Gestern mal wieder Magenbypass

  • Hallo,


    habt Ihr gestern Visite gesehen? Die jüngere Frau könnte angeblich noch durch Ernährungsumstellung abgenehmen, aber die ältere nicht mehr???! Deshalb bliebe bei ihr nur noch das Skalpell? Schaurige Bilder als sie nach dem Rest gesunden Darm suchten, der von etlichen vorherigen OPs vernarbt war.


    Ich finde, mal wieder eine Sendung mehr, die eher gegen die OP spricht. Denn alles, was DANACH auf einen zukommen könnte, haben sie wohlweislich ausgespart.


    Emmily

  • Hallo


    ich habs zufällig gesehen, waren doch schöne Bider, wie sie hinterher shoppen gehen konnte in Größe achtundvierzig statt vierundfünfzig.:evil:


    Die OP Bilder fand ich auch eher abschreckend, aber wer weiß, vielleicht war das auch Absicht? - Zumindest wurde gesagt, daß es er bei einem BMI über 40 Sinn macht, also nichts um die 10 kg loszuwerden, die einen gesunden Menschen stören.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Zumindest wurde gesagt, daß es er bei einem BMI über 40 Sinn macht, also nichts um die 10 kg loszuwerden, die einen gesunden Menschen stören.


    Den BMI 40 dürfte sie aber nur ganz knapp (wenn überhaupt) erreichen, da war wohl eher der Diabetes das Argument der Wahl (die Frau ist doch gut über 60 :confused: wahrscheinlich ist das einfach eine Alterserscheinung :confused:)


    Natürlich ist es schön, dass sie sich wieder gut bewegen kann, ich bezweifle aber leider dass ihr die OP auf Dauer gut tut, denn bei solch schnellen Abnahmen gehen auch jede Menge Muskeln flöten und wenn die Gelenke nicht mehr durch Muskeln unterstützt werden ist das eben auch nicht so toll.


    Dass sie nicht langsam und kontinuierlich ihr Gewicht hätte reduzieren können (zumindest um die 17 kg die sie mit OP abgenommen hat) glaube ich einfach nicht. Und wenn es doch so ist, dann wäre eine Suche nach der Ursache sinnvoller gewesen (und nicht nur die lapidare Feststellung, dass sie halt alt ist und deshalb schwerer abnimmt)



    Auch ist ihr Diabetes nicht "weg" wie in der Sendung gesagt wurde, die Werte sind nur (temporär) niedriger ... warum immer diese Verharmlosungen :confused:


    An einem total vernarbten Darm noch rumzuschnippeln ... da sträubt sich bei mir als Laie alles ... was macht sie denn wenn sie Krebs bekommt ... dann ist gar nichts mehr zum wegschneiden da, aber zumindest braucht sie dann keinen XXL-Sarg, oder wie? (Sorry, aber ist doch so. :()

  • Ich bin im August operiert worden. und in dem Krankenhaus gibt es eine eigene Station eben auch für Adipositaschirurgie. Und was danach die Tage abging, fand ich echt nicht feierlich.
    Kaum war ich wach, wurde ich schon bearbeitet, wie toll so ein Magenbypass wäre. Ich würde eh nicht schaffen, alleine auf das Gewicht abzunehmen, was mir ein Magen-Bypass ermöglichen würde. Und überhaupt: die Diabetes würde auch wieder weggehen, die gerade bei mir diagnostiziert wurde und und und ... so ging das fünf Tage lang.
    Meine Frage nach Nachwirkungen, möglichen Risiken etc, wurden alle abgewiegelt. Nur immer: wie toll das doch wäre, und ich wäre ja noch so jung und nen BMI, wo ich danach vielleicht nur noch 10 kg Übergewicht hätte. Was ganz anderes als immer die Leute, die einen BMI von 60 bis 70 haben und operiert werden und dann wäre ich auch noch so jung. Ich sag schon in Gedanken die Werbezettel mit mir draus.
    Fakt ist aber auch, daß sie mir nicht beantworten konnte, wie das denn für mich sein wird, schließlich hätte ich locker 40 Jahre Leben mit dieser OP vor mir, wenn ich einigermaßen mal die Alterserwartung nehme ...
    Ich find das schon krass, ordentliche Aufklärung war das nicht, mein Einwurf, daß ich eben auch ne Eßstörung habe und deshalb unter anderem in therapeutischer Behandlung bin, wurde weggewischt, genauso wie es mit Nahrungsergänzung danach aussieht etc ...

  • Tja, wenn man ein Krankenhaus so einrichtet, das Arzt da auch Schwerstgewichte behandeln kann, muss das natürlich durch eine Abteilung mit Adipositaschirurgie finanziert werden. :evil:


    Adipositaschirurgie = chirugische Behandlung von Menschen, egal was sie haben. Im doppelten Sinne.

