Heute in einem hiesigen Einkaufscenter....

  • Hallo,


    Ich muss mir das grad von der Seele schreiben und um Tipps fragen..


    Aufgrund meiner Behinderung (Asperger) bin ich im Arbeitsmarkt eingeschränkt und habe nicht viel Erfahrung sammeln können.
    Und wollte trotzallem mit einem Aushilfsjob ein wenig reinschnuppern.
    Der Minijob war simpel und leicht zu bekommen, Regaleinräumhilfe bei einer Supermarktriesenkette, dessen Name ich jedoch an der Stelle nicht nenne.
    Heute war Probearbeiten zum reinschnuppern und stand schonmal blöd da, weil mir niemand sagte (In dem Fall die Einarbeitung)ich solle mich eintragen und ein Namensschild beantragen und ich so schonmal vor dem Chef dumm dastand.


    Wenig später wurde ich dann vom Chef in das Büro zitiert und wurde gleich wieder heimgeschickt, weil ich ihm zuviel schwitze und wie er es so nett formulierte sogar ne Beschwerde gab wegen meiner 'Körperausdünstungen'


    Ich habe starkes Übergewicht und kann Schwitzen sicher nicht abstellen, wie verhält man sich in solchen Sitationen, wenn einem soetwas gesteckt wird? ich vorallem als Autist bin da ziemlich überfordert.
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? und wie löst ihr Körpergeruchprobleme? habt ihr da Tipps?
    Ich fühle mich immernoch gedemütigt, vorallem weil ich geduscht habe und auch Deo benutzt und mitgenommen.


    Gruß,
    Laguz

  • Bist Du wegen des übermäßigen Schwitzens schon beim Arzt gewesen?
    "Man" schwitzt nicht nur einfach so, nur weil man zu dick (um wievieles zu dick?) wäre.
    Es gibt genug organische Störungen und Hauterkrankungen, die a) zu starkem Schwitzen und/oder b) zu Geruchsentwicklung führen.


    Wobei Schweiß als solches völlig geruchsfrei ist.


    Der Geruch muß nicht einmal vom Schweiß kommen. Auch Nieren- oder Leberfehlfunktionen und -überlastungen können zu seltsamen Gerüchen führen.
    Ebenso aber auch ein Mißbrauch an Kosmetik und Deos, die dem natürlichen Schutzmantel der Haut und seiner Besiedlung mit guten Bakterien dermaßen zusetzen, daß man sich eine mordsmäßige Armee an Stinkstiefeln herangezüchtet hat.
    Im schlimmsten Falle hast Du schon viel zu viele Tips ausprobiert und genau das ist passiert.


    Genau deswegen solltest Du ganz "unten" anfangen.


    Zum Zwischenmenschlichen kann ich nur sagen:
    Schau, was jemand von Dir erwartet und dann vergleiche, ob er in der Lage und/oder Willens ist seinen eigenen (sozialen) Ansprüchen zu genügen.
    Auf die Art kannst Du eine Menge Arschlöcher entlarven.
    Sei, wer Du bist, und klammere Smalltalkgeblubber und pseudo-gesellschaftliche Zwänge aus. Das hilft ungemein.
    Wenn Du tatsächlich Asperger hast, dann ist wahrscheinlich Dein größtes Problem mit den Menschen , daß so viele von ihnen Dinge zwar sagen, aber ihre Handlungen dem nicht entsprechen. Man muß das einfach begreifen und als Tatsache hinnehmen, daß es solche Menschen gibt. Das Schwierige dran ist, zunächst überhaupt zu dieser Erkenntnis zu kommen, weil man selbst zuletzt auf die Idee käme, sich so zu verhalten.
    Lerne, so wie andere Menschen absolut keine Hemmung zu haben, wenn sie z.B. von sich behaupten "von dem ganzen Technikscheiß" nichts zu verstehen, genauso offen mit Deinem Nicht-Verstehen von Andeutungen umzugehen. Frage einfach wie etwas gemeint ist. Dadurch, daß derjenige, der Dich anspricht, "drumherum" redet, hilft er Dir nicht weiter. Wenn er Dir helfen will, wird er es Dir spätestens auf Nachfrage deutlich sagen. Wenn er Dich nur demütigen will, dann weißt Du auch das spätestens dann und hast einen Punkt mehr für Deine Arschloch-Liste.


    Kennst Du die Doku über die Asperger-Betroffene, die mal im WDR lief? Die hat das ganze Dilemma wirklich schön darlegen können. Wieviel Kraft allein schon der Umgang mit einem dahingeworfenen "Guten Tag, wie geht es Dir" kostet.

  • Da wäre glaube ich jeder erst mal sprachlos - ich wüsste da auch spontan nicht wie ich reagieren soll.
    Von einem Chef würde ich zumindest erwarten, dass er eine zweite Chance einräumt und Dich bittet am nächsten Tag darauf zu achten.


