Muss das einfach mal loswerden *Vorsicht laaang*

  • Hallo Ihr Lieben,


    Warnung vorm Weiterlesen: Dies wird mit Sicherheit ein ziemlich langer Erguss, aber ich muss das alles einfach mal loswerden.


    Dabei weiß ich nicht mal wie ich eigentlich anfangen soll.


    Ich habe seit meinem ersten Beitrag vor 3 Wochen sehr viel Zeit in diesem Forum verbracht und eure Beiträge gelesen. Dabei habe ich das Gefühl, ich müsste mich schon fast dafür schämen, wie unglücklich ich mich fühle, denn gemessen an den Problemen, die ihr teilweise mit euch herumtragt, bin ich wirklich gut dran.
    Aber das ändert nichts daran, dass ich unglücklich bin.


    Ich bin seit 10 Jahren Single, habe in der Zeit auch nur 2x mit einem Mann geschlafen.
    Ich bin alleinerziehende Mutter eines 14-jährigen Teenagers männlichen Geschlechts, der an Sturheit und Gleichgültigkeit nicht zu überbieten ist.
    Ich bin 180 cm lang, irgendwas zwischen 125 und 130 kg schwer und habe Schuhgröße 44/45.
    Ich bin arbeitslos und chronisch pleite (habe aber ab Mitte Juni wieder einen, wenn auch sehr schlecht bezahlten, Job).
    Ich rauche, nach fast fünfjähriger Abstinenz, seit ca. 18 Monaten wieder und meine Bronchien pfeifen buchstäblich aus dem letzten Loch.
    Ich habe ein Alkoholproblem.
    Ich habe das Gefühl, mit meinen fast 39 Lebensjahren bisher nichts, aber auch gar nichts auf die Reihe gekriegt zu haben.
    Meine Wohnung ist zwar nicht zugemüllt, aber ewig unaufgeräumt. Putzen schaff' ich nur im äußersten Notfall, sprich wenn's mich ankotzt.
    Ich bin zwar niemals ungepflegt, aber ich achte nur selten wirklich auf mein Äußeres, sprich, ich föhne meine Haare nur selten (und dann seh' ich wirklich aus wie'n geplatztes Sofakissen), schminke mich ungern (habe ich aber noch nie wirklich gerne getan), trage zwar ordentliche, aber eben bequeme Klamotten, ohne Pfiff, ohne Chic (für neue Sachen ist eh' keine Kohle da).
    Ich vernachlässige meine Freunde und Sport treibe gar nicht...


    Ich glaube ich könnte mit der Litanei noch endlos fortfahren, ab bis hierher.....


    Das alles ist für sich genommen nicht besonders problematisch, zumal ich gesundheitlich nur wenig Probleme habe. Nämlich der Luftmangel durch die gequälten Bronchien, eine kaum noch vorhandene Schilddrüse, deren Werte aber durch Jodeinnahme, in Ordnung sind und ein erhöhter Blutdruck, der sich bei minimaler Medikamentendosis bis vor Kurzem noch im Rahmen gehalten hat. Seit etwa einer Woche messe ich allerdings regelmäßig und stelle fest, dass das nicht mehr ganz stimmt. Werde das noch zwei Wochen beobachten und dann den Arzt aufsuchen. Das beeinträchtigt mich nicht so sehr.


    Was mich am meisten dabei belastet, ist die Tatsache, dass ich eigentlich sehr genau weiß, was ich tun müsste, damit es besser wird. Ich weiß, dass es nicht wirklich schwer ist, das Rauchen aufzugeben (habe ich schließlich schon einmal geschafft). Ich weiß auch, dass ich ohne Weiteres auf den Alkohol verzichten kann (und das ist kein Selbstbetrug.


    Es ist ja auch noch gar nicht so schrecklich lange her, dass es mir gut ging.


    Aber ich habe einfach keinen Antrieb mehr. Mein Akku ist leer, leer, leer.
    Ich habe einfach keine Kraft und auch keine Lust mehr, mich den Anforderungen des Alltags zu stellen. Ich möchte mich einfach nur fallenlassen und jemand anderem die Verantwortung für mein Leben übertragen.


