Ohne Worte?!

  • Im Moment bin ich eigentlich noch dabei, meine Gedanken zu ordnen, aber ich komme dabei auch nicht wirklich weiter! Deshalb fiel mir auch keine passende Überschrift für meinen Thread ein! Aber das ganze beschäftigt mich seit heute morgen und ich muss das einfach mal los werden. Ich denke, dass es hier doch ganz gut angebracht ist!

    Ich war heute morgen bei meinem Hausarzt, wegen meinem Urlaubs-flug in 4 Wochen, um abzuchecken ob ich noch etwas wegen der Thrombose Gefahr beachten sollte. Heute kam dann, und auch nur weil ich davon angefangen bin, mein Gewicht zur Sprache. Er hätte garnicht damit angefangen, wenn ich da nicht was gesagt hätte. Und das was er gesagt hat, hat mir für einen Moment sprichtwörtlich den Boden unter den Füssen weg gezogen!
    Er meinte halt, dass ich ja wisse das ich was tun müsste und das man an das Gewichtsproblem auch von zwei Seiten ran gehen müsste. Zum einen halt einen gesunden Weg zu finden langfristig abzunehmen und das Gewicht zu halten und zum anderen im psychosomatischen Bereich. Sprich eine Therapie. Wo er das ausgesprochen hat musste ich im ersten Moment doch erst mal schlucken, denn in die Richtung hatte ich mich mit meinem Gewicht nie weiter beschäftigt. Für mich war immer klar das ich gerne esse und es wohl daran liegt. Ja und dann kam er auf meine Mutter zu sprechen. Er kennt mich ja schon seit ich 14 oder 15 bin und auch seit ich das erste Mal richtig versucht habe unter seiner Aufsicht abzunehmen. Was ja im Endeffekt mit 30 kg auch super geklappt hat. Und er meinte zu mir halt, dass er das Gefühl hätte, dass sich bei mir familiär was anbahnen würde, dass ich vereinte, obwohl er im Prinzip Recht hatte! Ich war einfach nur geschockt, dass das jemandem auffällt der mich eigentlich nur 5-6x im Jahr zu sehen bekommt! Und das er das Gefühl hat, dass meine Mutter eine sehr dominate Rolle einnimmt und mich damals quasi dazu gedrängt hat abzunehmen. Und das er das damals nicht gut fand, dass sie das gemacht hat. Er sei der Ansicht, dass es nichts bringen würde, wenn jemand von aussen immer wieder darauf hinweist das jemand abnehmen müsse, sondern das die Person von sich aus kommen muss. Das wäre auch der Grund gewesen, warum er die letzten Male als ich da gewesen bin mein Gewicht nicht einmal thematisiert hat. Er wüßte das ich mir bewußt bin das ich da gesundheitlich was tun muss, warum sollte er mich dann darauf ansprechen. Ich hätte so los heulen können und könnte das im Moment auch noch, denn er hat so Recht! Wenn ich jetzt hier alles auflisten würde, was meine Mutter damit zu tun hat wäre ich morgen noch damit beschäftigt. Ich kreise schon lange um das Thema Essstörung und evt habe ich auch eine, aber ich habe das Thema immer nur vor mir her geschoben mit der Begründung das ich mich zu wenig bewege und einfach zu gerne esse. Im Prinzip weiß ich garnichts über das Thema Essstörungen. Nur wo mein Hausarzt mir heute morgen das alles gesagt hat, dass es auch sein könnte das ich mein Gewicht als Schutzpanzer benutze, kamen mir halt die Gedanken, dass es nicht einfach nur rein weg am essen liegt das ich so dick bin! Im Moment weiß ich nicht wie ich mit dem ganzen umgehen soll und bin ehrlich gesagt auch ein wenig überfordert..... Aber ich musste das jetzt erst mal los werden!
    Vorhin habe ich auch schon versucht, dass Thema mal bei meiner Mutter anzuschneiden, natürlich ohne das was der Arzt über sie gesagt hat, denn sonst wäre sofort wieder die Hölle los gewesen und was kam sofort als Antwort: Schwachsinn, Du musst einfach mal anfangen weniger zu essen..

  • Hallo KleinerEngel22!


