Übergewicht ist eine Suchtkrankheit!?

  • Übergewichtige sind "suchtkrank" und darum vom Versicherungsschutz in der Privaten Krankenversicherung bei psychosomatischen Kuren und Behandlungen der Adipositas mehr oder weniger ausgeschlossen, weil sie wissen das sie nicht essen dürfen und es trotzdem
    tun und sich somit vorsätzlich selber schädigen. Urteil aufgrund des
    Vortrags Deutscher Ring durch das LG Osnabrück, bestätigt durch OLG Oldenburg.


    Kommentar: Raucher können aufhören zu rauchen
    Alkoholiker müssen den Alkohol meiden.
    Dicke müssen nur das Essen einstellen??????

  • Wenn Übergewicht eine Suchtkrankheit ist, dann ist die "vorsätzliche Selbstschädigung" m.E. ein Widerspruch in sich.


    Gerade eine Suchtkrankheit führt dazu, daß die Willenskontrolle verloren geht.

  • also mir fällt dazu nur eins ein:
    alkohol - ist nicht lebensnotwendig
    rauchen - ist nicht lebensnotwendig
    drogen - sind nicht lebensnotwendig
    ABER:
    essen ist lebensnotwendig - magersüchtige die essensverweigerung betreiben, dürfen künstlich ernährt werden - also kann essen nicht als suchtkrankheit bezeichnet werden, da es etwas lebensnotwendiges ist!
    Desweiteren ist Übergewicht bedingt durch viele Faktoren und es gibt auch übergewichtige die gar nicht "zuviel" essen, sondern sich eigentlich "normal" ernähren, auch wenn dies von Fachleuten bestritten wird - zumindest einem Großteil, denn einige wissen das es solche leute gibt.
    gruß
    cailly

  • Es gibt Eßsucht! Ich muß es wissen, denn ich bin eindeutig eßsüchtig!


    Auch wenn man Essen muß, kann es trotzdem zur Sucht werden (genauso wie Kauf- oder Sexsucht, Dinge, die man mehr oder weniger auch tun MUSS).


    Ich bekam deshalb auch Behandlungen und Psychotherapie; hatte (habe) auch Entzugserscheinungen, wenn ich auf meine Leckereien verzichten muß.


    DAS ist ja eben das Problem, daß Eßsucht nicht ernst genommen wird! Für die anderen Eßstörungen gibt es Verständnis, aber dafür nicht!

  • Hallo Cleopatra,
    Du sprichst mir aus dem Herzen, mir geht es genauso, ich wurde letztes Jahr aufgrund einer Bauchspeicheldrüsenentzündung 7 Tage nur mit Flaschen ernährt.
    Ich hatte einen solchen Entzug, das sie mich sogar ruhig stellen mussten.
    Essen ist wie ein Magnet, der einfach zieht, und immer viel stärker ist als ich.


    Liebe Grüße Alex

  • Zitat von Pirate

    Wenn Übergewicht eine Suchtkrankheit ist, dann ist die "vorsätzliche Selbstschädigung" m.E. ein Widerspruch in sich.

    Gerade eine Suchtkrankheit führt dazu, daß die Willenskontrolle verloren geht.


    Wäre interessant, wie Richter die so Urteile sprechen Sucht definieren.

    Sehe das ähnlich wie du Pirate.

  • Übergewichtige sind "suchtkrank"
    *Ich sehe meine Fettsucht als Suchtkrankheit an.



    und darum vom Versicherungsschutz in der Privaten Krankenversicherung bei psychosomatischen Kuren und Behandlungen der Adipositas mehr oder weniger ausgeschlossen,
    *Welche Suchtkrankheit hat keine psychosomastischen Hintergrund?



    weil sie wissen das sie nicht essen dürfen und es trotzdem
    tun und sich somit vorsätzlich selber schädigen.
    *Ha, ha.... soll ich jetzt aufhören zu essen?
    So ein schwachsinn, in welchem Jahrhundert wurde das entschieden?
    Adipositas ist bereits als Krankheit anerkannt, so wie Alkoholismus auch.



