...wieso, weshalb, warum....

  • ...wer nicht fragt bleibt dumm!

    Ich hatte am WE ein sehr interesssantes Gespräch auf einer Geburtstagsfeier. Irgendwie kamen wir auf das Thema Übergewicht zu sprechen.

    Von diesem, unserem Forum infiziert, referierte ich über Dinge wie z.B. Selbstakzeptanz und das die Probleme, die ein dicker Mensch mit seinem Umfeld in Gestalt von Mensch und Sache hat, meist deutlich schwerwiegender sind, als die Probleme, die er selbst mit sich und seinem Körperbau hat.

    Kurz gesagt, irgendwann kamen wir an einen Punkt, an dem selbst ich als Dr. h.c. der Häresie in allen Lebensbereichen, ich, der 10 Semester Ahnung studiert habe, arg ins Grübeln kam, und bei dem ich sofort daran dachte, das mal ins Forum zu stellen, weil es mich sehr interessiert, was ihr darüber denkt.


    Ich meine, es wird ja immer so schön gesagt: Man müßte dafür sorgen, das Dicke in der Gesellschaft besser akzeptiert werden, das Dicke in bestimmten Situationen bessere Rechte haben sollten bzw. vom Recht besser geschützt werden (z.B. arbeitsrechtliche Fragen, Verbeamtung etc.), das die gesundheitliche Aufklärung eine Andere sein sollte, usw., usw. Man betrachte dazu einfach nur das Spektrum dieses Forums.

    Die Frage dazu: Was würde/sollte man machen um dies alles zu erreichen?

    Mir sind zu dieser Fragestellung ein paar Dinge eingefallen, die ich aber jetzt, so gemein wie ich bin, im Sinne der Nichtbeeinflussung nicht nennen möchte.

    Stellt euch einfach vor, ihr hättet optimale Bedingungen, wie z.B. den richtigen Beruf (Politiker, Wissenschaftler etc.) oder das nötige Geld, Zeit, Einfluß, was ihr wollt.

    Was würdet ihr tun? Gesetze erlassen/ändern? Wenn ja, in welcher Form? Bestimmte Forschungen anstellen? Neue Unterichtsfächer an Schulen einführen? Verhindern, das Roland Deshain von Gilead jemals wieder so eine Frage im Forum stellt?

    Das können ganz einfache Dinge sein, oder ein riesen Wurf.

    Alles ist möglich! Nur zu! Es sollten aber (halbwegs) mögliche Dinge sein, keine Fantasiesaga wie: "Also, wenn ich Zauberer wäre, dann würde ich alle dicken Menschen schlank und glücklich zaubern", oder so etwas.


    Denkt daran: Aus den einfachen Fragestellungen "Was wäre wenn...?" und "Wieso eigentlich nicht....? sind einige der bedeutensten Erfindungen und größten gesellschaftlichen Umwälzungen hervor gegangen.... Vielleicht gehen wir ja in die Geschichtsbücher ein ?!





    Es verbleibt höchst neugierig:

    Roland Deshain von Gilead, aus der Linie des Eld.

  • Aaaaaaaaaalso....

    Wenn ich Zauberer wäre dann würde die Pampe vom McDonalds besser schmecken!

    Und was Dicke angeht?

    Mit dem Notwendigen Kleingeld würde ich versuchen es über die Sinne der Leute anzugehen; Ausstellungen, Sendungen, Öffentlichkeitsarbeit, etc.etc.etc. - in jener Form in der dicke als das dargestellt werden was sie meistens sind - freundliche, liebevolle Menschen mit einem Schuss Erotik.

    Freundliche, liebevolle, dicke Menschen in der Kunst, in Bildungseinrichtungen, eben im Brenn- oder Blickpunkt der Menschen...

