Olli macht mal wieder Ärger!

  • Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber das Thema beschäftigt mich doch. Ich habe selber (noch) keine Kinder, aber ich habe Angst, dass sie mal übergewicht haben könnten. Wie kann man das verhindern? Eine gewisse Veranlagung hat man ja auch. Woher ich meine Kilos habe, weiss ich, aber zu einem Teil liegt es auch in der Familie.

    Was ist falsch daran sich "gesund" zu ernähren? Mit "gesund" meine ich eine ausgewogene Ernährung. Alles essen und aber auch darauf achten, dass man mit Schoggi, Süsses, Chips, Fastfood usw. nicht übertreibt. Wichtig ist für mich auch, dass man sein essen selber kocht und keine oder wenige Fertig-Gerichte kocht. Seit ich mich so ernähre ist mein Gewicht zwar nicht um viel gesunken (dafür fehlt mir die Bewegung), dafür aber gleich geblieben.

    Es ist logisch, dass es einem Kind egal ist, ob das Essen "gesund" oder "ungesund" ist. Wie aber Princess sagte, kann man einem Kind viel über Ernährung beibringen, wenn man es in den ganzen Prozess einbringt, ist es viel lehrreicher. Einkaufen, kochen und zusammen essen. Versuchen auch möglichst verschiedene Gemüse, Früchte usw zu servieren und dass schon von klein auf.

    Und wie die Ideen von Toni finde ich super ;o) es bringt sicher viel mehr als zu sagen: "iss die Bohnen, die sind gesund"

  • nath20: natürlich ist es sinnvoll sich gesund zu ernähren - das ist aber (leider) keine Garantie dafür, dass ein Kind nicht dick wird.

    „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.”
    (Bertolt Brecht)


  • Es ist logisch, dass es einem Kind egal ist, ob das Essen "gesund" oder "ungesund" ist. Wie aber Princess sagte, kann man einem Kind viel über Ernährung beibringen, wenn man es in den ganzen Prozess einbringt, ist es viel lehrreicher. Einkaufen, kochen und zusammen essen. Versuchen auch möglichst verschiedene Gemüse, Früchte usw zu servieren und dass schon von klein auf.


    und genau das ist es, was einige Leutchen u.a. auch ich versuchen zu vermitteln,
    "natürlich will man seinem Kind das beste geben" aber setze das mal in der Praxis um.
    Allein das Einkaufen. Halte da mal Deinem Zappelphillip einen vortrag über den Biojoqurt, die Halbfettmargarine und den Vitamingehalt von Stangensellerie. Glaubst Du wirklich, dass Dein Kind dann selig an Deinen Lippen hängt ?
    Zu Hause bekommt das Kind dann sein eigenes Messerchen zum Gemüseschnippeln, sein eigenes Pfännchen und Töpfchen mit den dazupassenden lehrreichen Erklärungen. Das geht wunderbar , wenn man alleinerziehend, vollzeit beruftätig ist.
    Mein Tochter schwärmte immer von den Wochendbesuchen bei einer Schulfreundin "echt geil bei denen" bis ich dann erfuhr, dass die Glückseligkeit darin bestand, dass die Kinder sich Sonntagsmorgen eine Pizza in Ofen schoben um dann im Bett mit Cola und anderen Sauereien lustvoll vor dem TV die Zeit abzuwarteten bis die Eltern aus den Federn krochen. Die Leute wollten am Sonntag gerne ausschlafen.
    Alles andere, das glaube mir, sind nette kleine Werbefilmchen.

  • Versuchen auch möglichst verschiedene Gemüse, Früchte usw zu servieren und dass schon von klein auf.


    Der Knackpunkt ist aber: Wie wird man damit umgehen, wenn das Kind zwar von allem probiert, aber an einigen Sachen dann doch nicht so rechten Gefallen finden möchte?
    Wird auf das arme Ding dann solange eingeredet wie auf einen dressierten Plüschaffen, bis es das Zeug trotzdem regelmäßig ißt, weil es den anderen schließlich so wundertoll schmeckt und die liebe Fernsehtante ja auch gesagt hat, wie gesund das ist?
    Oder wird diese Geschmackspräferenz respektiert werden auch wenn damit die ach so lebenswichtige Abwechslung nicht in dem Maße gegeben ist wie sie propagiert wird?


