Kann abnehmen gefährlich sein?

  • Hallo zusammen,


    ich habe da mal eine Frage. Ich habe gestern im Internet gesurft. Und bin da auf etwas gestoßen was mich nachdenklich gemacht hat. Da hieß es, dass die Sterblichkeit bei sehr übergewichtigen Menschen steigt, wenn sie an Gewicht verlieren. Der Beitrag war leider auf Englisch und ich verstehe nicht besonders gut englisch, dass ich leider nicht weiß, ob ich das korrekt verstanden habe, aber es ging um eine Frau, die starb nachdem sie stark abgenommen hatte, soweit bin ich mir sicher! :)
    Weiß denn jemand von Euch, ob diese Aussage denn richtig ist?


    (Um es gleich vorweg zu nehmen: ich habe mir leider die Seite nicht gemerkt.)


    LG Andreas

  • Hallo Andy,


    ich musste an die Studie denken, die Nicolai Worm in seinem Buch Diätlos glücklich erwähnt.
    Da hiess es, das bei Menschen, die ein- oder mehrfach in ihrem Leben stark abgenommen hatten, die Sterblichkeitsrate stieg.


    Menschen mit "moderatem" (was auch immer das heisst) Übergewicht hätten im Vergleich zu ganz Dünnen und den starken Abnehmern eine statistisch gesehen höhere Lebenserwartung.


    Darauf basiert soweit ich weiss auch der Rat, keine Crash-Diäten zu machen und langsam abzunehmen, da schnelles Abnehmen den Körper enorm stresst und die Organe belastet.
    Noch ungesünder ist das berüchtigte JoJo, besonders wenn es ein Riesenjojo ist (:D so mal 20 kg rauf und wieder runter).


    Also langsam. Frag mich in 10 Jahren, ob es geklappt hat;)

  • ich habe da mal eine Frage. Ich habe gestern im Internet gesurft. Und bin da auf etwas gestoßen was mich nachdenklich gemacht hat. Da hieß es, dass die Sterblichkeit bei sehr übergewichtigen Menschen steigt, wenn sie an Gewicht verlieren.


    Bei einem Menschen mit 300kg Gewicht dürfte das wohl nicht zutreffen. Du wirst eine Gewichtsreduktion wahrscheinlich auch nur wegbegleitend schaffen.
    Also versuche erstmal Hilfe zu finden, die Dir hilft aus Deiner gewohnten Umgebung (Großmutter) zu entkommen und versuche nicht Argumente für Dein hohes Gewicht zu finden.

  • Hallo Andreas,

    da hast Du dir aber ein schwieriges Thema ausgesucht....

    Ja, es gibt Todesfälle. Die gibt es aber in jeder Gewichtsklasse, mit oder ohne Diät. Auch bei vermeintlich gesunden Sportlern gibt es Herzanfälle. Ob es da wirklich Studien gibt, weiß ich nicht, und welche Hintergründe die da zugrundeliegen. Schade, daß Du den Bericht nicht mehr hast.

    Jeder Körper reagiert anders auf Veränderungen. Und ich denke, daß es viel darauf ankommt, was man mit ihm macht, und wie.

    Mal ganz krass: Wenn Du nichts mehr ißt, nimmst Du natürlich erstmal ab. Aber dem Körper fehlt dann auch wichtige Energie. Stoffwechsel und Kreislauf brauchen Nachschub, und der kommt nicht aus den Körperfetten. Eine Mangelernährung hat fatale Folgen. Genauso denke ich, daß man nicht von jetzt auf gleich sportliche Höchstleistungen fordern darf, wenn es der Körper nunmal nicht gewohnt ist.

  • Vor allem ist Abnehmen dann gefährlich, wenn es die einzige "Behandlungs"-Maßnahme ist, und währenddessen die eigentliche Ursache (körperliche oder psychische Grunderkrankungen) fröhlich weiter vor sich hinschwelt und geflissentlich ignoriert wird.