    Ich kann mir nach dem lesen deines Berichtes gut vorstellen das du ein bischen durcheinander bist.
    Deinem Hausarzt gehört auf jeden Fall ein Lob für seine Grundhaltung ausgesprochen, leider sagt das noch nicht soo viel über seine Kompetenzen für die Gewichtsursachen und -reduktion.

    Deinen Ärger über deine Frau Mutter kann ich verstehen. Das Problem ist aber nun folgendes: Das Wissen das du hast vom Übergewicht den Ursachen und eventuellen Möglichkeiten der Reduktion oder einfach nur der seelischen Gesundung und Selbstakzeptanz ist kein Allgemeinwissen. Schon wir dicken brauchen oft eine ganz schöne Zeit die Zusammenhänge zu verstehen und dann auch noch auf uns selbst anzuwenden. Es wäre wünschenswert wenn sich die Eltern auf dem gleichen Wissensniveau befänden und man es mit ihnen erörtern kann, leider ist dies fast immer nur ein Wunsch.

    Dir noch viel Erfolg bei der Bewältigung deiner Situation und hier schonmal: Schönen Urlaub



    MFG


    NetterMensch

  • Zitat von KleinerEngel22


    Im Moment weiß ich nicht wie ich mit dem ganzen umgehen soll und bin ehrlich gesagt auch ein wenig überfordert..... Aber ich musste das jetzt erst mal los werden!
    Vorhin habe ich auch schon versucht, dass Thema mal bei meiner Mutter anzuschneiden, natürlich ohne das was der Arzt über sie gesagt hat, denn sonst wäre sofort wieder die Hölle los gewesen und was kam sofort als Antwort: Schwachsinn, Du musst einfach mal anfangen weniger zu essen..


    Hallo Kleiner Engel,


    Deine Erkenntnis ist noch ganz frisch. Gib Dir ein bisschen Zeit, sie zu verarbeiten. Vielleicht hilft es auch, wenn Du mit einer Freundin darüber redest. Ich glaube, Deine Mutter ist im Moment nicht die richtige Ansprechpartnerin. Was netter Mensch schrieb, denke ich auch. Um darüber mit ihr sprechen zu können, setzt voraus, dass sie sich auch schon zumindest ansatzweise damit beschäftigt hat.


    Lies Dich noch ein bisschen durch die anderen Postings, schreibe hier Deine Gedanken auf, das hilft auch manchmal schon ein bisschen.


    Liebe Grüße
    Andrea :)

  • Zitat von KleinerEngel22

    Ich hätte so los heulen können und könnte das im Moment auch noch, denn er hat so Recht! Wenn ich jetzt hier alles auflisten würde, was meine Mutter damit zu tun hat wäre ich morgen noch damit beschäftigt. Ich kreise schon lange um das Thema Essstörung und evt habe ich auch eine, aber ich habe das Thema immer nur vor mir her geschoben mit der Begründung das ich mich zu wenig bewege und einfach zu gerne esse. Im Prinzip weiß ich garnichts über das Thema Essstörungen. Nur wo mein Hausarzt mir heute morgen das alles gesagt hat, dass es auch sein könnte das ich mein Gewicht als Schutzpanzer benutze, kamen mir halt die Gedanken, dass es nicht einfach nur rein weg am essen liegt das ich so dick bin! Im Moment weiß ich nicht wie ich mit dem ganzen umgehen soll und bin ehrlich gesagt auch ein wenig überfordert..... Aber ich musste das jetzt erst mal los werden!
    Vorhin habe ich auch schon versucht, dass Thema mal bei meiner Mutter anzuschneiden, natürlich ohne das was der Arzt über sie gesagt hat, denn sonst wäre sofort wieder die Hölle los gewesen und was kam sofort als Antwort: Schwachsinn, Du musst einfach mal anfangen weniger zu essen..



    @ Kleiner Engel

    Kann dich sehr sehr gut verstehen. Erinnert mich an früher, wo ich anfing, mich mit den Gründen für meine Probleme auseinanderzusetzen.

    Hat mich sehr berührt dein Beitrag.

    Deine jetzige Aufgewühltheit, die nahenden Tränen, die ganze Gedankenmaschinerie, die jetzt in Gang kommt...dein Arzt hat dich einfach auf etwas gestoßen, dass in deinem Innern schon lange darauf gewartet hat, dass es Beachtung bekommt.
    Und wie notwendig das ist, dass du dich damit auseinandersetzt, das merkst du jetzt selbst.