    Ich denke Du solltest die Sache für Dich jetzt einfach abhaken ... wer weiß was der Chef für ein Problem hatte und ob die spontane Kündigung wirklich deswegen geschah.


    Man muss wirklich einfach sagen: es gibt einfach A...löcher, deren Verhalten man nicht verstehen kann oder muss.


    Wegen des Körpergeruchs würde ich jemanden fragen der Dich gut kennt ... wenn der tatsächlich so unangenehm ist, dann würde ich direkt zum Arzt gehen. Du sagst ja Du seist gewaschen gewesen und hättest Deo benutzt. Das ist schon sehr ungewöhnlich, wenn man kurz danach schon wieder müffelt.


    Kann mich Meiersjulchen nur anschliessen. Nur die Tatsache dass man dick ist bedeutet nicht gleich, dass man auch viel schwitzt.


    Ich z.B. schwitze immer schon sehr wenig, mit steigendem Körpergewicht zwar durchaus etwas mehr, aber verhältnismäßig immer noch wenig.


    Das Gewicht ist also vermutlich meist nur ein Faktor von mehreren Faktoren.

  • Nein, deswegen war ich noch nicht beim Arzt, aber vielleicht hat es damit zu tun, daß ich auch Diabetiker bin? Ich habe das Problem mit dem Geruch schon länger und hab auch schon Feedback bekommen, daß der Körpergeruch kombiniert mit bestimmten Deosorten ebenso suboptimal ist (z.b. Pfirsichgeruch)
    Werd ihn aber aufsuchen deswegen.


    In dem Fall frag ich hier auch mal rund, ob jemand kosmetische Tipps hat, Körpergeruch Herr zu werden.


    Und danke für die Antwort, Meiers Julchen :)


    Ich kann zwar von mir behaupten, recht gut mit Asperger umgehen zukönnen, aber man stößt immerwieder vor Grenzen und das Nachfragen hab ich mir schon lange zu eigen gemacht.
    Trotzdem ist es nicht einfach, damit zuleben, womit ich jetzt nicht rumjammern will, mir gehts ja primär um Hilfe, was Körpergeruch betrifft.


    @ Fräulein Wunder
    Ich habs auch abgehakt, vorallem da man mir keine zweite Chance geben wollte.
    Werd mich wohl wieder auf meine wahren Talente berufen, auch wenn sie brotlos sind (Kunst)

  • Nein, deswegen war ich noch nicht beim Arzt, aber vielleicht hat es damit zu tun, daß ich auch Diabetiker bin?


    Ja, definitiv.
    Ein gestörter Zucker- und Fettstoffwechsel kann dazu führen, daß unfertige oder nicht vollständig zerlegte bzw. auf dem "korrekten" Wege ausgeschiedene Stoffwechselprodukte über die Haut oder den Atem abgesondert werden.
    Ganz typisch wäre eine Art aufdringlich beißender Klebstoff- bzw. Lösemittelgeruch. Was dann aber auch ein Zeichen dafür wäre, daß Du nicht korrekt eingestellt bist.

  • Ich kann mich beiden Vorrednern nur anschliessen.


    Zum Thema schwitzen kann ich auch einges zu sagen: also ich schwitze sehr, sehr oft. Und das tat ich auch, als abgemagerte,
    (hatte mich einst runtergehungert) auch! Bei mir ist es so, dass ich zb. friere, aber unten den Achseln rinnt der Schweiss nur so (und zb. am Bauch).
    Ich bin klatschnass geschwitzt. Was mir auch auffiel: wenn ich zb. telefoniere, bin ich hinterher oft so nass geschwitzt,als käme ich aus der Dusche. Vllt. liegt es bei mir auch an der Psyche...wenn ich zb. unter Druck stehe, fange ich an zu schwitzen. Ich glaube auch nicht, dass es " nur" an der Körperfülle liegt....sonst wäre es mir ja als dünne nicht passiert!

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar! Antoine de Saint Exupery ( der kleine Prinz)


    Liebe Grüsse, Manuela:)

  • Ich bin wegen Diabetes regelmäßig in Behandlung (Typ 2), wobei ich momentan große Probleme mit dem Einstellen habe und Medikamente auch nicht mehr ganz so wollen und der Zuckerspiegel dementsprechend hoch ist.
    Demnach wird sich da auch das Problem mit dem Geruch nicht in Griff bekommen? Das ist wohl alles ein momentan zusammenhängendes Problem, wobei ich an mir selbst auch immer Schweißgeruch festgestellt habe und eben auch recht schnell schwitze.
    @ molliges Bienchen, in dem Fall war das Schwitzen klar...ungewohnte, körperliche Arbeit, da Regaleinräumen sehr anstrengend sein kann.