  • Hast Du denn den Link noch? Wenn ja dann poste ihn doch - ich kann ganz gut Englisch.


    Gelesen habe ich diese These auch schon ... ganz grundsätzlich glaube ich aber, dass das auch stark davon abhängt wieviel und in welchem Zeitraum man abnimmt.


    In Zeiten der Adipositas Chirurgie in denen es möglich ist rasend schnell von extremen Übergewicht auf "Normal"gewicht zu kommen, wundert mich das nicht.
    Ich glaube nicht, dass es für den Körper gesund sein kann innerhalb von kürzester Zeit 30 %, 50% oder gar 75 % seines Übergewichts zu verlieren. Dass eine solche Maßnahme auf lange Frist das Leben eher verkürzt, davon bin ich überzeugt.
    Genauso wenig glaube ich dass Crash-Kuren wie z.B. Optifast dazu geeignet sind Menschen gesünder oder ihr Leben länger zu machen.


    Ich denke wenn man starkes Übergewicht hat, sollte man sich von dem Gedanken verabschieden sich auf das sogenannte Idealgewicht hungern zu wollen. Das wird auf gesundem Weg nicht klappen und wird sich gesundheitlich eher kontraproduktiv auswirken.


    Das heißt aber doch nicht im Umkehrschluss, dass jedes noch so hohe Übergewicht für den Körper gut tragbar, oder besser tragbar als eine moderate Abnahme ist.


    Ich wiege auch sehr viel und komme damit ganz gut klar, merke aber wenn ich zunehme sehr schnell ab einer bestimmten Grenze, dass ein schon ein paar wenige entscheidende Kilo mehr dann einfach wirklich zu viel sind.


    So wie Du Deine Einschränkungen beschreibst glaube ich schon, dass weniger Kilos Dir helfen würden wieder etwas an Lebensqualität zu gewinnen. Das heißt nicht dass Du jetzt gleich 100 kg loswerden musst oder sollst, sondern nur dass Du als erstes Ziel anvisieren solltest wortwörtlich wieder auf die Beine zu kommen.


    Dazu gehört auch als allererstes sich sein Problem einzugestehen und sich professionelle Hilfe zu suchen.
    Ebenso wie der Ursache Deines Übergewichts auf den Grund zu gehen, natürlich durch eine Therapie begleitet.
    Mehr Beweglichkeit und Kraft wird nicht alleine durch den Verlust von Kilos zu schaffen sein, sondern wird vor allem durch den Aufbau von Muskeln passieren müssen.

  • Ja, diese These kann unter Umständen richtig sein, wenn das Abnehmen nämlich mit Karacho oder unter Nulldiät ohne ärztliche Begleitung geschieht, weil es dann aufgrund von Mangelernährung zum Versagen der einzelnen Organe führen kann.

    Dein Körper braucht Nahrung. Die Frage ist nur, in welchem Umfang. Bei Deinem Gewicht, lieber Andy, ist es glaube ich nicht so wild, wenn Du abnehmen willst, allerdings solltest Du nicht vergessen, daß Du nicht nur ein Gewichtsproblem hast (Oma). Meiner Ansicht nach, solltest Du die Abnahme auch nicht alleine versuchen, sondern unter ärztlicher Begleitung, um Mangelerscheinungen bzw. ein zu schnelles Abnehmen zu vermeiden, weil dies den Organismus bzw. den Kreislauf extrem belasten kann.

    Ich habe durch meine vielen Diäten und dem nachfolgenden JoJo-Effekt eine Fettleber, die momentan mit fettarmer Ernährung keine Mucken macht. Ich merke selber, wenn ich zu fett gegessen habe. Das wird gleich mit Durchfall und Müdigkeit bestraft.

    Bitte Andy, laß' Dich durch solche Texte und Studien nicht verwirren. Du hast doch schon den ein oder anderen ersten Schritt getan. Besprich' Deine Abnahme mit einem Arzt Deines Vertrauens (sollte vielleicht sogar ein Spezialist sein, der sich mit solchen Gewichtsklassen auskennt) und dann wird die Sache schon laufen. Du mußt allerdings wollen und auch mitarbeiten. Nur unter ärztlicher Aufsicht kannst Du es für Deinen Körper gesund und richtig machen, denn 300 kg und mehr sind schon ordentlich.