    Ich finde die Vorschläge, von anderen mal ganz gut, erstmal mit Freunden darüber zu reden....kennst du jemand, dem du vertraust, und der diese Thematik auch nachvollziehen kann? Nicht jeder kennt sich mit Essstörungen aus die Adipositas hervorrufen und nicht wenige haben gar kein Verständnis dafür. Wähl die Person also gut aus, der du davon erzählst, damit du nicht gleich am Anfagn auf Unverständnis triffst.

    Werd dir erstmal selber ein bisschen klar, worum es bei dir geht.
    Es scheint mir bei dir doch ein Leidensdruck vorhanden zu sein, sonst wärst du jetzt nicht so aufgewühlt.
    Woher kommt der? Was macht dir in deinem Leben, bei deinen Gefühlen, deinem Umgang mit dir und anderen zu schaffen.
    Ich will es jetzt gar nichtmal auf dein Gewicht und deine eventuell vorhandene ES beziehen, die sind in den meisten Fällen ja Symptome für ganz andere Dinge.


    Dein Arzt hat dich auf die Möglichkeit hingewiesen, dass dein Gewicht auch die Funktion eines Schutzpanzers haben könnte.
    Wovor könnte es dich schützen? Klingt erstmal nach einer dämlichen Frage, assoziiert man doch mit Übergewicht zunächst mal einen Punkt, über den man angreifbar für die Außenwelt ist.
    Aber bei näherem Hinsehen kann Übergewicht auch dich schützen vor: zuviel Nähe, Kontrolle von außen (dein Gewicht kontrollierst ja nur du allein) und sehr vielem mehr...kann bei jedem Menschen sehr unterschiedlich sein.


    Um festzustellen, ob du eine ES hast gibst es einige medizinische Diagnosekriterien, die dir hier einige der User sicher nennen können.

    Ich denke, die können Anhaltspunkte bieten, sind aber noch nicht besonders ausgereift. Gerade bei Essstörungen wie COE (Continous over eating) ist die Defnition eher schwierig. Ich weiß nicht ob du auch sogenannte Fressanfälle hast, wo du in kurzer Zeit sehr viel Essen dir reinzwingst, bis dir der Magen wehtut und dir schlecht wird.


    Ich würde dir einfach die Frage stellen:

    Ist essen für dich häufig etwas anderes als:

    - Nahrungsaufnahme
    - Genuss (ohne das berühmte schlechte Gewissen)?


    Denn, wenn es dir einfach nur "zu gut schmeckt", dann könntest du auch ohne große Problem auf ein Zuviel an Essen verzichten, oder?
    Wäre doch dann genauso, wenn du sagst, ich lass die Schuhe jetzt mal im Laden, mein Konto ist eh schon überzogen....

    Wie fühlt es sich an, wenn du versuchst, dich nicht zu überessen, ganz normal oder merkst du irgendwann, dass dir was fehlt, dass du dringend noch an den Kühlschrank musst, du hast keinen Hunger....aber der Grießpudding, die Schokolade...was immer du gerne isst...die muss jetzt sein.
    Kennst du diese Gefühle?

    Belohnst du dich mit Essen, tröstest du dich damit, schluckst du Wut damit herunter, betäubst du unangenehme Gefühle damit?

    Jeder von uns hat sicher schonmal in einer gefrusteten Phase zuviel Schokolade gegessen....(genau wie es eben Menschen gibt, die bei Kummer nichts mehr essen).

    Ich meine aber, wenn man dauerhaft so ein Verhalten an den Tag legt, und man sich irgendwann damit nicht mehr wohlfühlt, dann gibt es einfach ein echtes Problem.

    Ich denke, vielleicht war das jetzt ein bisschen viel für den Anfang....Du musst für dich selber herausfinden, ob es handlungsbedarf gibt.
    Aber du hast ja anscheinend zum Glück einen Ansprechpartner, deinen Arzt, der dir weitere Stellen nennen kann, an die du dich wenden kannst, wenn du der Meinung bist, es muss etwas getan werden.

