Lehrerdiskussion

  • Die junge Frau ist keine Dumpfbacke, sie studiert Lehramt und sie lebt selber ein Leben das Toleranz erwartet.Sie gehört zur Goa-Szene.


    Als ob das eine das andere ausschließen würde :confused:.



    Ich kenne weiß Gott genug Dumpfbacken mit Lehramtsstudium, die borniert, angepasst , unreflektiert und dumm sind. Ebenso wie die Zugehörigkeit zu einer Szene einen nicht automatisch zum toleranten Menschen macht.


    Es gibt Dicke, die sich nichts dabei denken schlanke Menschen als Hungerhaken und Knochengestelle zu diskriminieren. Es gibt schwule Nazis und vieles mehr.




    Ehrlich gesagt finde ich, dass Du Deine Kraft nicht darauf verschwenden solltest es Deiner Schwiegertochter Recht zu machen oder sie zu überzeugen, sondern an lieber an Dir selbst und Deinem Selbstbewusstsein arbeiten.




    Weder Deine Schwiegertochter noch die Damen im Schwimmbad hat Deine Figur zu interessieren. Natürlich kann man seine Sorge mitteilen wenn es um eine nahestehende Person geht, aber bitte nicht so.


    Ich würde in beiden Fällen schlicht sagen, dass es das Gegenüber einen feuchten Kehricht angeht und das Thema damit beenden.


    Vielleicht nicht in genau diesen Worten ;) - aber inhaltlich schon.

  • Liebe fidelia,

    ich finde, Du solltest Deiner Schwiegertochter schon sagen, daß Dich ihre Aussage und ihr Verhalten veletzt hat, denn sonst spielt ihr ewig das Spiel: Ich will mich ja nicht einmischen, aber....

    Entweder sie akzeptiert Dich so wie Du bist oder aber sie toleriert zumindest, daß Du so bist wie Du bist und hält sich raus. Dann kann sie aber auch nicht von Dir erwarten, daß Du jedes Mal springst, wenn sie etwas hat.

    Natürlich kümmerst Du Dich um Dein Enkelchen, macht doch jede Oma gern, denn das Kind kann ja nichts für seine bornierte Mutter.

    Aber gerade Anhänger solcher Goa-Trips halten sich ja für supersozial und tolerant. Frag' sie doch mal, ob sie tatsächlich nach deren Prinzipien leben will. Kennt sie die überhaupt oder ist das eine Modeerscheinung?

    Außerdem solltest Du auch Deinem Sohn sagen, daß Du ein solches Verhalten seiner Frau nicht mehr tolerierst, damit er nicht vor irgendeinen Wagen gespannt werden kann. Obwohl er eigentlich auch seine Frau in die Schranken weisen sollte, denn das gehört sich in einer Familie wirklich nicht.

    Und das sie Lehramt studiert, heißt echt gar nichts. So etwas imponiert mir auch nicht unbedingt, vor allem wenn ich so in meinem Bekanntenkreis sehe, wer da so alles einen auf Lehramt macht und beim ersten Mal vor einer Klasse dann zusammenbricht bzw. bei Erstklässlern schon von Streß redet. Beruf hat mit Berufung zu tun und nicht damit, wie ich einfach und schnell Geld verdienen kann.

    Das hat aber heute die Mehrheit einfach vergessen. Hier geht es manchmal doch nur darum, schnell und bequem gutes Geld zu verdienen. Würde ich auch gerne, aber ich "erkaufe" mir jeden Tag mein Gehalt mit ehrlicher und manchmal auch kopfmäßig schwerer Arbeit, denn ich habe es in der Exportlogistik nun mal mit Menschen aus sehr unterschiedlichen Kulturen zu tun.

    Also, steh' für Dich ein, sag' ihr die Meinung, aber sachlich, denn es soll ja nicht in Krieg ausarten. Fange die Sätze an mit ICH (Ich fühle mich...., Ich bin verletzt, wenn ....usw.). Alles andere kommt nur als Schuldzuweisung an und das ist ja nicht Deine Intention.

    Drücke Dir die Daumen! mandan

  • fidelia, ich finde es ja wirklich ganz arg lieb und nett und nachsichtig von Dir, dass Du immer noch davon ausgehst, das Mädel hätte es irgendwie und irgendwo gut gemeint. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob Du in diesem speziellen Falle nicht doch ein bisschen zu sehr "Schäfchen" bist (nicht beleidigend gemeint, eher im Sinne von, ja, siehe oben: nett, lieb, nachsichtig, duldsam, dem anderen nur Gutes zutrauend. Das ist ja einerseits wirklich bewundernswert. Aber andererseits nicht immer zutreffend und angebracht).


    Die junge Frau ist keine Dumpfbacke, sie studiert Lehramt und sie lebt selber ein Leben das Toleranz erwartet. Sie gehört zur Goa-Szene.


