...und wieder von vorne!!!

  • Nach meiner eben beendeten Fressorgie, habe ich euch beim rumgoogeln gefunden.
    Eigentlich bin ich nicht der Typ, der sich einfach "wildfremden Menschen" öffnet, aber diesmal mag es wohl daran liegen das ich einfach alle und fertig bin und vielleicht bereue ich es morgen wieder...ich weiss es nicht.


    Ich bin 28 Jahre alt (M), 185 cm gross und 116 kg schwer. Vor 8 Jahren wog ich 85 kg, vor 2 jahren schon 136 kg, vor 2 Wochen! 108 kg. Schon in der Kindheit bis zu 25 kg Übergewicht, abgenommen, wieder zugenommen ect.
    Mein Oberkörper ist übersäät mit "Schwangerschaftsnarben". Ich habe Brüste, auf die manche Frau stolz wäre und kenne keinen, der mehr essen kann als ich.
    Ich will nicht mehr...
    Das Thema abnehmen beschäftigt mich seit Jahren. Ich mach dabei keine Diäten, ich esse "normal",nicht nach 18 Uhr, gehe 3 x Woche Schwimmen (Abends) und nehme dabei prima ab, ohne zu hungern.
    Ganz einfach?!?!?!
    Nein!!!
    Wieder Rückfall, wieder Wochenlange Fressattacken, wieder kein bremsen, wieder war alles umsonst.
    Alles erreichte in kurzer Zeit kaputt gemacht. Aber diesmal spüre ich nicht wie sonst ein "Nochmal versuchen, nicht aufgeben".
    136 kg wog ich, nahm auf 118 kg ab---> Fressattacken bis 128.
    Neuer Versuch--->119 kg----> Fressattacken bis 128 kg.
    Das wiederholte sich 3-4 mal.
    Diesmal bis 108 kg. Ich könnte Bücher schreiben, über das Leben als 108 kg Mann. Es klingt jetzt doof, aber ich will mal etwas erzählen, was ich erlebte, als "108 kg Mann". Wenn ich auf allen vieren auf dem Boden stand und mein Sohn (14 Monate) durch meine Beine krabbelte, konnte ich ihn sehen. Kein Bauch der mir die Sicht nahm. Jetzt mag der eine mich für blöd halten und mich auslachen, aber mir hat das soviel bedeutet.
    Ich kenne die Gründe für meine Fressattacken nicht.
    Es kann passieren wenn ich langeweile habe, einsam bin, unglücklich oder sogar besonders glücklich bin, bei Stress, Angst, beim Nachdenken und manchmal ohne einen für mich ersichtlichen Grund. Ich weiss nicht warum es so ist und ich will es endlich loswerden. Mir fehlt nur langsam die Kraft, weil jeder "Neuanfang" eine Torture für mich ist.
    ...aber eine Sache bereitet mir noch mehr Gedanken: Ich reisse meine Frau mit rein.Okay, sie hat "nur" 10 kg Übergewicht, aber sie war einfach 20 kg leichter bevor wir zusammenkamen. Jede Partnerin die ich hatte, hat unter meinen "Fitichen" zugenommen. Wenn ein Tag besonders schön war, dann muss ich das einfach mit einem schönen Essen abrunden... das mach ich nicht gern allein.
    ...und ich habe noch meinen Jungen. Ich weiss, wie grausam Kinder sind. Ich will nicht das mein Sohn dick wird. Er soll eine andere Schulzeit erleben, Freunde haben, nicht weinend nach Hause kommen oder verprügelt werden, weil er dick ist. Ich habe einfach Angst ihn auch in diese Sch... reinzuziehen. Dies ist übrigens einer der Hauptgründe, wenn ich mit meiner Frau streite. Bei jedem Schokoriegel "zuviel" bekomme ich tobsuchtsanfälle.


    Es ist auch ein Hammer, wie erwachsene Menschen mit einem umgehen, wenn man dick ist. Neulich habe ich meinen Arbeitskittel hochgehoben und auf meinem Bauch geklatscht(passte in eine Situation). Eine Kollegin reagierte mit: bääähh, ist ja widerlich!!! Nagut, ich konnte gut reagieren: Du bist 45 Jahre und hast noch immer keinen Mann. Kein Wunder, Männer haben ja auch Geschmack!!!
    Damit tat ich ihr weh, weil sie wirklich unter dem allein sein leidet, aber sie tat mir auch weh und es war nicht das erste Mal, das sie sowas brachte.


    Ok, genug erstmal von mir. Ich könnte noch Stunden schreiben und bin noch längst nicht alles losgeworden.
    Ich merke beim Schreiben, wie sehr mich das Thema belastet. Ich weiss auch garnicht, was ich erwarten soll in diesem Forum. Vielleicht war es einfach mal wichtig, mit mir darüber zu reden. :(
    Derzeit bin ich am Ende und ich hätte nie gedacht, das es mich mal so schwer mitnimmt.
    Das "starke Geschlecht" ist weich geworden.