    Seit ich 18 bin, trage ich die alleine (meine Eltern trennten sich zu dem Zeitpunkt und unsere familiäre Situation brachte es mit sich, dass ich seitdem alleine wohne). Und seit 14 Jahren auch noch die für meinen Sohn (sein Erzeuger verließ mich im 6. Monat).


    Wenn ich das alles jemanden in meinem Umfeld schildere, dann weiß ich was man mir sagen wird, nämlich das Übliche. Ich solle doch das viele Positive sehen. Wohnung, gesundes Kind, bald wieder Arbeit usw. Und ich hätte doch so viele gute Eigenschaft.


    Okay, trotz meiner Minderwertigkeitskomplexe weiß ich sehr wohl, dass ich eine im Grunde starke Frau bin.
    Ich kenne auch meine Stärken und meine Vorteile.


    Das habe ich zum Teil meinem Hausarzt zu verdanken. Der sagte einmal (da war ich 21 oder 22) zu mir, ich solle mich mal nackt vor den Spiegel stellen (ich war damals noch schlank) und mich ganz bewusst von oben bis unten betrachten (was ich nie getan habe) und mir dann alles, was mir positiv auffällt merken.


    Das habe ich nie vergessen und versuche auch immer, meine positiven Seiten zu sehen. Aber was sehe ich dann?


    Äußerlich - tja, ich finde mein Gesicht durchaus sehr hübsch, ich habe volles, glänzendes Haar mit einer schönen Farbe und einzelnen weißen Strähnen, die ich auch irgendwie schön finde. Meine Augen sind ausdrucksstark und fast schwarz.


    Aber alles, was ich als schlanke Frau schön hätte finden müssen, hat sich so verändert, dass es mir nicht mehr gefällt. Ich hatte vor der Schwangerschaft einen wunderschönen Busen (meine Mutter nannte ihn Zuckertütenbusen). Diese Brustform hat aber nunmal den Nachteil, dass er nach Geburt und verschieden großen Gewichtszu- und -abnahmen jetzt extrem hängt. Mein Bauch ist wie ein hängender 9-Monatsbauch ...
    Doch, meine Hände, die mag ich noch. Sie sind trotz der Gewichtszunahme, dank der langen Finger, immer noch formschön.


    Großes Allgemeinwissen, große Lernfähigkeit (ich bin einer Besten in meinem Weiterbildungskurs), rasche Auffassungsgabe, sehr gut in meinem Beruf.


    Und was bringt mir das?


    Was meine persönlichen Stärken angeht...
    Tja, wenn ich die betrachte, dann fallen mir auch immer dazugehörige Negativattribute ein.


    Ich bin gutmütig - ohja, bis zur Beeinflussbarkeit und Selbstaufgabe.
    Ich bin freundlich - dito
    Ich lache gern - aber selten
    Ich bin gern mit Menschen zusammen - aber bitte nur, wenn sie mich bauchpinseln (typisch Löwe ??), und wenn sie den ersten Schritt machen.
    Ich bin verlässlich - in letzter Zeit aber sehr vergesslich.


    Das für mich am schwersten zu Ertragende bei alledem ist, dass ich nichts mehr fühle. Außer Trauer und Wut und absoluter Lustlosigkeit. Die ersticken alles, wirklich alles.


    Ich kann die Liebe für meinen Sohn nicht mehr spüren, bis auf eine gewisse Zärtlichkeit, die ich ihm auch zu zeigen versuche (er geht mir meistens nur noch tiersich auf den Wecker).


    Nichts kann mich mehr wirklich begeistern, aber auch nichts mehr wirklich aufregen oder aus den Schuhen kippen.


    Auch die von mir hier gepostete Vorliebe für meinen jungen Mitschüler berührt micht nicht wirklich. Ich finde ihn süß ja. Und bis auf den fast unwiderstehlichen Drank, seine Hand von der Maus zu nehmen und zu streicheln, berührt mich das nicht wirklich. Über meinen Schatten springen und ihn irgendwie persönlicher ansprechen? Nö wozu. Bringt ja doch nichts. *resignier*
    -------


    Herrje, ich glaube, das war jetzt heftig. Aber...


    Nun ich habe in den letzten Wochen sehr viel Zeit damit verbracht, hier zu lesen und auch damit, über mich und mein Leben nachzudenken.