    Wozu Abwechslung wirklich gut sein kann, habe ich

    deutschlands-dicke-seiten.de/forum/index.php?thread/155652/

    bereits ausführlichst versucht darzulegen.
    Wenn ich mich mal selbst zitieren darf:

    Zitat

    Wie will das Darmhirn nun entscheiden, was es "oben" anfordern soll und was nicht?
    Nun, es speichert "schlicht und einfach" das Wissen um die emfangenen Geschmacks- und Geruchsreize und die daraus resultierenden Nährstoffkombinationen in seinem Gedächtnis ab.


    Aus diesem Grunde - und eigentlich nur aus diesem - ist eine abwechslungsreiche Ernährung im Kindesalter so wichtig.
    Nicht etwa weil viel auch viel "hilft" sondern weil selbst dies nichts anderes als ein Lernprozeß ist. Nicht für den Kopf sondern für den Bauch. Je mehr Reize und Erfahrungen, desto flexibler kann später auf die unterschiedlichsten Situtationen reagiert werden.
    Deshalb reicht es auch völlig aus, daß man entsprechend abwechslungsreiche Nahrung anbietet und daß davon wenigstens probiert wird. Auf einen regelmäßigen Verzehr möglichst unterschiedlicher Sachen zu drängen, gerade wenn bei gewissen Dingen so gar keine rechte Freude aufkommen will, ist nicht der Sinn dieser Empfehlung - der aber wohl im Laufe der Zeit im Gesundheitshype untergegangen ist.
    Denn Abneigung zu empfinden - und sie auch zuzulassen! - ist mindestens genauso wichtig wie der richtige Appetit zur richtigen Zeit.


    Die größte Gefahr die beim Zulabern seines Nachwuches entstehen kann, ist, daß dieser schon in frühesten Jahren den Bezug zu seinen Sinnen und die eigene Körperwahrnehmung verliert.
    Niemand kann die Geschmacksempfindung, Vorlieben und Abneigungen eines anderen nachempfinden - und wenn man ihn noch so sehr zutextet.

  • Also ich hab mir die Aufzeichnung mal so kurz überflogen angesehen (also nicht alles). Was mir auffiel, die Kinder schreien ja geradezu nach Aufmerksamkeit, und Zuwendung. Die lassen sich eben nicht mit dummem Gerede von "gesunder Ernährung" abspeisen. Klar dass die dann dicht machen. Die sollten hören, dass Mama sie liebt und dass sie ihr das Wichtigste auf der Welt sind.


    Gerade der dicke junge Mann holt sich mit dem Essen die fehlende Mutterliebe. Mama war den ganzen Tag auf Arbeit und wenn er endlich mit Mama zusammen war, wurde gemeinsam gegessen. Dabei hatte dann Mama Zeit für ihn und die Welt war in Ordnung. Ergo hat er im Unterbewusstsein abgespeichert: Essen - Wohlfühlen - Liebe.
    Da kann doch eine Ernährungsberatung nichts bringen.

  • Man kann es auch übertreiben. Von Vortrag halten usw. war gewiss nicht die Rede. Sondern ganz einfaches einkaufen. Früchte und Gemüse wiegen lassen, oder in der Art „Holst du mir bitte einen Salat?“ usw. Ich habe es schon mit meinem „Hütekind“ ausprobiert, klappt prima, keine langweile beim einkaufen usw. Klar wollte er noch was süsses , ich habe nein gesagt und begründet, dass er zuhause etwas haben darf, und dann war die Disskussion auch beendet.
    Auch wenn man alleinerziehend ist und arbeitet kann man sich ja Zeit nehmen um zu kochen und ein Kind einbeziehen. Man muss es wollen!


    Gleichfalls habe ich nicht behauptet, dass Kinder alles mögen, was man serviert. Manchmal hilft es auch kreativ zu sein, halt anders zu kochen, oder roh essen.

    „Dressierter Plüschaffe“ Hallo? Was soll das? Geht irgendwo hervor, dass ich ein Kind ZWINGEN WÜRDE etwas zu essen? Die Betonung lag auf „Versuchen“!
    Ich kann mich noch gut daran erinnern, wenn meine Mutter mir gesagt hat, ich solle mein Spinat fertig essen. Geschluckt hab ichs, aber es kam mir fast wieder hoch. Bis jetzt mag ich keinen Spinat! Dass werde ich meinem Kind nicht antun.

    Wir sind mittlerweile aus dem Zeitalter raus, wo es hiess, es wird gegessen was auf den Tisch kommt und der Teller muss leer sein!

    Ist es so schlimm zu versuchen einem Kind zu ersparen gehänselt zu werden, nur weil seine Eltern unfähig waren etwas auf seine Ernährung zu achten?

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