"Panik" wegen sozialem Jahr


  • Hayat: Ich würde wirklich gerne wissen was du unter "bedenklicher Tendenz" verstehst! Fühle mich da ehrlich gesagt gerade ein bischen "angegriffen" ganz so als hätte ich nicht aus INTERESSE sondern aus dem reinen MOTIV "blau zu machen" gefragt! Auch NUR ein Jahr kann ganz schön lang sein und es ist ganz normal, in dem Zeitraum auch mal zu fehlen!


    ich kann hier Hayat nur Recht geben.
    Du hast jetzt die Möglichkeit Realitäten, die in Deinem späteren Berufsleben auf Dich zukommen auszutesten.
    Du musst Deinem Arbeitgeber noch nichts beweisen, wie z.B. in einem Probejahr. Hier geht es meiner Meinung nach hauptsächlich darum Dir selbst zu beweisen wie stark Dein Durchhaltevermögen ist und Deine Berufswahl "Arbeit mit Kindern" auch das Richtige für Dich ist.
    Ein Beruf vor dem ich höchste Achtung habe.


    Sei versichert, im Moment befindest Du Dich im sprichwörtlichen Ponyhof, denn wenn Du in Deinem arbeitsleben einigermaßen zurechtkommen willst, dann wirst Du Deine seelischen Befindlichkeiten bei Betreten der Arbeitstelle ablegen müssen und es zählen dann Deine Berufkenntnisse, Dein Wille Dich weiterzubilden, Deine Fähigkeit sich in ein Team einzufügen ohne Deine Persönlichkeit zu verlieren.
    Den Luxus mal "Blau zu machen" oder bei leichten Unwohlsein den Job morgens nicht anzutreten, sollte man sich selbst dann nicht leisten wenn man fest im Sattel sitzt. Deiner Selbstwillen.

  • Boschy


    Es geht mir nicht darum, hier jemanden zu verletzen.
    Ich spreche nur aus leidiger Erfahrung mit eigenen Schwächen und denen anderer.
    Deine Leistungen und Selbstüberwindungen will ich dir keinesfalls in Abrede stellen. Das ist aber etwas, von dem du nicht erwarten kannst, dass es im Berufsleben auf professioneller Ebene im besonderen Maße honoriert wird. Dass du regelmäßig zur Arbeit erscheinst ist schlicht selbstverständlich. Bitte beachte, dass ich hier zwischen beruflicher und persönlicher Ebene strikt unterscheide.




    Ansonsten kann ich mich hier toni anschließen.

  • toni: Seine "seelischen Befindlichkeiten" muss denke ich niemand in einem normalen Job ablegen und das weiß ich aus eigener sowie auch aus der Erfahrung von Freunden/Familie! Natürlich ist nicht jeder Chef super verständnisvoll und zuvorkommend aber es lohnt sich durchaus auch mal zu sagen was eigentlich los ist! Gerade wenn man Probleme hat ist es wichtig auf sich selbst zu achten und sich nicht zu übernehmen z.B. mit Projekten etc.!


    Auch in meiner Einrichtung gibt es viele Aktionen wo ich einfach weiß das kann ich auch Gewichtsmäßig einfach nicht mitmachen und das ist auch ganz wichtig finde ich da klipp und klar seine Grenzen zu erkenne und auch zu setzen! Ich habe momentan weder vor einen Beruf mit Kindern auszuüben noch habe ich irgendwelche Aussichten auf Ausbildung etc. in der Einrichtung, es geht wirklich mehr darum eine Beschäftigung zu haben und sich sozial zu engagieren und zu schauen was es in dem Bereich alles gibt!


    Und ich sag mal so: Sollte es am Ende des nächsten Jahres auch mal ein paar Tage geben an denen ich "gefehlt" habe ist das für mich auch nicht weiter schlimm!
    Das wichtigste ist, das ich es durchgezogen habe und mich nicht übernommen habe und deswegen hingeschmißen habe. Ich habe bereits Leute in meinen Seminaren kennengelernt die sich jedes zweite Seminar krankschreiben lassen und sich auf der Arbeit jeden freien Tag/Urlaub rausnehmen den sie nur können, dazu gehöre ich nicht! Ich hätte die Stelle auch nicht annehmen können, stattdessen habe ich es gewagt und bin stolz auf das was ich schon geschafft habe!

  • Boschy

    So eine Nachfrage kommt manchmal eben völlig falsch an und das scheint hier bei dem einen oder anderen auch so zu sein.