    Heute habe ich beschlossen, diesen Seelenmüll abzuladen, mich quasi davon zu befreien und dann neu anzufangen. Sprich: Wenn ich Morgen aufsteh', dann will ich alles in die Tat umsetzen, von dem ich weiß, dass ich es kann und das ich im Grunde auch wirklich will.


    Ich hoffe, dass es mir gelingt.


    Und ich werde weiterhin hier lesen und posten, denn bis hierher hat mir dieses Forum ganz herzlichen Gruß an euch alle schon sehr geholfen.


    Liebe Grüße (und sorry für diese ellenlange Epistel)
    Norma

  • Hi Norma,


    hab mir grad Dein Foto in der Galerie angeschaut...du bist wirklich eine bildhübsche Frau. Lass dich mal lieb knuddeln *liebknuddelntu*


    Das wird schon wieder. Pack Dich am Kragen und zieh Dich da raus, schnapp Dir den Typen aus der Schulung und ***** ihm das Hirn aus dem Schädel, danach rauchst Du gemütlich ne Zigarette und weiter gehts... :D Und dann nen schönen leckeren heißen Milchkaffee, ein heißes Bad, ein gutes Buch, Teelichter aufgestellt und leise Musik. Ins Bett kuscheln, schlafen und am nächsten Morgen feststellen, wie schön es ist, zu genießen.


    Lass Dich nicht umhauen, nur weil Du denkst, Du hast Dein Leben nicht auf die Reihe gekriegt. Immerhin hast Du einen Sohn erzogen, hast erkannt, dass Du Dir helfen musst und bist hier auf ne ganze Menge netter Leutchen getroffen, die nicht wollen, dass Du so weitermachst.


    Leb Dein Leben und das mit Genuss. Ist der innere Schweinehund erstmal tot, machts nochmehr Spass.


    Und lass die Finger von Zigaretten und Alk, es gibt schönere Süchte als die...nämlich die Lebensfreude, der Blick nach vorn, niemals aufzugeben und mitzunehmen, was das Leben einem vor die Füße wirft.


    Ich schicke Dir liebe Gedanken und wünsche dir eine gute N8


    die Grit

  • hallo suki,


    kann es vielleicht sien, dass du eine depression hast? was du da schreibst klingt nämlich verdammt danach!!! über google unter dem stichwort depression wirst du auf diversen seiten einen fragebogen dazu finden. falls du eine hast--> zum arzt!!!
    damit ist nicht zu spaßen, du bist nicht verrückt und es ist auch nicht deine schuld.
    ansonsten: wie wäre es, wenn du vielleicht ein inserat aufgibst und andere alleinerziehende mütter suchst?
    liebe grüße
    schwesterH

  • Liebe MamaSuki,


    das ist ein absoluter Tiefpunkt in deinem Leben. Ob das eine Depression hast oder nicht, kann ich so gar nicht beurteilen, aber ich habe auch beim Lesen so in die Richtung gedacht und erinnere mich an ähnliches aus meinem Leben. Ein Antidepressivum z.B. mal für eine kurze Zeit einzunehmen, halte ich für nicht verkehrt, aber dazu sollte in Arzt was sagen!!!!


    Nur positiv denken und alles wird gut - tja, schön wäre es ja. Ich kann mir nur vorstellen, dass du bei dieser Bilanz, die du schonungslos und für mich sehr mutig ziehst, auch irgendwann "in die Gänge" kommst. Alles hat seine Zeit, setz dich nicht unter Druck, dich bei dem, was du da so schilderst, auch noch gut fühlen zu müssen.


    Ich würde dir gerne etwas davon vermitteln, was mir in solchen Phasen hilft, ich hoffe, ich treffe hier die richtigen Worte, es ist nicht einfac´h. Aufd jeden Fall: ich kann dich gut verstehen. Gib dich nicht auf und verlang nicht so viel von dir. Ob du dich nun schminkst oder nicht - was ist innen mit dir los? Finde ich wichtiger.


    Und nichts zu fühlen - ich kenne das aus meiner "Stalking Zeit". Ich war regelrecht wie betäubt und als ich das realisierte, fühlte ich mich vollkommen überfordert, allein und am Ende. Ich habe mir Hilfe gesucht und allein das war ein Schritt in die richtige Richtung. Meine Sonne ging irgendwann wieder, wenn auch zögernd, auf.


