Hallo

  • Hallo shirley!

    Du bist ganz bestimmt nicht ecklig!!! Das Bild schon.

    Ich finde es sehr mutig von Dir, ein Essenstagebuch zu führen. Das kostet eine Menge Kraft, weil einem vor Augen geführt wird, was man wirklich über den Tag hinweg gegessen hat. Wenn ich an manchen Tage überlege, was ich gegessen habe, bin ich auch heute noch manchmal überrascht, was da so alles in meinem Mund verschwunden ist. Ich finde aber, dass ganz wichtig ist, denn wenn Du auch aufschreibst, warum Du was wann gegessen hast, wirst Du über einen längeren Zeitraum Muster erkennen. Diese kannst Du dann angehen.

    Zitat

    Das meiste habe ich dann gegessen, wenn ich abends alleine in meinem Zimmer war und nichts mit mir anzufangen wusste.

    Das ist schon ein erster Schritt, der mich übrigens sehr an mich erinnert. Ich habe auch viel alleine zu Hause gesessen. Und immer wenn ich nichts mit mir anzufangen wusste, habe ich halt gegessen, aus Einsamkeit, um mir ein wohliges Gefühl in der Magengegend zu verschaffen. Heute ist mir das bewusster. Das soll nicht heissen, dass es mir heute nicht mehr passiert, aber ich erkenne es öfter und kann dann etwas dagegen unternehmen.

    Mach doch mal eine Liste mir all den Dingen, die Du gerne machst. Sie sollten aber nichts mit Essen zu tun haben, und, wenn möglich, keine zweite Person erfordern. Sie muss nicht lang sein, aber auf die Punkte, die Du da aufschreibst, kannst Du zurückgreifen, wenn Du mal nichts mit Dir anzufangen weisst, und das Gefühl hast, der nächste Essanfall steht vor der Tür. Manchmal fallen einem in solchen Stresssituationen die einfachsten Dinge nicht ein.

    Zitat

    Sorry, das ich das jetzt geschrieben habe, aber bevor ich wieder essen aus Zorn schreiben ich ihn lieber nieder. SORRY!!

    Über den Zorn zu schreiben statt ihn mit Essen zu deckeln, ist doch schon mal ein guter Ansatz. Mir persönlich tut es immer gut, meine Gefühle aufzuschreiben, wenn ich sie gerade nicht bei jemand anderem abladen kann. Das ist für mich so, als ob ich sie damit abgeben könnte und mich nicht mehr mit ihnen belasten muss. Dazu ist das Forum doch ganz gut, da bekommst Du Unterstützung, ein paar offene Ohren (Augen würde besser passen, oder?) und den einen oder anderen guten Rat. Und entschuldigen musst Du Dich ganz bestimmt nicht dafür!

    Ganz liebe Grüsse
    Kugelfischchen

  • Liebe Shirley,

    zuerst einmal beglückwünsche ich Dich zu Deinem Mut hinzusehen...
    Du bist NICHT eklig, Du bist MUTIG! Und kannst stolz darauf sein.

    Du setzt schnell um, was Dir an Anregungen gegeben wird...das erinnert mich an mich.

    Du bist fleißig, ehrgeizig und nimmst die Dinge in Angriff. Das ist schon sehr, sehr viel.
    Verlange nicht zuviel von Dir, schäm' Dich nicht, wenn Du wieder Schritte zurück gehst - auch das ist alles normal.

    Ein Esstagebuch ist immer eine belastende Sache. Für jeden Betroffenen. Man legt den Finger in die Wunde...Aber es wichtig für Dich. Wichtig zu sehen, WANN und WARUM Du Essen benutzt, um Gefühle zu unterdrücken, Spannungen abzubauen.

    Und wie Kugelfischchen ganz richtig schreibt...überleg Dir in einer Situation , in der es Dir gut geht, Dinge, die Dir Spass machen außer Essen. Die Du alleine zu Hause für Dich tun kannst.
    Ein schönes Bad nehmen, Dich mit einem Buch und einem leckeren Tee einkuscheln, Deine Lieblingsmusik auflegen und hier im Forum schreiben:).
    Oder wenn Du wütend bist: Briefe schreiben, die Du nie abschickst,
    Bild von Leuten, die Dich geärgert haben auf ein Dartboard und mit Pfeilen traktieren...usw.
    Dir werden sicher Dinge einfallen...

