• Das ist vielleicht bei einem geringen %Satz der Fall. Kaum einer will sich eingestehen,dass er/sie im Endeffekt mehr isst als der Gesamtumsatz, und das nenne ich Verdrängung,ja!


    In Ordnung, aber nun sage mir bitte noch woher du dieser Information hast, dass das nur bei einem geringen Prozentsatz der Fall ist.
    Ich finde schon, dass du eine Argumente untermauern solltest, ansonsten musst du halt schreiben "ich esse mehr als mein Grundumsatz ... " verstehst du was ich meine?

  • J
    Aber das immer kategorisch auszuschließen und alles auf die Krankheits und Stoffwechselnummer zu schieben finde ich lachhaft. Das ist vielleicht bei einem geringen %Satz der Fall. Kaum einer will sich eingestehen,dass er/sie im Endeffekt mehr isst als der Gesamtumsatz, und das nenne ich Verdrängung,ja!


    Und kategorisch schliesst das wer aus? Wo genau steht das? :confused: Das würde mich jetzt schon interessieren. Kann mich nicht erinnern das jemals in diesem Forum gelesen zu haben. Aber vielleicht hast Du da einen besseren Überblick und zeigst mir mal die Stellen.


    Dass hier der Augenmerk stärker auf den anderen Gründen liegt, liegt einfach daran, dass man die Diagnose: "Du frisst halt zu viel" an jeder Straßenecke bekommen kann ... tiefer forschen mögen die meisten (auch die meisten Dicken) nicht.


    Deshalb ist es wichtig immer und immer wieder darauf hinzuweisen, eben auch um den Leuten Mut zu machen zum Arzt zu gehen und auf eine richtige Untersuchung und eine korrekte Behandlung zu pochen.


    Dass man auch von zu viel Essen dick werden kann, ist jedem klar (wobei es da eben auch wieder zahllose Gründe für geben kann, warum man zu viel isst und die sind nicht nur psychischer Natur sondern durchaus auch körperlicher Natur).


    Aber selbst wenn man sich "nur" dick gefuttert hat, ist es ja auch nicht einfach das wieder loszuwerden.


    Wer zum fünften Mal an einer Diät oder Ernährungsumstellung gescheitert ist und noch dicker daraus hervor gegangen ist, der überlegt es sich ob er das noch ein sechstes Mal riskieren will, zumindest wenn er noch etwas Verstand in der Rübe hat. ;)


    Beim Zunehmen ist 1+1 vielleicht gleich 2, aber beim Abnehmen ist leider 2-1 nicht automatisch wieder 1. Das wirst Du doch auch schon erfahren haben.


    Klar wenn man gerade aktuell in einer Abnahmephase steckt (und das tust Du, wenn mich nicht alles täuscht, oder Auroli?) dann mag man das nicht hören und hält sich lieber an die Formel: mehr Energie verbrauchen als man an Energie aufnimmt = schlanker Körper.


    Auch das ist aber eine Art der Verdränung - nur in umgekehrter Richtung.

  • Ja und die häufigste wird hier unterschlagen-Überversorgung mit Kalorien. Und dafür braucht man sich nicht überfressen,weil man kein Sättigungsgefühl hat,dafür reicht auch der Umstand dass man einfach gerne leckere Sachen isst.


    Über(fr)essen ist ja wohl definiert als übermäßige Energieaufnahme mittels Essen...
    Und um mehr leckere Sachen zu essen, als man energiemäßig braucht, muss man entweder

    • das Sättigungsgefühl ignorieren (was nicht einfach ist)


    oder

    • aus irgendeinem Grund den Bedarf an Nährstoffen mit Hilfe der verzehrten Nahrungsmittel schlecht decken können, so dass kein entsprechendes Sättigungsgefühl eintritt.


    Letzteres ist bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder verschiedenen Magen-Darm-Erkrankungen der Fall.