    Urteil aufgrund des
    Vortrags Deutscher Ring durch das LG Osnabrück, bestätigt durch OLG Oldenburg.

  • Hallo Ihrs,
    also ich bin immer noch der festen Überzeugung das ÜBERGEWICHT an sich erstmal KEINE Suchterkrankung ist.


    Es gibt Ess-Störungen bei Übergewichtigen die als "Suchterkrankungen" gewertet werden können und sollten, als da Wären:


    1.Latente Ess-Sucht (von einer Diät in die nächste gehen),
    2.Ess-Sucht,
    3.Bulimie (ein großteil der Bulimiker sind Übergewichtig!),
    4.Extreme Kontroll-Ess-Sucht (alles wird extremst kontrolliert, auf Kaloriengehalt oder Nährstoff- bzw Vitamin/Mineral gehalt gemessen)...
    diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


    Aber es gibt eben trotz allem die sich ganz normal und gesund ernährenden Übergewichtigen die KEINE Ess-Störung haben und trotzdem Übergewichtig sind.


    Wobei An zu merken ist, das die unter 1. und 4. aufgeführten "ess-störungen" einem "erwünschten Verhalten bei Übergewichtigen" entsprechen und oft durch Medizinische Behandlung oder Psychosozialem Druck von Aussen entspringen - wobei 2. und 3. mehr auf "inneren psychischen Störungen" in ihrer Grundlage beruhen und nur teilweise von "aussen" mit unterstützt werden. Alle der Aufgeführten Ess-Störungen sind jedoch Behandlungsbedürftig und können zu massiven Folge-Erkrankungen im psychischen und physischen Bereich führen.


    liebe grüße,
    Cailly
    *die derzeit zwischen 4 und 3 schwankt, da 4 kaum durchführbar ist in meinem Falle und somit eine verlagerung zu einer "atypischen Bulimie" als einziger Ausweg bleibt*

  • [QUOTE=Cleopatra]Es gibt Eßsucht! Ich muß es wissen, denn ich bin eindeutig eßsüchtig!

    Hallo Ihr
    bin der Meinung das es Sucht des Essens gibt. Habe auch Entzugserscheinungen gehabt jahrelang habe ich mich selbst heruntergemacht
    Durfte aber durch meinen Mann erfahren wie Entzugserscheinungen bei Alkoholikern sind ,da erkannte ich mich selbst wieder.(ich habe keine probleme mit Alkohol) Ich lasse mir von niemandem mehr einreden ich bräuchte doch nur aufhören zu essen.Das geht aber nun mal nicht so einfach.Der Alkoholiker läßt seinen Alkohol weg ich kann aber nicht alles Essen weglassen .Außerdem habe ich noch nicht alles was Sucht bei mir auslöst an Lebensmitteln erkannt. Ich kann z.B. total süchtig auf Nußschokolade reagieren und höre nicht auf davon zu essen aber Plätzchen kann ich liegen lassen nachdem ich 1 oder2 davon gegessen habe. so kann es mir passieren das ich irgendein Gemüse esse und merke es löst eine Sucht nach mehr aus. Auch das können viele nicht verstehen,denn es sind nicht nur Süße Sachen sondern es können auch Brot ,Kartoffeln, Gemüse oder andere Sachen bei mir Sucht auslösen. Alle Übergewichtigen sind meiner Meinung nach nicht Esssüchtig, genauso wenig wie jeder der Alkohol trinkt Alkoholiker ist.
    Mir ist auch aufgefallen das Adipositas nicht so anerkannt ist wie Magersucht oder Bullemie. Vorallem gibt es fast nur Gruppen für Kinder und Jugendliche. Mit 50 hat man nicht Adipös zu sein da hat man gefälligst "so stark "zu sein das man sich in der Gewalt hat nicht zu überessen.
    Dieses Forum ist seit 2 Jahren das erste wo ich das Gefühl habe hier bin ich richtig.:D :D :D
    Schöne Grüße Hasenherzchen

  • Natürlich ist Dicksein eien Suchtkrankheit - eigentlich ist das Leben an sich eine Krankheit, wenn man es so betrachtet!

