Low-Carb Absurdi(t)ät

  • Ich bin fast fünfzig Jahre alt und wurde schon als kleines Kind in Zwangskuren geschickt. Meine Diätkarriere ist unbeschreiblich lang. Einigen Diäten habe ich es zu verdanken, dass ich bestimmte Lebensmittel nicht mehr sehen, oder riechen kann … Kohlsuppe/Leber/Süßstoff /Dr. Kousa Weizenkleie … die Liste ist sehr lang.
    Da ich ein leistungswilliger Typ bin, habe ich alle meine Diäten über zig Monate, oder sogar über anderthalb Jahre wie bei Low-Carb durchgezogen.


    Mein Eindruck ist, dass mir keine meiner Diäten langfristig so sehr geschadet hat wie die Low-Carb Ernährung. Ich leide heute noch jeden Tag unter dieser Form der „Ernährungsumstellung“. Obwohl ich mich ernährungsmäßig in den letzten Monaten sehr wohl fühle, habe ich doch jeden Abend das Gefühl bzw. stelle mir die Frage … „wäre es nicht doch besser kohlenhydratfreies/armes Essen zu essen“?


    Ich muss noch oft Einkehr halten und mir bewusst werden, dass nur ein in mich gehen und hören und spüren was ich benötige dazu führen kann, dass ich langfristig gesund, fit und glücklich werden kann.
    Immer ans Essen denken und einordnen, hat mich nach Jahren fast wahnsinnig gemacht. Ich kann nur jedem davon abraten diese Form der „Ernährung“ zu wählen, denn eine Gut/Böse Einteilung der Nahrungsmittel ist wirklich eine Absurdi(t)ät.


    HIER noch ein Artikel zum Thema Low-Carb.

  • Mahlzeit:


    Zitat


    ...
    Atkins verstarb am 17. April 2003 in einem Krankenhaus in New York City. Als Todesursache wurden Komplikationen infolge einer Operation eines Kopftraumas angegeben, das er sich bei einem Unfall am 8. April auf eisglatter Straße zugezogen hatte.
    Nach einem später veröffentlichten Autopsiebericht, der auch im Wall Street Journal abgedruckt wurde, wog Atkins bei seinem Tod bei einer Körpergröße von 1,82 m angeblich 117 kg und wäre damit fettleibig gewesen. Der Autopsiebericht enthält zudem Angaben zur Krankengeschichte von Atkins, darunter ein Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck.
    ...
    quelle wiki

  • Kann ich voll unterschreiben Bircan.
    Ich bin der Meinung, das viele Menschen aus ihrer Lebensführung eine Religion machen. Weist doch unheimlich viele Parallelen auf... es gibt immer eine Bibel, einen Führer...und jegliches was davon abweicht wird verteufelt. Geht man halt nichtmehr in die Kirche sondern ins Fitnessstudio um zu huldigen. (Nichts gegen Leute, die es bewusst und in Maßen tun...)


    Ich hab meine eigenen Glauben :) der, dass ich zurück zu meinem Körper finden muss, und dem was er mir sagt und es war und ist ein super langer Weg, bei dem ich mir oft wie ein Alien vorkomme, wenn ich im Alltag mal so um mich höre, was da so für "Weisheiten" verbreitet werden.


    Es sind soviele Facetten des Körper noch unerforscht, allein deshalb bin ich bei Studien und Co immer sehr skeptisch.

  • Na ja, warum Low Carb oder Atkins momentan so hip ist, kann ich mir schon vorstellen: Man verliert da recht schnell an Gewicht und wenn man damit klarkommt, kein Brot etc. essen zu dürfen (was ich mir für mich selbst kaum vorstellen könnte), ist es auch nicht so eine arge Quälerei, weil man sich zumindest immer richtig satt essen darf und nicht nur den Magen mit Salat und Wasser füllt.


    Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass Ketose und der hohe Eiweißkonsum auf Dauer gesund sind. Und auf Dauer muss es natürlich sein, sonst ist das Gewicht sofort wieder drauf. Gibt es dazu eigentlich schon vernünftige Studien?

