeder Opfer werden kann. Selbst mir passiert das, obwohl ich keine Dicke bin, die sich versteckt.

  • Meine Haltung ist schon gerade, würde ich sagen! Also ich gehe gerne auf Menschen zu und komme auch sehr gut mit Menschen klar!! Ich bin gerne unter Menschen, ungern alleine.....

    Ich sehe es nicht so dass die Opfer immer selber schuld sind, habe ich auch so nicht geschrieben!


    Mir ging es in diesem Thread eigentlich hauptsächlich darum dass "dick sein" nicht immer heißt - man wird gehänselt, verarscht, etc... Ich glaub es hat oft gar nix damit zu tun dass jemand dick ist. Er würde vielleicht auch ausgelacht werden wenn er schlank wäre. Aber dick sein bietet halt eine ANgriffsfläche und einen Grund dazu....

    Natürlich hab ich meinen Kollegen mal ins Gewissen geredet dass sie sie einfach mal in Ruhe lassen sollen. VIel aufkommen wird sie bei uns nicht haben. Sie ist so ein ernsthafter und grieskrämiger Typ Mensch, man kann sie kaum zum lachen bringen, und Humor (manchmal auch ein bißchen schwarzer....) ist bei uns halt sehr groß geschrieben!

  • Daraufhin bekam ich von fast jedem die gleiche Antwort!! Sie sei selbst schuld, da sie alles auf sich münzt, was gar nicht ihr gilt, sie kann nicht über sich selbst lachen, nimmt jedem alles krumm etc.....

    Sie ist so ein ernsthafter und grieskrämiger Typ Mensch, man kann sie kaum zum lachen bringen

    Ganz ehrlich? Ich wäre auch griesgrämig und ernsthaft, ich würde auch dazu neigen, Dinge auf mich zu beziehen und krumm zu nehmen, wenn ich in der Situation wäre, dass ich im Kollegenkreis ausgeschlossen werde und man sich auf meine Kosten amüsiert. Das Mädel wird nicht gemobbt, weil sie so ernst und mmisstrauisch ist, sondern die ist so ernst und misstrauisch, weil sie gemobbt wird, wahrscheinlich nicht zum ersten Mal in ihrem Leben.

    Zitat

    Aber ich dachte ich poste es mal für alle die selbst das Problem haben dass sie gehänselt und gemobbt werden, vielleicht hilft es, dass man einfach mal in erster Linie an sich selbst arbeitet.....

    Und deswegen finde ich auch nicht, dass es an diesem Mädel ist, "einfach mal in erster Linie an sich selbst zu arbeiten". Ich finde, es ist an Euch, mit ihr halbwegs anständig umzugehen. Sie zumindest in Frieden zu lassen, besser noch: Auf sie zuzugehen und sie zu integrieren.

    Es ist nämlich leicht, ein sonniges Gemüt zu entwickeln und gern mit Menschen zu tun zu haben und kommunikativ und offen und humorvoll und selbstbewusst zu sein, wenn man im Leben noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. Wenn man positiv bestätigt wurde, geachtet und respektiert und gern gehabt.

    Wenn man all diese Erfahrungen nicht macht, wächst einem ein anderer Charakter. Einer wie der der Kollegin, ein misstrauischer und unzugänglicher und unkommunikativer. Gebt ihr doch einfach mal die Gelegenheit, auch ein paar gute zwischenmenschliche Erfahrungen zu machen, vielleicht blüht und taut sie dann auf. Sie hinzustellen und zu sagen: Die is doof, deswegen behandeln wir sie mit guten Gründen schlecht, deswegen muss die sich jetzt ändern und so nett und lustig sein, wie wir das haben wollen, dann tun wir ihr auch nichts!", ist da natürlich leichter. Billiger. Und unhumaner.

    Just my 2 Cents.


  • Wenn man all diese Erfahrungen nicht macht, wächst einem ein anderer Charakter.