    Mit deiner Mutter jetzt schon zu reden wird nicht so viel bringen fürchte ich.
    Keiner hört gerne Schuldzuweisungen, auch dann nicht, wenn sie berechtigt sein sollten. Und scheinbar sieht sie das Problem gar nicht....("du musst nur mal weniger esse...") so funktioniert es nach meiner Erfahrung jedenfalls auf keinen Fall, man muss nicht nur am Essverhalten sondern an allem arbeiten, an Seele, Körper und Geist.


    Ich hoffe, du findest für dich einen Weg, wie du weiter vorgehen willst....lass dir die Zeit dafür, die du brauchst.


    Liebe Grüße,
    ich kann dich gut verstehen,

    Hayat

  • Vorab erst mal ein liebes Dankeschön für Eure Antworten :)

    Ich war den ganzen Abend unterwegs um mich mal ein bißchen abzulenken, denn mein Hausarzt hat wohl den wunden Punkt bei mir entdeckt. Heute nachmittag habe ich mir ein Herz gefasst und mal meinen Dad darauf angesprochen. Denn mit ihm kann ich über sowas reden und bei ihm komme ich mir auch nicht dumm vor! Ich habe ihm das also ausführlich erzählt was der Arzt gesagt hat und er hat erst mal nur zugehört. Man konnte ihm anmerken, dass ihn das sehr geschockt hat. Er hat auch nicht viel dazu gesagt, ich glaube er wußte auch garnicht so wirklich was er überhaupt dazu sagen sollte. Aber es war okay für mich. Ich hab mich trotzdem verstanden gefühlt und weiß das ich in Zukunft mit ihm wohl über diese Sache reden werde. Er hat auch gefragt was das denn heissen würde wenn ich eine Therapie machen würde usw.
    Ich habe zwar sehr gute Freunde, aber ich bei mir baut sich da eine Blockade auf wenn ich darüber nachdenke mit ihnen darüber zu reden. Also hätte das im Moment wenig Sinn!

    Zitat von Hayat

    Es scheint mir bei dir doch ein Leidensdruck vorhanden zu sein, sonst wärst du jetzt nicht so aufgewühlt.
    Woher kommt der? Was macht dir in deinem Leben, bei deinen Gefühlen, deinem Umgang mit dir und anderen zu schaffen.

    Klar gibt es da einige Sachen die mir zu schaffen machen und mir fallen auch genug Dinge ein, die für das alles ausschlaggebend sein könnten, aber ich hab es schlichtweg alles verdrängt. Mit meinem Umzug in meine eigene Wohnung wollte ich damit abschließen und alles einfach hinter mir lassen. Aber das ist garnicht so einfach!

    Zitat von teichrose

    Wie geht es dir, wenn du über dein Eßverhalten nachdenkst?
    Wann findet Essen bei dir statt? Wie geht es dir dann emotional?

    Ganz ehrlich? Ich habe noch nie großartig auf mein Eßverhalten geachtet. Vielleicht war das auch der Fehler! Generell würd ich behaupten das ich normal esse, mit zwischenzeitigem Heißhunger auf bestimmte Sachen wie Döner oder Pizza oder Schokolade. An sich für mich nichts ungewöhnliches. Ich bin auch nicht jemand der nachts aufsteht um sich was zu essen zu machen oder isst weil er Frust hat. Das sag ich jetzt einfach mal so. Ich glaube ich muss erst mal anfangen mein Essverhalten zu beobachten um Schlüße daraus zu ziehen. Aber das da eine Störung vorliegt, könnte ich mir sehr gut vorstellen!


    Im Moment macht sich da eher Wut auf meine Mutter breit, weil sie glaube ich einen ganzen Teil dazu beiträgt, was da heute passiert ist. Reden werde ich mit ihr nie darüber können weil sie es einfach nicht verstehen würde und auch keinen Bedarf hat sich da weitergehend zu informieren! Sowas interessiert sie einfach nicht. Und ich bin schon ganz froh, dass mein Dad da anders ist und ich mich in nächster Zeit auch wohl oft mit ihm darüber unterhalten werde und kann.