    Mir hilft eigentlich immer meine Wut und mein Verlangen, es allen zu zeigen, wenn es sein muss. Und mein absolut immer vorhandener Humor, der manchmal zynisch wird, aber nie verschwindet.


    Was hilft dir?


    Liebe MamaSuki, ich schicke dir auch noch eine PN wegen Handy, wünsche dir hier alles Liebe und hoffe, dass es dir bald besser geht.


    Gabriele

  • Liebe MamaSuki,


    ich schließe mich den Vorrednerinnen an. Ich vermute auch, daß Du unter Depressionen oder dem sog. "Burn-out-Syndrom" leidest, das sich gerne bei permanenter Überforderung und bei "taub stellen" bei Warnsignalen einschleicht.


    Versuche doch mal über Deinen Hausarzt an einen guten Verhaltenstherapeuten zu gelangen.


    Zitat

    Ich bin gern mit Menschen zusammen - aber bitte nur, wenn sie mich bauchpinseln (typisch Löwe ??), und wenn sie den ersten Schritt machen.

    Hi hi hi, sorry, aber ich bin auch Löwe (hab nur 4 Tage vor Dir Geburtstag) und DAS kann ich nicht unbedingt unterschreiben.


    Klar, der Löwe läßt sich gern schmeicheln und fällt auch ab und zu auf Schmeicheleien rein, ABER Du bist doch schon ein großes Mädchen, oder. Du kannst Dich (und andere) doch durchschauen ;)


    Und der Löwe ist ein SEHR kampferprobtes Sternzeichen (wenn wir jetzt schon über Sternzeichen schwätzen), der nicht so leicht in dern Sack haut. Und so hörst Du Dich unterschwellig auch durchaus an.


    Also, raus aus dem Tal des Kummers (mit Hilfe, na klar) und mal mit der Pranke auf den Tisch gehauen!!


    Löwen sind auch eitel!! Also, ruhig mal einen Schönheitstag - nach Deinem Budget - einlegen


    Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft.
    UND NICHT DEN KOPF IN DEN SAND STECKEN!!!


    Aktiv werden!!
    LG AlexP.

  • Liebe MamaSuki,


    das hört sich alles seeehr schwer an, was so auf deinen Schultern lastet, wie ein großes Gewicht, das dich runter zieht.
    Du sagtest, du würdest gerne mal die Verantwortung abgeben.. da fällt mir ganz spontan "Kur" ein... hast du daran schonmal gedacht??


    Ansonsten gratulier ich die zu deinem posting, den (um ein chin Sprichwort zu zitieren ;) ) : "Jeder Weg, und sei er noch so lang, beginnt mit einem Schritt!" - und den ersten hast du getan!


    Ein solidarisches "Rooooaaaarrrrrrr" von Löwin
    Jesse

  • Liebe Norma,


    auch ich weiß jetzt erst mal gar nicht, wo ich anfangen soll - wird wohl gut sein, der Reihe nach deinen Beitrag "durchzuarbeiten" ;) .

    Zitat

    ...habe ich das Gefühl, ich müsste mich schon fast dafür schämen, wie unglücklich ich mich fühle, denn gemessen an den Problemen, die ihr teilweise mit euch herumtragt, bin ich wirklich gut dran.

    Nein, das bist du nicht. Probleme anderer sind nicht mit deinen zu vergleichen, punkt. Das ist ganz individuell und du mußt dich keinesfalls dafür schämen!


    10 Jahre alleine, also ohne Partner zu sein ist sicherlich alles andere als leicht. Der Mensch ist nun mal ein "Herdentier" und braucht andere Menschen um sich. Und zwar nicht nur flüchtige Bekannte, das weiß ich aus eigener Erfahrung - wenn auch mein Allein-/Einsamsein "nur" 3 1/2 Jahre angedauert hat, habe ich mich doch auch ziemlich besch***** gefühlt in dieser Zeit.


    Zitat

    Ich bin alleinerziehende Mutter eines 14-jährigen Teenagers männlichen Geschlechts, der an Sturheit und Gleichgültigkeit nicht zu überbieten ist.

