Wer hat schonmal eine Suchdiät gemacht?

  • Äh... nein. Auch die Fastenkur (zumindest, wenn man vom heilfasten ausgeht) dient allein der Gesundheit. Denn die ist neben der Entschlackung eben auch dazu gut, die Sinne wieder für das Wahrnehmen, auch für das Wahrnehmen von dem was einem gut tut zu schärfen. Das beinhaltet eben wie auch bei dieser Suchdiät die Entfernung der süchtig machenden Stoffe und die Konzentration auf das, was man am besten verträgt. Eben das probiert man sowohl bei der Suchdiät, als auch bei den Aufbautagen des Fastens ja wieder neu auf.

  • ich sag es mal einfacher:
    suchdiät = ausreichend essen = gesund
    fasten = hungern = ungesund


    jetzt klarer? :cool:

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Wenn meine "Sucht" nach was Süßem laut wird, und ich nichts essen will oder kann, weil nichts daheim ist, mach ich mir immer nen Tee mit richtig pervers viel Süßstoff drin. Meinen Körper scheint man überlisten zu können, jedenfalls gibt er sich dann damit zufrieden und mein Heißhunger auf was Süßes ist weg.

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.

  • Wobei eine Suchdiät - wie im angepinnten Thema erwähnt - in den ersten Tagen durchaus in ein Fasten übergehen kann. Dann aber nicht, weil man sich bewußt dazu entscheidet, sondern weil der Körper ganz von selbst keinerlei Hunger bzw. Appetit signalisiert.
    In dem Falle trägt das Nicht-Essen tatsächlich zur schnelleren Gesundung und Wohlbefinden bei - im Gegensatz zum bewußten Fasten, wo dieses "erhabene", "schwebende" Gefühl ausschließlich durch Ausschüttung von Endorphinen ausgelöst werden dürfte. Eine Reaktion, mit der der Körper sich gegen extremen Streß und lebensbedrohliche Situationen schützen will.

  • Wenn meine "Sucht" nach was Süßem laut wird, und ich nichts essen will oder kann, weil nichts daheim ist, mach ich mir immer nen Tee mit richtig pervers viel Süßstoff drin. Meinen Körper scheint man überlisten zu können, jedenfalls gibt er sich dann damit zufrieden und mein Heißhunger auf was Süßes ist weg.


    Bei einer Suchdiät geht es nicht darum, wie man sich am besten bescheißt, sondern darum herauszufinden, worauf und warum man "süchtig" reagiert.


    Manchmal pack ich mir ehrlich nur noch an die Birne und greife ins Leere.

  • Mit was sollte man/frau bei einer Suchdiät anfangen?


    Noch was anderes; apropos Gier, ich habe im Moment ein Buch zu Beackerung, indem die Autorin schreibt, sie könne Gier/Süchte nach bestimmten Lebensmittel klar zuordenen, sei es psychisch oder physisch. Teilweise klingt es logisch, teilweise be..scheiden..
    Vielleicht ein Beispiel: *Stress-Esser, salziges Knabberzeug: Wut und Ängstlichkeit...*
    *....KArtoffelchips, Popcorn, Cracker bieten mit der knusprigen Konsistenz ein erlösendes Ventil für all die Anspannung, wegen der du die Zähne zusammenbeißt...*
    Klingt ganz interessant.
    Andererseits arbeitet sie auch mit Hypnose in der sie ihren Klienten suggeriert, über ihre Chips würden Kakerlaken laufen???


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde eine Suchdiät auch spannend, aber wenn ich eine Woche nur Kartoffeln essen dürfte, hätte ich schon große Probleme! Andererseits würde ich sicherlich einiges über mich herausfinden.
    Vielleicht kann ich ja noch jemand finden, der es mit mir gemeinsam durchzieht. :rolleyes:

  • Bei einer Eßstörung ist man mit einer Suchdiät sowieso grundsätzlich falsch beraten!