    Grundsätzlich gilt, was im Arbeitsvertrag steht. Also Krankmelden direkt am ersten Tag und wenn es dann nicht besser wird ab dem dritten Tag eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Gerade im Arbeitsbereich mit Kindern ist mit ansteckenden Krankheiten (Erkältung, Magen-Darm) nicht zu spaßen und es soll ja nicht die ganze Einrichtung hinterher flach liegen. Ich glaube, dafür hat jeder Verständnis.

    Ich denke, daß Du grundsätzlich die richtige Einstellung zu Deinem FSJ hast, aber nach 4 Wochen ist man eben nicht schon der vollwertige Erzieher oder Pädagoge.

    Hast Du den "Problemjungen" mal im Verhalten mit Deinen Kolleginnen und Kollegen beobachtet? Benimmt er sich ihnen gegenüber genauso? Vielleicht kennt er von zu Hause keine Grenzen. Wird er vielleicht sogar in seinem Verhalten bestätigt? Dann sprich in Anwesenheit einer Erzieherin mit ihm. Er soll schon merken, daß Du sein Verhalten nicht duldest und daß er auf Dich ebenso hören muß, wie auf die anderen Mitarbeiter auch. Such nicht das Problem bei Dir, denn es ist sicherlich das des Jungen.

    Ich glaube, Du ziehst Dein Jahr durch, denn es war doch Dein eigener Wunsch. Mach' Dein FSJ fertig und ziehe anschließend Deine Konsequenzen daraus. Vielleicht war es Schrott, aber niemals vergebens, wenn auch nur die Erkenntnis dabei herauskommt, daß Du so etwas nicht Dein Leben lang machen willst.

  • mandan69: Ich weiß es ist nicht richtig solche Mutmaßungen anzustellen aber ich habe bei dem Jungen stark den Verdacht auf ADHS (ich hoffe die Bezeichnung war jetzt korrekt). Er ist ständig nervös, hält kaum ein Spiel durch und ist ständig "auf Achse" und muss raus und draußen Blödsinn machen, zusätzlich reagiert er sehr schnell agressiv und "eckt" den ganzen Tag mit anderen Kindern/Jugendlichen an!


    Von meinem Chef kriege ich immer nur den Rat zu versuchen ihn zu einem Spiel zu überreden oder mich mit ihm zu beschäftigen aber ehrlich gesagt, so langsam gebe ich bei ihm auf!
    Zusätzlich kippt er sich den ganzen Tag "Energy-Drinks" rein was das Ganze noch dreifach verstärkt! :rolleyes:


    Meine "Klagen" im Büro finden auch nicht viel Anklang, obwohl fast alle unter seinem Verhalten genauso leiden wird da nicht viel eingegriffen! Erst neulich ist mein Chef dabei gewesen als ich ihn (den Jungen jetzt :p) "zurechtgewiesen" habe draußen und versucht habe sein Skateboard zu entweden weil er nur Mist am machen war, mein Chef schaute nur kurz zu und ging dann wieder rein!


    Sehe es aber jetzt auch nicht als meine Aufgabe an, mit den Eltern des Jungen zu reden oder mir da Strafen auszudenken, denke schon dass das die Aufgabe der Leiter ist! Blöd ist nur momentan, dass die Erzieherin in Urlaub ist und ich mit meinem Chef alleine bin! Er verzieht sich dann ins Büro und ich und die Praktikanten (wenn denn welche da sind!) beschäftigen uns mit den Kindern..

  • mandan69: Ich weiß es ist nicht richtig solche Mutmaßungen anzustellen aber ich habe bei dem Jungen stark den Verdacht auf ADHS (ich hoffe die Bezeichnung war jetzt korrekt). Er ist ständig nervös, hält kaum ein Spiel durch und ist ständig "auf Achse" und muss raus und draußen Blödsinn machen, zusätzlich reagiert er sehr schnell agressiv und "eckt" den ganzen Tag mit anderen Kindern/Jugendlichen an!


    Von meinem Chef kriege ich immer nur den Rat zu versuchen ihn zu einem Spiel zu überreden oder mich mit ihm zu beschäftigen aber ehrlich gesagt, so langsam gebe ich bei ihm auf!
    Zusätzlich kippt er sich den ganzen Tag "Energy-Drinks" rein was das Ganze noch dreifach verstärkt! :rolleyes:
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    Hallo Broschy,


    zu deinem Problem mit dem Jungen:


    Ich persönlich reagiere immer sehr empfindlich wenn Menschen mit Diagnosen um sich werfen ohne die Hintergründe zu kennen. AD(H)S ist eine neurologische Erkrankung über die nur Fachpersonal entscheiden kann. Selbst eine Erzieherin darf diesbezüglich keine Diagnose stellen, sie kann nur an ein pädiatrisches Zentrum verweisen.


