Angst vor dem Amtsarzt...

  • Zitat von Pünktchen

    Denn ich sei ja so gesund wie selten jemand- könne aber mit diesem Gewicht trotzdem nicht auf Lebenszeit verbeamtet werden.


    Wie dieses Forum zeigt, ist es leider so, daß die meistens Dicken nicht krank sind sondern krank gemacht werden :(


    Wartet mal ab: Irgendwann kriegt einer der Politiker wieder so nen Gesundheitsschuß in den Kopf und sagt: "Wenn die Beamten trotz unserer rigorosen Vorgaben immer noch genauso krank sind, wie die Angestellten, dann machen wir die Hürden NOCH härter. Nochmal 10 kilo runter vom Höchstgewicht. Jawoll"


    Ich seh's kommen :rolleyes:


    Michaela

  • Hallo Pünktchen und alle,

    ich bin auch neu hier und sag mal ein liebes Grüssle in die Runde.

    Zitat

    Turnen (mit Beinen hinters Ohr kommen und bei durchgedrückten Knien den Boden berühren)


    Zum Thema Amtsarzt: war mal vor mehr als 10 Jahren bei so ner Amtsärztin, einer spindeldürren, funzigen Blonden in den Fünfzigern, die musterte mich, als wäre ich ein Insekt. Dann sagte sie: können sie mit durchgedrückten Knien mit "den Fingerspitzen" den Boden berühren?


    Ich - (grade mal 25 Jahre alt, habe vom 6. - 10. Lebensjahr ne Ballettausbildung gemacht und hatte damals ca. 100 kg) - erwiderte darauf: Nein ...

    Sie schauft und sieht mich abschätzend an ... "na, wie weit kommen sie denn runter??"

    Ich darauf ... "nicht mit den Fingerspitzen ... mit den Handflächen". Und schon hab ich es vorgemacht. Sie reißt das Maul auf und gafft mich an, ich darauf (noch gebückt und von unten her)

    "Soll ich den Spagat auch machen???" (den konnte ich damals nämlich auch noch recht mühelos).

    War ein nettes Erlebnis. Aber mit dem traurigen Hintergrund, dass sogar für MEDIZINER(innen), die es doch eigentlich wirklich besser wissen sollten, jeder Dicke automatisch gleich als bewegungsunfähig gilt. Dabei gibt es doch wirklich reichlich Gegenbeispiele.

    Ich hatte es im Ballett immer recht leicht, da ich mit einer fast krankhaften Dehnbarkeit der Sehnen und Bänder (sog. Hypermobilität) ausgestattet bin. Ob ich nun mehr oder weniger wiege, ist dabei restlos egal, denn Sehnen verfetten nicht und das Körperfett ist ziemlich komprimierbar, jedenfalls bei mir.

    Eine Schulfreundin hingegen hatte mit 16 bereits eine Verkalkung an den Wirbeln und konne das Kinn kaum bist zur Brust senken. Die hatte auf 167 cm knappe 53 kg.


    Nun hätte mich interessiert, was die Amtsärztin wohl zu der gesagt hätte, wenn sie sich nicht so tief bücken kann ....

    Liebe Grüsse
    no-nougat

  • Hallöchen!


    das mit dem Turnen war das wie no-nougat beschrieben hat,also mit durchgedrückten Knien die Handflächen auf den Boden legen (obwohl Fingerspitzen gereicht hätten, wollte der Frau aber beweisen, dass man trotz Körperfülle SEHR WOHL beweglich sein kann). "Mit den Beinen hinter den Kopf" war das folgendermaßen: ich musste mich auf eine Matte setzen, ein Bein packen, meinen Fuß hinters Ohr legen und dann das Bein so weit wie möglich nachschieben.Dann Bein wieder runter und das Ganze mit dem anderen wiederholen. Sollte laut ihrer Aussage dazu dienen, die Beweglichkeit meiner Kniegelenke auszutesten.:confused: Hab das gestern Abend nochmal vor dem Spiegel gemacht und muss sagen, dass ich echt selten etwas dämlicheres gesehen habe. Aber es stimmt, dass man als Dicke IMMER beweisen muss, dass man nicht faul, plump und krank ist.:mad: :mad: Eine Freundin von mir, die sehr schlank ist, musste weder turnen, noch ein Belastungs-EKG machen. Ihr wurde auch kein Blutdruck gemessen, der Arzt meinte nur, dass der bei ihr wohl nicht zu hoch ist, da ihr BMI bei 19 liegt. Also nur Seh- und Hörtest und Pinkelprobe auf Drogen für sie (bei MIR wurde da noch nach Diabetes gesucht...). Find das ziemlich unmöglich, kenne viele Schlanke, die wesentlich unbeweglicher sind als ich, aber bei denen wird Beweglichkeit einfach so angenommen.It´s a mad word... Hab gestern übrigens vergessen: auch meine Wirbelsäule wurde untersucht, war aber auch in Ordnung. Ist komisch, mein alter (saublöder)Hausarzt hat schon vor 10 Jahren behauptet, die sei verkrümmt, weil mein Hintern nicht unter meinem Kopf sondern zu weit links stehen würde. HAHAHA...wohl nen Knick in der Optik!!!
    Liebe Grüße aus Heilbronn!