    Die Grundvoraussetzung für dieses Vorhaben ist, daß man sich sowohl von bewußten ("hachja... gesundes muß aber sein") als auch krankhaften Zwängen gelöst hat. Den Hypnosetrick würde ich sogar als eine Mischung aus beidem ansehen :cool:


    Genausowenig hilfreich ist ein "gemeinsames Durchziehen", denn man versucht schließlich herauszufinden, welche individuellen Bedürfnisse und Grenzen zu beachten sind.


    Hier der

    für jene, die das Thema nicht selbst finden ;)

  • ich sag es mal einfacher:
    suchdiät = ausreichend essen = gesund
    fasten = hungern = ungesund


    jetzt klarer? :cool:


    So einfach ist es eben nicht. Denn sonst könnte man folgende, hier zu recht ziemlich in Frage gestellte Gleichung ebenfalls gelten lassen:


    dick sein= zu viel essen= ungesund :cool::cool:


    Ich werde jetzt nicht zu einer Lobeshymne für das Fasten ansetzen Das ist der falsche Thread dafür. Hier sei nur noch gesagt, dass medizinisch kontrolliertes Fasten weder ungesünder macht, noch dass man dabei in dem Sinne hungert. 1. habe ich(tm) seitdem ich regelmäßig faste, keine allergiebedingten Bronchialbeschwerden mehr, bin also unterm Strich gesünder geworden, 2. hat man beim fasten keinen Hunger.


    @Juchen Naja, ich finde, dass der Charakter des fastens schon dann anfängt, wenn man sich die ersten tage auf Reis und Kartoffeln beschränkt. Diese Entscheidung für die Veränderung wird ja auch bewusst getroffen. Außerdem soll es ja auch viele Fastenarten geben, bei denen die Nahrungsaufnahme nicht ganz eingestellt, sondern nur eingeschränkt wird. Man denke zum Beispiel ans religiöse fasten zwischen Aschermittwoch und Ostern.
    Was das schwebende Gefühl und dessen Grund angeht, gebe ich dir recht. Aber man fastet ja auch nicht, wegen dieses Gefühls oder gar einer Gewichtsreduktion, sondern um Gifte los zu werden und sich zu sensibilisieren.

    Vielleicht sollte ich noch mal explizit erwähnen, dass ich diese Suchdiät für ne gute Idee halte, aber persönlich eben wahrscheinlich mit den ersten Tagen meine Probleme hätte und mir Erfahrungsgemäß ne kleine Fastenkuhr vor den Aufbautagen leichter fallen würde. Das Resultat des Ganzen, bzw. das zu erreichende Ziel wäre ja das Gleiche.


  • Der Vergleich von der Suchdiät-Gleichung und der Fasten-Gleichung mit der Dicksein-Gleichung ist ja wohl kaum ernstzunehmen. Suchdiät und Fasten sind zwei Arten von bestimmtem Verhalten, das andere ist ein Zustand. Außerdem hab ich doch gesagt, dass es sehr einfach dargestellt ist.
    Weshalb sollte medizinisches Fasten gesund sein? Das mit dem Entgiften ist insofern ein Ammenmärchen, als es keine "Schlacken" im Körper gibt... Es geht einem dann nach meiner Vermutung hinterher eher besser, weil man Dinge, die man eigentlich nicht verträgt, in der Zeit nicht gegessen hat. Ganz abgesehen von den Endorphinen, die durch die Hungerphase ausgeschüttet werden... Keinen Hunger beim Fasten empfinden heißt allerdings nicht, dass der Körper nicht hungert... diese Glücksgefühle machen einfach vieles wett, gelle?
    Wenn man seine Nahrung auf Reis und Kartoffeln beschränkt, fängt für dich auch schon Fasten an, zumindest charakterlich... interessant. Beim Fasten isst man aber nach kurzer Eingewöhnung nichts mehr... und, wie komisch, bei der Suchdiät ißt man nach kurzer Zeit wieder mehr! Wenn das kein gravierender Unterschied ist. :cool:
    Wie gesagt, man ißt bei einer Suchdiät immer ausreichend. Wenn der Körper unter Umständen von selbst sagt: "heute nicht!" ist das was anderes, wie wenn der Kopf sagt: "heute nicht!" und der Körper damit eigentlich nichts anfangen kann und mit Hunger bzw. Endorphinausschüttung darauf reagiert...
    Weiterer Unterschied: Suchdiät kann durchaus notwendig sein, tagelanges Fasten aus eigenem verstandesmäßigem oder emotionalem Antrieb eher nie.
    Ich glaub dir, daß du die Suchdiät für ne gute Idee hältst, aber es ist was anderes als eine Fastenkur.
    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Außerdem soll es ja auch viele Fastenarten geben, bei denen die Nahrungsaufnahme nicht ganz eingestellt, sondern nur eingeschränkt wird.


