Magenband und trotzdem keine Abnahme?

  • heisses thema hier.

    natürlich gibt es immer zwei seiten: entweder ich wiege an die 150 kg und kann mich kaum noch bewegen (wäre übrigens auch so, wenn ich 150 kg reine muskelmasse hätte) oder ich versuchte abzunehmen. wenn ich das aus welchen gründen auch immer (ihr könnt mich jetzt ruhig verhauen: aber die meisten dicken menschen die ich kenne und ich gehöre schliesslich auch zu den moppeln, nehmen nicht ab weil sie es einfach nicht genug wollen, von drüsen, trägen stoffwechseln mal abgesehen, ich will hier niemand angreifen, der einfach nix dafür kann, sondern meine eher die, die wie ich einfach viel zu gerne falsch essen) nicht schaffe, dann lass ich mir mal ein magenband setzen. oder fettabsaugen o.ä.
    gelüste entstehen deshalb, weil der körper etwas braucht! ganz einfach. ob ich die gelüste damit befriedige, dass ich mir ne tafel schoki reinziehe oder lieber zwei bananen, oder doch ne runde um den block gehe um mich abzulenken kommt auf mich an.
    op´s sind IMMER ne risikogeschichte und ich glaube auch nicht, dass dicke menschen "austherapiert" sein können.



    Kitcat ich muß dir da in weiten Teilen heftig wiedersprechen. Erst einmal konnte ich mich mit 150 Kilo absolut uneingeschränkt bewegen und hab viel Sport getrieben und denoch kein Gramm abgenommen. Inzwischen hab ich mich selbstständig gemacht und hatte dadurch bedingt fast keine Bewegung mehr. Im Moment fällt es mit schwer mich zu bewegen, das liegt aber in erster Linie nicht am Gewicht, sondern am mangelhaften Trainingszustand. Mit der Hälfte Gewicht wär der aber auch nicht besser.

    Die zweite Sache ist das zuviel und gerne essen. Wenn der Körper alles hat was er braucht schaltet er auf satt und dann ist der leckerste Braten und das raffnierteste Dessert so verlockend wie ein Eimer Tapetenkleister .

    Bekommt er aber nicht was er braucht reagiert er mit Heißhunger und dann ist es absolut contraproduktiv um den Block zu laufen oder an ner Karotte zu nagen. Dem Heißhunger entkommst du nicht und das ist auch eigentlich gut so den er soll eine Mangelernährung verhindern und sich da zu diziplinieren bringt eher die Kilos auf die Hüften als das man sie vermeidet.

    Selbst hätte ich jahrelang abwechselnd Fleisch, Schokolade und Chips essen können. Dummerweise hab ich mich brav an solche Alternativvorschläge gehalten und wenn Fleisch dann mageres Huhn, statt Schoki Gummibärchen und Chips schon mal gar nicht lieber ein paar fettarme Salzstangen. Nur dummerweise hat mein Körper nach Eisen geschrien und das hätte er mit den Nahrungsmittel auf die ich so einen riesen Appettit hatte auch bekommen. Im kalorienarmen Ersatz war da leider kaum etwas drin. Und so konnt ich davon riesen Mengen verdrücken und jemals wirklich satt zu sein.

    Erst seit der Eisenmangel behoben ist weis ich was es heißt satt zu sein. Und da brauchts kein bisschen Diziplin um nicht mehr zu essen als ich brauch. Essen wird im Moment der Sättigung einfach uninteresant und reizlos.

    Von daher gehört mich die These vom undiziplinierten Dicken ins Reich der Mythen und Sagen. Wenn ich ständig über meinen Bedarf essen kann bzw. das Gefühl habe essen zu müßen, dann stimmt etwas nicht und man sollte den Ursachen auf den Grund gehen anstatt dem mit Diziplin beikommen zu wollen.

  • aber die meisten dicken menschen die ich kenne und ich gehöre schliesslich auch zu den moppeln, nehmen nicht ab weil sie es einfach nicht genug wollen

    Was mich angeht, hast Du damit völlig recht: Ich will es nämlich *überhaupt nicht*.

    Zitat

    ich glaube auch nicht, dass dicke menschen "austherapiert" sein können.