  • Zitat von Pünktchen

    "Mit den Beinen hinter den Kopf" war das folgendermaßen: ich musste mich auf eine Matte setzen, ein Bein packen, meinen Fuß hinters Ohr legen und dann das Bein so weit wie möglich nachschieben.Dann Bein wieder runter und das Ganze mit dem anderen wiederholen. Sollte laut ihrer Aussage dazu dienen, die Beweglichkeit meiner Kniegelenke auszutesten.:confused:



    das kann doch kein normaler mensch! das ist doch fortgeschrittenes Yoga!

    ich selbst war gestern bei der amtsärztin, es war furchtbar. ich hatte mich schon auf alles gefasst gemacht und mir war sowieso klar, dass ich nicht verbeamtet werde. die kollegen meinten alle ich spinne, ich wäre doch nicht dick. aber ich hab mir die sorgen nicht umsonst gemacht.

    ständig hat diese ärztin sprüche gemacht und mich angewidert angeblickt und wollte, dass ich mich schäme und mich für ihre tollen ratschläge bedanke ("sie müssen ihre ernährung umstellen"-hat gar nicht gefragt was ich esse). als sie im liegen mein herz abhören wollte, hat sie meinen busen so ganz betont angewidert hochgehoben wie einen dreckigen feudel und ihr stetoskop drunter geschoben. ich habe körbchengröße B, es wäre weiß gott auch ohne das gegangen! meine referendarskolleginnen durften übrigens alle ihren bh anbehalten habe ich erfahren.

    ständig hat sie sichaufgeregt wie "enorm!" meine "fettleibigkeit" sei. ich bin 1,80 groß und wiege 116 kilo (kleidergröße 50/52).
    "haben sie sonst noch was, schmerzen? also ausser ihrer ENORMEN adiposis!". zu beginn hat sie mir gleich alles aufgezählt was ich ihrer meinung nach hätte: bluthochdruck, diabetis, rückenschaden etc. etc. bei der "untersuchung" hat sie es dann auch drauf angelegt das alles zu finden. zum beispiel hat sie fast 5 minuten puls gemessen, bis ich vor lauter stress schon ganz nervös war und dann trumpfte sie endlich: "noch im grünen bereich ABER AN DER OBEREN GRENZE". ich sollte auch mit den fingerspitzen auf den fußboden. "was machen sie sportlich? natürlich nichts!". sie hat nicht mal eine antwort abgewartet. ich habe ihr trotzdem erzählt was ich mache.


    meine schilddrüsenunterfunktion hat sie nicht mit dem erhöhtem gewicht in verbindung gebracht undichhabe gedacht es ist vielleicht auch besser, wenn das nicht tut, sondern denkt das kommt vom sitzen auf dem sofa (?).

    dann hat sie mich aufgeklärt welche untersuchungen ich jetzt noch alle beim hausarzt machen muss wegen meiner ENORMEN körpermaße.

    ich hab das nicht verstanden und gefragt ob ich denn dann verbeamtet werden könnte, wenn die ohne befund wären. nein, sagte sie, natürlich nicht. dafür müsste ich erstmal 37 kilo abnehmen (BMI 25 glaube ich).

    jetzt frage ich mich was das soll. kann man auch nicht angestellt werden wegen ÜG?

  • Hallo Laila,

    keine Sorge! Solange du nicht an wirklich schwerwiegenden Erkrankungen leidest, solltest du auf jeden Fall einen Vertrag als Angestellte mit der Möglichkeit der Wiedervorstellung zur evtl. Verbeamtung bekommen. Konkret heißt das, du bist Angestellte und wirst z.B. in zwei Jahren nochmals untersucht und dann ggf. auch verbeamtet, wenn deine Werte es zulassen. Das mit dem BMI 25 ist übrigens nicht überall so. Bei mir wurde, glaube ich, ein BMI von 30 gefordert, sogar mit einer gewissen Toleranz nach oben um mir sozusagen entgegenzukommen, wenn mir das Abnehmen gelingt. Ich hatte allerdings einen sehr netten Amtsarzt.

