ist das ungesund?

  • Ne, das ist alles sehr interessant, was Du schreibst. Woher hast Du immer die ganzen Informationen???:confused:
    Ich habe heute morgen noch mit meinem Freund am Frühstückstisch darüber gesprochen, als ich ihm sagte, demnächst mal Frischkäse selbst machen zu wollen. ...der würde nicht schmecken. Dann habe ich ihm mal die Packung seines Frischkäses vor die Nase gehalten.:( Ich muss dazu sagen, ich habe Neurodermitis, und all diese Stoffe sind echter Mist (...sorry...) für meine Haut. Ich bemühe mich jetzt auch, aus diesen Gründen weniger Cola light zu trinken (brauche eben manchmal was mit Geschmack), mische lieber Wasser mit etwas Saft.

  • Zitat von Hermine

    Aber worum geht es dann? Geht es um *industrielle* Verarbeitung, die vermieden werden soll? Oder geht es darum, den ursprünglichen Geschmack nicht durch Tonnen von Gewürzen zu verfälschen? Oder in welchem anderen Sinn soll das Lebensmittel "pur" sein? Wann ist welche Art von Zubereitung geboten, wann ist welche Art von Zubereitung etwas, das den Geschmackssinn in die Irre führt und den Körper betrügt?

    Ich versuche, da meinem gesunden Menschenverstand in Verbindung mit meinem inzwischen erworbenen (u.a. pollmerschen ;) ) Wissen zu folgen. Daher meide ich industrielle Verarbeitung dann, wenn plötzlich aus Abfallprodukten durch allerlei chemische Prozesse und noch mehr Zusatzstoffe Lebensmittel hergestellt werden, Bsp. industrielle Gelatineherstellung. Da sehe ich zwar nicht gleich meine Gesundheit in Gefahr, ich find's aber einfach eklig. Ich spare mir auch Produkte, die nicht das enthalten, wonach sie schmecken, bzw. in denen der namensgebende Bestandteil bestenfalls in Spuren vorkommt, wie z.B. Fruchtjoghurts. Dass der Geschmackssinn in die Irre geführt wird, wenn Aromen und Stabilisatoren zugefügt werden, versteht sich eigentlich von selbst. Und ich betrachte es durchaus als "warnenden Hinweis", wenn ich eine Speise nur dann "runterbekomme", wenn ihr ursprünglicher Geschmack mehr oder weniger vollständig durch Gewürze oder Aromen überdeckt wird. Ich mache mir aber z.B. keine Gedanken darüber, dass ich gesüßten Quark mit Früchten lieber mag als Quark pur.

    Grundsätzlich finde ich es sinnvoll, sich an traditionellen Zubereitungsmethoden zu orientieren. Der Aufwand, der in vorindustriellen Zeiten getrieben wurde, ist m.E. ein schlagendes Argument dafür, dass auch Erfahrungen über die Notwendigkeit dieser Maßnahmen vorlagen. Es wäre natürlich sinnvoll, die industriellen Verarbeitungsmethoden daraufhin zu überprüfen, ob sie Gleichwertiges hervorbringen oder ob etwas auf der Strecke bleibt. Problem: Ich kann das nicht, da ich weder besondere Kenntnisse über die industriellen noch über die traditionellen Verfahren habe. Und wenn man's nicht weiß, muss man Experten glauben, sofern man sie für glaubwürdig hält.

  • Moin Zusammen,
    also ich hab ja auch arg mit Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen *seufz*


    Also hab ich auch so einiges an "Experimenten" für mich selbst gemacht - in Richtung Verträglichkeit und auch Geschmack.


    Ich mag zum Beispiel:
    Kartoffeln nur gargekocht ohne irgendwas dabei durchaus, auch wenn sie mit Quark oder Butter besser schmecken, gebraten mag ich sie am liebsten :D
    Quark und Joghurt - mag ich durchaus pur (aber nur ab 3,5% Fettanteil, mehr ok weniger neindanke), aber mit Kräutern, Früchten (die ich vertrag)oder gesüßt (Kristallzucker oder auch Rübenkraut, Honig geht leider nicht) schmeckt es mir nunmal besser.
    Fleisch - mag ich gebraten sogar völlig ungewürzt, gekocht eher nicht so und Roh - nunja wie Kartoffeln nicht.
    Bei Obst und Gemüse muss ich vieles einfach "garen" meist reicht sogar ein kurzes "blanchieren" um es "verträglich zu machen" was aber an meinen Allergien liegt, und manches geht einfach gar nicht.
    Bei Getreide muss ich wegen Allergien auf Weizen ganz und auf Roggen größtenteils verzichten, ich mag es auch kaum, dafür schmeckt mit selbstgebackenes Dinkelbrot sehr gut, manches auch vom Bäcker (je nachdem wie natürlich/traditionell es gemacht wurde), Fertigbrot aus der Packung vertrag ich nahezu gar nicht.
    Molke - mag ich absolut nicht, weder "natur" noch mit irgendwelchem überdeckendem Geschmack, ich dachte bisher das es am "Fettgehalt" in diesem "milch(abfall)Produkt" läge, der ja extrem gering ist......
    Achja Zitrone pur mag ich nicht, aber ich schmecke dabei eben dieses "natürlichsaure" und das ist für mich mit "hoher Magensäureproduktion" nunmal auch richtig *denk* für "süß-sauer" Geschmack benutz ich es aber gern...