    Ja, du, da geht es mir ehrlich gesagt wie Fräulein Wunder. Ich kenne so einige dumpfbackige Lehramtsanwärterinnen, auch ziemlich bösartige und fiese, und ein paar, die ihr eigenes Leben noch nicht mal ansatzweise auf die Kette kriegen. Weißt Du, um so ein Lehramtsstudium zu absolvieren braucht es nur ein gewisses Maß an analytischer Intelligenz. Und keinen Funken Sozialkompetenz oder emotionale Intelligenz. Ist da absolut überflüssig.


    Und dass eine randständige Gruppe was wissen müsste über Toleranz und Akzeptanz, ist leider auch nur ein frommer Wunsch. Meine Einheiten von "Wieso, da muss man sich doch einfach mal ein bisschen zusammenreißen, wo ist denn da das Problem?" bekam ich durchaus auch von bisexuellen Anhängerinnen der Wave-Gothic-Szene reingedrückt. Denn Akzeptanz soll es doch bitteschön nur für die eigene Lebensweise geben. Alle anderen sind krank, unaufgeklärt oder einfach nur zu doof um zu begreifen, wer wirklich richtig liegt.


    Zitat

    Ich kümmere mich ja ums Enkelchen.Das mach ich liebend gerne und will ich auch.
    Obwohl ich eigentlich auch Pläne hätte, wo ein angebundensein an eine Ort nicht mehr drin vorkommt.
    Also daß man in einer Familie zueinandersteht, ist doch hoffentlich klar.


    Dir schon. Mir auch. Deiner Schwiegertochter offensichtlich nicht.



    fidelia, ganz ernsthaft: Das würde ich nicht tun. Die hat Dir schon eine ganze Breitseite verpasst, willst Du da wirklich hingehen und fragen, ob sie Dich vielleicht eklig findet? Ihr noch vorsoufflieren, wie sie Dich noch weiter verletzen kann?


    Was erwartest Du für eine Antwort? Dass sie ganz erschrocken ist und daraufhin mal anfängt, über Deine Situation und Gefühle nachzudenken? Kann passieren. Es kann aber auch sein, dass sie sagt, dass Du da eigentlich recht hast.


    Irgendwie, habe ich das Gefühl, kämpfst Du darum, von diesem Mädchen akzeptiert zu werden. Und das ist ziemlich schräg, finde ich. Denn eigentlich ist es, wenn schon, dann umgekehrt.


    Und warum ist Dir so elends wichtig, was das Mädel von Dir denkt? Ich meine, das ist nur ein Mädel. Okay, ein Mädel, das Deinem Sohn wichtig ist, aber im Grunde doch nur ein Mädel. Dem ein paar Lektionen Lebenserfahrung schlicht noch fehlen, das ziemlich lieblos mit Dir umspringt und Dich ganz schön gekränkt hat. Das sich zudem schon als argumentationsresistent erwiesen hat. Was ist dieses Mädel für Dich und was stellt es dar, dass Du ihm nun noch hinterherrennen magst und "Bittebitte, hab mich lieb!" sagen?


    Es gibt nämlich durchaus noch eine dritte Möglichkeit außer "Tun, was das Mädel verlangt" und "Das Mädel aufsuchen und ihm erklären, warum Du nicht tun kannst, was es verlangt". Nämlich: Auf die Meinung dieses Mädels pfeifen. Lass sie rennen und meinen, was auch immer sie mag, solange sie *Dich* damit nicht belästigt. Und wenn sie Dich damit belästigt wie beim letzten Mal, gib ihr geziehlt eins auf den Deckel. Es reicht im Zweifelsfall auch, ihr zu sagen, dass Du das Thema mit ihr nicht besprichst.

  • Hey, danke, dass ihr alle schön über Lehramtsanwärter/Lehrer herzieht! Da fühle ich mich ja richtig gut, weil ich weiß, dass mein Beruf immer noch so angesehen ist in der Gesellschaft.

    Echt, das geht mir gerade ziemlich gegen die Hutschnur, wenn ich das hier so geballt lese, und das musste ich mal loswerden. Der Schuh wollte anscheinend angezogen werden.

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  • Lies noch mal genau. Da steht, durchaus auch von mehreren Seiten, dass ein Lehramtsstudium noch lange kein Beleg für herausragende Intelligenz und soziales Verhalten ist. Und nun schau Dich um unter Deinen Kommilitonen. Keiner dabei, den Du strunzedoof findest, niemand, dessen Sozialkompetenz zu wünschen übrig lässt?

  • Sorry für das ganze off-topic, vielleicht sollten wir das hier verschieben.

    Ich habs nochmal genau gelesen. Ich habe es gestern so verstanden, dass du Lehrern mangelnde Sozial- und emotionale Kompetenz unterstellst. Beim nochmaligen Lesen heute stelle ich fest, dass man es so wie ich gestern interpretieren kann, es aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass du es so gemeint hast.

