schlechte Laune nach Arztbesuch

  • Ich muss mich mal kurz über meine Gynäkologin aufregen. Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit ihr aber heute hat mich der Besuch echt runtergezogen.


    Nachdem ich ihr stolz berichtet hatte, dass ich seit dem letzten Mal xxxx abgenommen habe, was sie mir da schon "ans Herz gelegt" hatte, fragte sie mich nach meiner Körpergröße, zog ein Drehrädchen aus Pappe hervor mit dem man den BMI bestimmen kann und errechnete meinen BMI. Danach folgte ein Vortrag über Herzkrankheiten, Diabetes, Gelenkschäden und darüber, was ich mir mit meinem Gewicht so alles antue.


    Um das nochmal zu wiederholen: ich hatte ihr direkt vorher erzählt, dass ich xxx abgenommen, meine Ernährung und Bewegungsverhalten umgestellt sowie einen Diabetologen aufgesucht habe. Vielleicht nervt es mich nur weil ich vorher so stolz darauf gewesen bin aber das vermiest mir jetzt erstmal ordentlich die Laune.


    Wie soll man denn da motiviert am Ball bleiben wenn nie jemand etwas positives sagt sondern immer nur drauf rumgehackt wird, dass man das ja eh schon längst hätte machen sollen?

  • Mir ist letztens bei meinem Internisten haargenau das selbe passiert.


    Er fragt regelmäßig ob ich denn nicht was am Gewicht machen möchte, spricht auch immer wieder von Magenbypass, usw.


    Bei meinem letzten Besuch hoffte ich ihn dadurch ruhig zu stellen, dass ich etwas abgenommen hatte.
    Zwar nicht sehr viel, aber doch so, dass mich viele Menschen die ich kenne darauf angesprochen haben.


    Er meinte darauf, dass ich in der Zeit aber viel mehr hätte abnehmen können und fing wieder mit den Beschwerden an, die ich SICHER bekomme.


    :mad::mad:


    Finde ich psychologisch nicht sehr klug. Ist nicht motivierend.
    Natürlich muss der Arzt nicht für jedes halbe Kilo loben.


    Aber das fand ich dann auch blöd. Manche werden sich da denken: "Dann kann ich es ja auch lassen". :D


    Abgesehen davon hat eine langsame Abnahme ja auch Vorteile.


    Ich habe eine Bekannte, die nach einer Magen-OP sehr schnell sehr viel angenommen hat.
    Daraufhin hing die Haut aber so extrem das mehrere OPs zur Straffung gemacht werden mussten.
    Sie meinte das hat hinterher sehr weh getan.
    Abgesehen davon war es auch sehr teuer, da nur die Bauch-Op bezahlt wurde, Arme und Beine aber nicht.


    Obwohl die OPs nun schon mehrere Jahre her sind, sieht man die Narben immer noch sehr deutlich.


    Vielleicht sollte ich ihm das mal sagen. Aber vermutlich fällt ihm dazu auch was ein.

    Well, if you want to sing out, sing out
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    'Cause there's a million things to be
    You know that there are

  • Hallo,


    komisch. Mich hat noch nie ein Arzt aufgefordert abzunehmen und mir die Nachteile aufgezählt, die das Übergewicht mit sich bringt.


    Weiß man ja schließlich alles selbst. Da kann ich ja echt froh sein mit meinen Ärzten :)


    LG


    Linda

  • Ich habe PCO, das ist eine Krankheit die offenbar eng damit zusammenhängt deshalb war es in dem Fall schon richtig mich dazu aufzufordern und das war auch der Anstoß was zu ändern.


    Aber ich finde es unmöglich so zu reagieren wenn der Patient eigentlich alles genau so macht wie er sollte. Ist ja aber auch klar, schließlich ist es ein dicker Patient, die sind ja sowieso zu trottelig um sich selber Gedanken über ihre Gesundheit zu machen, das muss man alles ganz genau erklären und ganz langsam immer wiederholen.