    Im RuLA Forum gibt es eine Diskussion zum Thema Barbiepuppenausstellung - wieso nichtmal eine Gegenausstellung dazu machen?
    Die Idee habe ich dort auch schon gepostet, aber entweder es sind dort zuwenige User unterwegs oder ich drücke mich irgendwie abschreckend aus... g*

    Natürlich würde ich nicht alles auf die Erotik abwälzen, aber es liegt nun einmal in meiner Natur... :D

    Auf alle Fälle würde ich versuchen es auf eine friedliche, subtilere Art zu machen. Nicht auf die Methode bei der man mit der Türe ins Haus fällt und versucht es jedem der es hören - oder auch nicht hören - will auf die Stirn zu Tättoowieren das Dicke Super sind.
    Lange Rede, kurzer Sinn - ich würde es nicht mit Talkhühnchen alà Arabella oder Schlag-mich-tot-Susane-Hungerhaken-befürworter-irgendwer machen...

    Kunst und Öffentlichkeitsarbeit - das sind die Zauberworte!

  • hallo roland,
    also wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich:
    1. Aufklärungskampagne durchziehen über die Tatsächlichen Ursachen von Übergewicht, darüber wie Übergewichtige im Gesundheits-system behandelt werden sollten (insbesondere: WEG vom "Das liegt ja nur an ihrem Übergewicht") und das Gewichtsreduktion eben NICHT so einfach ist.
    2. Alle Diätprodukte auf ihre Wirksamkeit und Gefährlichkeit (nebenwirkungen) prüfen lassen - alles was nichts taugt: weg vom Markt....auch wenn dann nix bleibt *fg*
    3. Aufklärung über die FOLGEN von Reduktions-Diäten/Kost , sowie verbot von Reduktionskost in Kuren,Reha,usw....
    4. Weg mit der Benotung von Schulsport, in Schulen mehr sport der spaß macht in die Stundenpläne aufnehmen.
    5. Kostenlose Möglichkeit zu sportlicher betätigung für Alle - insbesondere für Geringverdiener und Familien (schwimmbäder, usw.)
    so das sind die Dinge die mir Spontan eingefallen sind....
    liebe Grüße,
    Cailly


  • Ich würde mich für die Gegenausstelung anbieten :) Nicht nur mit meinen gezeichneten Kunsbildern ,und meinen Fotos sondern auch als Lebendes Objekt...*lol* :D


    Geb dir aber mal wieder recht ;)
    Die Öffentlichkeit sollte mal aufgeklärt werden .
    Den fast alles was man hört oder liest oder in den Medien generell über Dicke sieht ist voller Vorurteile und meist negativ..



    Wenn ich Geld hätte und Macht ,würd ich Bücher schreiben,eine Ausstellung für Mollige Kunst eröffnen,und einen Bombigen Kinofilm drehen...*gg*


    LG
    Saima

    Wenn meine innere Stimme zu mir spricht, ich bin taub und hör sie nicht. Dann schau mich an und halte mich. Erinner mich an Liebe. Zeig mir wer ich wirklich bin.

  • Schönes Thema!


    Wenn ich Geld und/oder Macht hätte (meistens hat man ja beides gleichzeitig..) dann würde ich:


    - in den Frauenzeitschriften den Schlank&Schön Wahn mit den vielen Diäten verbieten lassen


    - Vebot von zu stark veränderten Lebensmitteln, Diätprodukten, Diätbüchern.


    - in der Werbung und Mode die rappeldürren Models gegen normalgewichtige Menschen tauschen - oder auch mal gegen dicke Menschen, warum nicht?


    - etwas Druck auf die Modehersteller ausüben: kann ja wohl nicht sein dass die meiste Mode von der Stange schon bei Gr. 42 oder 46 aufhört?!? Und dass lange Größen vor allem für Superschlanke angeboten werden sollte auch geändert werden


    - schon in den Schulen Aufklärung über gesunde Ernährung machen, mit praktischen Beispielen - aber nicht mit dem Sinn der Gewichtsreduktion!


    - ebenfalls in den Schulen Kurse für mehr Selbstbewußtsein - damit man u.a. nicht so anfällig wird für den Schlankheitswahn der - egal ob verboten oder nicht - noch lange in den Köpfen der Menschen sein wird.