    Andererseits klingt es auch so für mich, als dass du den Mangel an Kompetenz den Studenten unterstellst bzw. unterschiebst. Es liegt aber größtenteils am Studium, dass man so etwas nicht lernt. Niemand bringt einem bei, wie man reagieren soll, wenn man in einer Ersten Klasse 15 Schüler hat, die (und deren Eltern) kein Deutsch sprechen, 3 Schüler, die noch in die Hosen scheißen, 4 mit ADHS etc. etc.
    Das war ja für Mandan ein Kritikpunkt, dass Lehrer ja so viel jammern würden, wie könne denn eine Erste Klasse Stress bedeuten, vor Lehrern brauche man ja keinen Respekt mehr zu haben, und überhaupt dürfe nur Lehrer werden, wer die Berufung dazu spüre. Für mich klingt das auch sehr verallgemeindernd.


    Gerade dieses "Beruf hat mit Berufung zu tun und nicht damit, wie ich einfach und schnell Geld verdienen kann. " (Zitat Mandan) nervt mich fürchterlich und hat mich schon während des Referendariats genervt. Habt ihr also alle euren Beruf gewählt, weil er für euch eine Berufung darstellt, und Geld verdienen ist natürlich nebensächlich? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch, dann gehört ihr zu dem kleinen Teil der Bevölkerung, der das konnte.
    Ich empfinde meinen Beruf nicht als Berufung, wenn es danach ginge, dann wäre ich lieber Tierpflegerin oder Schauspielerin geworden, aber das hat sich nun mal nicht ergeben. Ich bin mehr oder weniger zufällig ins Lehramt reingerutscht - was aber nicht bedeutet, dass mir der Beruf und vor allem die Schüler nicht am Herzen liegen und ich mir nicht den *** abarbeite, um guten Unterricht zu machen. Ich sehe es als einen Beruf an, mit dem ich Geld verdienen kann, der mir aber trotzdem irgendwie liegt, und mit dem ich mich inzwischen identifiziere. Trotzdem bleibt er ein Beruf.
    Macht mich das zur schlechten Lehrerin? Laut diesen Ansichten anscheinend ja.

    Ich habe oft das Gefühl (und da bin ich nicht die einzige), dass Lehrer sehr wenig angesehen sind in der Gesellschaft. Anderen Berufen gesteht man zu, stressig und anstrengend zu sein, aber Lehrer, die haben doch vormittags Recht und nachmittags frei! Da ich weiß, dass dem definitiv nicht so ist, reagiere ich da empfindlich.

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  • Ailoshyia


    In einem hast Du schon mal recht: wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an. Keiner in diesem Thread hat allgemein von allen Lehrern und Lehramtsstudenten und schon gar nicht speziell von Dir gespochen.


    Es ging lediglich darum, dass ein Studium auf Lehramt einen nicht automatisch zum hochintelligenten, sozial kompetenten und guten Menschen macht. Man kann dennoch eine Dumpfbacke sein, genauso wie ein Arzt trotz anspruchsvollem Studium und Doktortitel eine Dumpfbacke sein kann. Beispiele für schlechte, inkompetente und faule Ärzte gibt es genug in diesem Forum, deshalb heißt das im Umkehrschluss ja nicht dass es nur solche Ärzte gibt und keine anderen, oder?


    Zum Thema jammernde Lehrer. Meine Mutter war jahrzehntelang Lehrerin, ich denke ich weiß also schon in etwa die weniger schönen Seiten dieses Berufes einzuschätzen, muss aber ehrlich sagen, dass mir wenn ich Deinen Beitrag lese folgende Gedanken durch den Kopf gehen:



    Manchmal glaubt man, dass keine Berufsgruppe so ausdauernd jammert wie die Lehrer. Dazu könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie ihren Beruf aus reinster Nächstenliebe ausüben und keinerlei Lohn dafür erhalten und dass deshalb die Gesellschaft zu unendlicher Dankbarkeit für ihre Dienste verpflichtet ist, egal wie mangelhaft diese Dienste im einzelnen auch sein mögen.


    Lehrer war noch nie ein einfacher Beruf, das stimmt.


    Er bringt aber neben vielen Anforderungen auch einige Privilegien mit sich ... und: niemand wird gezwungen Lehrer zu werden.


    Ich habe tolle Lehrer kennengelernt, aber auch grottenschlechte ... und ich muss einfach sagen: wer sich weder pädagogisch berufen fühlt noch wirkliche Begeisterung für sein Fach aufbringt, der braucht sich nicht zu wundern, dass ihn dieser Beruf irgendwann auffrisst.


    Das geht einem Schauspieler, einem Manager, einer Krankenschwester etc. der/die nicht wirklich für seinen/ihren Beruf geschaffen ist nicht anders.

  • Alioshya
    Spricht aus dir nicht ganz viel Frust?


    Ich finde es echt unangebracht im Netz zu schreiben, dass sich deine Schüler "in die Hose scheißen". Das würde ich nicht mal so denken! Das zeigt mir tatsächlich viel mangelnden Respekt gegenüber dem Kind!!


    Ich denke, dass es wichtiger ist, seinen Traumberuf zu verwirklichen (was ist denn an Tierpflegerin so schlimm??). Man darf, meiner Ansicht nach, einen pädagogischen Beruf nie nie niemals als "Zweitwahl" betrachten oder so reinrutschen. Solche Berufe müssen tatsächlich Berufung sein, sonst wird man garantiert unglücklich und frustriert!