    ...und da meinst du allen Ernstes, deine Probleme wären nichts gegen die der anderen *kopfschüttel*? So ein <pardon> Rotzlöffel, der sich naturgemäß in diesem Alter selber nicht gut ist, kann einem das Leben ganz schön vermiesen, auch bei aller Liebe für das "Kind". Unser Kleiner ist ja erst 8 und ich fürchte mich jetzt schon vor dieser Teenagerzeit.

    Zitat

    Ich rauche, nach fast fünfjähriger Abstinenz, seit ca. 18 Monaten wieder und meine Bronchien pfeifen buchstäblich aus dem letzten Loch.
    Ich habe ein Alkoholproblem.

    Jede Sucht hat zu ihrer Zeit ihre Berechtigung und die Suchtmittel ja durchaus auch ihre positiven Seiten. Was das für dich ist, mußt du herausfinden, klar. Bei mir war es - was den Alkohol betrifft - immer eine Flucht vor meinen Komplexen und auch vor der Realität. Ich weiß ja nicht, wie "groß" dein Alkoholproblem schon ist, aber diese Sucht ist sehr gefährlich und in keinster Weise werden deine anderen Probleme deswegen kleiner. Wenn du doch nicht so leicht darauf verzichten kannst wie du weiter unten schreibst, dann hol dir Hilfe. Das halte ich - als ehemals selbst Betroffene - für wichtiger als alles andere.

    Zitat

    Meine Wohnung ist zwar nicht zugemüllt, aber ewig unaufgeräumt. Putzen schaff' ich nur im äußersten Notfall, sprich wenn's mich ankotzt.

    :D Das kenn ich. Und das ist doch auch nicht unnatürlich, es gibt wirklich schönere Tätigkeiten.


    Die Äußerlichkeiten - so what? Wenn's dir nicht danach ist, dann laß es doch sein.


    Zitat

    Ich vernachlässige meine Freunde und Sport treibe gar nicht...

    Da stellt sich die Frage, warum. Oder eigentlich stellt sie sich gar nicht, denn du fühlst dich ja auch ohne Freunde und Sport überfordert.

    Zitat

    Das für mich am schwersten zu Ertragende bei alledem ist, dass ich nichts mehr fühle.

    Vielleicht war das eine Zeit lang auch nötig, bei all deinen Verpflichtungen in diesen Jahren. Aber das Fühlen kannst du wieder lernen. Ich stimme Jesse zu; eine Kur wäre eine gute Möglichkeit. Raus aus dem gewohnten Umfeld und mit kleinen Schritten anfangen, etwas zu verändern. Ich war ja selbst erst kürzlich für 3 Monate weg von zu Hause und mir hat das sehr, sehr gut getan - einen Anfang ermöglicht.


    Zitat

    Nun ich habe in den letzten Wochen sehr viel Zeit damit verbracht, hier zu lesen und auch damit, über mich und mein Leben nachzudenken.

    Auch das ist ein Anfang. Und gar kein schlechter! :D :)

    Zitat

    Wenn ich Morgen aufsteh', dann will ich alles in die Tat umsetzen, von dem ich weiß, dass ich es kann und das ich im Grunde auch wirklich will.

    Naja, vielleicht nicht gleich alles, da kannst du dich leicht überfordern. Kleine Schritte machen - das dauert länger, ist aber wesentlich erfolgversprechender.


    Ich wünsche dir von Herzen, daß deine Sonne bald wieder scheint.


    Liebe Grüße
    Pandora

  • Guten Morgen.


    Vielen Dank für eure Aufmunterungen und Ratschläge bis hierher. :)


    @SchwesterH Kimmie @AlexP.
    Dass ich möglicherweise an Depressionen leide, ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Ich habe einmal so einen Fragebogen ausgefüllt, dessen Auswertung mir eine mittelschwere Depression bescheinigt hat.


    Ich tue mich allerdings ungeheuer schwer damit, professionelle Hilfe zu suchen. Sicher werde ich jetzt mit meinem Hausarzt reden, aber ich weigere mich, zumindest bis jetzt, einfach, eine Therapie in Betracht zu ziehen.


    Der Sache mit der Schilddrüse werde ich auch noch einmal gründlicher auf den Grund gehen.


    @Nah_Ich
    Danke für den Knuddler und die lieben Worte, Grit.


    Zitat

    ...es gibt schönere Süchte als die...nämlich die Lebensfreude, der Blick nach vorn, niemals aufzugeben und mitzunehmen, was das Leben einem vor die Füße wirft.