    Das zurückziehende Verhalten deinses Chefs ordne ich auch nicht als angemessen ein. Wenn deine Anleiterin wieder da ist, solltest du um ein Reflexionsgespräch bitten.
    Der Ratschlag, dass du ich mit ihm beschäftigen sollst ist jedoch ein richtiger, wenn auch nicht ausreichend in deiner Situation.
    Laut deinerAussage hat der Junge zu dir eine sehr negativ behaftete Beziehung. Er beleidigt dich, zeigt keinen Respekt und auch du hast bis jetzt noch keine Positiven Eigenschaften aufzählen können.
    AUs der Ferne würde ich dir raten genau danach zu suchen. Was sind seine Interessen und Stärken, was macht er gerne, was braucht er und darüber tritst du mit ihm in Kontakt! Versuche deine eigene Einstellung zu ihm und zur Situation zu überprüfen!


    Desweiteren, wäre es ja auch eine Option deine Schwierigkeiten in einer der Fortbidungen anzusprechen.


    LG Lavendelzwerge

  • Lavendelzwerge: Vielen Dank für deine Antwort! :)


    Das Problem wollte ich auf jedem Fall in meinem nächsten Seminar ansprechen, ist bis dahin allerdings noch einen Monat, deswegen! Natürlich ist die Idee toll sich mit ihm zu "beschäftigen" allerdings kann ich ihn auch kaum zu spielen "drängen" da dafür einfach zu viel los ist und ich meinen Fokus schlecht auf ein Kind legen kann! Nur wenn er ständig "aneckt" stört er ja auch die Anderen, das hab ich schon des öfteren im Büro angesprochen, unternommen wird/wurde da bis jetzt garnichts! :rolleyes:


    Es wird halt immer wieder gesagt (wie ich oben bereits geschrieben habe!) das er allen "auf die Nerven" geht und das wird mit einem Schulterzucken gesagt als könnte man da sowieso nichts unternehmen!


    Heute z.B. habe ich auf Rat einer guten Freundin einen Parcour für ihn und noch einen Jungen draußen erstellt, konnten sie dann mit den Kettcars und sonstigen Fahrzeugen durchfahren!
    Hat er brav zehn Minuten durchgehalten und ist dann wieder "abgezischt" in die Stadt oder ins Parkhaus oder wo er sich sonst dann rumtreibt! Ich denke auch, dass sich da die Eltern etc. nicht gerade viele Gedanken drum machen, wäre da auf jeden Fall der Meinung da müsste mit Ihnen mal ein Gespräch gesucht werden, allerdings weiß ich da nicht inwiefern ein Haus der Jugend mit einem "offenen Treff" die Autorität dazu hat!


    Und inwieweit das "Verhalten" meines Chefs richtig ist, kann ich auch kaum beurteilen! Ich habe nur neulich mitbekommen wie er telefoniert hat und gemeint hat, dass es ja schon praktisch wäre wenn ich und die Praktikantin da wären weil dann könnte er sich "zurückziehen" und um seinem Kram da im Büro kümmern, hmm! :confused:


  • Es wird halt immer wieder gesagt (wie ich oben bereits geschrieben habe!) das er allen "auf die Nerven" geht und das wird mit einem Schulterzucken gesagt als könnte man da sowieso nichts unternehmen!


    Hui... bei solchen Sätzen stellen sich mir ziemlich die Nackenhaare auf :eek: Ganz schön schlimm wenn in einer sozialen Einrichtung so über das Klientel gesprochen wird... Es verwundert dann auch nur wenig, dass sich das im Verhalten der Kids wiederspiegelt.
    Sicherlich gibt es schwierige Kinder. Aber nicht ohne Grund redet die Pädagogik schon lange nicht mehr von aufffälligen Kindern sondern verwendet den Begriff Kinder mit herausforderndem Verhalten. Denn letzten Endes ist es das worum es geht, für uns als Mitarbeiter sind diese Kinder eine Herausforderung. :evil:


    Ich rate dir trotzdem deinen Blick aufs Positive zu drehen. Ist doch schön dass der Junge Spaß an deinem Parcour hatte und wenn das nur für 10 Minuten war. Ich weiß das kostet Nerven und Disziplin...


    Sicherlich ist eine Kooperation mit den Eltern in eurer Arbeit recht schwierig. Es wäre jedoch zu überlegen, gemeinsam mit den Kids Verhaltensregeln und Konsequenzen bei Verstößen zu erarbeiten. Das ist aber etwas was deine Anleiterin überdenken sollte.