    Und wenn sich ein Lehrer mal über seine Ansehen, Arbeitszeit, Eltern oder Gehalt ärgert, der darf dann gerne mal mit einer Erzieherin reden ;)


    tanja

  • Jo,


    da könnt ich nun auch was zu sagen.
    Auch wenns sehr off topic ist.


    Was mir aufstößt ist , "reingerutscht".



    Das ist so ein aufzehrender Beruf, da brauchts wohl viel Herz und Berufung dazu.


    Ich weiß, daß die Tatsache, daß meine Schweigertochter Lehramt studiert, sie nicht per se zu nem empathischen Menschen macht..."meiner" Randgruppe gegenüber z.B., aber was ihr "Leherin werden wollen" betrifft...wir haben uns oft über die schlechte Ausbildung und unser momentan desaströses Schulsystem unterhalten.


    Sie hat ein praktisches Jahr an Schulen in Finnland gemacht und war selbst auf einer freien Schule.
    Weil sie auf den staatlichen Schulen "unterging" und dann tolle, angagierte Leherer auf der freien Schule kennen lernte, hat sie diesen Berufswunsch.


    Da hat sie viele tolle Gedanken.


    Das ist für mcih die Voraussetzung, so eine anspruchsvollen Beruf ergreifen zu wollen.


    Ich kenne Leherer immer noch als Respektpersonen, den Stammtischspruch..die arbeiten nur vormittags und da nicht viel...das wissen wir doch , daß es nicht so ist


    Was mich oft erschreckt, daß ausgerechnet Lehere unglaublich starre Ansichten haben.


    Da unterstelle ich meiner Schw. auch das Leherer-Gen:
    Sie hat recht.Es gibt nur einen Weg und wer den nicht mitzieht, den kickt sie weg.
    .


    Das erlebe ich jedenfalls mir und anderen Leuten gegenüber, was ihren Umgang betrifft. ( und hoffe sehr , daß sie als Leherin nicht so sein wird..)


    Und das habe ich leider oft erlebt bei mir..und meinen Kindern.


    Aber dazwischen waren ein paar sehr angagierte Menschen, die weit über die Schulglocke mitdachten.


    Aljosha, wenn man sich so angegriffen fühlt, dann liegt da wohl eine Hase begraben.


    Und - sorry- ich befürchte , daß Du dann eine von den Leherinen wirst, im Lauf der Jahre immer mehr abstumpfen , die das nur als Beruf zum Geldverdienen verstehen.
    Als Lehrer kann man viel Schaden anrichten, einfach durch mangelndes Interesse.


    Das ihr es nicht einfach habt, vor so ner Klasse mit Kindern mit unterschiedlichsten Hintergründen, glaub ich.


    Aber keiner zwingt einen Lehrer zu werden oder zu bleiben.


    Es ist nicht schön so abfällig von Kindern zu reden, die grade mal eingeschult wurden.


    Anstatt Dich angegriffen zu fühlen , mach doch daß, was meine Schw. vor hat...an einer freine Schule arbeiten.Wo sie mehr Zeit , kleinere Klassen und andere Unterstützung hat.


    Da rechne ich ihr hoch an, daß sie das schon fest entschieden hat und sich klar ist, daß sie dann Lohnabstriche machen muß und Beamtin auf Lebnszeit gibts da auch nicht.


    Ersteres finde ich nicht richtig und hoffe , daß sich die Löhne anpassen.



    so.

  • Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...

    Vielleicht erst einmal: "In die Hosen scheißen" war nicht so wertend gemeint, wie es wohl rübergekommen ist. Aber gegenüber "in die Hosen machen" soll es deutlich zeigen, dass es eben nicht nur Urin ist, sondern auch Kot, den die Lehrkraft dann gezwungen ist wegzumachen, und das finde ich ziemlich krass.
    Die Kinder können da nichts für, die wollte ich auch auf keinen Fall bloßstellen. Das liegt dann eher an den Eltern, bzw. an psychologischen und vielleicht auch an physischen Problemen.
    Von daher würde ich gerne nicht darüber komplett abgeurteilt werden, diesen Ausdruck benutzt zu haben.

    Fidelia, ich finds schon ziemlich heftig und auch übergriffig, mir zu unterstellen, dass ich "dann eine von den Leherinen [werde], im Lauf der Jahre immer mehr abstumpfen , die das nur als Beruf zum Geldverdienen verstehen."
    Dass ich einen Beruf nicht als Berufung sehe, bedeutet doch nicht, dass ich mir keine Gedanken mache, nicht viel Arbeit hineinstecke und mich freue, wenn meine Schüler z.B. Erfolg haben/etwas verstehen/ihre Probleme lösen!
    Vielleicht sollten wir auch mal klären, was Berufung für einen bedeutet. Für mich hat das immer irgendwas religiöses, ich stelle mir dann immer einen eher abgehobenen, durchgeistigten Typen vor, der wohlig seufzt "Das ist eine Beruuuufung! Ich bin dazu berufen, das hier zu machen! Ohne das kann ich nicht leben!" Ich kann mich mit dieser zugegebenermaßen ziemlich karikierenden Vorstellung nicht identifizieren.