    Da hatte sie wirklich null Gefühl für die Sachlage

  • Entweder manche Ärzte beten einfach nur immer das selbe herunter und reagieren gar nicht mehr darauf was ihnen gesagt wird. (was ich aber bedenklich finde)


    Oder es passiert Ärzten so oft, dass dicke Menschen damit kommen sie wären ja sowieso schon dabei abzunehmen, dass sie das nicht mehr ernst nehmen.
    Aber selbst wenn das so wäre, ist der Arzt daran auch nicht unschuldig.
    Als Ärztin würde ich mich dann auch fragen, ob ich meine Patienten so unter Druck setze, dass sie mich anlügen müssen.

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  • Hallo Klumpatsch,


    ich kann Dich sehr gut verstehen.
    Ich habe auch PCOS und bekomme auch oft Belehrungen ueber mein Gewicht zu hoeren :(
    Aber denk Dir einfach dass diese Aerzte offensichtlich null Ahnung
    von dieser Erkrankung haben und daher sollte ihre Meinung/Worte
    auch nicht zaehlen (ich weiss verletzen tuts trotzdem).


    Du siehst doch schon daran dass die keine Profis sind weil sie Dich
    wie ein dicker Hammer noch demotivieren nachdem Du abgenommen hast was echt schwer ist mit PCOs.
    Jeder Mensch der Feingefuehl hat und sich mit Gewichtsabnahme wirklich auskennt wuesste dass man sich so nicht verhaelt.


    Sei stolz auf Dich!

  • Ganz ehrlich - die Abnahme ist eine Abnahme ist eine Abnahme. Das mache ich sinnvollerweise wenn, dann für mich selbst, und nicht für andere. Und daher brauche ich für so eine Abnahme auch keine Motivation oder Anerkennung von anderen, weil das eigene Ziel Motivation genug ist. Sich die Abnahme betreffend von der Laune anderer abhängig zu machen, ist aus meiner Sicht kein geeigneter Ansatz, da einfach zu unsicher.


    Ich halte es zwar für allgegenwärtig und durchaus menschlich, der Anerkennung anderer hinterherzulaufen bzw. darauf zu warten, da bin ich auch nicht vor gefeit, ich sehe das aber eher als Surrogat, man (er-)lebt durch andere... das ist "nur" zweite Hand, denke ich.


    Sollte ich abnehmen, werde ich tunlichst vermeiden, das an die große Glocke zu hängen, egal ob Arzt oder nicht. Das geht andere nun nicht wirklich was an. Unglücklicherweise ist sowas leicht mal sichtbar, ähnlich wie eine Schwangerschaft. Das müsste ich dann das Beste draus machen...


    Grüße
    Dani


    PS: Bei solchen Mecker-Ärzten bin ich noch nie weitergekommen, die haben ihr Weltbild und es kann nicht sein, was nicht sein darf... Wenn es schon keinen anderen Arzt in der Gegend gibt: Da hilft nur ignorieren oder eiskalt Kontra geben. Sonst überfahren die einen wie ein Bulldozer (also, so rein metaphorisch gesehen natürlich). :cool:

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • ganz ehrlich, bei so einem Arzt würde ich nicht mehr lange bleiben wollen.....so ein Verhalten zerstört das Vertrauen nachhaltig (falls überhaupt vorhanden) bzw kann gar nicht erst aufgebaut werden. Solche Ärzte sind in meinen Augen vielleicht fachlich kompetent, aber menschlich gänzlich ungeeignet, mit Patienten umzugehen, ihnen fehlt jegliche Sozialkompetenz und das notwendige Einfühlungsvermögen.:mad:


    Bei so einem Arzt würde ich mich nicht wohlfühlen, mich zb nur sehr widerwillig ausziehen wollen, wenn ich untersucht werden soll, und ich hätte auch keine Lust, das mir zu jeder Erkrankung gesagt wird, dass mein Gewicht schuld ist...


    ich habe auch lange nach einer geeigneten Hausarztpraxis gesucht, habe die nun schon lange gefunden. Eine Gemeinschaftspraxis, bestehend aus 3 menschlichen, immer freundlichen und kompetenten Ärztinnen, die sogar Werbung für eben dieses Verhalten auf ihrer Internetseite machen!


