Magenbypass- gestern Infogespräch

  • Wenn ich Müsli esse, ist mir aufgefallen, das mir das nicht gut bekommt. Ich mich schwer und aufgebläht vorkomme. Ich habe es trotzdem gegessen, weil es für mich "gesund" bedeutet.

    Kaffee dagegen bekommt mir unheimlich gut und den trinke ich auch mit Milch.


    Das mit dem Müsli, dem musst du nicht hinterhertrauern. Vollkorn ist für nicht wenige Menschen nicht besonders gut verträglich. Dass du es nicht verträgst, kann daran liegen, dass dein Magen_Darm_trakt strapaziert ist, oder halt dass du es generell nicht gut verträgst. In Frage kämen dafür zB Allergien, Laktoseintoleranz (Milch/Joghurt), Fruktosemalabsorption, Histaminintoleranz, Glutenintoleranz und eine Dünndarmfehlbesiedelung.
    Symptome können, müssen aber nicht sofort auftreten. Zum Teil tritt sowas erst bis zu drei Tage später auf, vor allem bei der Fruktoseunverträglichkeit. Das macht es häufig scher, die Übeltäter zu finden.
    Und dass du Kaffee scheinbar gut verträgst muss nichts heißen. Er kann auch einfach dafür sorgen, dass du andere Sachen schlechter oder gar nicht verträgst. Ich hab auch mal gedacht, dass ich Weizen vertrage... ich lag sowas von falsch damit. ;)
    Zwei Dinge möchte ich dir nochmal ans Herz legen:
    1. Es gibt keine generell gesunden oder ungesunden Nahrungsmittel. Punkt.*
    2. Iss nur das, was du auch verträgst.


    *Es gibt Leute, die sogar den "schlimmsten" Chemiefraß vertragen und gesund sind.


    Ich wünsch dir, dass du die Ursache für deine Beschwerden schnell herausfindest. Wenn es um Tipps zu Ärzten geht, die sich einigermaßen mit dem Thema auskennen, oder auch Details zu den einzelnen Unverträglichkeiten und Austausch mit Betroffenen, möchte ich dir die Seiten von libase ans Herz legen. Vielleicht stellt sich ja auch bei Tests etwas ganz anderes heraus als zuerst gedacht, auch wenn bei solchen Beschwerden der Schluss in die Richtung "Ernährung" nicht am schlechtesten ist.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Ich habe es trotzdem gegessen, weil es für mich "gesund" bedeutet.


    Und genau das meine ich, wenn ich schreibe, daß die Handlung das Ziel ersetzt :cool:


    Zitat


    Kaffee dagegen bekommt mir unheimlich gut und den trinke ich auch mit Milch.


    Was Dir wirklich bekommt und was nicht, weißt Du erst, wenn Du einige Tage drauf verzichtest.
    Wenn man es tatsächlich verträgt, dürfen folgende Dinge nicht passieren:
    - Verlustängste nach dem Muster "aber ohne kann ich doch gar nicht..."
    - bereits am ersten Tag der Abstinenz starke "Verlust"-Gefühle (im Falle von Kaffee wesentlich mehr als nur Müdigkeit) oder gar Heißhunger
    - nachdem man es wieder ißt/trinkt, ein deutlich anderer (schlechterer) Geschmack als man ihn in Erinnerung hat.
    - Reaktionen, die vorher verschwunden waren, treten fast augenblicklich wieder auf (das kann bis zum spontanen Übergeben führen *örks* )


    Und genau deswegen ist die Aufzählung von Dingen, mit denen man sich etwas "Gutes" tut (tun will), völlig irrelevant, da es sich oft nur um die Handlung des Verzehrs dreht und man auch aus dem "Gerne essen" oder nicht als solche wahrgenommene Symptome erst einmal gar nichts über "gut" oder "schlecht" Aussagen kann.

  • Weil ich mal gucken wollte ob es mir schwer fällt auf Kaffee zu verzichten habe ich heute morgen zwei Gläser Milch getrunken.
    Und nix dazu gefrühstückt.
    Eine Stunde später habe ich Bauchkrämpfe und Durchfall bekommen...es gluckert und rumort im Magen, Symptome wie bei einer Magen-Darm-Grippe. Mir gehts grad bescheiden, matt und kraftlos.

    Ich verstehs nicht...weil ich doch auch andere Milchprodukte esse und trinke und da passiert nix. Oder bilde ich mir das ein?