    Die Tante meines Mannes hat auch soviel gewogen. Der haben sie noch mit 70 (!) ein Magenband eingesetzt, damit sie nicht an den Folgeerkrankungen ihrer Adipositas stirbt. Sie war hier in Hattingen in einer auf Adipositas spezialisierten Klinik. Mittlerweile (nach 2 Jahren), ist sie bei 160 kg angekommen, allerdings aufgrund einer Keim-Infektion mit Staphylokokken (schreibt man das so?) nicht so genesen, wie es sein sollte.

    Du siehst, es hat alles seine Vor- und Nachteile, aber bitte, nimm' dies nicht zum Anlaß, Deinen Weg, den Du ja schon eingeschlagen hast, einfach wieder aufzugeben!

  • Ein zu schnelle Abnahme bei hohem Übergewicht kann nicht nur durch Mangelernährung schaden.
    Ich habe gelesen, dass das Körperfett auch Giftstoffe einspeichert. Wenn man abnimmt und das Fett abgebaut wird, werden diese Giftstoffe freigesetzt, und der Körper muss sie auch abbauen. Wenn zuviel Fett auf einmal "schmilzt", dann sind das zuviele Giftstoffe auf einmal für den Körper. Ich habe von Leuten gehört, die sich bei einer Abnahme phasenweise richtig schlecht gefühlt haben - wegen der nicht so reibungslos ablaufenden Entgiftung.

    Das bedeutet nicht, dass man überhaupt nicht abnehmen sollte, wenn man denn will, sondern dass man es langsam machen sollte, in Begleitung eines Arztes.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.

  • Ich habe immer wieder gelesen, dass eine schnelle Gewichtsabnahme schadet. Der Körper wird durch eine gezielte, geplante Gewichtsabnahme sehr belastet. Wenn es zu schnell geht, kommt er damit nicht klar.


    In meinem Bekanntenkreis habe ich ein Beispiel: Derjenige hat mit Mitte Zwanzig sehr schnell etliche Kilos verloren. Seitdem darf er Betablocker schlucken, weil er einen deutlich zu hohen Blutdruck hat. Das ging während der Gewichtsabnahme los und er ist es nicht mehr losgeworden. Da hat wohl das Herz-Kreislauf-System Schaden genommen.


    Fazit: egal wie hoch Dein Gewicht ist, eine Reduzierung sollte sehr, sehr langsam vonstatten gehen, damit der Körper das verarbeiten kann.

  • Meine Ärztin sagt, ein Pfund (also 500 gr) in der Woche sind verträglich und gesund.

    Das es bei jemanden der mehr Gewicht auf die Waage bringt in der Woche dann mehr ist bzw. bei Männern auch noch schneller geht ist eine andere Geschichte. Gerade mit einem Gewicht von 300 kg (+/-) würde ich nicht ohne einen Arzt abnehmen.