    Da steht zb drin, dass sie jeden Patienten so behandeln, wie sie selber behandelt werden wollen, und das sie möchten, dass sich ihre Patienten verstanden fühlen, das menschliche Zuwendung ein wichtiges Kriterium ist usw- dafür haben sie die Praxis sogar extra noch um eine weitere Ärztin erweitert, weil die sich vor Zulauf kaum noch retten konnten...


    Und so ist das da tatsächlich, das Gewicht wird nicht thematisiert, außer es steht im direkten Zusammenhang mit einer Erkrankung bzw das man aufgrund des Gewichtes bei der jeweiligen Behandlung irgendwas berücksichtigen muss. Gleichzeitig bietet diese Praxis auch eine eigene Zeit an (Dienstags nachmittag bis abend), in der man gezielt wegen Übergewicht dort hingehen und sich aussprechen und beraten lassen kann, den Körperfettanteil messen lassen kann, und bei allen Problemen und Fragen rund um das Thema mit einer speziell dafür geschulten Ärztin sprechen kann.


    Das schöne ist, man bekommt da keine simplen Ernährungstipps aufgebrummt, sondern es geht viel mehr darum, wie man die eigene Lebenssituation verbessern kann, zb wenn man aufgrund des Gewichtes schon körperliche Beschwerden hat, oder wie man die Ernährung verbessern kann, wenn man sich zu einseitig ernährt oder gar schon nicht mehr so optimale Blutwerte hat. Man kann sich einfach mal ausssprechen und die Ärztin versucht dann, zu helfen, gibt einem Ratschläge und Hilfestellung, ohne irgendwelche Vorträge zu halten oder Druck auszuüben.


    Für diese Praxis nehme ich immerhin 40 km Anfahrtsweg in Kauf, aber das ist es mir definitiv wert, weil ich weiß, das ich gut betreut werde!

  • Gegen solche Ärzte helfen NUR Fakten (wie gegen alle die mit dem dämlichen BMI kommen)

    Richtig traurig ist nur das eine eigentlich angesehene Organisation wie die WHO das verwendet.... genau diese Organisation hat 1997 den Wert ab wann man "dick" ist im übrigen nach unten geändert und dadurch VIELE im Jahr 1996 Normalgewichtige waren auf einmal nur wegen dem neuen BMI gefährdet und übergewichtig... :p dumm gelaufen....

    Der Wert wurde ja nun auch von einem Mathematiker erfunden der diesen ganz ohne irgendeine Wertung über Gesundheit zum rechnen benötigt hat ...

    Diese Verknüpfung BMI -> Aussage über Gesundheit wurde erst später angelegt... ohne jegliche Wissenschaftliche Prüfung!

    Im Bereich 25-30, der von der WHO als “Übergewicht” klassifiziert wird, tatsächlich das Gewicht mit der höchsten Lebenserwartung ist und auch die moderate Adipositas” (BMI 30-35) im Vergleich zum “Normalgewicht” (BMI 18,5-25) keine Verkürzung der Lebenserwartung zur Folge hat...
    [Zitat: https://www.gewichtsdiskrimini…tion-zum-anti-diaet-tag/]


    Wenn man so was Ärzten erwidert, dann sind die meistens ganz schnell Stumm weil die sich tatsächlich nie großartig mit dem BMI befasst haben sondern das einfach so aus Zeitungen usw. übernommen haben (wie dein Nachbar oder andere Leute auch)


    Ganz davon abgesehen würde ich einer Gynäkologin sagen, das sie sich bitte um meine Muschi kümmern soll und um meine Brüste dafür wäre sie qualifiziert für alles andere nicht unbedingt


    und dann sucht man sich einen anderen Arzt!