    Du sagst "Als Lehrer kann man viel Schaden anrichten, einfach durch mangelndes Interesse."
    Das sehe ich doch genauso. Das gilt aber für jeden Beruf, meiner Meinung nach, und von daher wieder meine Frage: Fühlt ihr euch alle zu euren Berufen "berufen"? Wolltet ihr nur das machen, was ihr jetzt macht, und sonst "nie nie niemals" (um mal Tanjas tolle Worte zu zitieren) etwas anderes? Wenn nicht, wieso ist es für eure Berufe, in denen ihr sicherlich auch viel Verantwortung habt, in Ordnung - für Lehrer aber muss es mehr als das sein?

    Ich habe vielleicht auch so stark reagiert, weil es für mich so rüberkam: "Fidelias Schwiegertochter ist (angehende) Lehrerin - ach so, dann ist es ja kein Wunder, dass sie so fies/bestimmend/übergriffig ist, Lehrer sind ja oft so." Deshalb habe ich mich stellvertretend angegriffen gefühlt (außerdem war es nachts, und ja, ich habe im Affekt geschrieben, sorry) und finde den Umkehrschluss, dass "Da der Hase begraben liegt" ziemlich merkwürdig.

    Tanja, mit keinem Wort habe ich gesagt, dass Tierpfleger "schlimm" sei!! Wie kommst du nur darauf? Überhaupt empfinde ich deinen ganzen Beitrag als ziemlich abwertend.

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  • Du sagst "Als Lehrer kann man viel Schaden anrichten, einfach durch mangelndes Interesse."
    Das sehe ich doch genauso. Das gilt aber für jeden Beruf, meiner Meinung nach


    Tut mit leid Alioshya genau da ist doch der Denkfehler.



    Ein Lehrer kann im schlimmsten Fall das gesamte Leben eines Kindes in eine andere/falsche Bahn lenken. Der Schaden der entsteht ist da ungleich größer als bei vielen anderen Berufen.
    Wer sich dieser Verantwortung nicht bewußt ist, der ist definitiv falsch in dem Job.

    Und das sage ich als jemand, der z.B. nur durch viel Engagement meiner Mutter auf das Gymnasium wechseln "durfte" komischerweise dann aber mühelos das Gymnasium und Abitur mit anschliessendem Studium schaffte. Ohne den Einsatz meiner Mutter wäre mein Leben vollkommen anders verlaufen, das kann ich Dir versichern und das hätte dann schlicht am Desinteresse und Unvermögen von Lehrern gelegen, die einfach zu faul und abgestumpft waren genau hin zu sehen und Kinder nicht als Individuen, sondern als Fälle behandelten.


    Es geht um Menschen, um Kinder die noch leicht zu beeinflussen und formbar sind ... und eben nicht um Schräubchen oder Zahlen.
    Deshalb finde ich schon, dass der Lehrerberuf einer sein sollte den man wirklich machen will und nicht einer in den man halt mal reingerutscht ist.


    Dass man da überhaupt den Unterschied erklären muss finde ich schon verdammt traurig.


    Und zu Deiner Frage: ja ich habe einen Beruf gewählt zu dem ich mich berufen fühle. In dem Sinne, dass er meinen Talenten und meiner Persönlichkeit entspricht.
    Der Weg dahin war reichlich steinig, aber ich bereue ihn nicht.

  • Weil sie auf eine extreme Wortwahl hinweist? Oder meint zu einem sozialen Beruf muss man sich berufen fühlen?


    Sie hat doch recht. Auch ich habe einen sozialen Beruf, und bin ebenso der Meinung ob als Krankenschwester, Erzieherin, Lehrerin oder Altenpflegerin, man MUSS diesen Beruf auch mit seinen schlechten Seiten (und dazu gehören nun mal Berührung mit Urin und Kot dazu, auch bei Grundschullehrern) lieben.


    Nicht falsch verstehen, man muss die negativen Seiten nicht lieben (ich mache alles lieber als volle Windeln zu wechseln- mehrmals am Tag), aber man darf sich nicht damit gedanklich aufhalten. Man muss es einfach tun und fertig. Und wenn man das nicht will, zwingt einen ja keiner die Ausbildung zu beenden oder bis zur Pensionierung darin zu arbeiten.


    Sonst nerven einem diese Dinge immer mehr und man identifiziert sich nur noch mit den negativen Dingen. Ganz schlecht für die Seele. Du siehst es jetzt vielleicht noch anders, warte ein paar Jahre.