    (Eigentlich ein unangenehmes Thema :/ aber ich danke für die sachlichen Antworten :))

  • Das ist wohl alles ein momentan zusammenhängendes Problem


    Genau, und deswegen würde ich auch gar nicht weiter an kosmetischen Tips herumfuhrwerken.


    Zitat

    wobei ich an mir selbst auch immer Schweißgeruch festgestellt habe und eben auch recht schnell schwitze.


    Wie stellst Du diesen Geruch fest?
    Wenn Du Dir mit der Hand über die Haut reibst und daran riechst? Oder an Deinen getragenen Klamotten direkt nach dem Ausziehen?
    Oder hast Du den Geruch irgendwie generell "in der Nase"? Das wäre nämlich viel eher ein Zeichen, daß es sich um Stoffwechselprodukte aus dem Atem selbst handelt.


    Bei mir ist es so (und ich habe keine Diabetes), daß ich nach längerem Hungern (z.B. 1-2 Mahlzeiten wegen Arbeit ausgelassen) einen deutlichen Geschmack nach Aceton auf der Zunge bekomme. Man kann sowas also definitiv wahrnehmen.


    Ich würde das wirklich unbedingt beim Arzt ansprechen. Und verzichte bei dem Besuch dann auf jeden Fall auf jegliche Art von Kosmetik, die parfümiert ist oder Gerüche unterdrückt.
    Wenn Du direkt vor dem Termin duscht, dann kann ich mir auch nicht vorstellen, daß Du im Wartezimmer eine Stampede auslöst, weil jeder so schnell wie möglich rauswill - und falls doch, ein Grund mehr den Arzt anzusprechen ;)

  • Julchen
    Eher an meinen getragenen Klamotten und an den Stellen, wo mans am meisten riecht, festgestellt (Wie die Achseln)


    Wirklichen Acetongeruch hab ich noch nie so richtig an mir bemerkt, aber vielleicht nehme ich es auch nicht richtig wahr.

  • Ein ähnliches Problem hatte ich auch mal. Ich habe es intensiv bekämpft: Vor dem Rausgehen duschen, Deo und frische Wäsche, zweimal täglich, manchmal dreimal. Mir hat es geholfen, denn die, die mir gesagt haben, dass ich stinke, bestätigten mir, dass ich auf einmal gut rieche.

  • hallo laguz,

    bist Du mit Insulin eingestellt oder mit Tabletten? Manchmal kann das übermäßige Schwitzen auch mit einem stark schwankenden Zuckerspiegel zusammen hängen.

    Also ich bin seit 3 Monaten vom Insulin weg und bekomme ein neues Medikamt mit Namen Victoza und Metformin in Kombi. Seitdem schwitze ich weniger, habe weniger intensive Zuckerschwankungen und als kleinen Nebeneffekt mal so eben 12,5 kg verloren.

    Ich möchte das jetzt hier nicht als non-plus-ultra anpreisen, aber mir hat es geholfen. Die Ärzte verordnen dieses Medikament nur nicht so gerne, weil es sehr teuer ist.

    Ansonsten kann ich nur empfehlen, jeden Tag zu duschen, ein 72h-Deo zu benutzen und eventuell Salbeitabletten gegen starkes Schwitzen zu nehmen. Kannst auch Salbeitee trinken, aber den mag ich nicht so gern.

    Bei Rückfragen zum Medikament gern auch per PN!

    mandan

  • also dein schwitzen sollte ärztlich abgeklärt werden !
    Es kann auch vom Herzen oder vom zu hohen Blutdruck kommen


    dann solltest du drauf achten
    dass deine Kleidung aus keinem Polyester oder anderem Mischgewebe ist , weil das stinkt
    beim Deo ambesten eins ohne Parfume / Alkohol nutzen


    aber dein erster Weg wäre zum Arzt

    Sich als dicken Menschen zu akzeptieren und zu lieben, bedeutet nicht, es toll zu finden, dick zu sein :o ( Martina Mahner )


  • Hallo,


    der Tipp, zum Arzt zu gehen, ist auf jeden Fall richtig. Salbeitee oder -Tabletten regulieren, wie bereits gesagt wurde die Schweissproduktion.


    Aber was ganz ganz wichtig ist, ist, keine synthetischen Kleidungsstücke zu verwenden. Beim Waschen geht der Geruch aus Naturfasern völlig raus. Es gibt jedoch Synthetikas, die sofort wieder riechen, sobald das Kleidungsstück wieder Körpertemperatur hat. Wieso das so ist, weiss ich nicht, aber ich habe das mal bei einem wunderschönen Pullover erlebt. Frisch gewaschen, angezogen und nach einer halben Stunde kam der Geruch wieder raus.

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