    Kaum einer will sich eingestehen,dass er/sie im Endeffekt mehr isst als der Gesamtumsatz, und das nenne ich Verdrängung,ja!


    Eine positive Energiebilanz ist natürlich eine Voraussetzung, um zuzunehmen (Wassereinlagerungen jetzt mal ausgenommen). Die Frage bleibt, wieso Körper und Psyche das tolerieren und eben nicht mit eindeutigen Stoppsignalen aufs Überessen reagieren, wie es normal bzw. gesund wäre.

  • Was ist deiner Meinung nach denn dann die Lösung wenn nicht Gewichtsreduktion?Nicht alle Dicken sind krankhaft essgestört.


    Aber hier wird man ja sowieso fast gesteinigt,wenn man äußert dass dick sein tatsächlich von zu vielem und kalorienreichen Essen kommen kann.


    Das nenne ich nun wirklich Verdrängung.


    das Problem ist, dass das gängige Vorurteil in der Bevölkerung herrscht, jeder der dick ist würde zuviel essen! Und so einfach (schwarz/weiß) ist es eben nicht. Im Kern hast du ja Recht, wenn du sagst, dass viele durch zuviel Essen dick werden. Aber es gibt ja GRÜNDE, weshalb man zuviel isst.:(


    Und wenn das eben psychische Gründe sind, und die können sehr vielfältig sein (essen aus Angst, essen wegen Stress, essen wegen starker Unsicherheit, Minderwertigkeitsgefühlen, Angst vor dem Leben, Angst vor Versagen im Job usw), ist es mit "weniger essen" schlichtweg nicht getan. Denn das hält man vielleicht ein paar Wochen, Monate durch und dann fällt man wieder ins alte Verhaltensmuster zurück.:(


    Denn der innere Druck und die Probleme sind ja nach wie vor da. Daher ist es nicht richtig einfach zu sagen "man nimmt zu, weil man zuviel isst und fertig". Es gibt so viele verschiedene Ursachen von zuviel oder falschem Essen/Essverhalten. Und die ganzen zusätzlichen Ursachen, durch die man zunehmen kann, habe ich ja noch nicht einmal aufgeführt (Hormonschwankungen, Schilddrüse, langsamer Stoffwechsel und was sonst noch alles von meinen Vorrednern genannt wurde).


    Daher reagiert man auf diese schwarz/weiß- Malerei halt auch nicht gerade positiv. Verständlich.


    Mein Mann isst zb genau dasselbe wie ich (denn er kocht für uns) und isst auch zwischendurch, schnökert abends vorm Fernseher usw- was ich nur selten mache. Er hält sein Gewicht jedoch seit Jahren konstant- ohne zusätzlichen Sport. Selbst wenn er die doppelten Mengen von dem isst, was ich esse (!) schafft er es nicht über ein bestimmtes Höchstgewicht hinaus, was in der Öffentlichkeit immer noch als "normal" angesehen werden würde.


    Er müsste schon Unmengen von Essen in sich hineinstopfen, um mein Gewicht zu erreichen, und vorher würde ihm sicher schlecht werden, bei den Mengen. Daran sieht man einfach, wie unterschiedlich der Körper auf Nahrung und Bewegung/wenig Bewegung bei jedem Menschen reagiert. Und seit Jahren kann er nicht verstehen, dass ich so ein Gewicht habe und halte, obwohl wir fast dasselbe Essverhalten haben!:eek:


    Jeder Körper ist halt anders. Ich musste schon immer viel Sport treiben, um als Teenager schlank zu bleiben, während Freundinnen gar keinen Sport trieben und trozdem, selbst heute noch, schlank waren und sind. Sie waren immer sehr dünn und schlank und haben keine Diäten gemacht oder weniger/anders gegessen als ich. Es ist daher auch Veranlagung, ob man sehr viel für die Figur tun muss oder nicht.:confused:


    Und es gibt soviele Gründe für unangemessenes Essverhalten. Ich habe zb einen Job gehabt, indem ich immer sehr viel Stress hatte, negativen Stress. Diesen Stress habe ich (anfangs unbewusst) mit zuviel Essen kompensiert, nicht viel, aber halt immer ein bisschen mehr als ich verwerten konnte. Mit den Jahren und Stück für Stück, stieg dann auch das Gewicht an. Das Essen am Abend war eine Belohnung für jeden weiteren, durchgehaltenen Tag. So habe ich 10 Jahre diesen Jobs ausgehalten, während schlanke Kolleginnen relativ schnell gekündigt haben.


    Das heisst, ich halte den Druck zwar nach außen hin aus, aber nur weil ich diesen Druck dann mit den falschen Mitteln (Essen) ausgleiche. Und einmal angefangen, kommt man da nicht mehr so schnell wieder raus- oder kämpft jahrelang mit dem Jojoeffekt. Ich bin aber auch kein Typ, der Lust hat jeden Tag nach der Arbeit Sport zu treiben um den Stress so zu kompensieren. Dafür fehlt mir die Disziplin. Selbst früher, als ich noch im Sportverein war. Ich habe Sport geliebt, aber eben nicht jeden Tag!


    Und andere Kollegen machen nach der Arbeit auch keinen Sport, essen ihr Mittagsessen und sind/bleiben- schlank!:eek: Und das sind auch keine "Salatesser", "Wassertrinker" oder "Gesundheitsfanatiker". Die essen auch ihre Döner, Schokolade und Pizza und bleiben schlank. :eek:


    Mit "abnehmen" ist es daher meistens nicht getan, man muss sich auch seelisch stabilisieren, die Ursachen herausfinden, und belastende Dinge abstellen (wenn man das kann) oder sich andere Ventile dafür suchen (Sport, Gespräche, Hobbys, vielleicht auch den kompletten Alltag neu gestalten und Verhaltensmuster neu trainieren). Und genau das ist halt nicht so einfach, da wir alle irgendwo Stress und Belastungen ausgesetzt sind und es nicht einfach ist sich selber "zu lesen" und zu analysieren.


    Nun gibt es Menschen, die mit Problemen und Stress anders umgehen als andere, da sie es von Kindheit an eben anders (besser) gelernt haben. Und andere widerum schaffen das nicht, und kompensieren Druck, Stress, Ängste, persönliche Schicksalsschläge und Belastungen halt mit Essen, oder trinken/rauchen etc.


    Das ist ja auch so eine Sache. Millionen Menschen schaffen ihren Alltag nur noch mit Suchtmitteln. Niemand würde jedoch einen Raucher deshalb ausgrenzen, denn er bleibt ja schlank und damit optisch "der Norm entsprechend". Viele würden ohne ihre Zigaretten gar nicht klarkommen. Rauchen ist aber normal in unserer Gesellschaft. Es ist normal, dass man seinen Alltag nur mit Suchtmitteln bewältigen kann. Aber ein dicker Mensch soll sich gefälligst am Riemen reissen und weniger essen. So einfach eben.


    Und das ärgert mich.:(

  • Nun gibt es Menschen, die mit Problemen und Stress anders umgehen als andere, da sie es von Kindheit an eben anders (besser) gelernt haben. Und andere widerum schaffen das nicht, und kompensieren Druck, Stress, Ängste, persönliche Schicksalsschläge und Belastungen halt mit Essen, oder trinken/rauchen etc.


    Es ist nicht "nur" die Kompensation von negativen Gefühlen mittels Essen. Stress führt ja auch zur Ausschüttung von Stresshormonen und die greifen in den Stoffwechsel ein. Da kann man sich ganz ohne Kortisontherapie ein schönes Cushing-Syndrom anstressen. Und das wird dann zum Selbstläufer. Und weil es mit vermehrtem Appetit einhergeht, ist die Lösung schnell gefunden: einfach weniger essen.

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