    Wobei die Einschränkung jedoch immer auch vorsätzlich kalorienreduzierter Natur ist. Das ist bei einer Suchdiät nicht der Fall.


    Zitat

    Aber man fastet ja auch nicht, wegen dieses Gefühls oder gar einer Gewichtsreduktion, sondern um Gifte los zu werden und sich zu sensibilisieren.


    Um danach genauso weiterzuessen wie bisher. Auch das ist bei einer Suchdiät nicht der Fall.


    Apropos Sensiblisierung: Diese tritt tatsächlich ein - aber vielleicht anders als Du es vielleicht gemeint hast. Nicht umsonst habe ich im Suchdiät-Fahrplan eine dicke fette Warnung untergebracht, daß man in der Aufbauphase extrem vorsichtig sein soll.


    Zitat

    Das Resultat des Ganzen, bzw. das zu erreichende Ziel wäre ja das Gleiche.


    Eben nicht. s.o.


    Zitat

    1. habe ich(tm) seitdem ich regelmäßig faste, keine allergiebedingten Bronchialbeschwerden mehr, bin also unterm Strich gesünder geworden


    Dann solltest Du Dir mal ordentlich Gedanken darüber machen, warum dem so ist.
    Würdest Du dann nämlich diese Erkenntnisse auch außerhalb der Fastenzeit anwenden, dann kann ich Dir fast garantieren, daß Deine Beschwerden (wer hat eigentlich wann und wie festgestellt, daß es sich um Bronchialbeschwerden handelt?) künftig auch ohne bewußtes Fasten Geschichte sein werden.
    Im Prinzip machst Du nichts anderes als eine Suchdiät, es ist Dir nur nicht bewußt, weil Du Dich auf halbem Weg zum Ziel von der modisch-esoterisch-leichten Entschlackungs-Erklärung einlullen läßt.



    Hier mal meine Erfahrung mit einer reinen Fastenkur, die mir vom Arzt aufgrund meiner asthmatischen und neurodermitischen Beschwerden nahegelegt wurde:


    Das Hungern war gar kein Problem, stimmt. Man ist nach kurzer Zeit eben total "high" von den körpereigenen Glücksstöffchen. 10 Tage ohne Essen gingen fast wie im Flug vorbei und es ging mir tatsächlich auch sehr viel besser.


    Aber gleich in der ersten Nacht nach dem Fastenbrechen landete ich in der Notaufnahme und anschließend für 2 Wochen auf der Herzstation, weil ich aus heiterem Himmel die schönsten Symptome eines Herzanfalls bekam. Herzrasen, Ohnmachtsanfälle, taube Hände, kein Gefühl mehr im linken Bein ... sehr lustig :cool:
    Und alles, was ich an dem Tag getan hatte, war - so wie es auf dem ärztlichen Plan stand - getrocknete Pflaumen zu essen, damit der Darm wieder "in Schwung kommt".
    Natürlich wurde bei keiner Untersuchung auch nur irgendein organisches Leiden festgestellt. Kurz: Dick, aber gesund - ergo: alles hysterische Einbildung.


    Dabei war ich körperlich am Ende. Ich hatte kaum noch Kraft, längere Strecken zu laufen, ohne mich völlig fertig zu fühlen. Beim Treppensteigen, was mir sonst nie Probleme gemacht hatte, mußte ich an jedem Treppenabsatz (sprich: alle halbe Etage) kurz Pause machen.