    Um sicher zu gehen müsste ich jedes Lebensmittel pur essen um zu gucken was passiert, oder?
    Das wäre ein Riesenaufwand und schwierig zu bewerkstelligen...
    Einen Tag nur Zitrusfrüchte, einen Tag nur Vollkornprodukte...

    Aber nach der Reaktion auf die Milch, die ich sonst nur schluckweisse im Kaffee trinke- würde ich gerne rausfinden, ob und welche Unverträglichkeiten ich habe.

    Es muss da doch erprobte Methoden geben, oder?:confused:

  • Ich verstehs nicht...weil ich doch auch andere Milchprodukte esse und trinke und da passiert nix.


    Bei Unverträglichkeiten, die auf Enzymen beruhen (z.B. Laktase bei Milch, DAO bei Histamin) kommt es sehr darauf an, welche Menge und Zubereitung man ißt. Im Gegensatz zur Allergie gibt es da eine Toleranzschwelle.


    Zitat

    Oder bilde ich mir das ein?


    Vergiß das mit der Einbildung. Wenn Du das eindeutig so fühlst, dann ist das eben so. Notieren, merken, Erklärung ist erst einmal unwesentlich.


    Zitat


    Es muss da doch erprobte Methoden geben, oder?:confused:


    Die Methode nennt sich Suchdiät. Hier noch mal der


    Zitat

    Das wäre ein Riesenaufwand und schwierig zu bewerkstelligen...


    Ja und nein.
    Sobald man damit nämlich die unpassenden Lebensmittel über Bord kippen konnte, hat man den Ärger vom Hals. Diese Lebensqualität ist gar kein Vergleich zu der Zeit, die man investiert, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten.
    Was man früher mit sinnlosen Arztbesuchen, Auskurieren von "Unfällen", Dauersitzungen :rolleyes: , Rumgerenne um Supermarktregale und dem Lesen von Zutatenlisten verschwendet hat, spart man künftig alles ein.

  • Danke für den link.

    Ich lese sobald die "Dauersitzung" vorbei ist.

    Milch ist Punkt 1 auf meiner Liste. Eindeutig.

    Warum hat mir das NIEMAND vorher gesagt???
    Ich war bei einer Ernährungsberatung, als Teenager in einer Kurklinik zum Abnehmen, mehrmals bei Weight Watchers, beim Hausarzt....
    Es ging immer nur um Fettreduktion und darum die Ernährungspyramide zu beachten.

  • Ich habe sofort die Waage verbannt, alle schrottigen Lebensmittel wie gezuckertes Müsli, Fertigbackmischungen, Toast, Fertigpizza und so meiner Nachbarin geschenkt.

    Willst Du sie ins Unglück stürzen? :( :evil:

    Ich mache keine Diät mehr, ich will mich auf einen gesunden Weg für mich machen...

    Ein sehr guter Entschluß, aber nicht immer einfach. Ich wünsche Dir auf diesem Weg das Allerbeste! :)

  • Weil ich mal gucken wollte ob es mir schwer fällt auf Kaffee zu verzichten habe ich heute morgen zwei Gläser Milch getrunken.
    Und nix dazu gefrühstückt.
    Eine Stunde später habe ich Bauchkrämpfe und Durchfall bekommen...es gluckert und rumort im Magen, Symptome wie bei einer Magen-Darm-Grippe. Mir gehts grad bescheiden, matt und kraftlos.


    Ich verstehs nicht...weil ich doch auch andere Milchprodukte esse und trinke und da passiert nix. Oder bilde ich mir das ein?

    Genau darum trinke ich seit X Jahren keine Milch mehr. Bei Milchprodukten habe ich genau wie Du keine Probleme, allerdings bevorzuge ich Produkte aus Sauermilch, z.B. Harzer Käse, der hat kaum Fett, aber viel Eiweiß, und ein Leben ohne Harzer kann ich mir nicht vorstellen (großes Suchtpotenzial).

  • ein Leben ohne Harzer kann ich mir nicht vorstellen (großes Suchtpotenzial).


    Das mit der "Sucht "und den "Verlustgefühlen" hatten wir weiter oben - so hoffte ich wenigstens - ausführlich erklärt.


    Zu verträglichem Essen hat man nämlich ein äußerst entspanntes Verhältnis, das weder durch Abneigung auf der einen Seite, noch durch "Suchtpotential" auf der anderen bestimmt wird.

  • tja, Leuts und mir braucht hingegen Niemand mit "Mager Milch /Produkten" zu kommen, unter 3,5% Fettanteil - kommt das nicht in meinen Bauch!


