Deutsche Gesellschaft für Ernährung- Beratung


  • Er würde es essen, aber wenn es eine Alternative gibt, würde er es weglassen.


    Und genau das - und nur das - ist der Punkt. Warum muß/will er es also trotzdem runterschlucken?


    Zitat

    Für mich ist das eher schmackhafter machen und daraus vielleicht ein neues Leibgericht kreieren.


    Ich weiß nicht wie einfach ich es noch erklären soll... :(


    WENN etwas EINZELN schmeckt, muß man es nicht schmackhafter machen!
    Das soll nicht heißen, daß ihr überhaupt nichts mehr vermischen sollt.
    Aber ALLE Dinge, die sich in dem Gemisch befinden, müssen euch auch EINZELN schmecken.


    Mal gaaaaanz einfach. Wenn Du Dir Heftzwecken in den Mund steckst und merkst, daß das wohl nicht die richtige Idee war, was tust Du dann? Die Dinger ausspucken, daraus lernen und es bleiben lassen oder Watte drumtüddeln und sie trotzdem runterschlucken?


    Denn das ist es, was ihr gerade tut.
    Heftzwecken= das, was man einzeln nicht wirklich essen will
    Watte=Sauße


    Zitat

    Gestern gab es übrigens gefüllte Zucchini. Ist das auch "Verstecken"?


    Schmecken die Zucchini EINZELN?
    Schmeckt jedes EINZELNE Teil der Füllung?
    Wenn ihr (er/du) auch nur ein Teil davon auf dem Teller liegenlassen würdet, dann: Ja, das ist verstecken. Ihr versteckt es vor eurem Geschmacksinn, der genau dafür gemacht ist, zu entscheiden, ob er das Zeug im Mund gerne oder weniger gerne in den Magen durchlassen würde.

  • Ich geb dir recht Julchen, es sollte einzeln schmecken, damit man weiß, dass es verträglich ist.
    Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, dass man ein bestimmtes Lebensmittel erst dadurch verträglich macht, dass man es auf eine bestimmte Art und Weise zubereitet oder mit einem bestimmten anderen Lebensmittel kombiniert. Zum Beispiel indem man die Paprika vorher schält, oder ordentlich Milch in den (entkoffeinierten) Kaffee schüttet, oder Kartoffeln vor dem Kochen 12 Stunden wässert.
    Genauso wie man Lebensmittel unverträglich(er) machen kann, wenn man sie auf bestimmte Art und Weise zubereitet oder mit bestimmten anderen Lebensmitteln kombiniert. Also zB wenn man Fruktose nicht verrägt, sich Bratkartoffeln mit ordentlich Fett dran zu machen. Oder man verträgt Milch und Reis für sich allein, aber nicht zusammen gekocht.
    Mein Beispiel: Ich vertrage Bratkartoffeln (fettig), wenn ich sie vorher gekocht oder gedünstet habe, aber nicht, wenn ich sie roh in die Pfanne oder den Ofen werfe und langsam durchgaren lasse. Woran es liegt, weiß ich nicht, und die Zutaten sind immer die gleichen - Kartoffeln, Schalotten, Salz. Ich gehe davon aus, dass das Kochen irgendeinen unverträglichen Stoff auswäscht.
    Ich habe allerdings auch festgestellt, dass sämtliche Zusatzstoffe den Geschmack verfälschen und so Dinge schmackhaft machen können, die sonst nicht schmecken, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Fertiggerichte schmecken trotzdem gräuslich. Insofern meide ich diese nach Möglichkeit (also, sowohl Fertiggerichte als auch Zusatzstoffe).
    Beispiele: Kirschsaft light (mit Süßstoff), diverser Knabberkram, Bolognese Fix


    Gruß
    Dani


    P.S.: Ich hab mittlerweile rausgefunden, dass ich Hühnereier im Grunde gar nicht so mag... kaum zu glauben, dass ich wirklich mal dachte, ich könne ohne Eier absolut nicht leben. In dem Fall hat sich das mit der Allergie eigentlich nur passend bestätigt. Vielleicht probiere ich aber irgendwann mal Wachtel- oder Enteneier, wenn ich welche zu fassen kriege.