  • Hallo!


    Dein Bericht ist wirklich ziemlich niederschmetternd!


    Ich kann gut verstehen, dass du dir Sorgen um deinen Sohn machst! Die Gewichtsprobleme fangen ja meistens schon in der Kindheit an. Ist dein Sohn normalgewichtig? Ich würde an Eurer Stelle auch sehr darauf achten, dass er seinem Alter entsprechend gewichtig ist. Dann wird er später wahrscheinlich gar keine Probleme haben. Wenn dein Sohn etwas älter ist, könnt Ihr vielleicht sogar zusammen Sport machen.


    Ich muss sagen, sooooo dick bist du aber doch gar nicht! Viele Frauen (ich eingeschlossen) finden es sogar richtig toll, wenn Männer nicht so dürre Menschen sind.


    Zu den Diäten: Ich habe bei mir und auch bei vielen meiner Bekannten festgestellt, dass man nach Diäten nur wieder alles anfuttert und dann sogar meistens noch zunimmt. Deshalb will ich gar nicht mehr abnehmen. Seitdem halte ich mein Gewicht und bin sehr froh darüber.


    Über die Kollegin hätte ich mich auch sehr geärgert. Man darf sich einfach nicht alles gefallen lassen! Da kann es schon passieren, dass man etwas unüberlegtes sagt. Das ist sie ja schließlich auch gemacht.


    Zu guter letzt: Du kannst dich doch eigentlich sehr glücklich schätzen! Nur wegen der Kilos sich das Leben schwer machen, wäre doch sehr traurig. Genieße das Zusammensein mit deiner Familie. Das haben viele schlanke Menschen doch nicht. Vielleicht wirst du darum ja auch von vielen beneidet!


    Ich wünsche dir und deiner Familie alles erdenklich Gute!!!

  • Hallo Djabba,


    erstmal: HERZLICH WILLKOMMEN bei uns :) .


    Ich glaube, dass war das Beste, was dir passieren konnte - UNS zu finden.


    Zu deinem Problem: ich glaube, du leidest an einer Essstörung. Kenne mich damit nicht aus und kann dir von daher auch keinen "professionellen"
    Rat geben. In unserem Forum leiden viele an dieser Störung und ich gebe dir den Tipp, dich durch das Forum zu lesen. Du wirst sehen, dass du nicht alleine bist, mit diesem Problem.


    Halte durch :) . Hier bekommst du alle Unterstützung, die du brauchst.


    Viele, liebe Grüße, rubinchen.

  • hallo Djabba


    als erstes einmal möchte ich dir mein mitgefühl ausdrücken - ich weiss, wie es sich anfühlt regelrecht "erschlagen" zu sein, aufgrund dieses körperlichen und vor allem seelischen hin und hers.


    mir ist aufgefallen, daß du nur so "nebenbei" erwähnst, daß du nicht genau weißt, wieso du diese essanfälle hast. ich hatte beim lesen so das gefühl, daß du das mit einer armbewegung "vom tisch" wischst und sagst:" naja, wenn ich stress habe, oder langeweile, oder glücklich bin..."


    ich denke, daß du dir diesen punkt wirklich näher betrachten solltest, bzw. könntest du ja mal deinen gefühlen auf die spur kommen. solche anfälle haben IMMER etwas mit einer verletzten seele und/oder unterdrückten gefühlen zu tun. solche essanfälle hat man nicht mal eben aus "langeweile"... deine seele findet nur keine andere möglichkeit sich dir mitzuteilen, wahrscheinlich, weil du auf andere signale deines körpers nicht hörst bzw. gehört hast.


    vielleicht trägst du seit deiner kindheit verlustängste mit dir herum, oder du hattest immer einen mangel an fürsorge, aufmerksamkeit und liebe. oder du verhälst dich dir und anderen gegenüber "anders" als du eigentlich empfindest. ich würde dir wirklich empfehlen dem einmal auf den grund zu gehen, denn wenn du nicht auf deine gefühle hörst und sie wahr nimmst(vor allen die sog. "neg." gefühle) und ihnen keinen raum gibst sich auszudrücken, erinnern sie dich immer massiver daran, daß sie da sind und daß du dich um sie kümmern sollst.


    gefühle sind ein ganz wichtiger ausdruck deiner seele. sie sagen dir, ob eine situation gut oder nicht so gut für dich ist, was dir fehlt´und was du möchtest. bei büchern für essgestörte männer kenne ich mich nicht aus, trotzdem würde ich dir empfehlen dir das buch von Renate Göckel: Esssucht oder die scheu vor dem leben zu besorgen. ich denke mit ihren ausleuchtungen bzgl der ursache von essstörungen, ist es egal ob man eine frau oder ein mann ist. desweiteren würde ich mir gedanken machen, ob dir nicht ein therapie helfen würde. die energie eines anderen ist oftmals nötig um gedanken und empfindungen zu spiegeln.