    Wobei diese 3,5% Grenze keine wirklich genaue angabe ist, mag sein das es schon früher geht aber darunter ist die nächste Stufe 1,5% und das ist definitiv "zu wenig für meinen Darm".
    Mehr ist hingegen kein Problem.


    Ich hab aber zum Beispiel kaum diese Erfahrungen mit "schmeckt mir gar nicht" - selbst nach Suchdiät sind da nur wenige Dinge raus gefallen und alles nur Lebensmittel mit "künstlichem Zusatzkram", bei mir sind fast nur Nahrungsmittel raus geworfen worden weil sie meinem Darm nicht bekamen....wobei ich auch noch das Problem habe das ich manches Zeitabhängig (Pollenintensität der Grundstoffe/ Kreuzallergene) mal vertrage und mal eben nicht - bei mir ist da z.B. der Beginn der Birkenblüte(und dann ca. 2-3 Wochen) und die Getreideblütezeit immer sehr belastend, da geht sehr vieles gar nicht was im restlichen Jahr in kleineren Mengen geht.


    Übrigens noch ein Gedanke zu "Übergewicht & Unverträglichkeit" - ich merke seit meinem Gewichtsverlust (nein nix diät, Ursache kann nur Streß gewesen sein ) sehr viel schneller wenn ich mich mal einen Tag "schlecht" Ernähre, es haut mich deutlich schneller um - für mich ein Zeichen das der Körper da mit diesem "mehr Gewicht" wohl doch für sich selbst und seinen Menschen zu dem er gehört, besser sorgt *denk*


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zu verträglichem Essen hat man nämlich ein äußerst entspanntes Verhältnis, das weder durch Abneigung auf der einen Seite, noch durch "Suchtpotential" auf der anderen bestimmt wird.

    Keine Sorge!
    Zu verträglichem Essen habe ich ein entspanntes Verhältnis. Und Essen, das ich vertrage, gehört bei mir zum Leben dazu. Und schwindet mein Vorrat an verträglichem Essen, spüre ich die Sucht, schleunigst für Nachschub zu sorgen.


    Wie man das nach oben zitierter Meinung handhaben sollte, ist mir egal. Ich bin ich, man ist man, und: alles kann - nichts muß!


    Alaaf, Helau und Wuppdika!


    Am Aschermittwoch ist alles vorbei...

  • Ihr Lieben,

    ich wollte mich nur mal kurz zwischenmelden WIE froh ich gerade bin und wie wohl ich mich fühle...

    Seit 10 Tagen höre ich ich in mich hinein was ich essen und trinken mag.
    Und gerade in den letzten drei Tagen bemerke ich wie mir dieser neue Weg gesundheitlich gut tut.:)

    Hört sich vielleicht etwas abenteuerlich an- und bitte die Auflistung von Nahrungsmitteln nicht übel nehmen, ich will damit nur veranschaulichen was mir mein Körper mitteilt wenn ich auf ihn höre ohne "vernünftigen/gesunden" Ernährungsregeln zu befolgen. Nahrungsmittel, die mich angelacht haben aber die ich ohne diese innere "Erlaubniss" eher nicht auf den Teller gepackt hätte.

    Reismilch, Bruschetta selbstgemacht...mit viel Kräutern und frischen und getrockneten Tomaten, Nudeln mit Speck, Zwiebeln und Kraut, morgens weichgekochtes Ei mit Toast, selbstgebackener Käsekuchen mit lactosefreiem Quark und Birnen....

    Und mir gehts gut! So gut, das ich heute Abend mit Erstaunen festgestellt habe, das ich gegessen habe ohne vorher zu Grübeln und genossen habe ohne zu bereuen, satt war aber mich nicht schwer und kreuzmüde fühle.

    Und DAS hatte ich schon lange nicht mehr!:):):)

    Ich bin zum erstenmal seit langem frei von Magenschmerzen nach dem Essen und ständigem Aufgebläht-Sein...


    Gruß, Jameela

  • Ich freue mich, daß es Dir so gut geht Jameela und vor allem darüber das es so ganz ohne diese schreckliche OP ist.
    Ich bin mir sicher, daß es Dir danach nicht so gut gegangen wäre, dafür muß ich mir nur meine Freundin anschauen, der es seitdem unendlich schlecht geht.

    LG
    Tessa


  • Und gerade in den letzten drei Tagen bemerke ich wie mir dieser neue Weg gesundheitlich gut tut.:)


    Das ist doch schön :)


    Und warte mal ab, was sich in den nächsten 4-6 Wochen noch ändert, wenn Du es weiterhin schaffst (sprich: glückliches Bauchgefühl-Blindflug-Händchen), möglichst wenig Fehlgriffe zu tun.