    - kostengünstige Kochkurse für Jugendliche und junge Erwachsene - wer kochen kann greift eher zu gesunden Lebensmitteln. Kochkurse nur von Fachleuten oder erfahrenen Köchen, die auch eine Ahnung von Lebensmittelzusammenstellung haben.


    - kostengünstige Sportmöglichkeiten - vor allem für junge Menschen und Übergewichtige fehlen Angebote; aber auch für Otto Normalverbraucher gibts zu wenig.


    Sicher gibts noch viel mehr dazu, das ist was mir spontan einfällt.


    Gruß


    Ulrike

  • Hallo,


    ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu abgeben. Vieles ist zwar schon gesagt worden, z.B.


    - Abschaffung von Diätwahn-Seiten in Frauen- und Mädchenzeitungen
    - Einführung von Ernährungsunterricht in der Schule (wäre wahrscheinlich schon im Kindergarten sinnvoll)
    - Abschaffung von Zensuren im Schulsport
    - usw.


    aber ich hätte auch noch andere Ideen. Z.B. würde ich, wenn ausreichend Zeit/ Geld/ und was man sonst noch so braucht vorhanden wären, folgende Dinge vorschlagen:


    - ständige Weiterbildung /Schulungen für Ärzte (sh. Der dicke Patient)
    - psychologische Grundschulung in Berufsschulen


    sandy

  • Wenn ich etwas zu sagen hätte ....


    ... würde ich ab sofort eine landesweite Aufklärungskampagne starten, in der jeder Bürger darüber aufgeklärt wird, wie Übergewicht überhaupt entsteht. Die Formel wenig essen = schlank, viel essen = dick gibt es nicht.

    Ich würde ich dafür sorgen, daß alle über die Stoffwechselvorgänge im Körper informiert sind. Nur wer ausreichend aufgeklärt ist, kann vermeidbare Fehler unterlassen. In Kindergärten und Schulen würden Eltern zusammen mit ihren Kindern Unterricht in vernünftiger, ausgewogener Ernährung ohne Verbote und vernünftiger Bewegung erhalten.

    Vorrangig würde ich Eltern und Lehrern klarmachen, daß niemand wegen eines subjektiven Übergewichts als Mensch weniger Wert ist. Kindern darf nie das Gefühl vermittelt werden, sie würden weniger geliebt, als die schlanken Geschwister und Freunde. Sie dürfen nie das Gefühl bekommen, sich mit schwindendem Körpergewicht ihre Liebe bei Eltern erkaufen zu müssen.

    Man kann Erkrankungen, die sich (langfristig) auf das Körpergewicht auswirken nicht in jedem Fall verhindern. Man kann aber durch das Beenden des Schlankheitswahns und der damit verbundenen Mangelversorgung bei Kindern (und generell Heranwachsenden) verhindern, daß ihr Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät und daß aus normal- bzw. leicht übergewichtigen Kindern schwergewichtige Erwachsene werden.

    Ich würde dafür sorgen, daß alle, unabhängig ihrer wirtschaftlichen Situation in der Lage sind, sich ausreichend gesunde Nahrungsmittel zu leisten und ich würde dafür sorgen, daß kein Dicker je hungern muß.

    Kindern muß von klein auf beigebracht werden, daß kein Mensch mehr oder weniger wert ist, als ein anderer. Wer Kinder kennt weiß, daß sie lediglich ein natürliches Gefühl für richtig und falsch nach ihren Fähigkeiten haben. Kindern ist es egal, ob jemand dick oder dünn ist. Erst durch die Beeinflussung anderer bekommt das Wort "dick" einen Stempel. Diesem Trend würde ich gleich von Anfang an entgegenwirken.


    Es muß in den Köpfen der Bevölkerung etwas geschehen. Menschen müssen aufhören, über andere die Nase zu rümpfen. Vor allem muß Menschen klargemacht werden, daß Dicke nicht der Dreck der Gesellschaft sind.