    Und ja, ich habe meinen Beruf defintiv nicht mit dem Blick aufs Geld gewählt, als ich ihn mir aussuchte wusse ich gar nicht wieviel ich damit verdienen werde und ob das viel oder wenig wäre. Aber mit Geld habe ich eine andere Vorstellung wie die meisten ;)


    Jeckyll

  • @aliosyha


    wieso ist es krass, einem eingekoteten kind zu helfen sich sauber zu machen?? sicher, ein grundschüler sollte seinen darm und seine blase unter kontrolle haben und es ist ungewöhnlich wenn es das nicht kann. aber auch nicht mehr.
    ich kann mir nicht helfen, aber wenn das für dich krass ist, kann ich nur den kopf schütteln und schon wieder nicht umhin, dir frust unterzustellen.
    ich würde mich eher darüber beschweren, dass die klassen immer voller werden, lehrerstellen gekürzt werden, kein geld für anständiges lehrmaterial vorhanden ist,...das belastet die arbeit eines lehrers, nicht das eingekotete kind! aber wahrscheinlich war das nur ein unglückliches beipspiel von dir und wir sollten darum das thema ruhen lassen.


    ich meinte nicht, dass man nie etwas anderes als seinen traumberuf machen darf oder sollte. aber einen SOZIALEN beruf darf man, meiner meinung nach, nie ausüben, wenn man das nicht 100% will. mit seinen guten und unangenehmen momenten.
    warum bist du nicht tierpflegerin geworden? du musst natürlich nicht darauf antworten.


    ich habe meinen beitrag jetzt nochmal gelesen und finde ihn nicht abwertend.


    tanja

  • Edit: Ha, Editor ausgetrickst.

    Fräulein Wunder,
    Ich verstehe, was du mit dem Denkfehler meinst. Ich bin da auch durchaus deiner Ansicht. Ich habe mich durch deinen Satz "Dass man da überhaupt den Unterschied erklären muss finde ich schon verdammt traurig" sehr betroffen gefühlt, und habe das Bedürfnis (bzw. sehe die Notwendigkeit), mich mal genauer zu erklären. Auch angesichts der anderen Beiträge hier (Jekyll und Tanja, vielleicht versteht ihr dann, warum ich Tanjas Beitrag als abwertend angesehen habe).

    Ich bin in das Lehramtsstudium reingerutscht, das stimmt. Ich wollte eigentlich etwas anderes studieren, wurde aber nicht angenommen und es wurde mir klargemacht, dass ich nicht gut genug dazu sei, und unsicher wie ich war, habe ich das geglaubt. Also habe ich die Fächer studiert, die mich interessieren und die ich letztendlich auch unterrichte. Ich habe aber während des Studiums gemerkt, dass dieser Beruf etwas für mich ist, und habe deshalb auch weitergemacht. Sonst hätte ich abgebrochen. Ich war auch kurz davor - aber nicht wegen des späteren Berufes, sondern wegen des Studiums, das meiner Meinung nach sehr unzureichend auf den späteren Beruf vorbereitet.

    Ich habe überlegt, warum mich das bisher gesagte so aufregt, und habe festgestellt, dass ich mich nicht so sehe, wie ich anscheinend rüberkomme, die Vorwürfe aber hier nur so auf mich einprasseln.

    Ich möchte nochmal betonen: Ich bin zwar in diesen Beruf reingerutscht, und ja, er ist stressig, weil sich in den letzten Jahren sehr viel Umbruch im Schulwesen stattgefunden hat (z.B. G8) und sich nun alle daran anpassen müssen, bis wieder mal alles von einer anderen Regierung über dem Haufen geworfen wird, aber ich mache diesen Beruf inzwischen gerne.
    Er ist nicht mein absoluter Traumberuf, sprich ich renne nicht so herum wie der Berufungs-Typ, den ich oben beschrieben habe, und ja, ich denke auch durchaus daran, dass ich mit diesem Beruf Geld verdiene, aber das ist nicht der Hauptzweck für mich, und war es auch nicht bei der Auswahl (ich wusste z.B., dass ich nicht verbeamtet werden, also von vorneherein für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen würde).

    Ich versuche so zu arbeiten, um das Beste für meine Schüler rauszuholen. Ich bin mir der Verantwortung sehr bewusst, dass ich es mit Menschen zu tun habe.
    Ich achte aber auch darauf, mich selbst dabei nicht zu verlieren oder kaputt zu machen, das Recht möchte ich mir zugestehen.
    Meiner Meinug nach wird auch viel von der Erziehung, die eigentlich im Elternhaus stattfinden sollte, mehr und mehr in die Schule verlagert. Dazu gehören auch z.B. Kinder, die sich andauernd einkoten, und wo von Seiten der eltern aber nichts unternommen wird, außer mit den Schultern zu zucken und täglich frische Hosen mitzugeben, und ja, das finde ich krass. Nochmal: es geht mir nicht darum, die Kinder niederzumachen!! (Ich hatte gerade bei diesem Beispiel eine bestimmte Situation vor Augen.)

    Deshalb verstehe ich, Fräulein Wunder, dass du da den "traurigen Denkfehler" siehst - aber ich bin von anderen Voraussetzungen ausgegangen, und möchte mir deshalb diesen Schuh mal nicht anziehen - habe aber das Gefühl, hier von allen Seiten jetzt in diesen Schuh gezwungen zu werden.

    Ich finde es eh schade, das Gefühl zu haben, mich rechtfertigen zu müssen, und möchte eigentlich hiermit auch einen Schlussstrich ziehen.