    Einfallsreiche Grüße,
    Mirja

  • Hallo,



    ich hab mich wieder einigermaßen beruhigt...!Aber ich gebe ehrlich zu, dass ich den gestrigen Tag nicht ohne etwas süßes aus Frust zu essen überlebt habe.


    Es hat sich ja dann auch noch jede Menge Gelegenheit geboten:


    Ich war mir so sicher, dass mir meine Kleider für den Sommer von letztem Jahr noch passen. Wie gesagt ich war mir sicher. Beim anprobieren gestern Nachmittag wurde ich dann eines besseren belehrt. Die Kleider passen eben nicht mehr. So schlimm wäre es eigentlich nicht nur ich hab sie mir letztes Jahr neu gekauft und extra ein bisschen größer, damit sie dieses Jahr auch noch passen.


    Und dann hab ich mir gestern noch anhören müssen, das ich eine fette unverschämte Sau sei.


    Fand ich mal wieder super nett (im ironischen Sinne). Ich glaube in dem Moment habe ich erst die Disziplin verloren, zumindest für gestern.



    Etwas was ich gerne mache?


    Es gibt etwas, was sich jetzt wahrscheinlich furchtbar albern und kindisch anhören mag, aber ich liebe es, wenn meine Katze Shirley (deswegen auch mein Nick) auf meinem Schoß liegt und schnurrt. Es ist einfach ein schönes Gefühl ....



    Das mit dem Dartboard und den Bildern mach ich lieber nicht, weil ich glaube das erste Bild das dort hängen wird ist das von mir.



    Grüße Shirley

  • Liebe Shirley,
    solange Du mit den Verletzungen zu kämpfen hast gegen die sich Deine Seele mit einer "Schutzschicht" wappnet...wird sich die Spirale in diese Richtung drehen.
    Dein Selbsthass ist die Folge von Verletzungen, die Du ja offensichtlich immer noch andauernd erfährst.
    Du mußt Dich von niemand "unverschämte fette Sau" titulieren lassen!

    Ich kann Dich nur immer wieder ermutigen, Dir Hilfe zu suchen.
    Einfach damit Du von anderer Seite erfahren kannst wie Du wirklich bist. Und um Dein verzerrtes Selbstbild gerade rücken zu können.

    Und ich finde es weder albern noch kindisch, dass Du das Schmusen mit deiner Katze liebst. Tiere lieben "ihren" Menschen bedingungslos. Also kein..."wenn Du das machst oder so und so bist - DANN liebe ich Dich vielleicht". Das macht die Liebe von Tieren so schön...und wenn sie bei Dir liegt und schnurrt und Dir damit zeigt, wie sehr sie Dich liebt - dann ist das Balsam für die Seele. Das kann ich gut nachvollziehen.

    Liebe Grüße,
    Mirja

  • Hallo,


    ich mal wider.

    Eigentlich habe ich mir vorgenommen erst dann wieder etwas zu schreiben, wenn es positive Veränderungen gibt, aber da ich darauf wahrscheinlich noch Ewigkeiten warten muss ....


    Ich war immer noch nicht im MGL oder ähnlichen Institutionen. Ehrlich gesagt ich habe nicht einmal mehr eine Antwort vom MGL auf meine zweite Mail erhalten.

    Vielleicht bin ich doch nicht wichtig und eben doch unwichtig und überflüssig auf dieser Welt.


    Letzte Woche hat sich meine letzte „Freundin“ von mir abgewannt. Sie hat mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Ich versteh nicht einmal warum. Wahrscheinlich weil ich fett und hässlich bin. Und langweilig bis zum geht nicht mehr.

    Jetzt habe ich niemanden mehr der etwas mit mir redet. Mal davon abgesehen im Geschäft, da sollte ich ja reden, sonst hätte ich den Beruf verfehlt, aber ich meine mehr so das persönlich reden, dass lässt sich jetzt schwer beschreiben.