    BE strong!


    und diese Blatt unbedingt deinem Arzt in die Hand drücken!
    https://www.gewichtsdiskrimini…gewichtigen-Patienten.pdf
    :p


    PS:
    Ich erzähle keinem Arzt das ich abnehme weil ich es nicht tue...
    ich sehe keinen Bedarf abzunehmen... weil ich gesund, hübsch und sexy bin! und eine Gynäkologin ist eine Fachärztin wenn würde das meinen Allgemeinmediziner angehen aber nicht einer Frauenärztin
    aber ich habe auch eine SEHR Coole! :)

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    big girl you are beautiful!

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  • Hallo ihr Lieben,


    dankesehr für die vielen aufmunternden Worte, das hat wirklich gut getan ;)


    Aber ich glaube ich muss nochmal sagen dass meine Ärztin mich direkt gefragt hat, ob ich abgenommen habe. Nicht weil sie es gesehen hätte (anders als sämtliche meiner Bekannten) sondern weil es Teil der Behandlung ist und die Dosierung der Medikamente vom Gewicht abhängt. Allerdings ohne vorher irgendwelche Geschwindigkeitsziele zu setzen, zumal sie mich auch zur näheren Begleitung und Beratung zum Hausarzt geschickt hat :rolleyes:


    Wie dem auch sei, es ärgert mich irgendwie immernoch. Hab schon richtig Bammel vorm nächsten Termin in 6 Monaten.
    Wenn dann nochmal sowas kommt werde ich wechseln. Wobei es schon interessant wäre zu erfahren, ab welchem BMI sie sich zufrieden geben würde ohne zu tadeln :D

  • Naja, dazu fällt mir ein, dass meine damalige Frauenärztin bei meiner Schwangerschaft damals Adipositas in den Mutterpass geschrieben hat obwohl ich nur 85 kg wog!!!!


    Es gibt wohl Ärzte, die nehmen es übergenau.


    LG


    Linda

  • Mir hat vor kurzem gerade ein Orthopäde den ich wg. Problemen mit der Schulter aufgesucht hatte ins Gesicht gesagt: "Das Sie eine Essstörung haben sieht man ja."
    Ich habe keinen Bock auf eine Diskussion gehabt, aber das Einzige was man sieht (!), ist mein Übergewicht.
    Woher das kommt, ist eine ganz andere Sache.


    Wenn ein Arzt so oberflächlich Diagnosen stellt , frage ich mich, ob er das in seinem Fachbereich (denn er mit der Thematik Essstörung eindeutig verlassen hat) auch so diagnostiziert.


    Danach hatte ich zwar mein Physiotherapierezept, aber auch miese Laune....ich kann es Dir nachfühlen...


    Ich habe einfach keine Lust mit jedem Arzt diese Diskussion zu führen, das tue ich nur noch dann, wenn mir der Arzt wichtig ist.
    Und die anderen ignoriere ich und suche mir wenn möglich einen Anderen.

  • Hallo,


    das kenne ich aus der Vergangenheit auch noch. Als wenn mir mein Gewicht und die möglichen Folgen nicht ohnehin bewusst wären! Es ist ja völlig in Ordnung, wenn darauf hingewiesen wird, gerade wenn man Probleme hat, die mit dem Übergewicht in Verbindung stehen könnten. Aber manchmal hat man das Gefühl, dass einige (hoffentlich wenige) Ärzte glauben, dass ein mahnend erhobener Zeigefinger zur direkten Umstellung aller ungesunden Gewohnheiten führt und man ein halbes Jahr später lächelnd mit Traumgewicht in der Praxis auftaucht.


    Freu Dich über Deinen Erfolg und bewahre Dir das gute Gefühl.


    Liebe Grüße,


    Marie-Luise

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