  • Ich persönlich bin per se mittlerweile gegen Diäten; besonders wenn sie ohne ärztliche Überwachung von statten geht.
    Ob Gewichtsabnahme schädlich ist? Nun ich sag es mal so: eine zu einseitige, unterkalorische Diät führt über kurz oder lang zu Mangelerscheinungen! Das ist nun mal Fakt und ich habe es erlebt,leider:mad:!
    Ich war einst bei knapp 100 Kilos und nahm, ( muss dazu sagen, dass ich durch Depressionen und Trauer), keinen Appetit mehr hatte. Ich konnte einfach so gut wie nix mehr essen und nahm relativ schnell ab. Zu schnell, ich bekam auch ua. Herzrasen...komischerise wurde zu meiner " schlanken Zeit" eine Hypertonie festgestellt. Haarausfall und Fingernägel gingen kaputt...ganz zu schweigen von Verdauungsbeschwerden.
    Also kurzum: ich machte meine damalige " Hungerdiät " zu krass, aber ich nahm es so nicht wahr, durch die Probleme.
    Jedenfalls ist mir heute klar, dass ich nur Wasser und Muskelmasse verloren habe, den Stoffwechsel auf Sparflamme gedrosselt habe und heute wieder ne dicke bin!!
    Ergo: gut ich spreche nun mal von mir ( Menschen sind verschieden), was ich aber heute weiss... Diäten bringen nix und machen alles nur noch schlimmer!
    Ok, ich habe vllt. wieder zu weit ausgeholt, aber auch wenn ich immer mehr zunehme, eine Diät kommt nie mehr in Frage. Ich muss so schon so viele Medikamente nehmen...und ich möchte meine Gesundheit nicht noch mehr schaden. Ich hoffe nicht, dass ich wieder einen Roman getippt habe......ne is klar :).

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar! Antoine de Saint Exupery ( der kleine Prinz)


    Liebe Grüsse, Manuela:)

  • Jedenfalls ist mir heute klar, dass ich nur Wasser und Muskelmasse verloren habe, den Stoffwechsel auf Sparflamme gedrosselt habe und heute wieder ne dicke bin!!
    .



    Da wird ja dann auch im Zusammenhang mit Formlua-Diäten, z.B. in den Optifast-Zentren, gerne erzählt, dass sich der Stoffwechsel und damit auch die Grundumsätze, wieder erholt und neu aufbaut, wenn man nach der Formulaphase nur den Ernährungsaufbau richtig macht.

    Nach gleich mehreren Optifastprogrammen bin ich der Überzeugung, dass das nicht stimmt. Die Grundumsätze sind ( zumindest bei mir ) ein für alle mal im Keller. Um mein Gewicht zu halten muss ich schon sehr auf Ernährung und vor allem die Mengen achten, bzw. eine ganze Menge Sport machen. Früher war das nicht so.

    LG Merian



  • Nach gleich mehreren Optifastprogrammen bin ich der Überzeugung, dass das nicht stimmt. Die Grundumsätze sind ( zumindest bei mir ) ein für alle mal im Keller. Um mein Gewicht zu halten muss ich schon sehr auf Ernährung und vor allem die Mengen achten, bzw. eine ganze Menge Sport machen. Früher war das nicht so.

    LG Merian


    Bei mir hat sich der Grundumsatz nach der Teilnahme am Optifastprogramm wieder erholt. Das hat aber Jahre gedauert ... und dem ging natürlich (nach einer Abnahme von 40 kg) erstmal eine Zunahme von 60 kg voraus. Zunächst hat das Programm also meinen Grundumsatz komplett platt gemacht. Dass nach einer mehrmaligen Teilnahme an einem solchen Crashdiät Programm gar nichts mehr in Punkto Grundumsatz geht, glaube ich sofort.
    Von solchen Gewaltmärschen kann ich nur abraten.

  • Hallo zusammen,


    ich habe da mal eine Frage. Ich habe gestern im Internet gesurft. Und bin da auf etwas gestoßen was mich nachdenklich gemacht hat. Da hieß es, dass die Sterblichkeit bei sehr übergewichtigen Menschen steigt, wenn sie an Gewicht verlieren. LG Andreas


    Und wieder ne Ausrede gefunden, um nichts tun zu müssen, als da wären: Oma-Problem angehen, Medizin-Probleme angehen, Assistenz angehen, Mobilität angehen, Psycho-Probleme angehen ...


    Nö. Da philosophiert man lieber an Mortalitätsgefahren herum.


    Drrrrrrr. Das war ein Weckruf.


    Wieder einmal. Nicht der erste. Und nicht nur von mir.


    Aber Mitleid ist eh viel bequemer.


    Von Oma
    Von Fremden
    Von Mitpostern


    Also - gutes Wohlbehagen weiterhin. Die abstrusen Themen werden schon nicht aus gehen.

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