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Rieke

    Und ich betrachte es durchaus als "warnenden Hinweis", wenn ich eine Speise nur dann "runterbekomme", wenn ihr ursprünglicher Geschmack mehr oder weniger vollständig durch Gewürze oder Aromen überdeckt wird. Ich mache mir aber z.B. keine Gedanken darüber, dass ich gesüßten Quark mit Früchten lieber mag als Quark pur.


    Ich denke, diesen Unterschied kann man gar nicht genug betonen.


    Beim Thema Mineralwasser wurde auch von vielen Usern erwähnt, daß Abneigung sich durch ein eindeutiges "nicht runterbekommen können" bemerkbar macht - fast so als weigerten sich die Muskeln, die Schluckbewegung auszuführen und man sich dezent nach einer Möglichkeit umschaut, das Zeug auszuspucken.


    Wenn man testweise ein Stückchen "trockenes" Brot nimmt und es richtig schön zerkaut, sollte man sehr schnell feststellen können, ob es nach kurzer Zeit anfängt, nichtssagend nach Pappe zu schmecken, ob es sogar regelrecht bitter wird, oder ob sein Geschmack weiterhin so würzig und ansprechend bleibt wie sein Geruch es vor dem Essen versprach.
    Wenn man den Brocken dann auch noch nach 1 Minute mit Genuß schluckt anstatt es mit einem kräftigen Schluck aromatischen Obstsafts etc runterzuspülen, nur damit man es endlich los ist, hat das Brot den Test bestanden.


    Dieses Experiment sollte man ruhig alle paar Wochen wiederholen. Einfach, um festzustellen, was der Körper zu diesem Produkt zu sagen hat.


    Auf Brot, das einem so gut schmeckt, daß es diesen Test besteht, kann man gerne so dick Butter und Honig streichen, wie man möchte - vorausgesetzt natürlich, daß auf Butter und Honig als Einzelzutat dasselbe zutrifft ;)


    Dasselbe gilt für Joghurt und Quark mit Früchten.
    Solange keine der Einzelzutaten ein "Scheiße! Wohin spuck ich es am besten?" auslösen, sollte man auf der sicheren Seite sein.


    Quark oder Joghurt ohne alles mag zwar irgendwie ungwöhnlich schmecken weil man es eben nur gewohnt ist, es mit weiteren Zutaten zu vermengen, aber eine Schutzreaktion wie ein Würgereflex nach wenigen Bissen sollte da doch eher ausbleiben.


    Komischerweise kann ich mich aber dran erinnern, daß ich früher (als ich die ganzen Unverträglichkeiten noch nicht an der Backe hatte :cool: ) Joghurt viel lieber pur gegessen habe. Ich liebte den säuerlichen Geschmack. Manchmal hab ich auch 1 TL Zucker reingerührt.
    Das war aber auch noch ein Joghurt, auf dem nach dem Öffnen eine dünne Schicht Molke schwamm, die man dann weggießen konnte, wenn man wollte.
    Als Fruchtjoghurt hat mir nur eine ziemlich teure Marke geschmeckt, die tatsächlich echte Früchte und keine Farbstoffe (das Joghurt selbst war weiß) verwendete - hab aber keine Ahnung, ob da nicht doch schon zusätzlich Aromen drin waren.
    Das waren noch traditionell hergestellte Produkte. Heutzutage sind solche Joghurts wohl nur noch in Bioläden zu finden. Ich kann sie aber eh nicht mehr essen, weil Sauermilchprodukte aller Art böse Migräne auslösen.


    Inzwischen ist es so, daß das Absetzen von Molke im fertigen Joghurt/Quark durch Stabilisatoren und Bindemittel verhindert wird, damit der Verbraucher bloß nicht mit einem "optisch unansehlichen" Produkt konfrontiert wird.
    Der Trend scheint sogar soweit zu gehen, daß die Molke bei der Quarkherstellung überhaupt nicht mehr abgetrennt wird, sondern durch technische/chemische Tricks dem Endprodukt wieder beigemengt wird.
    Vor allem bei Quarkerzeugnissen, die mit Frucht und Aroma aufgepeppt werden, kann man sich das ja schließlich leisten :rolleyes:


    Klares Motto des ganzen Brimboriums: Die Leute wollen einfach beschissen werden. Die einen aus Dummheit und Geiz, die anderen aus Bequemlichkeit. :cool:

  • Zitat von MeiersJulchen


    2. Schweine brauchen für ein gesundes Leben (wer möchte kranke Tiere essen?) eine Riesenmenge Wasser. In welchen Ländern ist diese Ernährungsvorschrift besonders verbreitet?