  • ...geld hätte, würde ich menschen für mich arbeiten lassen, die mir helfen, mein gewicht zu reduzieren und das auf eine angenehme und weniger erniedrigendere art, wie es einem sonst nur übrig bleibt.


    liebe grüße


    claudia

  • Hallo Ironwhistle,
    also dicke (naja leider ja nur Frauen) Menschen in der Kunst sind doch gar nicht so "selten" - man denke an die Venus (die Figur aus ich weiß nicht welchem frühen Zeitalter), die Figürlichen "mutter-Göttin-darstellungen", am bekanntesten unter den Malern ist und bleibt ja nunmal Rubens (ach hätt ich doch seine Gabe und könnte so malen...*seufz*) wobei es ja leider doch so ist, das fast alles was an "molliger/dicker Kunst" vorhanden ist sich auf weiblichkeit bezieht - dabei hat auch ein wohlgerundeter Männerkörper so einiges schöne an sich :D
    Ich glaub die Zeit ist reif für eine wiedergeburt von Rubens ;)
    liebe Grüße,
    cailly

  • Also ich muss gestehen das ich dicke Frauen erotisch finde, dicken Männer hingegen nicht, andererseits: ich finde auch schlanke Männer nicht erotisch - liegt wahrscheinlich daran das ich einfach nicht auf Männer stehe... :D

    Aber mal ernsthaft - ich könnte mir durchaus vorstellen das ein guter Fotograf oder ein guter Maler auch dicke Männer gut in Pose setzen könnte/kann...
    Rubens hat doch nicht nur Frauen gemalt, oder war der Kerl genauso hinter den holden Weibsbildern her wie ich?? :rolleyes:

  • @Ulrike
    Ich würde dich glatt zur Bundeskanzlerin wählen.
    Echt schöne Ideen für die ich auch bin.


    @Icdler
    Ich schau auch gern King of Queens.
    Dabei lach ich mich immer kapput :)


    @Iron


    Männer sind irgendwie nur halb so Ästhetisch wie Frauen.
    Schon alleine weil 2 große Rundungen Fehlen :D
    Und dann dieser kleine Stummel.....*fg*



    Aber ehrlichgesagt hab noch keine Männliche Dicke erotik seite gefunden oder kunst.Dabei find ich mollige Männer auch sehr anziehend..



    Wer was kennt soll mir mal den link geben..

    Wenn meine innere Stimme zu mir spricht, ich bin taub und hör sie nicht. Dann schau mich an und halte mich. Erinner mich an Liebe. Zeig mir wer ich wirklich bin.

  • Ich glaube kaum, dass sich gesellschaftliche Akeptanz von oben her, mit Macht und Geld, dekretieren lässt. Ich meine, es ist sicherlich keine schlechte Idee, ein paar Vorurteilen (Ihr wisst schon: Dicke sind faule, undisziplinierte, verfressene und neuerdings auch noch unintelligente Menschen) durch Öffentlichkeitsarbeit entgegenzutreten. Ich frage mich nur, ob das jemand würde hören wollen. Ob die ganze Aufklärung nicht auf taube Ohren stieße. Weil es ja doch viel einfacher ist und viel mehr Spaß macht, irgendwen auszugrenzen und zu diskriminieren.

    Hmmm... Ich glaube, ich habe heute einen misathropischen Tag... Aber morgen glaube ich wieder dran, das sich Menschen bessern können, versprochen. :)

  • @ Ironwhistle: hm, ich glaube es liegt echt daran das du selbst mann und hetero bist - da ich aber nun mal frau und ebenfalls hetero bin, darf ich die Rundungen (vor allem die Kuschelbäuche *schwärm*) an Männern eben erotisch finden *fg*
    und ja Rubens teilte deine Vorliebe was den erotischen Anblick von "molliger Weiblichkeit" betrifft und da auch er Hetero war - hat er echt nur Frauen gemalt....
    @ süsse mollige: also ich find mollige Männer einfach erotisch, das wie du es nennst: dieser kleine Stummel.....*fg*
    muss ja net unbedingt so deutlich zu sehen sein, bei den gemalten molligen Frauen ist es doch meist auch so, das die "intimzone" leicht verdeckt ist, oder? und was die "2 Rundungen die fehlen" betrifft - also ich weiß nicht aber so eine starke männliche Brust über einem wohlig weichen runden Kuschelbauch hat auch was sehr erotisches *denk*