    Grüße Shirley

  • Hallo Shirley,


    also das mit deiner Freundin tut mir echt leid, ich weiß wir das ist wenn man im Real-Life niemanden hat mit dem man mal über persönliches reden kann. Ich hab zwar mitlerweile einige wirklich nette auch "offline" Bekanntschaften aus dem Netz, aber dafür hab ich auch verdammt lange gebraucht um die Auf zu bauen ;)


    Du bist aber weder "nicht wichtig" noch "überflüssig" - das ist Niemand, es ist nur für einige Menschen schwieriger ihren Platz im Leben zu finden, als für Andere...schau mal für deine Katze bist du z.B. der "wichtigste Mensch" überhaupt und ich bin sicher das es auch genug Menschen gäbe denen du "wichtig" sein würdest wenn sie dich kennen würden...Zurückweisung, Ablehnung und Ignoranz sind nur leider viel häufiger als Anerkennung, Akzeptanz und eben Achtung ... trotzdem kann man auch die letztgenannten finden.


    Und noch etwas - positive Veränderungen - was verstehst du darunter? was wäre für dich eine "positive Veränderung"?


    fragende Grüße,
    Cailly

  • Hallo shirley!

    Erstmal, Du bist weder unwichtig noch überflüssig. Wie auch einige Deiner vorherigen Beiträge erinnert mich auch dieser sehr an meine Vergangenheit. Deswegen möchte ich einiges zu dem sagen, was Du geschrieben hast.

    Zitat

    Letzte Woche hat sich meine letzte „Freundin“ von mir abgewannt. Sie hat mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Ich versteh nicht einmal warum. Wahrscheinlich weil ich fett und hässlich bin. Und langweilig bis zum geht nicht mehr.


    Es tut mir Leid, dass Deine letzte Freundin sich von Dir abgewandt hat. Wenn Du nicht weisst warum, hast Du sie mal gefragt? Ich bin zwar nicht sicher, ob Dir die Antwort gefallen wird, aber zu verlieren hast Du nichts mehr. Denn weniger als keine Freundschaft ist nicht. Und vielleicht ist es ja nur ein Missverständnis gewesen, das sich noch aufklären lässt. Für am unwahrscheinlichsten halte ich Deine Begründung. Freundschaften gehen nicht wegen dem Übergewicht kaputt, ansonsten waren es nie welche!

    Ich kann mich aber noch gut erinnern, dass ich auch mal so gedacht habe. In meiner Schulzeit hatte ich wenige Freunde und eigentlich keine wirklich engen. Ich habe immer gedacht, dass dies mit meinem Übergewicht zu tun hat, dass man sich nicht mit mir abgeben will, weil es uncool ist, mit der "Fetten" rumzuhängen. In meinem Schmerz über den geringen Kontakt zu anderen habe ich mich immer mehr in mich zurückgezogen, um nur ja nicht negativ aufzufallen. Ich hatte keine eigene Meinung, habe anderen nach dem Mund geredet und habe auch ansonsten ganz wenig von mir preisgegeben. Heute, 20 Jahre später, weiss ich, dass ich meinen Anteil dazu beigetragen habe, dass ich so wenig Freunde hatte. Niemand kannte mich, weil ich nichts erzählt habe. Und wie soll man jemanden mögen, den man überhaupt nicht kennt? Ich finde es auch schwierig, mich mit jemandem zu unterhalten, der nichts sagt und keine eigene Meinung hat. Früher war ich so jemand. Und deswegen weiss ich, dass es nicht mein Gewicht war, was es mir schwer gemacht hat, Freunde zu finden, sondern mein nicht vorhandenes Selbstbewusstsein.