    Liebe Grüße,
    Grazia

    Menschen sind oft unberechenbar, unlogisch und selbstzentriert. Vergib ihnen einfach.
    Mutter Theresa


    Wir sollten jeden Tag wie ein neues Leben beginnen.
    Edith Stein

  • ..und es kommt doch auf den Amtsarzt an !! Überall ist es unterschiedlich!!


    Ich war vor ca. 3 Jahren auch bei einer Amtsärztin. Sie war seeehrrr nett. Ich wog damals 120 kg. bei 163 cm.

    Sie hat auch die üblichen Tests gemacht (Urin, Blutdruck, Gewicht, Größe, mit Fingern auf den Boden, Herz usw.). Sie meinte, solange meine Werte "einigermaßen" in Ordnung wären, wäre das mit der Verbeamtung in Ordnung. Schließlich können auch Menschen dauerkrank werden, die nicht (!!) übergewichtig sind ;) .

    Sie meinte dann nur noch, das ich natürlich auf mein Gewicht achten soll, dass ich ja keine Crash-Diäten machen soll, sondern langfristig mein Essverhalten ändern müsste. Sie gab mir noch ein Zettel mit, auf dem Stand, was ich anstatt Schokolade essen könnte oder welches Fleisch usw. Das war aber alles in einem sehr anständigen Ton und überhaupt nicht abwertend.:)

    Im übrigen wäre ich eine hübsche junge Frau und ich könnte viel mehr aus mir machen - auch mit meinem Übergewicht. :o

    Tja, mittlerweile habe ich zwar noch mehr zugenommen, aber in meiner Behörde sind 2 Beamte (schlank und 36 und 48 Jahre) in Pension geschickt worden, weil sie psychische Probleme hatten.


    ..es kommt halt echt auf den Amsarzt an. :cool:

  • Im November muss ich turnusmäßig bei einer Art "Amtsarzt" antanzen, das ist der Arzt vom medizinischen Dienst der Deutschen Bahn. Na mal sehen, was der so findet. Ich werde zur Zeit wegen Bluthochdruck auf Medikamte eingestellt. Die wirken recht gut. Aber wie ich gehört habe, ist der "Bahn"-Arzt auch nicht mit allen Medikamenten einverstanden.
    Also: Ich rechne mal damit, daß ich wegen irgendwelcher Vorschriften, die diese bahnmäßigen Beamtenärzte haben, bald arbeitslos bin.
    Aber ich bin jetzt 54, da denkt man darüber nicht mehr so verbissen wie in jungen Jahren.

  • Warum wird so ein Theater mit dem Gewicht gemacht?


    Warum werden Leute mit paranoider Schizophrenie als Lehrer für eine Sonderschule verbeamtet? Ist die Wahrscheinlichkeit von Ausfallzeiten oder frühzeitiger Pensionierung aufgrund der Erkrankung nicht eher gegeben als wenn ich ein paar kg mit mir rumtrage? Versteh das nicht...
    Ist nur das "krasseste" Beispiel was ich mal mitbekommen habe. Von den Leuten mit Diabetes und so weiter mal abgesehen...


    P.S. ich bin nicht verbeamtet, arbeite aber auch nicht in einem Job in dem ich verbeamtet werden könnte... würde aber wohl auch aufgrund meines Gewichtes nie verbeamtet werden ;o)

  • hi kathrin,

    mit "schizophrenie" wirst du nicht verbeamtet. man wird gefragt ob man "geistes- oder nervenkrankheiten" hat. hat man jemals eine psychotherapie (auf krankenschein) gemacht muss man darauf mit "ja" antworten! denn ohne eine diagnose bezahlt die kasse keine therapie o.ä. und diagnose (gal welche) heißt= krank.
    wenn man die therapie privat bezahlt erfährt von ihr natürlich nie ein mensch.