    Dabei fällt mir spontan ein Liedertitel von Peter Maffay ein: Diese Sucht, die Leben heißt.


    @Jesse Pandora
    Eine Kur, und das für längere Zeit, wäre sicher schön, aber das würde mich zurzeit vor noch größere Probleme stellen. Zum einen war ich erst vor 3 Jahren in einer Mutter-Kind-Kur zum anderen wüsste ich nicht im geringsten, wo ich meinen Sohn unterbringen sollte. Es gibt niemanden in meinem Umfeld, der ihn für einen längeren Zeitraum betreuen könnte. Und da ich Mitte Juni meinen neuen Job beginne, kann ich mir eine derartige Auszeit schon gar nicht leisten. :(


    Dass ich mit kleinen Schritten anfangen muss und nicht von heute auf morgen zur sucht- und problemfreien Supermutter-Spitzenhausfrau mutiere, ist mir klar. Aber auch da frage ich mich wieder: Womit fange ich an? Welches ist jetzt der erste Schritt? [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/traurig/haeee.gif]


    Tja ich denke: 1. Arzt anrufen und Termin für nächste Woche besorgen. 2. Über die Gründe für mein Alkohol- und Nikotinproblem nachdenken und die entsprechenden Konsequenzen ziehen. [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/unsortierbar/kos.gif]


    Ja, ich glaube, das ist ein guter Anfang [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/unsortierbar/idee.gif]


    Es hat mir sehr gut getan, mir meinen Frust von der Seele zu schreiben und es tut noch besser, zu lesen, dass ich mich meines "Unglücks" keineswegs schämen muss. [Blockierte Grafik: http://www.smily.at/smily/smily109.gif]


    Liebe Grüße an alle
    Norma

  • Das klingt in der Tat nach einer Depression. Allerdings solltest Du auch die Schilddrüsenproblematik noch einmal genau abklären lassen, besonders, wenn Du fast keine Schilddrüse mehr hast.


    Alles Gute,


    Kimmie

  • Hallo Norma,
    das hört sich schon mal sehr gut an. Berichte doch weiter, wie es dir geht.
    Noch ein Tipp: Nachdenken kann man/frau sehr gut beim Spazierengehen - das hat drei Vorteile auf einmal: frische Luft, Bewegung und Innenhygiene.

  • Hallo MamaSuki!


    Auch ich möchte dir alles Gute wünschen und hoffe, dass du einen Weg findest, damit es dir wieder besser geht.


    Ich weiß, dass es gerade wenn man sich in einer solchen Phase befindet, gar nicht so leicht ist, sich die richtige Hilfe von außen zu holen. Aber du scheinst da ja gute Vorsätze zu haben und es angehen zu wollen. Viel Glück dafür!


    Noch was anderes: Habe mir dein Foto angeschaut. Mal abgesehen davon, dass auch ich finde, dass du eine richtig Hübsche bist, bin ich fast vom Stuhl gefallen. Du siehst exakt aus wie eine ehemalige Kollegin und Freundin von mir. Du stammst nicht zufällig ursprünglich aus Berlin? Wahrscheinlich nicht; ist mir schon klar. Und Fotos können oft ganz schön täuschen. Aber dennoch... kaum zu fassen!


    Liebe Grüße,
    Sine

  • Zitat

    Zum Glück ist es noch eine Weile hin, bis meine 9-jährige Tochter auch noch zu zicken anfängt

    Nööö, liebe Barbara - wir Mädels sind doch niiiieeee so schlimm! ;) :D ;) :D


    LG
    Pandora

  • @Sine
    Nein, ich stamme nicht aus Berlin, habe aber zwei Jahre (1988 - 1990) dort gelebt. Ich nehme daher nicht an, dass deine Kollegin und ich identisch sind ;) .


    @Schleuti


    Tja, ich schätze auch das gehört zu den Dingen, die ich sehr vermisse. Nein ich habe keine Freundin, zumindest keine in dem Sinne, den du beschrieben hast. Ich habe zwei Freundinnen, die immer ein offenes Ohr habe, wenn ich denn eins brauche, aber wir sehen uns nur selten, da beide ein völlig anderes Leben führen als ich (sie sind auch beide erheblich älter).