    Bei mir war es jedenfalls so, daß plötzlich Zipperlein "fehlten", die ich gar nicht mit dem Essen in Verbindung gebracht hätte. z.B. "paßte" meine Brille nicht mehr, weil meine Augen besser(!) geworden waren.
    Auch Dinge, die ja natürlich (sic) :rolleyes: nur vom Übergewicht kommen (z.B. Schmerzen in den Fußgelenken) verschwanden sang- und klanglos.


    Bei Deiner Liste kommt mir übrigens das blanke Gruseln. Mich würde 95% davon sowas von auf die Matte hauen... ohweh :eek:
    Und genau deswegen sind Ernährungspläne in keiner Weise vergleichbar.
    Nur die Ergebnisse zählen.

  • wobei ich auch noch das Problem habe das ich manches Zeitabhängig (Pollenintensität der Grundstoffe/ Kreuzallergene) mal vertrage und mal eben nicht - bei mir ist da z.B. der Beginn der Birkenblüte(und dann ca. 2-3 Wochen) und die Getreideblütezeit immer sehr belastend, da geht sehr vieles gar nicht was im restlichen Jahr in kleineren Mengen geht.


    Das kann ich übrigens bestätigen.
    Kefir kann ich z.B. nur im Winter essen. Im Sommer bekommen ich von dem Zeug ratzfatz Bauchweh.
    Ich denke, daß mich mich die Summe aus histaminerzeugender Pollenallergie und (leicht) histaminhaltigem Kefir über meine Toleranzschwelle schubst.


  • Wenn ein Patient trotz Magenbypass wieder zunimmt, dann hat er in den Augen vieler scheinbar versagt weil ihm die "Disziplin" feht? :confused: Geht´s eigentlich noch?


    Ich habe, nachdem ich mich auch für einen Bypass entschieden hatte, lange und ausgiebig in AC-Foren gelesen. Und festgestellt, dass es dieses Austricksen wirklich gibt - allerdings geschieht das weniger aus blanker Gier, sondern weil Sachen wie Schokolade leichter verträglich sind. Gemüse, Salat, Kartoffeln usw. können anscheinend bewirken, dass man sich stundenlang damit rumquält. Während Schokolade keine Probleme macht. Scheint jedenfalls ein sehr häufiges Phänomen zu sein.


    Ich war übrigens auch in Ffm und kann bestätigen, dass mir der Bypass als ziemlich problemloses Allheilmittel empfohlen wurde. Von all den möglichen Nebenwirkungen bis hin zu der Verzweiflung, dass man essen möchte, aber nicht kann, weil einen zwei Löffel schon satt machen, wurde wenig gesagt (das war damals meine größte Sorge - es hieß, dass es kein Problem wäre, weil mir dann andere Dinge wichtiger werden würden).


    Zur OP kams nicht, weil die Kasse nicht wollte. Inzwischen will ich nicht mehr.

  • Zitat

    Kefir kann ich z.B. nur im Winter essen. Im Sommer bekommen ich von dem Zeug ratzfatz Bauchweh.
    Ich denke, daß mich mich die Summe aus histaminerzeugender Pollenallergie und (leicht) histaminhaltigem Kefir über meine Toleranzschwelle schubst.



    Kann das vllt auch am Futter der Milch/Kefir-Kühe liegen? Im Winter wird ja eher Silage/Heu verfüttert, das enthält auf Grund der Lagerung/Herstellung weniger Fructane. Im Frühjahr(besonders)/Sommer bekommen die Tiere ja Frischgrün mit viel Fructanen, das ist ungefähr vergleichbar mit Frucht/Milchzucker. Eine Freundin verträgt Milch von aufgestallten Kühen, die nur/meist Silage und Kraftfutter besser als wenn Grünfutter verfüttert wird.

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Nette Theorie ;) aber wenn das Futter der Viecher mein Problem wäre, dann könnte ich auch keine Milch mehr trinken. Das Zeug sauf ich jedoch ganzjährig literweise weg und zwar ohne Nebenwirkungen. Ebenso wie ich andere nur mechanisch verarbeitete Milchprodukte (Butter, Sahne) prima vertrage.


    Der Unterschied zu Sauermilchprodukten ist einfach der, daß diese durch kleine Helferlein entstehen. Abhängig von Bakterienstamm und Reifezeit fällt dabei unterschiedlich viel Histamin an.

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