    Zu Deiner Freundin fällt mir noch eine andere Situation ein, die Dir vielleicht hilft, die andere Seite zu sehen. Da Du hier schon oft geschrieben hast, wie unwohl Du Dich fühlst, denke ich mal, dass Du es ihr auch erzählt hast. Kann es sein, dass sie öfters versucht hat, Dir zu helfen, es aber nicht konnte? Das kann ermüdend sein, insbesondere wenn man nicht weiss, warum die Person gegenüber die hilfreichen Ratschläge nicht annimmt. Ich war auch mal in dieser Situation. Meine beste Freundin war depressiv und bis ich von der Diagnose wusste, hatten wir einige Situation, in denen sie mich fast zur Weissglut gebracht hat, weil sie sich über Kleinigkeiten aufgeregt hat, sich nie entscheiden konnte und mit nichts zufrieden war. Wir haben uns darüber nicht zerstritten, was aber sicher auch an meinem ausgeprägten Harmoniebedürfnis und meiner Angst vor Verlusten liegt. Vielleicht ging es Deiner Freundin ähnlich, und sie wusste sich einfach keinen Rat mehr, wie sie Dir noch helfen könnte. Nur dass sie einen Schlussstrich gezogen hat, bevor es ihre Kräfte übersteigen würde.

    Ich weiss, es ist sicher nicht leicht zu hören, aber so ein Bruch hat meistens mehr als eine Seite. Frag sie doch einfach mal, was sie dazu gebracht hat, Dir die Freundschaft zu kündigen. Und nimm das, was sie sagt, ernst. Wenn Du Dir und ihr immer wieder sagst, dass das mit Deinem Gewicht zusammenhängt, wehrst Du damit unter Umständen tiefer liegende Gründe ab. Ich zumindestens habe mein Übergewicht da auch gerne als Ausrede benutzt.

    Zitat

    Ich war immer noch nicht im MGL oder ähnlichen Institutionen. Ehrlich gesagt ich habe nicht einmal mehr eine Antwort vom MGL auf meine zweite Mail erhalten.


    Schade, dass Du da noch nicht weitergekommen bist. Zum einen kann es immer sein, dass mal was durch das Netz rutscht. Zum anderen hast Du aber meiner Erinnerung nach in dieser zweiten Mail auch Deine Bedenken gegenüber den Beratungsangeboten geäußert. Der MGL hatte Dir ja angeboten, dass Du dort einen Termin machen kannst. Jetzt ist es, um ehrlich zu sein, an Dir, den auch zu machen. Die Leute dort können Dir nur ein Angebot machen, den endgültigen Schritt, es anzunehmen, kann Dir leider niemand abnehmen.

    Ich habe lange Jahre gehofft, dass irgendjemand kommt und mein Leben in Ordnung bringt. Jemand, der mir sagt, was ich machen, sagen und essen soll, um endlich glücklich zu werden. Diese Person kam nie, nicht weil ich es nicht wert wäre, sondern weil sie schon da war. ICH bin die einzige Person, die dafür sorgen kann, dass ICH glücklich werde. Familie, Partner, Freunde, Kollegen, ... können mich sicher dabei unterstützen und sind auch wichtig, aber ohne mich geht gar nichts. Ich habe sehr lange gebraucht, um das zu erkennen. Erst dann war ich bereit, mir Menschen (Profis und Leidensgenossen) zu suchen, die mich dabei unterstützen, mir selbst zu helfen. Ich habe leider ein bisschen das Gefühl, dass Du auch hoffst, dass jemand Dein Leben in Ordnung bringt. Es gibt mit Sicherheit zahlreiche Menschen, die Dich dabei unterstützen können und wollen. Aber den ersten Schritt musst Du machen. Und Du entscheidest, wann und wohin Du ihn machen willst.

    LG Kugelfischchen

  • Hallo Cailly,
    Hallo Kugelfischchen,


    Was ich unter positiver Veränderung verstehe?
    Ich versuch es jetzt einfach einmal anhand dem zu erklären, was ich als solch eine sehen würde!
    Zum Beispiel wäre eine pos. Veränderung, wenn ich mal nicht aus Frust essen würde. Ich meine jetzt nicht von jetzt auf nachher komplett damit aufzuhören, ich glaube das geht so ohne weiteres gar nicht.
    Oder es wäre schon eine pos. Veränderung wenn ich z.B. nur ein Stück Schokolade essen würde und nicht gleich die ganze Tafel. Ich bin der Auffassung mit kleinen Schritten kommt man auch nach Rom.
    Es wäre auch eine positive Veränderung, wenn ich mal contra geben würde, wenn mir was nicht passt und nicht alles herunter Schlucken würde.