    @BeeBee
    Innenhygiene - das muss ich mir merken. :)


    LG

    [ 26-03-2004, 19:08: Beitrag editiert von: MamaSuki ]

  • Mama Suki, im Grunde wurde hier schon alles geschrieben und ich kann dem nichts hinzufügen. Ich schreibe hier trotzdem, weil ich Dir einfach Mut zusprechen möchte. Du hast einen sehr wichtigen Schritt getan, nämlich den, uns davon zu berichten und Deine Probleme erkannt zu haben ! Und Freundschaften können hier im Forum sicherlich nicht ersetzt werden, aber ein offenes Ohr findest Du hier immer :)


    Fühl Dich mal bitte ganz doll geknuddelt von mir.
    Ich drück Dir für die Schritte in`s "neue Leben" die Daumen.


    Alles, alles liebe für Dich
    die ChaosBine

  • Nochmal ein liebes Hallo an euch alle,


    eure Postings haben mir sehr gut getan.


    Ihr habt mir mitgeteilt, dass ich von meinen Erfahrungen berichten soll.


    Nun, zum Ersten habe ich am Montag einen Gesprächstermin bei meinem Hausarzt, den ich habe so legen lassen, dass er auch wirklich Zeit für mich hat. Da der mich nun schon seit über 20 Jahren kennt, habe ich doch ein recht großes Vertrauen, dass mich dieses Gespräch weiterbringt.


    Meine Wohnung habe ich inzwischen zwar nicht auf Hochglanz gebracht, aber immerhin doch schon soviel getan, dass ich mich wieder fühle, als wäre das mein Zuhause (my home is my castle - das war für mich immer immens wichtig).


    Ferner hatte ich in den letzten Tagen einige mehr oder weniger wichtige Termine, die ich (für mich) als eine Beobachtungsmaßstab angelegt habe. D. h. ich habe diese Gespräche sehr bewusst wahrgenommen und geführt und bin sie hinterher in Gedanken nochmals durchgegangen. Tja, und das Ergebnis war sehr positiv.


    Ich habe im Moment das Gefühl, ich finde langsam den Weg zu mir zurück. Das klingt vielleicht ein bisschen überspannt, aber das ist ziemlich genau das, was ich in den letzten ca. 2 - 3 Jahren empfunden habe. Ich habe mich selbst verloren. Meine wirklichen Wünsche, Träume und mein Selbstverständnis. Aber so langsam erscheint Licht am Ende des Tunnels.


    Ich werde euch bei Interesse auch weiterhin berichten und kann bisher nur sagen, dass ihr mir alle sehr geholfen habt.


    LG
    Norma

  • Liebe Norma,

    Zitat

    Ich habe im Moment das Gefühl, ich finde langsam den Weg zu mir zurück.

    Das klingt ganz und gar nicht überspannt, sondern einfach nur guuuut. :)


    Du hast einen Anfang gefunden, alle weiteren Schritte schaffst du auch noch! Und ja, bitte erzähle weiter, wie es dir geht. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, stößt du hier immer auf offene Ohren.


    Ich drück dir die Daumen für deinen Termin beim Hausarzt [Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/no-smilie/up.gif]


    Liebe Grüße
    Pandora

  • Hallo Norma,
    ich habe mir erlaubt Dir eine persönliche Nachricht zu schreiben.
    Und möchte auch nochmal das Statement vom Rubensweib bekräftigen: wir würden uns sehr freuen, wenn Du an unserem Stammtisch in Oldenburg teilnimmst.


    LG Julchen

  • Hallo MamaSuki


    bin auch noch nicht sehr lange hier im Forum, aber kann Dir sagen, es hilft ,sich mit anderen Menschen auszutauschen. Habe auch unter dieser Rubrik was abgelassen, siehe mal nach unter "Alkohol und Dicksein".
    So, erst mal tschüss, mache gleich ne dicke fette Pizza für meinen Sohn, der war auch so wie Deiner, aber nun ist er gaaaanz lieb und wir verstehen uns wieder gut, hat allerdings ein paar Jährchen gedauert. Er ist jetzt fast 24. Bei ihm ging es auch so mit 14 los. Wieviele Tränen habe ich geweint, habe ihn aber nie aufgegeben, dazu bin ich zusehr Mutter und wollte Kinder.


    Tschau Schnaufziege :)

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