    Ansonsten versuch es etwas entspannt zu sehen. Jugendarbeit ist eben Konfliktbelastet ;) Mach dir doch mal Gedanken was du so an Angeboten und Aktionen starten könntest um dir einen "Ruf" zu erstellen...


    LG Lavendelzwerge

  • Lavendelzwerge: Konfliktbelastung ist das Wort nach dem ich gesucht habe! Was die Sache mit den Kindern anbelangt so habe ich das Gefühl da langsam "reinzuwachsen" ! Ebenfalls habe ich das Gefühl einen gewissen "Draht" zu dem Jungen aufgebaut zu haben! Das ist also schon einmal positiv! ;)


    Allerdings merke ich momentan wie ich "körperlich" sehr an meine Grenzen komme! Morgen haben wir eine Veranstaltung und mussten deshalb die letzten Tage aufbauen! Gestern waren wir nur zu zweit und konnten etliche schwere Tische und Stühle vom Speicher bis in den Aufenthaltsraum schleppen (und ich kann normalerweise SCHWER heben aber das war mir bald ne Nummer zu heftig!)


    Auch heute musste ich mehrere schwere mit Cola etc. gefüllten Kisten vom Keller hoch schleppen und hatte teilweise das Gefühl mir den halben Rücken/Arme auszurenken! Habe jetzt auch mit dem Knie Probleme und leichte Schmerzen beim gehen! Entweder denkt man ich könnt aufgrund des Gewicht schon "was schleppen" oder es würde mir nichts ausmachen weil ich ja nichts sage! Das die Arbeit anstrengend ist wurde mir ja bereits im Vorstellungsgespräch mitgeteilt, allerdings kann ich einfach nicht mehr heben/tragen als das ich dazu in der Lage bin!
    Sehe jetzt auch nicht ein in meiner Freizeit mit dem Krafttraining anfangen zu müssen! :p


    Das Ding is, ich fang wieder mit dem Sport an (hatte heute meine erste Aquafit-Stunde und die war wirklich super!) aber was wir da teilweise schleppen müssen da komm ich nicht nach! Mir graut es jetzt richtig vor nächster Woche und dem ganzen Abbau! :(

  • Liebe Boschy,

    da heißt es rechtzeitig Grenzen ziehen. Und wieso keine Eltern einspannen? Väter sind da sehr beliebt als Packesel.

    Du mußt übrigens als Frau nicht mehr als 15 kg mit geeigneter Tragehilfe tragen.

    Guckst Du hier komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?zid=public&did=10980&lid=DE&bid=BAS&pid=NRW

    Der Arbeitschutz gilt auch für Dich als FSJ'ler. Eigentlich hättest Du darin auch eine Unterweisung kriegen müssen bzw. wenn erfolgt, die auch Abzeichnen müssen.

    Ich glaube, Du bist auf einem guten Weg. Mach' Dich nicht verrückt. So langsam scheinst Du ja mit Deinen Schützlingen zurecht zu kommen. Man knipst da nun mal eben keinen Schalter um und schwupps, alles ist gut. Das muß sich jeder in seinem Berufsleben erarbeiten.

  • Vielen vielen Dank für den tollen Link mandan, hatte von solchen "Richtlinien" natürlich keine Ahnung und bin deshalb schon einmal "beruhigt"! Allerdings weiß ich nicht wirklich wie ich das bei meinem Chef ansprechen soll, helf ich nicht mit steht er quasi "alleine" da und ich will ebenfalls nicht als faul oder nicht hilfsbereit gelten! Alleine heute wurde ein neuer Kicker geliefert und wir konnten nach dem Aufbauen das alte Ding die Treppen runter in den Keller verfrachten, dachte echt in manchen Sekunden ich kipp gleich um oder so! :(


    Nächste Woche nach unserer "Medien-Woche" muss das ganze Gedöns von wegen Tischen etc. auch wieder auf den Speicher verfrachtet werden, da sind Dinger dabei die sind so schwer die hab ich schon kaum die Treppe runterbekommen .. aber rauf und das bei den 'ollen Treppen? :confused: Bin halt auch eher mal der "tollpatschige" Typ der gerne mal was fallen lässt und gerade bei so nem schweren Teil ist mir das einfach von der Last schon öfter auf die Treppenstufen geknallt ..


    Das ist jetzt halt momentan ein Punkt der mich enormal "belastet" im wortwörtlichen Sinne, denn der Rest spielt sich natürlich langsam ein und macht wirklich Spaß aber allein wenn ich an den Aufbau der schweren Musikanlage für die "Disco" nächste Woche denke .. :rolleyes:

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