    übrigens - so einfach wird es wirklich nicht werden, die bestehenden Vorurteile aus den Köpfen der "masse" zu bekommen, aber wenn man es nicht versucht kann sich daran nie etwas ändern - oder?
    Zumal ja mitlerweile die meisten Vorurteile als "unwahr" erwiesen wurden....
    was aber leider noch nicht zu den Medien oder gar "gesundheitsaposteln" )ich denk da an Frau Kühnast im besonderen) vorgedringen ist....
    liebe Grüße,
    Cailly *die auch bezüglich der Ess-Störungen endlich mehr EHRLICHKEIT und Bezug auf das ESS-VERHALTEN statt das Gewicht erhofft*

  • Ich denke, bis in die Medien ist es deswegen nicht vorgedrungen, WEIL es einfach keinen interessiert. Die Medienindustrie produziert, was der Konsument sehen will. Und niemand will ausgewogene, objektive, aufklärende Beiträge zum Thema Übergewicht sehen. Niemand will was wissen über die Ursachen. Was ein Publikum findet, sind die "Du bist ein fettes Schwein!"-Talkshows...

    ...nicht, dass ich das nicht auch traurig fände. Aber es ist allem Anschein nach das, was sich verkauft. Und ich frage mich, ob einem solchen Publikum beizukommen ist.

    Natürlich sind nicht alle so. Natürlich muss man's trotzdem versuchen. Und wie gesagt, morgen glaube ich wieder ganz fest dran.

  • Zitat von Sophonisbe

    Ich denke, bis in die Medien ist es deswegen nicht vorgedrungen, WEIL es einfach keinen interessiert. Die Medienindustrie produziert, was der Konsument sehen will. Und niemand will ausgewogene, objektive, aufklärende Beiträge zum Thema Übergewicht sehen. Niemand will was wissen über die Ursachen. Was ein Publikum findet, sind die "Du bist ein fettes Schwein!"-Talkshows...

    ...nicht, dass ich das nicht auch traurig fände. Aber es ist allem Anschein nach das, was sich verkauft. Und ich frage mich, ob einem solchen Publikum beizukommen ist.

    Natürlich sind nicht alle so. Natürlich muss man's trotzdem versuchen. Und wie gesagt, morgen glaube ich wieder ganz fest dran.


    Nunja, ich denke, dass gerade diese (neumodische) Meinung der breiten Öffentlichkeit - dass Dicke weniger Wert sind als dünne - erst von den Medien so transportiert wurde. Früher waren Dicke von der Gesellschaft akzeptiert und von viel mehr Menschen als Sinnbild für Weiblichkeit (oder halt bei Männern als Zeichen von Reichtum) angesehen. Wenn man die Medien dazu bekommen würde, diesem Trend, den sie selber in die Welt gesetzt haben, umzukehren, könnte man wahrscheinlich viel mehr bewirken als mit Kunstausstellungen.

    Medien und Erziehung sollten an einem Strang ziehen, die Eltern müssen ihren Kindern schon Akzeptanz und Toleranz in die Wiege legen; die Medien müssen ihren Teil dazu tun, dass dieses den Eltern auch vermittelt wird. Denn die Erwachsenen kann man nicht mehr in Schulen stecken, um ihren Mißstand auszubügeln.

    In den Schulen sollte diese Vorarbeit von den Eltern natürlich erweitert werden, allerdings für Toleranz im Allgemeinen, denn Vorurteile werden ja nicht nur Dicken gegenübergebracht, sondern allen, die irgendwie "anders" sind als der Rest der Bevölkerung.

    Kombinieren würde ich das ganze mit Ernährungsunterricht (vielleicht auch inklusive Kochunterricht), der nicht nur zwei Wochen lang stattfindet sondern regelmäßig - zumindest in der Grundschule, vom Kindergarten an; sowie mit einem Sportunterricht ohne Schulnoten (evtl. bis hin zur 7. Klasse oder weiter), oder aber so, dass das Bemühen benotet wird und nicht die Leistung. Ich finde es mies, dass ein Kind, das nichts für sein Übergewicht kann bei 90 % der Lehrer keine bessere Note als eine drei bekommen kann. Äusserst unmotivierend.