  • Zitat

    ist es auch nicht so eine arge Quälerei, weil man sich zumindest immer richtig satt essen darf


    eben das kann ich mir ohne Kohlehydrate nicht vorstellen. Ist schon klar, dass man seinen Körper über Zeit und Volumen austricksen kann und sich auch viel schönreden. Aber satt? und wirklich über Stunden?


    werd ich wohl nie richtig verstehen, da ichs auch nich ausprobieren werde.

  • eben das kann ich mir ohne Kohlehydrate nicht vorstellen. Ist schon klar, dass man seinen Körper über Zeit und Volumen austricksen kann und sich auch viel schönreden. Aber satt? und wirklich über Stunden?


    Doch, das geht sogar überraschend gut. Die nötige Glucose baut der Körper selbst. Ich habe mich monatelang extrem kohlenhydratarm ernährt (aber nicht beim Fett gespart) und hatte nicht einmal Süßhunger - dabei bin ich eigentlich ein Schokoholic. Die Mengen sind recht bescheiden, wenn man genug Fett verzehrt. Und das Essen hält ausgesprochen lange vor, ich brauchte oft nur zwei Mahlzeiten am Tag. Durchhalten war eigentlich kein Durchhalten, die Umstellung fiel mir ausgesprochen leicht.


    Ich habe diese Ernährungsform aufgegeben, weil ich immer häufigere und anhaltendere Kopfschmerzen bekam. Das war keine sofortige Reaktion, hat also wohl nicht direkt mit dem Verzicht auf Kohlenhydrate zu tun.
    Vermutlich wirkte sich die Ernährung aber auf meine Schilddrüse aus (habe Hashimoto und eine Schilddrüsenunterfunktion), denn die Werte sind beträchtlich gesunken. Das deutete darauf hin, dass mein Körper Stress hatte bzw. sich in einer Notsituation wähnte. Die Kopfschmerzen betrachte ich als Symptom dieser Stoffwechselreaktion. Außerdem waren meine Leberwerte einen Tick höher als sonst (aber immer noch gut). Mit der Rückkehr zur normalen Mischkost pendelte sich alles wieder ein.


  • Ich hab meine eigenen Glauben :) der, dass ich zurück zu meinem Körper finden muss, und dem was er mir sagt und es war und ist ein super langer Weg, bei dem ich mir oft wie ein Alien vorkomme, wenn ich im Alltag mal so um mich höre, was da so für "Weisheiten" verbreitet werden.


    Es sind soviele Facetten des Körper noch unerforscht, allein deshalb bin ich bei Studien und Co immer sehr skeptisch.


    Hallo Deana,


    das geht mir auch so, seid ich gelernt habe, wieder auf meinen Körper zu hören, gehts mir viel besser und ich habe diese schrecklichen Essanfälle nicht mehr. :)

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • [...] Außerdem waren meine Leberwerte einen Tick höher als sonst (aber immer noch gut). Mit der Rückkehr zur normalen Mischkost pendelte sich alles wieder ein.


    Zum Ende hin von Low-Carb, hatte ich auch oft Kopfschmerzen, stand unter "Aktiv-Stress-Druck" und fühlte mich unnatürlich aufgezogen. Ich ließ mir eine Blutuntersuchung machen, nach der Auswertung meinte der Arzt "sie haben einen Leberwert wie ein männlicher Alkoholiker" :eek: ... und ich trinke überhaupt keine Alkohol :confused: ... und Gallensteine hatte ich auch noch bekommen :mad:

    Zitat

    @ Murmel: [...] Man verliert da recht schnell an Gewicht und wenn man damit klarkommt, kein Brot etc. essen zu dürfen [...]


    Genau - das ist auch der Grund warum ich danach eine richtig ausgewachsene Essstörung hatte ... du hörst nicht mehr auf deinen Körper, denn du gibst im Lebensmittel vor und daraus muss der Körper wählen, dass ist total unnatürlich!