    Am Tag nach der Entlassung habe ich mir dann vorgenommen, an meiner Kondition zu arbeiten und habe ein längeren Spaziergang gemacht. Danach ging's mir so dreckig, daß ich nur noch schlafen wollte. Dazu habe ich mir einen schönen selbstgemachten Kakao gekocht, weil mir der bisher beim Einschlafen immer besonders gut geholfen hatte.


    Ergebnis: In derselben Nacht, kaum 24 Stunden später, durfte man mich wieder in der Notaufnahme begrüßen. Herzrasen, Ohnmacht, taubes Gefühl ... :cool:
    Wieder 2 Wochen auf den Kopf gestellt worden, diesmal endgültig als Hypochonder entlassen.


    Danach war ich zumindest so schlau, keine Pflaumen und keinen Kakao mehr anzufassen. Auch wenn das ja alles nur Einbildung war und bei keinem der Stationsärzte auch nur ansatzweise Beachtung fand. Genausowenig übrigens wie meine totale Überreaktion auf deren Beruhigungsmittel, Nitroglyzerin und Medikamente gegen Herzrythmusstörungen. Das Zeug verschlimmerte die Beschwerden um ein Vielfaches. Alles Hysterie.


    Das war übrigens vor ca. 8 Jahren. Danach bin ich noch einige Jahre auf dem Zahnfleisch rumgekrochen, konnte aber ähnlich schwere Anfälle weitestgehend umschiffen. Bis mir

    passiert ist und ich mich endlich selbst ernst genommen habe, wenn es schon die Ärzte nicht für nötig hielten.


    Jetzt - nach 5 Jahren Symptomfreiheit - kann ich sagen, daß die erste Fastenkur nichts anderes als ein außerordentlich guter Beginn einer Suchdiät war, ihr erfolgreicher Abschluß aber an gefährlichem professionellem Halbwissen und geradezu zur Perfektion getriebener Ignoranz grandios scheiterte.


    Heute weiß ich natürlich, daß Pflaumen (getrocknete erst recht) und Kakao ganz oben auf der Histaminintoleranzliste stehen. Genauso wie die Medikamente, die bei mir nicht so recht helfen wollten, weil sie bei histaminbedingten Beschwerden aufs nachdrücklichste kontraindiziert sind! Ebenso weiß ich, daß die einschläfernde Wirkung von Kakao bei mir darauf zurückzuführen war, daß mein Blutdruck als Reaktion auf das Histamin sehr schnell sank. Im Prinzip nichts anderes als das, was im Anfangsstadium eines allergischen Schocks geschieht.
    Daß die Reaktion dann so extrem ins Gegenteil umschlug lag daran, daß mich die Fastenkur tatsächlich sehr sensibilisiert hatte - und zwar im immunbezogenen Sinn des Wortes.


    Und daß selbst der Arzt, der durchaus soviel wußte, daß Neurodermitis ernährungsbedingt auftreten kann, und mir ein "Heil"-Fasten vorschlug, dann dem Ergebnis völlig hilf- und erklärungslos gegenüberstand, zeigt ziemlich deutlich, was man vom Ausbildungsstand selbst interessierter Ärzte zu halten hat.


    Deswegen: Unbedingt auf die eigenen Reaktion achten, "Bauchgefühl" unbedingt zulassen und nicht von Modewörtern beeindrucken lassen. Wenn eine Behandlung genau die Heilung bringt, die man von ihr erwartet, dann braucht man sie genau einmal - und nur einmal - durchzuführen. Ständig nötige Wiederholungen sind ein Zeichen dafür, daß etwas nicht ganz richtig läuft.

  • Außerdem fällt es mir bei einem kompletten Neustart der Essgewohnheiten leichter, auch wirklich dauerhaft was zu ändern. Und zwar nicht nur an den Mengen, sondern auch an der Art der Lebensmittel.



    Wenn du dich immer noch als Suchtesser bezeichnest, ändern die Fastenkuren ja nicht wirklich etwas, oder?

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

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