    Es wird durch Geschlechtsverkehr übertragen und endet in 99,99% aller Fälle tödlich...

    ...sorry, aber was Versicherungen schreiben ist meistens eh Schwachsinn pur und zielt nur darauf ab den Versicherten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

    Dicksein ist keine Krankheit...

  • Tja, wenn Juristen sich über medizinische Fragen auslassen, kann es mitunter peinlich werden...

    Dass es Esssucht gibt, ist unbestritten. Dass Übergewicht nicht mit Esssucht gleichzusetzen ist, sollte eigentlich auch klar sein. Es gibt, liebe Juristen und liebe Cleopatra und liebes Mirchen, durchaus auch noch andere Gründe für Übergewicht. Doch, wirklich!

    Gruß, Sopho (die an dieser Stelle ein nettes Wortspiel zum Thema "mal über den eigenen Tellerrand gucken" erwogen hat, das dann aber doch ein wenig zu fies fand.)

  • Dick sein als Krankheit hin und her ich kann hier nur eines sagen - Hände weg vom Deutschen Ring und seinen Partnern und zwar auf allen Gebieten. Es gibt genug andere Versicherung und Geldanlagen, die vernünftiger sind und sich ihre Blödheit nicht auch noch richterlich bestätigen lassen.

  • Zitat von Cleopatra

    Es gibt Eßsucht! Ich muß es wissen, denn ich bin eindeutig eßsüchtig!

    Auch wenn man Essen muß, kann es trotzdem zur Sucht werden (genauso wie Kauf- oder Sexsucht, Dinge, die man mehr oder weniger auch tun MUSS).

    Ich bekam deshalb auch Behandlungen und Psychotherapie; hatte (habe) auch Entzugserscheinungen, wenn ich auf meine Leckereien verzichten muß.


    Dazu kann ich nur sagen: Geht mir auch so. Ich wog fast über 140kg, weil ich einfach mein Leben lang essüchtig war/bin. Erst als ich versuchte normal und gesund zu essen nahm ich ne ganze Menge ab und mit dem Gewicht ging und gehts nach unten.

    Zitat von Cleopatra

    DAS ist ja eben das Problem, daß Eßsucht nicht ernst genommen wird! Für die anderen Eßstörungen gibt es Verständnis, aber dafür nicht!


    GENAU!!! Bingo! Das wird einfach total ignoriert. Als ich mit meinen Fressanfällen nicht mehr klar kam fing ich an mir den Finger in den Hals zu stecken, weil ich dachte lieber Bulimie als Fresssucht und nicht ernst genommen zu werden.
    Heut versuche ich jedoch auch wieder von der bulimie los zu kommen, mit Erfolg würd ich sagen.

    Natürlich gibt es jedoch aber auch Leute, die nicht esssüchtig sind, sondern normal essen und trotzdem dick bleiben, da würde ich nciht von Sucht sprechen. Aber essen als Sucht ist durchaus möglich, ...

    LG Naturelle

  • So nen krassen Fall von dummer Paragraphenreiterei hab ich auch noch nicht gehört.


    Wie ist das dann eigentlich mit Magersüchtigen ? Die dürfen dann nicht mehr nichts essen weil sie sich sonst auch selbst schädigen ???? Sie essen immer bis sie dick sind und nix mehr essen dürfen ... und WER biddeschön zieht hier die Grenze ? Wahrscheinlich auch die Versicherung.
    Warum zahlen Versicherungen bei Selbstmord eigentlich auch ????
    Wenn jemand Probleme mit den Gelenken hat darf er nur mehr im Rollstuhl sitzen weil er sich sonst auch selbst schädigt ?