    Außerdem würde ich wenn ich das Geld hätte die Krankenkassen so unterstützen dass Tests für Übergewichtige komplett übernommen werden, in denen festgestellt werden kann ob ein Stoffwechselproblem, eine Nahrungsallergie oder sonstwelche Abnormalitäten (oder halt auch einfach falsche Ernährung) die Ursache sind. Außerdem sollten bei Esssüchtigen die entsprechenden Therapien und Kurse ohne Murren übernommen werden.

    Mit noch mehr Geld würde ich die Forschung unterstützen, damit ein Medikament gefunden werden kann, welches jeden Stoffwechsel auf den eines der beneidenswerten Menschen umstellen kann, die soviel essen können wie sie wollen und doch nicht zunehmen :D

    Schönen Gruß, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen des Romans *g*
    orphelia

  • Hallo, Orphelia (ein bisschen irritiert mich das "r" in Deinem Nick - ist das eine Kontamination aus Orpheus und Ophelia? *neugierig bin*

    Ich bin, was die Medien angeht, der Meinung, dass dasjenige die Henne ist, was gern fürs Ei gehalten wird. Nicht die Menschen denken, wie sie denken, weil die Medien auf eine bestimmte Art berichten - sondern die Medien berichten auf diese ganz bestimmte Art, weil die Menschen sind, wie sie sind. Freilich wäre es schön, wenn sinnvolle Beiträge gebracht würden - aber wenn ich ein Medienmensch wäre, würde ich nicht den Beitrag bringen, der sinnvoll und ausgewogen und gut recherchiert wäre und gegen gängige Vorurteile angeht, sondern den, den die Leute sehen wollen. Das wird in aller Regel derjenige sein, der sie in ihren Vorurteilen bestätigt.

  • Punkt für dich Sophonisbe, aber damit trittst du in einen Teufelskreis: Wer macht den heute die Ideale? ;)
    Und wer verdient an der WErbung der Firmen die dieses Diätzeugs und andere wunderpräparate verkaufen? :rolleyes:

    Es läuft letztlich darauf hinaus einen Dummen zu finden den man unter Leistungsdruck setzen kann und der dann gerne dazu bereit ist etwas dafür zu zahlen das es sich bessert...

    ...dummerweise sind das eben Dicke.

    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten das sich das Infarktrisikop für Dicke senken würde wenn man sie nicht ständig unter Stress setzen würde.
    Stress, der beginnt schon bei Werbung in welcher man vorgeführt bekommt das man eben doch nicht DAS ideal ist...

  • hallo sophonisbe,

    das r stammt aus einem rechtschreibfehler als ich mich in einem chat mit dem nick registriert habe - habe das r erst nach dem abschicken bemerkt, und es so belassen ;) ist auch schon ein paar jährchen her inzwischen, schon komisch, wie sehr man einen kleinen buchstaben lieb gewinnen kann *g* und schon komisch, wieviele menschen den selben fehler begehen, wenn ich mir angucke, wie oft der name in anderen foren/chats schon vergeben ist :D

    zum thema: medien sind meistens auf einschaltquoten aus, müssen sie auch. aber viel meinungsmache kommt erst von den medien, oder warum sind heute sportarten extrem erfolgreich, die keine sau vorher interessiert haben? (skispringen, formel 1 war auch eher randgruppensport) weil die medien es richtig aufgezogen haben. extrem viel pr, große show drumrum - und schon gibts nen neuen fast-lieblings-sport der deutschen.

    hast du das buch "die verlorene ehre der katharina blum" gelesen? auch dort geht es darum, welche macht die medien haben können (am beispiel einer "großen deutschen tageszeitung"). extrem viel meinungsbildung geht über die medien, und oft wird das schamlos ausgenutzt. auch der schlankheitswahn kam erst richtig auf, als modenshows und "supermodels" modern wurden - supermodels KANN es auch nur durch die unterstützung der medien geben, sonst wäre claudia schiffer vielleicht der modewelt ein begriff, aber nicht dem rest der bevölkerung.