    Unnatürlichkeit und Diäten gehen doch eh Hand in Hand - schon früh fing es bei mir an, dass man mir den Tipp gab "wenn du Hunger hast, dann iss doch Gemüse, davon kannst du sooooo viel Essen wie du möchtest" und ich habe davon soooo viel gegessen - bis mein Magen dreimal so groß war wie vorher ... Gemüse braucht halt viel Platz :rolleyes:

  • Kohlenhydrate treiben den Insulinspiegel in die Höhe, das steht ja nun mal außer Frage. Und deshalb sollte man die ja auch gerade Abends nicht in rauen Mengen zu sich nehmen.
    Natürlich sollte man aus einer Diät keine Religion machen und auf seinen Körper hören. Allerdings braucht es einige Zeit der Abstinenz um zu wissen was der Körper wirklich braucht. Zucker bzw. Süßigkeiten etc gehören nämlich definitiv nicht dazu, da muss man schon auch aufpassen sich nicht selbst zu belügen!

  • Allerdings braucht es einige Zeit der Abstinenz um zu wissen was der Körper wirklich braucht. Zucker (...) gehören nämlich definitiv nicht dazu, da muss man schon auch aufpassen sich nicht selbst zu belügen!


    Dir ist aber schon klar, dass der Körper das Äquivalent von 20 Vollmilch-Schokoladetafeln an Zucker täglich selbst herstellt, weil er das braucht? :confused:

  • [...] Zucker bzw. Süßigkeiten etc gehören nämlich definitiv nicht dazu [...]


    Zucker gehört definitiv nicht dazu … sagt wer???

    @ Rearle ... ich möchte dich ernsthaft bitten nicht von "man" zu sprechen. Es kann möglich sein, dass du dich belügst, oder belogen hast, aber dann schreib das auch so.

  • Was Du beschreibst sind Empfehlungen für Diabetiker.
    Hat mit dem Speiseplan von nicht betroffenen Personen nichts zu tun.


    und selbst als Diabetiker soll man ja nicht auf Kohlenhydrate verzichten. Wurde mir beim Einstellen stationär ganz klar immer wieder gesagt. Man stellte nämlich fest, daß gerade bei Diabetikern der Verzicht auf Kohlenhydrate und somit die NOtwendigkeit, daß der Körper aus Eiweiß und Fett selbst diese sozusagen "herstellt", zu recht unschönen Blutzuckerwerten führt.


    Ich kann mit dieser Verdammung von bestimmten Lebensmitteln/Lebensmittelgruppen herzlich wenig anfangen. Meins wäre es definitiv nicht.

  • Mahlzeit:


    ...
    Atkins verstarb am 17. April 2003 in einem Krankenhaus in New York City. Als Todesursache wurden Komplikationen infolge einer Operation eines Kopftraumas angegeben, das er sich bei einem Unfall am 8. April auf eisglatter Straße zugezogen hatte.
    Nach einem später veröffentlichten Autopsiebericht, der auch im Wall Street Journal abgedruckt wurde, wog Atkins bei seinem Tod bei einer Körpergröße von 1,82 m angeblich 117 kg und wäre damit fettleibig gewesen. Der Autopsiebericht enthält zudem Angaben zur Krankengeschichte von Atkins, darunter ein Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck.
    ...
    quelle wiki


    Und so geht's bei Wiki weiter:


    Ein bei der Aufnahme ins Krankenhaus verfasstes Dokument stellte demgegenüber jedoch fest, dass Atkins bei seiner Einlieferung lediglich 88 kg (195 pound) wog[5]. Gemäß Atkins Witwe Veronica könne die protokollierte Gewichtsdifferenz von 29 kg zwischen Einlieferung und Tod mit den während des Krankenhausaufenthalts reichlich erfolgten Infusionen erklärt werden.
    Außerdem sei die diagnostizierte Herzschwäche auf eine virale Infektion in 2000 zurückzuführen. Atkins behandelnder Arzt bestätigte diese Angaben. Zudem stellte er ausdrücklich fest, dass Atkins Herzprobleme in keinem Zusammenhang zu seiner Diät stünden[6].


    Aber von Atkins ab, den auch wenn hier Low Carb als ein einziges in sich geschlossenes System dargestellt wird, das ist es nicht.