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Wobei sich ja selbst bei diesen Seltsamkeiten "Kombi geht, aber einzeln eher nicht" auch noch unterscheiden läßt zwischen individuellen Effekten und chemisch völlig nachvollziehbaren Gründen.


    "Traditionelle" Kombination, die eigentlich auch nur so verträglich sind, sind z.B. Spinat mit Sahne oder Rhabarber mit Pudding und/oder Sahne.
    In beiden Fällen fängt das Calcium in der Milch/Sahne die Oxalsäure (das ist das, was die schönen stumpfen Zähne macht) dieser Lebensmittel ab, damit im Darm nicht die Post abgeht.
    Im Falle des Spinats könnte man ihn zwar so lange kochen, bis alles im Wasser ist und dieses dann weggiessen, aber danach dürfte das Zeug recht unappetitlich sein.
    Bei Rhabarber geht Abgießen gar nicht, das zerkocht ja zu Marmelade. Also muß es da schon ein große Portion Pudding mit Rhabarberbeilage sein. Bei Spinat ist es ja andersherum - ein "Blub" reicht.


    Spinat nur gedünstet oder gar roh in Salat? ... ganz böse Idee, wenn man rein aus kalorientechnischen Gründen auf Milch oder Sahnezutaten verzichtet :rolleyes:



    Woran es bei den eher individuellen Kombinationen liegt, läßt sich nur schwer oder wenn durch Zufall herausfinden.
    Ob es nun Vorgänge beim Garen sind, bei denen Fett eine gewisse Rolle spielt, oder ob es bei der Verdauung die Aufnahme von irgendetwas begünstigt oder verhindert ... ein reines Ratespiel.
    Das sollte man einfach so hinnehmen. Und solange es auch besser schmeckt - auch nach testweisen Pausen und Wiedereinführung - dann ist es eben so.
    Und nein, eine Garmethode ist NICHT gleichzusetzen mit einer Vermischung oder Besoßung :cool:


    Ich persönlich achte z.B. bei Milch darauf, daß ich ausschließlich unhomogenisierte nehme, die bei längerem Stillstand oben einen richtig dicken Sahnepfropf bildet.
    Laut Theorie sind "unzerschlagene" Fetttröpfchen so groß, daß sie nicht ohne weiteres die Darmwand passieren können. Und nein, das hat mit Kalorien gar nichts zu tun.
    In homogenisierter Milch sind die Tröpfchen so winzig, daß sie auch ohne Verdauungsvorgang "durchschlüpfen" können und so alle in ihnen gelösten Stoffe (viele Umweltgifte und auch Allergene sind fettlöslich) ebenfalls in den Körper gelangen, ohne vorher durch die Gesichtskontrolle zu müssen.
    Ob es letzendlich (bei mir) einen Effekt hätte, weiß ich nicht. Aber ich kann sagen, daß mir "normale" Milch gar nicht mehr richtig schmeckt, wenn ich sie denn mal trinke. Für mich schmeckt sie wässerig und hat einen leicht bitteren Beigeschmack.

  • oder Kartoffeln vor dem Kochen 12 Stunden wässert.


    Hm, mache ich nie... Hat das irgendeinen besonderen (chemischen) Hintergrund, oder ist das eine rein individuelle Verträglichkeitsgeschichte?

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Beim Wässern schwemmt man die in den Kartoffeln vorhandene Fruktose aus (und ich nehme an auch diverse Giftstoffe). Sie müssen vorher geschält werden. Dann Wasser abgießen und mit frischem Wasser zum Kochen aufsetzen... Wenn man also Fruktose nicht so gut verträgt, kann man die Kartoffeln, die vom Fruktosegehalt her grenzwertig sind, normalerweise verträglich machen.
    In dem Fall sollte man außerdem darauf achten, die Kartoffeln nicht zu kalt zu lagern, weil sie bei Kälte als Frostschutzmittel Fruktose bilden. Wenn man sie längere Zeit im Kühlschrank lagert, schmecken sie daher nach einer Weile etwas süßlicher als vorher.