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  • Na ja, Alioshya entschluldige bitte, aber ich kann mich ja nur auf das stützen was Du schreibst und wenn Dein Argument lautet, dass ein Fehler durch mangelndes Interesse am eigenen Job großen Schaden verursachen kann, auf jeden beliebigen Beruf zuträfe und nicht nur auf den des Lehrers, dann ist doch offensichtlich gerade der springende Punkt dabei, dass eben NICHT jeder Beruf gleich ist und dass der Schaden, den ein gleichgültiger Lehrer verursacht ungleich größer sein kann als der Schaden den beispielsweise eine Fremdsprachenkorrespondentin verursacht.


    Irgendwo hast Du Dir da einfach ein Eigentor geschossen. Und ich bleibe dabei, dass ich es bedauernswert finde, dass ich diesen offensichtlichen Unterschied in der Diskussion überhaupt besonders heraus stellen musste, um meinen Standpunkt klar zu machen.


    Damit wollte ich nicht Dir persönlich unterstellen, dass Du Deinen Job nicht richtig machst oder Deine Schüler nicht gut behandelst sondern einfach sagen, dass es sicher viele Berufe gibt, die man ohne Herzblut und Berufung machen kann, dass der Beruf des Lehrers m.E. aber nicht dazu gehört und dass man sich selbst in einem solchen Fall vermutlich keinen Gefallen damit tut ihn zu ergreifen, bzw. sich eben nicht wundern sollte wenn man dann nach ein paar Jahren ausgebrannt ist.


    Und ehrlich gesagt man hat halt schon den Eindruck, dass viele Leute eben den Beruf des Lehrers mal ergreifen, weil ihnen grad nichts anderes einfällt. (Damit meine ich NICHT DICH, wie auch? Ich kenne Dich ja gar nicht)


    Dass sowas in vielen Fällen dann schief geht sollte nicht erstaunen, gerade wenn man weiß wie fordernd und schwierig dieser Beruf sein kann.

  • ...wäre nett ihr trennt die allgemeine Diskussion um und über Leherer von meinem "ursprünglichen Anliegen".


    Da scheint ja großer Diskussionsbedarf zu hersschen und vielleicht gibt es noch ein paar andere Stimmen dazu, wenn der Baum gleich mal solcher sichtbar ist.

  • daß Du Dich nun so persönlich angegriffen fühlst.
    Ich kenne Dich nicht und weiß daß man beim Schreibseln in Foren oft völlig falsch rüberkommt.


    Du bist sicher eine engagierte Lehrerin.


    Aber man hat ja nur Deine Aussagen um sich ein Urteil zu bilden und da stößt mir halt immer wieder dieses "reingerutscht" auf.


    Ich bin in den Beruf der Krankenschwester reingerutscht.
    Ich war alleinerziehend, die Ausbildung ließ sich irgendwie vereinbaren mit den Kinderbetreuungszeiten und das Lehrlingsgehalt war wesentlich höher als in anderen Berufen.


    Es gab eine Kinderkrippe am Arbeitsplatz und es war auch das einzige wo ich eine Zusage erhielt.


    Ich stellte dann im Laufe der Zeit fest, daß mich Medizin rein wissenschaftlich betrachtet interessiert und daß ich meinem Beruf viele positive Seiten abgewinnen konnte.


    Aber er war nicht meins.


    Mal abgesehen von mieser Bezahlung und miesen Arbeitsbedinungen, ich bin keine "berufene" Krankenschwester.


    Ich kann das alles machen, diese Arbeiten die es immer mit sich bringt, wenn man mit Lebewesen zu tun hat, aber ich fand nie die tolle Einstellung einer Kollegin


    "wenn ich jemand gewindelt hab find ich das toll, das gibt mir was.weil der sich doch dann wohler fühlt"


    Mein Gedanke zu der Aussage war: wenn ich mal gewindelt werden muß , will ich lieber erschoßen werden.


    Ich habe mich gerne mit den Leuten unterhalten und habe die Station prima reibungslos organisiert ( wurde mir jedenfalls bescheinigt ).


    Aber ich habe mich nie daran gewöhnt, fremde Menschen "intim anzufaßen" und ich hatte immer Angst, ich mach was falsch.


    Die Patienten konnten nichts für ihre diversen Notlagen und irgendwann entschied ich, wenn man mit Menschen arbeitet, muß man das aus Berufung machen.


    Das ist nicht nur ein Job.
    Sicher hab ich es so nicht gesehen-bzw so nicht gearbeitet- aber mein Gefühl paßte nicht und als ich merkte, daß ich die Leute nicht mehr mit der Aufmerksamkeit und dem Respekt sehe, den jeder verdient, bin ich gegangen.


    Ich wollte keine von den Schwestern werden, die in der Küche über die Patienten lästern.


    Es ist sehr schwierig sich berufen zu fühlen und dabei selbst nicht zu verlieren.
    Und mir sind sehr wenige begegnet, die das hinkriegen...sich nicht auszubrennen und trotzdem "ganz " da zu sein für die Patienten.