    Es gibt da einige Ansätze und einige sind sicher nicht besonders gut. Ich denk da z.B. an Dukan aber auch Atkins find ich nicht wirklich empfehlenswert.


    Dagegen ist Low Carb nach Logi durchaus alltagstauglich und ich kenn einige die sich in dem Sinn schon seit jahren problemlos ernähren.


    Und Low Carb ist nicht kohlenhydratfrei sondern wie es der Begriff schon sagt kohlenhydratarm bzw. es werden Lebensmittel bevorzugt die keinen raschen Blutzuckeranstieg verursachen.


    Und Ernährung ist da nicht alles. Schlafmangel und Vitamin D-Mangel können z.B. auch den Insulinhaushalt entgleisen lassen. Bewegung dagegen hilft ihn wieder in die Spur zu bekommen.


    Und eines muß auch ganz klar sein. Einen Vorteil von Low Carb Ernährung hat nur wer Probleme mit der Insulinempfindlichkeit bzw Diabetes hat. Alle anderen können sich so ernähren, es wird ihnen wahrscheinlich nichts schaden, es wird ihnen aber auch nichts nützen.


    So wenig wie wenn ich jetzt anfangen würde mich an eine Gichtdiät zu halten.

  • Zitat

    Susi Alle anderen können sich so ernähren, es wird ihnen wahrscheinlich nichts schaden, es wird ihnen aber auch nichts nützen.


    Also bitte … wenn Menschen sich so ernähren wie der Körper Nahrung verlangt, dann nützt das sehr wohl viel. Ich fühle mich wohl und aktiv, ich habe keine Essstörung, ich denke nicht den ganzen Tag an Gut und Böse Nahrungsmittel, ich schwanke nicht im Gewicht, mein Leben dreht sich nicht um irgendwelche Logi-Alltagstaugliche-Vorschriften :rolleyes:

    [...] Bewegung dagegen hilft ihn wieder in die Spur zu bekommen.


    Deine Vorschläge von Logi-Diät/Bewegung hilft wieder in die Spur zu kommen brauche ich nicht und ich finde sie sind in einem diätfreien Forum auch unangebracht.

    Ich habe diesen Thread eröffnet, damit Menschen sich rechtzeitig von der Low-Carb LÜGE verabschieden bzw. niemals damit anfangen!

  • Gemäß Atkins Witwe Veronica könne die protokollierte Gewichtsdifferenz von 29 kg zwischen Einlieferung und Tod mit den während des Krankenhausaufenthalts reichlich erfolgten Infusionen erklärt werden.


    Auf welche Weise ... ? :confused:
    Mal ehrlich, wie kann man einen Menschen mit 30 kilo Flüssigkeit vollpumpen und nicht merken, daß das nicht mehr rauskommt? Wurden die Ärzte verklagt? Daß er durch Infusionen dermaßen überernährt wurde, möchte ja jetzt wohl niemand behaupten, oder?


    Lustigerweise berufen sich wiederum andere Anhänger darauf, daß der arme Mann ja nix für die Zunahme könne, weil er einen Leberschaden oder so gehabt hätte. Könnte man jetzt kommentieren, muß man aber nicht.

  • Äh Bircan, schiesst Du nicht gerade ein bisschen über das Ziel hinaus :confused:


    Susi schreibt doch, dass die Logi Ernährung nur für Menschen etwas bringt die eine Insulinempfindlichkeit oder Diabetes haben und spricht sich damit gegen eine allgemeine Pauschalempfehlung der Logi Ernährung für alle aus (weil sie vielleicht nicht schadet aber eben auch nichts nützt). Ob sie wirklich nicht schadet (zum Beispiel bei einer bestehenden Essstörung) ist natürlich fraglich ... klar, aber so schlimm finde ich die Aussage nun auch wieder nicht.


    "Auf die Spur bringen" war auch nicht auf dicke Menschen oder gar Dich gemünzt, sondern auf einen entgleisten Insulinhaushalt.


    Vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch, aber irgendwie verstehe ich grad nicht wie diese Aussagen gegen die Regeln eines diätfreien Forums verstossen. :confused:

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