    Ich weiß ja nicht einmal in welche Richtung ich jetzt weiter arbeiten soll. Ob ich noch mal mit meinem Hausarzt reden soll, oder direkt eine Therapie ansteuern oder ach im Moment dreht sich alles im Kreis. Das einzige was ich weiß ist das was nich stimmt und dem auf den Grund gegangen werden muss.
    Ich werde mich jetzt auch mal in Ruhe mit anderen Beiträgen aus diesem Unterforum beschäftigen um zu sehen ob ich vielleicht Parallelen ziehen kann!

    Ich bin schon super froh, dass ich mir bei Euch alles das von der Seele reden kann, was mich so bedrückt und ihr mir zuhört und mich versteht!! Dafür mal ein gaaanz dickes Dankeschön!

  • Hallo kleiner Engel!

    Oh, ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich jetzt fühlen musst. Allein der Gedanke, essgestört sein zu können, war für mich sehr lange so abschreckend, dass ich nicht bereit war, mich darüber zu informieren. Ich hatte zwar immer wieder gehört, dass es neben Magersucht und Bulimie auch Esssucht gibt. Aber dass ich so was haben könnte, nie im Leben! Lange war ich der Ansicht, dass ich halt nur zuviel esse. Dass ich damit ein wirkliches Problem habe, habe ich mir sehr lange nicht eingestanden.

    Ich hatte damals keinen Arzt, der mich auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hat, ich musst selbst drauf kommen. Dass Du einen Arzt hast, der diese Möglichkeit kennt und in Erwägung zieht, spricht für ihn, weil er Dich dann auch angemessen unterstützen kann. Der Druck, den einige Ärzte ausüben, um uns zum Abnehmen zu bewegen, ist ja in vielen Fällen kontraproduktiv.

    Mir wurde letztlich klar, dass ich esssüchtig bin, als ich bei meiner besten Freundin eine Abbildung im AntiDiätBuch gesehen habe. Eine schlanke Frau im Innern einer dicken Hülle, die ihr Schutz gibt. Als ich das gesehen hatte, war mir klar, dass ich mein Fett als Schutzpanzer gegen die "feindliche Umgebung" benutze. Mittlerweile weiss ich, dass dies nicht die einzige Funktion ist, aber das hat eine Weile gedauert. Viele, viele Gedanken und Gespräche waren notwendig, um herauszufinden, wozu ich mein Fett brauche bzw. brauchte.

    Du solltest jetzt nicht zu viel von Dir verlangen. Mit der Erkenntnis umzugehen, dass Du womöglich essgestört bist, ist erstmal schon ein ziemlicher Hammer. Wenn Du das akzeptiert hast, kannst Du gucken, wo die Gründe liegen könnten. Aber erwarte nicht zuviel, meistens liegen die Ursachen tief in Deinem Innern verborgen, weil sich mit ihnen auseinander zu setzen, eben sehr weh tun kann.

    Im Vordergrund steht für Dich jetzt sicher, erstmal herauszufinden, ob Du wirklich essgestört bist. Dazu hast Du ja schon einige ganz hilfreiche Fragen gestellt bekommen. Ich kann Dir noch den Tipp geben, mal auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Bereich Essstörungen zu schauen. Ich habe mir da mal Infomaterial schicken lassen, war umsonst.

    Ansonsten habe ich auf der Website des Vereins, über den ich meine Selbsthilfegruppe gefunden habe, einige Diagnosekriterien für Esssucht gefunden. Vielleicht helfen sie Dir ja bei der Erkenntnisfindung.

    Diagnosekriterien für Esssucht sind:
    - wiederkehrende Episoden von Heisshungeranfällen, mindestens 2 pro Woche über 6 Monate. Diese Anfälle werden zwanghaft und unkontrolliert erlebt. Danach Unbehagen, Schuldgefühle, Depressionen, Selbstvorwürfe.
    - mindestens drei der nachfolgenden Merkmale:
    * übermäßig schnelles Essen, Schlingen

    * Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
    * Essen ohne körperliches Hungergefühl
    * alleine essen aus Scham
    * Ekel, depressive Verstimmunge und Schuldgefühle nach dem Essen
    - Essanfälle werden nicht ungeschehen gemacht (im Gegensatz zu Bulimie)


    LG Kugelfischchen




  • Dann wünsche ich dir, dass es dir gelingt, herauszufinden, was mit dir los ist und dass es dir bald besser geht.

    Liebe Grüße,

    Hayat

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