    Das die Freundschaft zerbrochen ist, da hab ich sicherlich meinen Teil dazu beigetragen und das möchte ich auch gar nicht erst versuchen abzustreiten.
    Es war eben so, das sie mich ausgenutzt hatte: immer wenn sie etwas von mir wollte stand sie da und den Rest der Woche hat sie mich nicht mehr angeschaut.
    Es hat schon öfters gekracht, wenn ich wieder meine Phase hatte wo ich meinte ich müsste es ihr sagen, dass ich es nicht leiden kann, wenn jemand nur dann dasteht wenn man was braucht und ansonsten wird man wie Luft behandelt.


    Und letzte Woche war eben wieder so ein Tag:
    Wir hatten Inventur. In der Mittagspause komme ich in die Kantine und setze mich zu ein paar aus meinem Lehrjahr, die mein schweigen dulden und es gar nicht merken, das ich dasitze. Als sie mich reinkommen sieht kommt sie zielstrebig auf mich zu und fragt mich ob ich ihr helfen könnte, sie müsste eine Excel – Tabelle machen und wüsste nicht wie das geht.
    (Schon peinlich im 2ten Lehrjahr!) Eigentlich wäre ich ja nicht so und hätte ihr gesagt welche Formeln sie wo eingeben muss, aber sie wollte das ich jetzt sofort mit ihr hochgehe und ihr es zeige bzw. mache. Klar ich bin ja so doof und verschwende meine Mittagspause für sie.
    Das ganze Situation hat mich so genervt, das ich zu ihr gesagt habe: Nein, ich habe jetzt Mittagepause und anschließend muss ich in der Abteilung wo ich gerade bin weiterhelfen.



    Ich weiß nicht einmal, ob das wie wir miteinander umgegangen sind den Titel Freundschaft verdient hat!
    Ich vermute eher nicht.



    Zu fragen warum brauche ich auch nicht. Wir werden uns aussprechen, dann wird es ein paar Tage gut gehen und dann fängt alles wieder an wie früher.


    Ich hab ihr auch nie den Kopf voll geheult, das ich mich dick und hässlich usw. finde (ich glaube die Liste dürfte allgemein bekannt sein und muss jetzt an dieser Stelle nicht aufgelistet werden).

    Und wenn dann war ich mit ihr überfordert, weil ich einfach nicht mehr wusste wie ich ihr z.B. gewisse Dinge beibringen sollte. Ich war ja so nett und habe ihr fast durch unsere gemeinsamen Ausbildungszeit Nachhilfe gegeben. Auch das hab ich nie verstanden, weil so einen anspruchsvollen Beruf lernen wir auch nicht. In der Ausbildung ist er zumindest nicht anspruchsvoll....wer weiß was danach sein wird.


    Ja stimmt, es ist schwer jemanden zu mögen den man nicht kennt bzw. von dem man kaum etwas weiß.


    Es liegt bestimmt nicht daran das die Mail an den MGL verschwunden ist oder so. Ich habe mich sicherlich in meiner zweiten E-Mail missverständlich ausgedrückt.
    Aber kommt das nicht schräg, wenn ich jetzt dort anrufe bzw. noch mal eine Mail schicke und um einen Termin bitte (mal theoretisch gesehen)?
    Ich meine erst kommt es so rüber als hätte ich keine Interesse und dann komm ich so an!


    Wünsch euch noch einen schönen Abend.



    Viele Grüße, Shirley

  • Liebe shirley!

    Aber das hast Du doch schon so eine positive Veränderung. Du hast Deiner vermeintlichen Freundin gesagt, dass Du jetzt keine Zeit für sie hast. Du hast Deine Bedürfnisse vor ihre gestellt. Du hast ihr Deine Grenzen gezeigt. Das hast Du richtig gut gemacht!