    Ein klarer Fall von Gesetzeslücke.

  • :rolleyes: Der deutsche Ring hat versucht die Kostenübernahme bei einem wegen Krankenhausaufenthalt wegen Bluthochdruck und großer Gewichtszunahme nach Einnahme von remergil wegen der angeblichen Sucht die medizinische Notwendigkeit verneint und die Vermutung geäußert der Patient habe den zustand vorsätzlich herbeigeführt.
    Die gleichen Gerichte forderten diesmal ein Gutachten in Oldenburg an und änderten plötzlich ihre bisherige Rechtsansicht und verurteilten den Deutschen ring zur zahlung.
    Nicht das der DR jetzt gezahlt hätte, Nein jetzt verzögert er die Zahlung, wei lihm angeblich keine Arztrechnungen im Original vorliegen und droht dem alten biggerman mit Unterlassungsklage wenn er weiterhin zum Thema in den verschiedenen foren wie hier und beim Patientenschutz Stellung bezieht. Biggerman wäre nicht biggermann wenn er dem folge leisten würde. Es bleibt spannend,bleibensie .....
    Mal gespannt wie es weitergeht.

  • Ich betrachte mein Essverhalten eindeutig als "Sucht" - mit allen(!) Symptomen und mit allen Lebens- und Berufsbeeinträchtigungen, die auch z.B. ein Alkoholiker hat.
    Wenn ich z.B. gegen abend völlig ohne Hunger wie ein Zombie und wie fremdgesteuert zum Supermarkt fahre und für Essgelage einkaufe, das "Wegdämmern" nach mehrstündigem Essen bis zum Einschlafen (Blutzucker?), das nicht nach einer "normalen" Essmmenge meines Suchtstoffes Aufhören können, der soziale Rückzug wegen meines Essens (Schmerzen nach Essanfall = Absagen von Verabredungen, Krankmelden im Büro, etc) usw usw. ist ziemlich identisch mit dem von Alkoholikern (mein Ex von vor 20 Jahren war Alkoholiker).

    In gewisser Weise empfinde ich Esssucht sogar als eine schlimmere Sucht als Alkoholismus, denn ich muss mich meinem "Suchtstoff" täglich und überall "stellen". Bei jeder Mahlzeit und jede Stunde des Tages muss ich selber entscheiden ob ich süchtig esse oder normal....und als Süchtiger ist die Sucht oft stärker, so dass meine eigne Entscheidung nicht möglich ist. Ein trockener Alkoholiker kann dem Alkohol "ausweichen", er muss nicht jeden Tag einen Esslöffel davon trinken z.B. und dann aufhören so wie ich beim Essen analog...

    Leider sind die Krankenkassen da sehr gespalten sobald es um Kohle geht: Einerseits ist es angeblich ne Sucht, andererseits wird aber, wenn man einen Klinikaufenthalt benatragt, weil man alleine mit dem Essen/Gewicht nicht mehr klar kommt erstmal gerne abgelehnt und so "nutzlose Lappalien" wie Diät, etc empfohlen, bevor sie Klinik oder Kur genehmigen. Vor allem wenn man noch nicht mega-adipös ist, wird gerne abgekehnt, weil unwissende Sachbearbeiter denken,d ass man die "Schwere" udn das "Ausmass" einer Essstörung am Gewicht erkennen kann, was definitiv nicht stimmt! Bedi mir hat man am Gewicht 20 Jahre lang nicht viel gemerkt und schon gar nicht, wie tief ich schon drin steckte in der Essstörung...

    Natürlich msus dies nicht bei allen Dicken so sein, bei mir ist es aber so. Ichw ar schon jahrelang essgestört, als ich vor 20 Jahren zu einer Privaten Krankenversicherung wechselte. Und wenn meine Krankheit damals "bekannt/sichtbar" gewesen wäre, hätten die micha uch nicht als Mitglied angenommen. Wie bei anderen Süchten halt auch....

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