    Dem kann ich nur Zustimmen. Wenn man das alles nicht selber durchmachen musste, hat man garnicht die Empathie für andere, die gemobbt werden.
    Aus dem Grund gibt es auch häufig Mobber, die in einer "heilen" Welt aufgewachsen sind. Sie mussten sich nie mit Problemen auseinander setzen und konnten so auch nicht lernen selber ein Selbstbewusstsein aufzubauen. Dieses nehmen sie sich dann durch das Mobbing.


    Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass ein gutes Selbstbewusstsein in solchen Situationen nicht schadet.

  • Sunshine, ist das denn richtig mobben oder nur lästern? Dazwischen gibt es meines Erachtens nach nämlich schon einen Unterschied, denn über wen man/frau lästert, den/die grenzt man/frau nicht aus und macht ihnen das Leben schwer (Termine verschweigen, keine Infos geben, nicht beachten usw.). Wo zieht ihr in Eurer Kollegialität die Grenze?

    Eigentlich wäre es Deine Aufgabe, den Männern klar zu machen, daß Du solche Sprüche nicht duldest, weder über die Kollegin, noch über Dich. Nur so kannst Du Deine Kollgen zum Umdenken bringen. Stell' doch mal in der Gruppe die Vorzüge der Kollegin raus, denn irgendetwas gibt es immer, daß ein Individuum gut kann. So etwas kannst Du ja nur machen, wenn Du wirklich in der Gruppe bist und von der Gruppe akzeptiert wird.

    Als zweites solltest Du Dich mit Deiner Kollegin "solidarisieren". Geh auf sie zu, frag' wie es ihr geht und erzähle ihr ruhig von dem Gerede der anderen. Vielleicht weiß sie einfach gar nicht, warum sie ausgegrenzt wird.

    Sonnenkuss hat übrigens recht. Mobbingopfer werden kann jede/r. Es kommt immer darauf an, welches Ziel die Gruppe der Mobber hat. So können auch beruflich gut darstehende Mitarbeiter gemobbt werden, sowei es jemanden gibt, der damit anfängt und die anderen auf seine/ihre Seite zieht. Ist mir selbst schon mal so ergangen. Da war ich mit meiner Galle lange krank, war nur ehrlich wg. Gelbsucht und so, und alle haben sich untereinander hochgeschaukelt, mir das Messer in den Rücken gesteckt, anstatt daß mal einer/eine den Schneid gehabt hätte, mich persönlich anzurufen. Selbst meine direkte Kollegin nicht, denn die hatte nämlich Angst, selber Opfer zu werden. Erst ein Anruf meines Mannes bei meinem Chef mit Schilderung der tatsächlichen Situation hat dem Ganzen Spuk ein Ende bereitet. Richtig wohl gefühlt habe ich mich erst wieder, als die Kollegin, die damit angefangen hatte, in Rente ging.

    So kann es gehen. Denke mal über meine Ansätze nach. Mobbingopfer brauchen Unterstützung und Hilfe!

  • Ich kann mich durchaus der These anschließen, dass es besser ist, wenn man einigermaßen selbstbewusst durchs Leben geht. Nicht nur, dass man seltener Opfer ist, da man nicht als schwach identifiziert wird, man kann sich auch oft besser zur Wehr setzen, bzw. es greift einen längst nicht so an, wenn es mal zu einer unangenehmen Konfrontation kommt.


    Gleichwohl sind solche Aufforderungen à la "Jetzt sei doch mal selbstbewusster" (oder auch fröhlicher/spontaner/offener/weniger ängstlich etc.) grundsätzlich fürn Arsch. Man muss darüber nur mal etwas nachdenken: Wenn jemand z.B. von Natur aus eher ängstlich, still und zurückhaltend ist, wird diese Person sicher nicht auf Zuruf ihren alten Charakter abstreifen und sagen können: "Och ja, genau. UND JETZT HÖRT MAL ZU, IHR LOOSER! WENN IHR NOCH EINMAL ... ..."