    über den sinn mag man streiten, denn gerade in der therapie lernt man ja die möglichkeitenmit stress etc. umzugehen! eigentlich müsste man also dafür pluspunkte bekommen, denn Lehrer scheiden hauptsächlich wegen burnout vorzeitig aus dem beruf aus.

    danach ob man raucht, säuft oder drogen nimmt wird man nicht gefragt. die 'schoki' (wenn es denn an der liegt!) ist aber nicht beamtenwürdig.

    ich bin sehr traurig, dass ich nicht verbeamtet werde mit kleidergröße 50. es bedeutet zum beispiel pro monat 900,- euro weniger gehalt und keine möglichkeit auf karriere. man wird als angestellte nicht koordinatorin oder gar schulleiterin. ich finde das eine ziemliche diskreminierung und bin auch enttäuscht, dass die gewerkschaft sich auf dem gebiet nicht engagiert.

  • Hallo Laila,


    ich hätte auch gedacht dass man mit der Diagnose nicht verbeamtet wird.
    Aber man wird... Ich habe die Verbeamtungsurkunde (auf Probe) gesehen. Und die Behandlung war laufend, nicht irgendwann mal.


    Und ich sehe beruflich oft und viele Verbeamtungsurkunden bei denen ich eine Kriese kriege warum bei diesen Diagnosen verbeamtet wird...


    Deshalb versteh ich das mit dem Gewicht ja eben nicht...

  • interessant. wenn die behandlung erfolgreich beendet werden kann finde ich das o.k. wenn keine steine in den weg gelegt werden.

    nur weil wir dicken diskriminiert werden müssen wir ja nicht andere dirkriminieren. ;)

  • Ich muss jetzt auch mal meine Meinung bzw. Wut loswerden.

    Ich hab Eure Beiträge nun gelesen, und ich persönlich finde das total dermassen daneben dass sich diese "Amtsärzte" zum Teil so daneben verhalten und das man wegen paar Kilo zuviel nicht mal Karriere machen darf!!! Eine saumässige Frechheit! Sorry aber das musste ich jetzt mal sagen. Das ist ja hohn! :mad:

  • Zitat von Claudy-Mausy

    Ich muss jetzt auch mal meine Meinung bzw. Wut loswerden.

    Ich hab Eure Beiträge nun gelesen, und ich persönlich finde das total dermassen daneben dass sich diese "Amtsärzte" zum Teil so daneben verhalten und das man wegen paar Kilo zuviel nicht mal Karriere machen darf!!! Eine saumässige Frechheit! Sorry aber das musste ich jetzt mal sagen. Das ist ja hohn! :mad:


    Hallo!Tja, wer soll denn das bezahlen fall der dann seine Arbeit aus welchem Grund auch immer dann nicht mehr ausüben kann?Ist schon ganz gut so, dass es Richtlinien gibt an die sich ganz einfach jeder zu halten hat.Im übrigen gibt es den Beamtenstatus glaube ich nur in unserem Land.Andere Länder kommen wunderbar ohne aus:rolleyes:


    Lieben Gruß, SP

  • Hallo! Und erst mal ein frohes neues Jahr!
    Ich habe mich gerade mit wachsender Besorgnis durch dieses Thema gearbeitet.
    Ich studiere Jura und, auch wenn das wohl in erster Linie von meiner Examensnote abhängt, bekomme ich langsam Sorge, dass ich mir bestimmte Berufe schon mal im Vorfeld abschminken kann.
    Wird man generell nicht verbeamtet, wenn man übergewichtig ist?
    Dann wäre mir der Weg zur Richterin, Staatsanwältin usw ja schon einmal verbaut!
    Ich bin völlig gesund, außer dass ich eine SD- Unterfunktion habe (was mein Übergewicht vielleicht auch erklärt) und verstehe ehrlich gesagt nicht, warum ich deshalb eine Gefahr für die Staatskasse darstellen sollte!
    Besonders nicht, wenn ich an die zahlreichen Lehrer meiner Schulzeit in psychisch eher fraglichem Zustand denke (grummel).
    Würde mich über Antworten freuen, Grüße, wölkchen.

  • Das hätte ja System weil so keine Richter und Staatsanwälte für die Dicken ne Lobby bilden würden und somit Diskriminierende Gesetzgebung weiterhin besteht.

  • Ich wohne in der Schweiz und habe hier ehrlich gesagt noch nie von sowas gehört. Gibts wahrscheinlich doch nur in Deutschland. Deshalb verwundere ich mich auch so :)

  • Da dieser Thread schon nen gutes Jahr alt ist, werd ich mal hinter mir zumachen....


    Wen es interessiert, der kann ja nen neuen Thread aufmachen.


    Liebe Grüße Cailly

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