  • Also ich bin auch in anderen Foren, in denen es hauptsächlich um Diabetes geht.
    Dort wurde geschrieben, das beim Diabetes auch mit ganz "gewöhnlichem" Fasten, der gleiche Effekt erzielt werden kann wie mit einer Magen-OP. Dazu gäbe es sogar Studien :rolleyes:
    Erzählt das ja keinem Adipositas-Chirurgen :evil: bzw. seinen Opfern.

  • @ Anja
    Was ich nicht verstehe. Wieso fragt man erst nach der OP nach Nebenwirkungen und Risiken :confused:
    Oder habe ich da was missverstanden und es bezog sich auf die Zeit vor der OP?


    Die Operation war eine ganz andere. Sie wurde nur in der Klinik versucht zu überreden, auch eine Magen-OP zu machen. So hab ich das jedenfalls verstanden.

  • Die Operation war eine ganz andere. Sie wurde nur in der Klinik versucht zu überreden, auch eine Magen-OP zu machen. So hab ich das jedenfalls verstanden.


    genauso ... :)


    Wäre ja sonst ein bißchen dämlich sich operieren zu lasen und danach sich zu informieren und sich darüber zu beschweren, welche Folgen das für einen hat. Die wollten sozusagen gleich noch nen Folgeauftrag ;)

  • Ich wollte für diesen einen Satz keinen neuen Thread aufmachen, deshalb füge ich ihn hier an.


    Heute bin ich mal wieder schlaflos und schaue nach langer Zeit in ein Forum das sich um die Adipositas Chirurgie dreht.


    Auf den ersten Blick, kaum dass ich das Forum geöffnet hatte sprangen mir direkt 3 Todesfälle von Usern entgegen. DREI! :eek: Also entweder direkt die OP nicht überlebt, oder an den Folgen gestorben. Ich habe das Forum schockiert wieder geschlossen. Sowas kann ich momentan nicht brauchen.


    Die Threads auch noch mit dem Satz:" XXY hat es auch nicht geschafft" betitelt .... mag kleinkrämerisch von mir sein, aber mir vermittelt sich, dass selbst im Tod noch ein gewisses Versagen unterstellt wird.


    Der- oder diejenige ist nicht verstorben oder von uns gegangen .... sie oder er hat es "nicht geschafft" das Ziel zu erreichen.


    Eine der Betroffenen wog vor der OP gerade mal 130 kg.


    Mir wird schlecht.


    Dass einem sowas nicht zu denken gibt? :confused: Zu hoffen wäre es für den einen oder anderen, der wild zur OP entschlossen ist. :(

  • Na klar ist das versagt. Sie haben einfach viel zu lange gewartet und sind vom Übergewicht dahingerafft worden.
    Fällt unter Punkt 4 (="nicht früh genug angefangen") meiner Liste "Wie wälzen wir das Versagen einer Therapie auf den Anwender ab"
    Es wäre schön, wenn's Zynismus sein könnte, aber es ist die blanke Realität.
    :cool:

  • Ich kenne auch ein paar, die ne Magenop hatten und die dann von anderen erzählt haben, die dabei oder kurz danach gestorben sind. Wie das Umwelt immer auch gerne den Satz sagt :


    " Sie hat sich selbst für das Risiko entschieden" - nach dem Motto "selber Schuld - von der Verzweiflung, die einem alleine zu so einer OP führt, redet niemand.


    Mir wurde auch schonmal eine Magenop "untergeschoben" - es wurde was am Magen operiert bei mir - keine große Sache, 4 Tage KH, und nach ein paar Wochen merkte ich, dass in meinem Bekanntenkreis erzähöt wurde, ich hätte mir bestimmt nen Magenbypass gelegt. Als wenn jemand dickes keine anderen OPs mehr haben darf ausser die EINE endlich zur Abnahme führende.



    Leela

  • Zitat

    Ich kenne auch ein paar, die ne Magenop hatten und die dann von anderen erzählt haben, die dabei oder kurz danach gestorben sind.


    Ich kenne bzw. kannte Menschen, die nen Auto hatten und die dann von anderen erzählt haben, die beim Autofahren gestorben sind.......

  • Ich habe es ja selbst gehört als ich die Personen im KH besucht habe.


    Wenn ich ne Magenop habe und dann daran sterbe, werde ich natürlich meine eigenen Erfahrungen berichten können, was für Äußerungen kommen.



    Leela


  • " Sie hat sich selbst für das Risiko entschieden" - nach dem Motto "selber Schuld"


    Genau das finde ich mit am schlimmsten. Jemand der sich so einer OP unterzieht ist für mich immer ein Opfer, ganz egal für wie aufgeklärt er sich selbst hält, denn die Methoden sind nach wie vor ohne richtige Langzeiterfahrung. Jeder der sich heute einer solchen OP unterzieht dient meiner Meinung nach noch immer als Versuchskaninchen. Richtig übel wird das dann wenn man mal erlebt hat in was für eine Gehirnwaschanlage Menschen geraten, wenn sie sich für einen solchen Eingriff entscheiden haben.