    Dazu: Wenn es sich um wirkliches Mobbing (heute wird von einigen gerne schon ein Streit am Arbeitsplatz gleich als Mobbing bezeichnet) handelt, dann ist das grundsätzlich grenzüberschreitendes Verhalten derjenigen, die mobben und niemals ein Fehlverhalten des Opfers oder gar vom Opfer "verdient". Selbst wenn jemand eine regelrechte Mimose ist, stellt das keinen Freibrief für jemand anderen oder eine Gruppe dar, ihre bisweilen sadistischen Tendenzen an dieser Person fortgesetzt ausleben zu dürfen. Andersherum kann einem in so einer Situation sogar sein Selbstbewusstsein zur Falle werden. Nämlich dann, wenn sich die Mobbenden auf Anfrage vom Chef zusammen tun und dann so etwas sagen wie: "Ja, wieso? Hier ist alles so wie immer. Sie/er ist der/diejenige, der/die damit nicht zurecht kommt und herumzickt. Wir haben doch gar nichts gegen sie/ihn ..." Wenn solche Situationen z.B. 5 gegen 1 ausgehen, wem glaubt dann wohl der Chef?


    Viele Mobbende verfügen über eine hohe emotionale Intelligenz, nutzen sie aber fürs Falsche. Nämlich dafür, den anderen möglichst präzise zu treffen. Hinzu kommt, dass dieses Verhalten häufig über lange Zeit eingeübt ist und die Täter oft sehr behände darin sind, ihre jeweiligen Bestrafungsschemata situationsbezogen anzupassen, sodass immer der andere als Hein Blöd dasteht. Es ist nicht selten so, dass Firmen, in denen so etwas passiert, schlicht blind gegenüber solchen Vorfällen sind (oder sein wollen) und man dann nur die Chance auf einen nicht immer sofort möglichen Arbeitsplatzwechsel hat, nicht jedoch darauf, dass sich das alles irgendwie wieder von allein beruhigt.

  • Ich kann House nur beipflichten. Mobbing ist für den Arbeitgeber äußerst geschäftsschädigend und sollte von jedem normal denkenden Mitarbeiter unterbunden werden. Bei uns gibt es mittlerweile sogar eine Betriebsvereinbarung dazu, nachdem sich ein Mitarbeiter aufgrund von Mobbing hier an seinem Arbeitsplatz erhängt hat und den Kollegen bzw. der Geschäftsführung einen Abschiedsbrief hinterlassen hat, indem er seine ganze Leidensgeschichte aufgezählt hat.

  • Moin Zusammen,
    ich möchte hier jetzt mal was zu dem Thema: "Opfer ist doch selbst schuld, muss sie eben selbstbewusster sein" schreiben, da mich gerade solche Sprüche zur Zeit absolut wütend machen!


    Opfer ist man niemals weil man es sich selbst ausgesucht hat, die meisten jedoch werden es immer wieder, bei manchen geht es schon im "kleinkindalter" (wo man doch wohl definitiv nicht Schuld sein kann!) los und der Weg aus der Opferrolle ist nicht nur verdammt hart - er ist etwas das man schaffen muss, wo man für etwas "Bestraft wird wofür man selbst doch gar nichts kann!" - Darüber sollten ALLE die meinen _ ach dann sei mal selbstbewusster und komm aus deiner Opferrolle raus!
    Weiß einer von EUCH überhaupt was das für ein Kampf sein kann? garantiert hat keiner von Euch das jemals machen müssen, aber von Anderen wird das mal eben so "Verlangt"?!?