    Also ich habe gelernt, dass Schweinefleisch bei der Hitze leicht verdirbt und das der Grund sei warum Moslems und Juden der Verzehr verboten ist. Enten und Gänse brauchen ja auch viel Wasser und die dürfen aber gegessen werden?

  • Geflügelprodukte sind bei Hitze aber auch nicht grade ein Ausbund an Hygiene, nicht wahr? Das kann es also nicht sein.


    Außerdem brauchen Enten und Gänse nicht wirklich ein Teich etc, um zu überleben. Für sie ist ein Gewässer nichts weiter als eine Futterquelle.


    Der Unterschied ist, daß Schweine das meiste Wasser für ihre Körperhygiene benötigen. Man muß das wertvolle Wasser buchstäblich in den Sand setzen, damit sich die Tiere darin suhlen können. Danach ist es verloren.

  • Aber ein Hähnchen brate ich doch schneller als ein Schwein, also sprich Verarbeitung so dass das Fleisch nicht schlecht wird. Vor allem da es ja in einigen moslemischen Ländern wirklich Wildschweine gibt (Marokko, Lybien) und die wilden Schweine gegessen werden könnten, da sie sich vermehren, sind die ja auch kaum krank. Unser Hausschwein ist ja eine relativ neue Zucht.


    So von der logischen Seite leuchtet mir das nicht ganz ein, Salmonellen kann ich nachvollziehen.

  • Zitat von MeiersJulchen

    Diese Länder sind aber nicht das Entstehungsgebiet des Islam. Genausowenig wie die Länder der heutigen westlichen Welt die Wiege des Christentums sind.


    Habe ich auch nie behauptet, ich habe nur von Salmonellen gesprochen...


    Die Entstehungsländer des Islam liegen in Zentralasien, wo es durchaus Wildschweine gab, der ursprüngliche Islam wurde von Nomaden zuerst aufgegriffen, so wie die Juden auch ein Nomadenvolk waren. Normalerweise züchten Nomaden keine Schweine, jagen aber sehr wohl.

  • Zitat von Süd-Licht

    Normalerweise züchten Nomaden keine Schweine, jagen aber sehr wohl.


    Und warum wohl?
    Freilebende Tiere wählen per Definition ein ihnen zuträgliches Aufenthaltsgebiet.
    Dieses kann ihnen aber als Haustier in der Wüste nicht geboten werden.

  • Und was hat das mit dem Thema Schweine, Wasser oder Salmonellen zu tun?


    Zudem wäre mir ganz neu, dass Zentralasien nur aus Wüste besteht.

  • Es hat damit zu tun, daß sich Religionen (und das ist das Thema, aus dem sich das hier ergeben hat) ein feuchten Kehrricht um die aktuellen Gegebenheiten scheren, sobald sie sich einmal etabliert haben.


    So gut wie jede Religion (wenn nicht sogar alle) ist aus einer Sammlung im Grunde sehr hilfreicher über Generation hinweg überlieferter Lebensweisheiten entstanden, die sich irgendwann verselbstständigt haben und zum reinen Selbstzweck mutierten.
    Je nach geistiger Verfassung der jeweiligen Oberhäupter entwickelt sich daraus eine mehr oder weniger radikale Auffassung über den Sinn der Vorschriften und ihrer Durchsetzung.


    Deshalb wird es wohl eher selten vorkommen, daß sich ideologische Ernährungsgewohnheiten ändern, selbst wenn sie sich die Ideologie in Gebiete ausbreitet oder sich technologische Möglichkeiten bieten, die die einzelnen Einschränkungen überflüssig machen würden.


    Und das ganze hat so verdammt viele Parallelen zur aktuellen Ernährungspolitik, daß mir fast schlecht werden möchte.

  • Wie denn? Sorry, aber was hat das mit deiner These zu tun, dass deshalb kein Schweinefleisch im Islam oder Judentum weil Schweine zuviel Wasser brauchen?


    Sorry, aber so recht ich dir mit der neuen These gebe, mit deiner Behauptung dass es mit dem Wasserverbrauch der Schweine zusammenhängt hat das jetzt nichts zu tun, noch untermauert sie die vorherige Aussage, was doch eigentlich der Zweck einer Diskussion ist?

  • Nur zur Info: Das "Schweinefleischverbot" der Muslime ist keine "Erfindung" des Islam, sondern wurde lediglich aus dem Judentum übernommen. Die gemeinsamen Wurzeln der beiden Religionen dürften ja bekannt sein.

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