    Da sind ja teilweise riesige Strukturen geschaffen worden um es den Leuten möglichst einfach zu machen. Von den gesponserten Selbsthilfegruppen bis zu finanziell unterstützten Foren und vielem mehr ... nur nach der OP, wenn es irgendwann keine Kohle mehr zu holen gibt, dann stehen die Leute alleine da.


    Wenn man nur sieht wieviele Folge OPs diese Eingriffe nach sich ziehen, wird einem schwindlig.


    Ich glaube ernsthaft, dass diese OPs im Rückblick ähnlich wie die Lobotomie oder die Zwangssterilisationen von psychisch Kranken im letzten Jahrhundert gesehen werden. Nur wird bis dahin noch jede Menge Zeit vergehen.


    Zu hoffen wäre nur, dass dann für Betroffene und Angehörige ordentlich Schmerzensgeld fliesst.


    Ich weiß das klingt krass, aber letztendlich reden wir ja auch von krassen Eingriffen bei dem große Teile des gesunden Verdaungstraktes zerstört oder zumindest in Mitleidenschaft gezogen werden und die die Leute meiner Ansicht nach nur in seltenen Fällen gesünder macht, eher im Gegenteil. Und um Gesundheit (und nicht um Schlankheit) sollte es ja bei einem medizinischen Eingriff eigentlich gehen.

  • Und warum sterben manche Menschen während oder nach solch einer Op? Da fragt so gut wie keiner nach. Manchmal ist es tatsächlich Selbstverschulden, so blöd wie sich das jetzt anhört. Aber wenn sich jemand ein Band legen läßt und sich dann Pizza ins Krankenhaus bestellt, oder nach einer Schlauchmagen-Op meint, Gewürzgurken essen zu müssen (beides in Kliniken meiner Umgebung passiert), dann liegt es wohl weder an den Ärzten, noch am Op-Risiko durchs Übergewicht.
    Und in den Foren heißt es dann eben nur, "er oder sie hat es nicht geschafft".

  • Und warum sterben manche Menschen während oder nach solch einer Op? Da fragt so gut wie keiner nach. Manchmal ist es tatsächlich Selbstverschulden, so blöd wie sich das jetzt anhört. Aber wenn sich jemand ein Band legen läßt und sich dann Pizza ins Krankenhaus bestellt, oder nach einer Schlauchmagen-Op meint, Gewürzgurken essen zu müssen (beides in Kliniken meiner Umgebung passiert), dann liegt es wohl weder an den Ärzten, noch am Op-Risiko durchs Übergewicht.
    Und in den Foren heißt es dann eben nur, "er oder sie hat es nicht geschafft".


    Doch dina27, ich sehe auch da eine Mitschuld der behandelnden Ärzte.


    Denn jemand der sich nach einem so massiven Eingriff eine Pizza bestellt oder Gewürzgurken isst, ist meiner Ansicht nach nicht dumm sondern höchstwahrscheinlich extrem essgestört, sprich ein Suchtkranker und/oder nicht richtig aufgeklärt worden.


    Dennoch ist er mit dieser Störung irgendwie durch sämtliche psychologische Beurteilungen, ärztliche Untersuchungen und das MMK gekommen ohne dass das jemand erkannt hat oder hat erkennen wollen.




    Esstörungen waren einmal ( zu Recht!) striktes Ausschlusskriterium für diese Art von Eingriffen, heute drückt man sehr gerne und großzügig ein Auge zu wenn das Gewicht entsprechend hoch ist.


    Ob der Patient psychisch den Folgen überhaupt gewachsen ist spielt m.E. eine untergeordnete Rolle. Warum ist die Selbstmordrate, die Anzahl von Depressionen oder von anderen Süchten nach solchen OPs überdurchschnittlich hoch? Doch weil Essen offensichtlich eine Funktion bei den Patienten hatte, die jetzt ersatzlos wegfällt.


    Natürlich kann man dem Patienten nicht jede eigene Verantwortung abnehmen es ist aber schon auch Aufgabe der Ärzte zu beurteilen ob der Patient überhaupt in der Lage und Willens sein wird die strengen Auflagen die eine solche OP einem auferlegt auch einzuhalten. Ansonsten: keine OP. Und genau an dieser Stelle wird m.E. nur sehr ungenau hingesehen und sich auch zu wenig Zeit genommen.


    Davon abgesehen, dass ich diese Geschichten zum größten Teil für Gerüchte halte.



    Und während einer OP wird sich wohl keiner eine Pizza bestellen und einverleiben ;)


  • Naja, so schockiert kannst du nun auch wieder nicht gewesen sein, weil du uns ja zu berichten weisst, was die anderen geantwortet haben bzw wieviel eine davon wog!:rolleyes:


    Im übrigen finde ich es besser auch über Todesfälle zu schreiben als alles nur abzutun und schön-zu-reden!


    Aber interessant zu wissen, dass du dich mit Adipositas Chirurgie beschäftigst! Hast du in der Richtung was vor?

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

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