    Ich kann euch ja mal meine aktuelle Situation und die Zusammenhänge dazu erklären und meine Situation ist noch relativ "harmlos" aber für mich war es trotzdem verdammt hart!
    Ich bin seit Februar letzten Jahres in einer Umschulung, die einzige aus meinem Fachbereich (ein Kollege und dazu der einzige der mich wirklich von Anfang an akzeptierte ist in nem anderen Fachbereich hatte aber mit mir gemeinsam angefangen) die zu dem Zeitpunkt anfing, es gab eine Gruppe die ein halbes Jahr vorher angefangen hatte (jep genau abgeschlossene Gruppenbildung bevor ich dazu gesetzt wurde) und es gibt seit Februar diesen Jahres eine 2 Mann Gruppe (da geht es erstaunlicherweise auch mit der akzeptanz).
    Letztes Jahr im Mai wurde ich in die bestehende Gruppe gesetzt und sollte dort "mitmachen" - das erste was kam war ablehnung!
    Zum einen war ich ja "die neue", dazu noch "frau" und überhaupt wollte man dort nicht noch jemand dazu kriegen....
    ich hatte dazu noch gerade zu dem Zeitpunkt wo ich in diese Gruppe gesetzt wurde sehr massive "persönliche Probleme" die mich massiv runtergezogen haben - und wurde dort mit weiteren Problemen und eben vor allem deutlicher massiver Ablehnung behandelt die zumindest Teilweise deutlichen Mobbingcharakter hatte!
    Die meisten der Kollegen waren zwar nur "distanziert" und eher gleichgültig aber einige und vor allem einer setzten mir immer wieder massiv zu, boykottierten meine mitarbeit in Projekten und so wurde ich insgesamt weitestgehend ausgegrenzt. Das ganze änderte sich erst ganz langsam nachdem wir bei einem auch sozial kompetenten Dozenten einen Kurs machten in dem er die Teams für Projektarbeit zusammen stellte und mich mit einem anderen "Aussenseiter" (der aber akzeptiert wurde von der Gruppe) zusammen in ein Team packte - da merkten die Anderen plötzlich das ich eben genau in diesem Team sehr viel leistete ohne mich auf zu spielen, sondern eben meinen Teamkollegen mit gemeinsamen besprechungen half das Thema besser zu verstehen, da fragten dann auch andere plötzlich bei mir "wie geht das? oder das?" - klar ich hatte da Vorkenntnisse in dem Bereich und konnte eben mehr wie die meisten anderen - aber ohne dieses Eingreifen des Dozenten wollte gar keiner mit mir arbeiten. Seit dem geht es und abgesehen von dem einen der mich von Anfang an deutlichst abgelehnt hatte komme ich mit den meisten nun relativ gut klar, wirklich dazu gehören kann ich aber nie.


    Worum es mir aber eigentlich geht - in dieser Zeit habe ich in Bezug auf die "persönlichen Probleme" mit Erinnerungen (Hauptsächlich Alpträume aber auch manchmal Flashbacks) an meine Kindheit und da speziell an Situationen in denen meine Mutter mich "umbringen wollte, weil ich ja nicht verdiente zu leben" und an situationen in denen "mein Vater mir klarmachte das ich als Mädchen eben nur dazu da bin seine Bedürfnisse zu befriedigen aber selbst nichts verdieneund nichtmals Gefühle haben dürfte" klarkommen müssen - diese "persönlichen Probleme" musste ich noch dazu allein und ohne jegliche Hilfe irgendwie aushalten und muss das auch noch immer...
    ich war nunmal dummerweise schon als "kind" das "Opfer" - bin ich also selbst Schuld das ich kein Selbstwertgefühl habe?


    Denkt mal darüber nach - und als Tip, es gibt sehr sehr viele Menschen die mit solch einer Kindheit klarkommen müssen, die meisten ohne kompetente Hilfe, einige auch ganz ohne jegliche Hilfe.