    wären dicke in positiver weise präsenter im tv/den zeitungen hätten wir sicher nicht die zustände, denen wir heute teilweise begegnen.

    aber zum glück gibts es ja auch heute andere menschen und firmen, die in marktlücken schlüpfen, um uns das leben leichter zu machen. modehäuser für mollige sprießen zum glück im moment ja nur aus dem boden, und manche sogar zu einem vernünftigen preis :)

    vieles ist allerdings auch eine andere sache, die wohl eher uns persönlich betrifft. solange wir gewisse dinge mit uns machen lassen werden wir denen auch immer wieder begegnen. ein arzt, der mir quer kommt hat mich zum letzten mal gesehen. menschen, die mit mir bzw. meiner figur probleme haben sind eh nicht auf meiner wellenlänge und können mir mit ihrer minderbemittelten sozialkompetenz/-intelligenz gestohlen bleiben. vielleicht wäre auch einfach der richtigere weg mit viel selbstbewusstsein aufzutreten, durch taten zu glänzen und der welt zu zeigen, dass kompetenz und körperfülle sich nicht gegenseitig ausschließen.

    natürlich ist es nicht in ordnung, dass wir es erst beweisen müssen. aber letztendlich können wir durch solche kleinigkeiten sicher viel bewegen. sicher ist es für viele ein harter weg um zu solch einem selbstbewusstsein und der entsprechenden ausstrahlung zu kommen, aber es ist ein weg, der sich lohnt. die richtige bestärkung zur richtigen zeit wirkt wunder. jeder selbstbewusste dicke mensch den ich kenne hat einen guten job und muss kaum mit anfeindungen leben (ausser vielleicht von pubertierenden jugendlichen auf der straße die keine größere intelligenz haben als ein stück brot).

    auch ein schlanker mensch, der von vornherein denkt dass er einen job nicht bekommt und entsprechend auftritt (automatisch unbewusst) wird die stelle nicht bekommen.

    in diesem sinne (etwas offtopic geraten),

    orphelia

  • Hi ihrs,
    also das Streß ungesund ist - ist bekannt
    das Streß sich negativ auf den Körper auswirkt - ist auch bekannt
    das "Dauerstreß" nicht nur das Risiko für Infarkte anhebt, sondern sich auch negativ auf die Körperchemie auswirkt, das Infektionsrisiko anhebt, die Imunabwehr belastet und langfristig zu einer "Gewichtszunahme" führt - auch das ist bekannt....


    Trotzdem werden gerade dicke Menschen - schon im frühesten Kindesalter unter massiven Dauerstreß gesetzt ... als sollten sie immer dicker und dicker werden....wenn das nicht IRONIE ist - was ist es dann ?


    Nicht umsonst gibt es gerade bei den sehr stark übergewichtigen die keine "Erkrankung" (die gewichtssteigernd wirkt) haben, so eine große Anzahl, die durch "Dauerstreß" (egal ob nun Mißbrauch, Mißhandlungen - wozu auch "Dauerdiäten während der Kindheit zählt" oder Diskreminierung)
    immer dicker wurden.


    wobei ich hier die Medien noch gar nicht beachten würde, denn die sind da eher im "hintergrund" aktiv - viel gravierender dabei ist das Gesundheits-system das eben schon bei immer jüngeren Kindern den Streßfaktor auslöst indem den Eltern druck gemacht wird ihre Kinder auf "normenangepaßtes" Gewicht zu bringen - egal ob das den Kindern gut tut oder nicht.


    Das RECHT auf körperliche und seelische Unversehrtheit - wird hier jedem Übergewichtigem Abgesprochen wobei dazu ja noch der Deckmantel - Gewichtsreduktion wäre "GESUND" benutzt wird, obwohl es doch erwiesen ist das dem NICHT so ist.....
    Cailly

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