    Wie meinst Du das?

  • die meisten dicken menschen die ich kenne und ich gehöre schliesslich auch zu den moppeln, nehmen nicht ab weil sie es einfach nicht genug wollen

    Ich gebe es zu: Ich bin unzufrieden mit meiner Figur, ich will abnehmen. Ganz doll sogar. Wollte ich übrigens auch schon, als ich noch in Konfektionsgröße 36/38 passte. Was mach' ich bloß falsch?

    gelüste entstehen deshalb, weil der körper etwas braucht! ganz einfach.

    Stimmt. Oder die Seele, möchte ich noch hinzufügen.

    ob ich die gelüste damit befriedige, dass ich mir ne tafel schoki reinziehe oder lieber zwei bananen, oder doch ne runde um den block gehe um mich abzulenken kommt auf mich an.

    Das kommt m.E. weit mehr darauf an, wer (Körper oder Seele) was genau braucht. Sonst muss man nach der Schokoladen-Ersatz-Banane doch noch die Tafel Schokolade essen oder fällt anlässlich der "Runde um den Block" bei McD ein...

    ich glaube auch nicht, dass dicke menschen "austherapiert" sein können.

    Das versteh' ich nicht.

  • .... ich glaube auch nicht, dass dicke menschen "austherapiert" sein können.



    Es kommt darauf an, was man unter "austherapiert" versteht....
    Habe in der Klinik, in der ich war, ein paar Frauen kennengelernt, die mich in diesem Punkt zum nachdenken angeregt haben!

    Die Frage ist ja, woher kommt das Übergewicht? Wofür steht es?
    Es gab zum Beispiel eine Frau, die mir erzählt hat, dass Ihre Eßstörung wahrscheinlich nie zuende Therapiert sein wird, weil Ihr eigentliches Problem (welches "austherapiert" ist) Sie Ihr Leben lang begleiten wird. Der Therapeut hat Ihr ganz klar gesagt, dass im Grunde "austherapiert" sei, aber Sie immer gute und schlechte Tage haben wird und das Thema nie abgehackt sei...Sie würde nur mit der Zeit lernen, damit besser zu leben...
    und deshalb würde Ihre Eß nur mitlaufen....

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass meine Eß (die ich glaube zu haben) mich eines Tages einfach so loslässt, auch wenn ich mit meiner Therapie fertig bin. Und wenn ich ehrlich bin, glaub ich, möchte ich das auch nicht, weil Sie zu mir gehört!!!

    Lg Fedora

  • Zitat von Kitcat

    Kitcat


    .... ich glaube auch nicht, dass dicke menschen "austherapiert" sein können.


    frag mal meine krankenkasse, für die bin ich austherapiert und die haben mir sogar vorgeschlagen, mich bezüglich eines magenbandes chirurgisch beraten zu lassen.

  • Der Therapeut hat Ihr ganz klar gesagt, dass im Grunde "austherapiert" sei, aber Sie immer gute und schlechte Tage haben wird und das Thema nie abgehackt sei...Sie würde nur mit der Zeit lernen, damit besser zu leben...
    und deshalb würde Ihre Eß nur mitlaufen....

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass meine Eß (die ich glaube zu haben) mich eines Tages einfach so loslässt, auch wenn ich mit meiner Therapie fertig bin. Und wenn ich ehrlich bin, glaub ich, möchte ich das auch nicht, weil Sie zu mir gehört!!!

    Lg Fedora




    Ja, ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass eine ES immer bleiben wird, und man sich doch (auch wenn man das gar nicht will) damit beschäftigt, auch wenn andere Dinge wieder an Bedeutung gewinnen und die eigentliche ES in den Hintergrund rückt.