    Wäre schön wenn vielleicht mal der Ein oder Andere hier begreift wieso manche Menschen eben "nicht Selbstbewust auftreten können"


    Liebe Grüße,
    Cailly


    PS: Bitte spart euch Mitleid, denn "mit leiden" hilft Niemandem! Mitgefühl ist was anderes.... aber die wenigsten verstehen den Unterschied :rolleyes:

  • .... Im Gegenteil, besonders in meiner aktuellen Arbeitsstelle bin ich eigentlich immer der Mitarbeiter um den sich die Häufchen so bilden.....



    Schon mal darüber nachgedacht, dass Du Deiner Kollegin mit dieser "Eigenschaft" vielleicht helfen könntest? Es hilft nämlich sehr wenn im neuen Job jemand offen auf Dich zugeht und Dich in die bestehenden "Cliquen" einführt. Das öffnet Möglichkeiten, Gespräche zu beginnen, Kontakte zu knüpfen, etwas Aufzutauen und dann vielleicht auch den neuen Kollegen etwas offener entgegenzutreten. Und wenn die neue von Dir akzeptiert wird, merken vielleicht auch die lieben Kollegen, dass sie sich falsch verhalten.

    Ich bin inzwischen im Großen und Ganzen entspannt was meine Außenwirkung angeht (Trage ebenso Kleidergröße 56, manchmal mehr, je nach Schnitt, vor allem Oben rum), das habe ich mir aber über Jahre hart erarbeitet und der Weg dahin war mehr als steinig, da ich nicht wirklich der Typ "Mittelpunkt der Party" bin. Ich habe generell auch kein Problem, über mich selbst zu Lachen. Aber wenn Menschen, die ich nicht kenne meinen, sie müssten ständig blöde Witze über mein Gewicht, Aussehen, etc. reissen dann können Sie mich gerne mal von meiner unlustigen Seite kennenlernen. Das muss sich niemand gefallen lassen.

    Für Dich ist es vielleicht ok, auch weil Du die Kollegen schon länger kennst und einschätzen kannst, wie die Witze gemeint sind. Sie ist aber neu und kann das noch gar nicht wissen.

  • Ja ja, die armen Opfer sind natürlich immer völlig unschuldig/unbeteiligt. Sorry, aber wenn es so einfach wäre, dann müsste niemand Opfer sein. Ich kann das wirklich langsam nicht mehr hören, dieses Gejammer irgendwelcher unfähiger Lebensversager, die grundsätzlich die Umwelt für ihr Unvermögen verantwortlich machen, für sich einzustehen und Sorge für sich selbst zu tragen. Und zu sehen, dass sie selbst immer auch ein Teil ihres/des Problems sind. Dieses unreflektierte sich Verstecken in einer Opferrolle oder hinter irgendwelchen Neuröschen, ohne etwas ändern zu wollen und nur jammernd das Gegenüber anzuklagen, ist einfach nur armselig. Ich helfe solchen Leuten nicht, ich bin doch nicht bescheuert.


    Ansonsten kann ich mich der Threaderstellerin nur anschließen. Kopf hoch und lächeln, freundlich, offen und humorvoll sein. Wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus.


    Gruss, Fortuna

  • Kopf hoch und lächeln, freundlich, offen und humorvoll sein.


    Ich halte solche Tips für genauso wischiwaschi wie "Iß gesünder".
    Was ist lächeln? Mit einem debilen japanischen Dauergrinsen durch die Gegend latschen? Oder wortlose Kontaktaufnahme in Fällen, wo es wirklich angebracht ist?
    Was ist freundlich? Ein ständiger Strom von auch ungefragt abgesonderten aufmunternden und/oder dankenden Worten? Oder einfach nur der Verzicht darauf, unfreundlich zu sein, aber ansonsten schweigsam?
    Was ist offen?
    Was ist humorvoll?


    Hätt ich mal gerne gewußt.