    Gruß
    Dani

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  • Das, was den Blutzucker ansteigen läßt ist Glukose (Traubenzucker), nicht Fruktose (Fruchtzucker). Bei Kartoffeln liegt die Glukose allerdings in erster Linie in langkettigen Glukosemolekülen (Stärke) vor, die der Körper erst aufspalten muss, daher geht das nicht so schnell ins Blut wie freie Glukose.


    Gruß
    Dani


    P.S.: Fruktose kann allerdings in größeren Mengen auch bei Menschen Symptome hervorrufen, die keine Fruktoseintoleranz bzw. -malabsorption haben. Bei Kartoffeln muss man sich allerdings schon ziemlich anstrengen, vor allem, weil man Fruktose normalerweise mit Glukose "ausgleichen" kann.
    Ob das gut oder überhaupt funktioniert, kommt allerdings in der Regel erst dann zum Tragen, wenn man Fruktose nicht verträgt... wenn dieser Asgleich nämlich funktioniert, kann man trotzdem Haushaltszucker verragen bzw. fruktosehaltige Dinge mit Glukose verträglich(er) machen.

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  • z.B. Bei mir ist es tatsächlich so, daß ich Fructose so gut wie gar nicht (meine Reaktionen auf Obst waren einfach teuflisch), Haushaltszucker aber wunderbar vertrage.


    Bevor ich davon echte Verdauungsprobleme bekomme, habe ich von einer Überdosis bereits beim Essen derartiges Sodbrennen, daß ich es bleiben lasse. Da brauche ich gar nicht bewußt drauf zu achten.
    Seit mir mein Essen schmeckt brauche ich auch kaum noch Zucker, um es mir zu verschönern oder mich zu "belohnen". 1 TL in Pfannkuchenteig reicht mir täglich völlig aus - und eigentlich bräuchte ich nicht einmal das.
    Wenn ich es jedoch drauf anlege und mir eine süße Soße dazu mache, dann verkrafte ich auch 2-3 TL auf einen Haps, aber bei mehr als das macht - wie gesagt - das Essen schon gar keinen Spaß mehr. Satt süß schmeckt es plötzlich regelrecht scharf und ätzend.


    Aber Hauptsache, ich esse regelmäßig genug meinen

    . Und auf den muß ich schon seit fast einer Woche verzichten, weil ich zu vergeßlich war und keinen neuen gekauft habe :o Aber selbst hier fehlt mir die Süße momentan nicht, da der Süßhunger bei mir eben immer nur Ausdruck von Eisenmangel war. Der scheint zur Zeit nicht vorzuliegen, also ist alles völlig entspannt :D


    Egal. Auf jeden Fall sollte man sich eigentlich immer zunächst von der Verträglichkeit leiten lassen.
    Wenn man dann meint, eine Gemeinsamkeit zwischen Verträglichem und Unverträglichem erkannt zu haben, kann man auch "vorwärts" testen und bewußt diese oder jene Dinge wählen, weil da eben genau etwas bestimmtes drin oder nicht drin ist.
    Wenn sich der Verdacht bestätigt - fein. Wenn nicht ... einfach hinnehmen und diese Info zur weiteren Verwendung archivieren. Irgendwann kommt man schon dahinter. Aber das sollte einen nicht davon abhalten, weiterhin auf sich zu hören.

  • Beim Wässern schwemmt man die in den Kartoffeln vorhandene Fruktose aus....

    Gruß
    Dani



    Nicht nur die Fruktose sondern auch Kalium. Wenn man Kartoffeln 24 Stunden wässert -Wasser dabei mehrfach erneuern- (funktioniert auch mit verschiedenen Gemüsesorten) kann man den Kaliumgehalt um ca. 1/3 senken. Das ist besonders für Nierenkranke wichtig, da sie das Kalium nicht so ausschwemmen können wie gesunde Menschen und ein zu hoher Kaliumgehalt zb. Herzrhythmusstörungen auslösen kann.

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