    Wir mögen ein unterschiedliches Verständnis haben ,was das Wort Berufung betrifft, aber ein anderer Begriff fällt mir nicht ein.


    Zur Zeit arbeite ich in der Hauswirtschaft.Das sit einfach eine Arbeit.Ich mache auch die gründlich und gewissenhaft, aber wenn ich nach Hause gehe, kann ich die Arbeit vergessen und ich weiß immer , daß ich nicht irgendwas gemacht habe, was vielleicht nun einer anderne Person "nicht gut tut".


    Meine Erfahrungen mit Schule sind sehr ungut und was mit meinem Sohn in Sachen Schule lief, war auch seinen Lebensweg negativ prägend.


    Aber er hatte ne super Grundschulleherin, die das hinkriegte..mit berufen dazu sein und sie selbst bleiben.


    Das geht alles nicht gegen Dich persönlich, ich hoffe Du verstehst das.


    Aber , und das ist meine Frage, hast Du Dich nur arangagiert mit Deinem Beruf oder stehst Du wirklich dazu und träumst nicht eigentlich von dem, was Du mal lieber machen wolltest.


    Das würde mir erklären, warum Du Dir aus einem Beitrag , der um anderes ging, einen Nebenschauplatz rauspickst, der Dich betrifft und so hoch gehst.


    Da muß doch schon Zündstoff da sein, wenn man etwas so sehr auf
    sich bezieht?


    Ich hatte erwähnt, daß meine Schwiegertochter Leherin werden will, weil ich erklären wollte, daß sie was in der Birne hat...


    Mir schien es so , als entstünde der Eindruck, sie ist eine auf Äußerlichkeiten reduzierte gelangweilte Hausfrau.


    Vielleicht das noch zum Verständnis.
    Ich hätte vielleicht einfach nur sagen sollen, sie studiert- so doof kann sie also nicht sein.


    Aber stimmt schon von Lehrern erwarte ich mehr Emapathiefähigkeit als von einer BWL-Studentin.


    Ich werde mal an meinen Vorurteilen arbeiten.


    f.

  • Ich möchte noch mal zu meinem Ausspruch: Beruf kommt von Berufung zurückkehren.

    Ja, ich glaube, daß ich für meinen Beruf berufen bin, denn das hat für mich nichts religiöses, denn ich mag meinen Beruf und möchte eigentlich nichts anderes mehr tun.

    Mit meinem Beruf kann ich genau das abdecken, was ich immer schon tun wollte, denn ich habe mit verschiedenen Kulturen und Menschen zu tun, kann meine Liebe zu Fremdsprachen ausleben und lerne auch nach 23 (!!) Jahren immer wieder etwas dazu.

    Was manchmal nicht schön ist, sind die Umstände, unter denen ich meine Arbeit verrichten muß, denn es herrscht oft sehr viel Termindruck. Dann möchte ich manchmal am liebsten gar nicht hingehen, aber das liegt nicht am Beruf, sondern an den Umständen.

    Ich habe in meiner langen Schulkarriere viele Lehrer erlebt, davon 2 sehr tolle, die mich ein Schülerleben lang gefördert haben, allerdings so, daß ich mich auch schon anstrengen mußte. So wußte ich bis vor kurzem nicht, daß ich als Klassenbeste meinen Realschulabschluß gemacht hatte, denn ich dachte immer, das wäre jemand anders gewesen. Man hat mich nicht als etwas besonderes herausgestellt und das hat meinem Sozialempfinden und meinem Ego gut getan.

    Heute habe ich das Gefühl, daß Lehrer das ausgleichen sollen, was Eltern nicht mehr leisten können oder wollen. Mein alter Klassenlehrer unterrichtet immer noch an der gleichen Schule und hat auf unserem Klassentreffen berichtet, daß heute ein viel höherer Lärmpegel in der Schule herrscht als vor 25 Jahren. Kein Kind kann sich wirklich 45 min konzentrieren oder gar still sitzen. Das war bei uns überhaupt keine Frage. Respekt kennen die meisten Kinder auch nicht mehr usw..

    Daher ist es meiner Ansicht nach um so wichtiger, den Beruf des Lehrers als Berufung zu sehen, denn nur so kann die sozialpädagogische Aufgabe gemeistert werden. Und die meiner Ansicht nach auch nur, wenn man sich über die Konsequenzen und den heutigen Status quo im klaren ist. Sicherlich ist das kein Zuckerschlecken, das merke ich an meinen Azubis hier. Das Wissen, was uns noch vermittelt wurde (Allgemeinwissen) ist heute zum Teil nicht mehr da. Wer kennt noch alle heimischen Bäume und Tiere? Kaum einer. Milch kommt aus dem Supermarkt usw.

    Versteht Ihr, was ich meine?? :confused:

  • Ich möchte heute kein Lehrer sein.
    Das ist ein sehr stressiger Beruf.
    Unsere Nachbarin war Lehrerin an einer Gesamtschule mit hohem Ausländeranteil.
    Die mußten sich mehr um Streitschlichtung als ums lehren kümmern.
    Mit 46 Jahren ist sie, nervlich am Ende, in Frührente gegangen.

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