    Denn das, was Du hier beschreibst, ist keine Freundschaft. Eine Freundin kennt Dich zu jeder Zeit, bekennt sich zu Dir und ist für Dich da, wenn Du sie brauchst. Das, was Du beschreibst, ist einseitiges Ausnutzen. Sie hat Deine Kenntnisse und Deine Einsamkeit ausgenutzt, um für sich das beste herauszuholen. Wenn sie ihren Willen bekommen hat, war sie Dir wohl gesonnen, ansonsten hat sie Dich nicht mal mit dem A... angeschaut. Oh, da kommen Erinnerungen hoch.

    Ich hatte eine "Freundin", die sich mir gegenüber sehr ähnlich verhalten hat. Sie hat mich hinten und vorne ausgenutzt. Ihre Probleme waren immer wichtiger als alle anderen, sie musste immer im Mittelpunkt stehen. Ich habe sehr viel für sie gemacht, von Geld leihen über bei diversen Umzügen helfen bis hin zum regelmäßigen Nachhausebringen. Ich habe nie gemurrt, wahrscheinlich weil mir klar war, dass sie dann ganz schnell weg ist. Und das war sie denn auch. Als ich mich eines Abends in einer Diskussion nicht auf ihre Seite geschlagen habe, liess sie sich erst noch von mir nach Hause fahren, um mir dann auf Nachfrage meinerseits per email die Freundschaft zu kündigen, ohne nähere Erklärung. Das hat mich damals ziemlich umgehauen, heute weiss ich, dass es mein Glück war, sie los zu werden. Ich hätte für den Schritt noch eine Weile gebraucht.

    Du solltest also nicht wirklich traurig sein, dass Du sie los bist. Sie hat Dich nur ausgenutzt. Freundschaft ist was anderes. Trotzdem ist es natürlich nicht leicht, wenn Du sonst kaum Kontakte hast. Aber Du bist für Dich und Deine Bedürfnisse eingetreten. Du hast wie jeder andere auch ein Recht auf Deine Mittagspause. Du brauchst also kein schlechtes Gewissen haben. Du hast viel für sie getan, jetzt ist halt Zeit, an Dich zu denken.

    Was den MGL angeht, natürlich kannst Du Dich da noch melden. Niemand wird Dich abweisen, denn die wenigsten schaffen den Weg beim ersten Mal. Ich hatte das Glück gemeinsam mit meiner besten Freundin zur Beratungsstelle gehen zu können, wer weiss, ob ich es sonst geschafft hätte. Sie hat schon mehrere Jahre davon erzählt, dass sie da mal hinwolle. Und aus meiner Gruppe haben einige mehrere Anläufe gebraucht, um sich hin zu trauen. Es ist nicht einfach, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Das wissen die Mitarbeiterinnen dort sicher auch. Davor brauchst Du keine Angst zu haben, abweisen werden sie Dich nicht.

    Übrigens bin ich froh, dass Du Deiner "Freundin" nichts von Deinen Gedanken und Gefühlen, die sich auf Dich beziehen, erzählt hast. Manche Menschen neigen leider dazu, dies gegen einen zu verwenden.

    LG Kugelfischchen

  • Hallo Kugelfischchen,



    es stimmt schon, dass das was wir gemacht haben bzw. was ich mit mir hab machen lassen keine Freundschaft war. Um ehrlich zu sein, ich kenn nur solch ein verhalten als Freundschaft. Ich wurde nie anders behandelt. Deswegen habe ich mich ja auch ausnutzen lassen.


    Und ich habe mich auch deswegen ausnutzen lassen, weil ich angst hatte vor dem, was jetzt ist. Nämlich, das ich überhaupt keine Kontakte mehr habe.


    Auf der einen Seite weiß ich, das es besser so ist, wie es jetzt ist. Aber andererseits bin ich trotzdem traurig.


    Vor allem dann, wenn ich sehe, wie sie mit den anderen „rumhängt“ und mir nicht mal mehr einen Blick zuwirft und wenn dann nur einen ganz verächtlichen.



    Viele Grüße,


    Shirley

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