    Allerdings finde ich persönlich den letzten Teil deines Postings bedenklich, ja, es erschüttert mich ein bisschen, du möchtest nicht, dass deine ES dich loslässt. Im Prinzip, so wie ich es verstehe, bedeutet das, dass du nicht bereit bist, deine ES zumindest teilweise loszulassen. Es ist nämlich nicht so, dass die ES DICH loslässt, sondern, dass du SIE loslässt.
    Die ES als einen Aspekt der Persönlichkeit zu akzeptieren ist wahrscheinlich, ab einem gewissen Punkt, unerlässlich, um sie loszulassen, aber dennoch. Ich persönlich würde mir nichts mehr wünschen, als meine ES loslassen zu können, auch wenn mir das dann eine gewisse Sicherheit nehmen würde. Besonders an schlechten Tagen.
    Fällt mir nur so auf, kann aber auch sein, dass ich dich falsch verstanden habe.

    Alles Liebe, das Fangirl


  • Fällt mir nur so auf, kann aber auch sein, dass ich dich falsch verstanden habe.



    Hallöchen Fangirl!

    Erstmal möchte ich mich für Deine einfühlsamen Worte bedanken!!!:o

    Manchmal sehe ich das genauso wie Du....
    Aber wenn ich mir dann meine Zukunft vorstelle, zweifle ich daran, meine ES loszulassen...

    Ich persönlich möchte nie Idealgewicht nach irgendeiner Tabelle haben....das ist etwas, dass nicht zu mir passen würde...:)
    Natürlich habe ich ein Gewicht, dass ich -momentan-als für mich ideal sehen würde.

    Es ist nicht so, dass ich totunglücklich mit meinem Gewicht bin, aber ich merke die Einschränkungen langsam auf mich zukommen.
    Ich möchte nicht in meinem Körper gefangen sein....und solange ich das für mich entscheiden kann, ist es okay so.
    Wenn ich abnehme, ist es gut so, wenn nicht ist es auch okay! Ich habe den Stress und den Druck für mich rausgenommen und merke, dass es besser geht!;)

    Meine ES ist ein großer Teil meines Lebens...ich bin mit Ihr Erwachsen geworden, habe schöne und traurige Momente erlebt....ich kann mir nicht vorstellen, eines Tages schlank zu sein und das ganze zu vergessen!

    Das gehört für mich zum Leben! Aber ich habe nicht vor mein Leben von meiner ES gestalten zu lassen und das ist für mich der Unterschied.

    Und vielleicht hast Du Recht, wenn Du sagst, dass Sie mir Sicherheit gibt. Allerdings birgt Sie auch viel Unsicherheit für mich....und dass ist manchmal schlimmer als Sicherheit:o

    Lg Fedora

  • Ich habe mich vor ein paar Jahren ausführlich mit dem MB beschäftigt. Habe ein Jahr lang eine SHG besucht, mit Ärzten gesprochen und und und. Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass ich mir ein MB einsetzen lassen würde. Ich kam dann nicht mehr dazu, weil wir erstmal die Familienplanung in Angriff genommen haben.

    Natürlich gibt es bei einer solchen OP Risiken, kurzfristig wie langfristig, aber wie bei allem, wird eher darüber gesprochen, wie schlecht es ist. Und das bleibt auch eher in den Köpfen. Natürlich geht auch mal was schief, aber ich habe wesentlich mehr Leute kennengelernt, denen es bis heute wunderbar geht.

    Ob jemand mit einem MB abnimmt hängt nunmal davon ab, ob er gut beraten/behandelt wurde. Bei pathologischen Geschichten bringt das Band nunmal nichts, genauso wie bei Sweeteaters.
    Ob man damit weiter abnimmt hängt dann auch davon ab, wie konsequenzt man damit umgeht. Lasse ich das Band regelmäßig kontrollieren und anpassen. Oder finde ich es ganz angenehm, dass ich wieder ein ganzes Schnitzel verdrücken kann...

    Ob AC etwas für einen ist, muss man letztenendes immer selber entscheiden. Man sollte sich nur ausführlichst informiert haben!

    "Verstümmelung" ist ein sehr weitläufiger Begriff. Ein Ohloch ist auch Verstümmelung des eigenes Körpers, und ist auch nur für`s Ego, genau wie eine schlankere Figur.
    Wenn es mir hilft, mich besser zu fühlen...
    Wie gesagt, das muss jeder für sich selber sehen!

    Ich fínde es immernoch toll, dass es diese Möglichkeit gibt. Manchmal ist es der letzte Ausweg...

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