    Denn ich persönlich bin ganz zufrieden, wenn man mir nicht auf die Nerven geht (der Verzicht auf inhaltsleere offene Freundlichlichkeitsbezeigungen gehört dazu!) und meine klar gesteckten Grenzen beachtet.
    Und das klappt ganz wunderbar. Liegt aber mit Sicherheit auch an den Kollegen, die selbst selbstbewußt genug sind, um dies nicht als Angriff auf eine heile heiapopeia-Welt zu betrachten, in der man "gerne mit Menschen arbeitet".

  • Moin Fortuna,
    wenn es so einfach wäre - dann müsstest DU gemobbt werden, weil dein Posting derartig überheblich, egoistisch und abwertend ist...
    nee natürlich wirst du das nicht, weil DU es ja nicht merken würdest :evil:


    Aber mal ganz im ernst Fortuna - ich möchte gern mal erleben WIE du dich verhälst wenn man dich über Jahre in einem Zustand der völligen Abhängigkeit mit "Isolation", "Nahrungsentzug", Mißhandlungen, usw. behandelt und DU kannst dich nicht dagegen wehren - leider etwas das DU niemals erleben wirst, das aber so "geringschätzig abzutun" wie du es hier gebracht hast empfinde ich als absolut "menschenverachtend".


    Und dieses "Opfer wollen ja nichts tun" - ist genauso Menschnverachtend und sorry aber was weißt DU denn davon was das eigentlich heißt? HAST DU jemals für Dinge die Dir angetan wurde die Verantwortung übernehmen und gegen sehr massive tiefgreigende Folgen ankämpfen müssen? doch wohl nicht!


    Cailly

  • @MJulchen
    Ich definiere das für mich so: Man kann sich ein wenig auf das Gegenüber einstellen, sich auch einfach mal nett unterhalten oder Witzchen reißen. Gar keine große Sache also. Natürlich zwingt man das niemandem auf, das erachte ich als selbstverständlich. Ich reagiere einfach nur allergisch auf diese Leiden Christi Attitüden mancher Zeitgenossen, die es merkwürdiger Weise auch immer sind, die sich permanent angegriffen fühlen.


    Cailly
    Ich bin missbrauchtes und misshandeltes Kind, mir brauchst Du also nichts erzählen. Man sollte sich nicht ewig darauf ausruhen. Irgendwann ist man erwachsen und kann es hinter sich lassen. Oder man ruht sich endlos darauf aus, bleibt dann aber auch das ewige Opfer. Mein Mitleid hält sich in solchen Fällen in sehr engen Grenzen.


    Grüße,
    Fortuna

  • Ja ja, die armen Opfer sind natürlich immer völlig unschuldig/unbeteiligt. Sorry, aber wenn es so einfach wäre, dann müsste niemand Opfer sein. Ich kann das wirklich langsam nicht mehr hören, dieses Gejammer irgendwelcher unfähiger Lebensversager, die grundsätzlich die Umwelt für ihr Unvermögen verantwortlich machen, für sich einzustehen und Sorge für sich selbst zu tragen. Und zu sehen, dass sie selbst immer auch ein Teil ihres/des Problems sind.


    Hallo Fortuna


    wenns nur so einfach wäre. Um aus der Opferrolle rauszukommen muß man erst mal erkennen, daß man sich da nur selbst helfen kann. Und das kann man nur, wenn man es gelernt hat bzw Hilfe erfährt.


    Wie oft lesen wir hier Erlebnisse von Opfern die schon in der eigenen Familie keinerlei Unterstützung erfahren, wo die Eltern und andere sie immer nur auf Gewicht reduzieren, wie soll so ein Mensch selbstbewußt genug werden um nicht mehr Opfer zu werden? - ich kenne gestandene Frauen, die sich selbst als "fette Sa*" bezeichnen weil ihr kaum jemand das gefühl gibt, ein mensch zu sein, dick zwar aber ein Mensch. Diese Personen ist keine asozialer Hatz4 Empfänger, stehen im Berufsleben, aber sobald sich irgendwo zwei Leute leise unterhalten glauben sie, sie lästern über sie.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

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