    eines möchte ich dir noch auf deinen weg mitgeben: glaube an dich, höre auf deine gefühle, denn du bist ein einzigartiger wundervoller mensch, mit vielen unterscheidlichen empfindungen, vorlieben, gedanken und eigenarten. das alles zusammen macht DICH aus. schätze dich wert und finde einen weg zu dir selber - dann wird es dir besser gehen.


    gruß Stöpsel
    ps: und herzlich willkommen hier im forum ;)

  • Hallo,


    Ich kann dich total verstehen.Da hat man endlich paar kilos mühsam runtergehungert und dann bekommt man wieder eine Fressattacke.
    Man ist irgendwie nicht mehr man selbst, oft denke ich mir das ich ja am nächsten Tag mit der Diät weiter machen kann aber am nächsten Tag ist es wieder das gleiche. So geht es dann eine Zeit lang weiter, bis man sich auf die Waage stellt, einen Schock kriegt und erneut eine Diät beginnt.


    Auch mein Altag sieht so aus.
    Bei mir ist es vor allem Stress aber ich sehe Essen auch als Belohnung an.


    Seit einiger Zeit (wenn ich bemerke das eine Fressorgie nicht mehr weit entfernt ist) trink ich heißen Tee, setze mich nach draussen und ahtme tief durch.


    Versuch es auch einmal.
    Denk immer: Jeder Tag ohne Fressanfall ist ein weiterer Tag der dich von deiner esstörung weiter entfernt.


    Ich hoffe mein kurzer Bericht hat dir bisschen Kraft gegeben.


    Deine Schwedin

  • hallo jabba,
    ich möchte mal auf einen Teil deines Berichts eingehen, der irgenwie etwas untergeht aber für mich sehr wichtig zu sein scheint:

    Zitat


    Ich kenne die Gründe für meine Fressattacken nicht.
    Es kann passieren wenn ich langeweile habe, einsam bin, unglücklich oder sogar besonders glücklich bin, bei Stress, Angst, beim Nachdenken und manchmal ohne einen für mich ersichtlichen Grund. Ich weiss nicht warum es so ist und ich will es endlich loswerden. Mir fehlt nur langsam die Kraft, weil jeder "Neuanfang" eine Torture für mich ist.
    ...aber eine Sache bereitet mir noch mehr Gedanken: Ich reisse meine Frau mit rein.Okay, sie hat "nur" 10 kg Übergewicht, aber sie war einfach 20 kg leichter bevor wir zusammenkamen. Jede Partnerin die ich hatte, hat unter meinen "Fitichen" zugenommen. Wenn ein Tag besonders schön war, dann muss ich das einfach mit einem schönen Essen abrunden... das mach ich nicht gern allein.
    ...und ich habe noch meinen Jungen. Ich weiss, wie grausam Kinder sind. Ich will nicht das mein Sohn dick wird. Er soll eine andere Schulzeit erleben, Freunde haben, nicht weinend nach Hause kommen oder verprügelt werden, weil er dick ist. Ich habe einfach Angst ihn auch in diese Sch... reinzuziehen. Dies ist übrigens einer der Hauptgründe, wenn ich mit meiner Frau streite. Bei jedem Schokoriegel "zuviel" bekomme ich tobsuchtsanfälle.

    so also ich fang der reihe nach an:
    1. deine Ess-Attacken - dazu hast du schon einige Antworten bekommen und ich kann dir auch nur empfehlen dir mit Fachlich Kompetenter Hilfe den Weg der Spurensuche zu erleichtern - denn die Gründe zu wissen ist der eigentliche erste schritt damit klar zu kommen - auch wenn der gesamtweg damit erst beginnt.
    2. Wieso denkst du das du deine Frau (und frühere freundinen) "mit reinreißt" ? also ganz ehrlich ich denke mal das zb deine jetzige Frau sich vermutlich mit eurer gemeinsamen Lebensweise einfach "wohler fühlt" - wobei ich denke das auch die Tatsache das "sie" (ich denke mal sie ist die Mutter deines Sohnes) ja nun auch eine Schwangerschaft hinter sich hat mit daran beteiligt ist das sie nicht mehr so schlank ist wie früher.... und davon ab - was heißt 10 Kilo übergewicht? - über welchem "Normal?"-Gewicht ist sie damit???
    3. Deine Befürchtungen wegen deines Sohnes - also ganz ehrlich mir kommt es so vor als würdest du da etwas befürchten was DU selbst so erlebt hast - stimmt das?
    und wenn es stimmt - wann wurdest du als Kind dann so dick und wieso? (kein Kind wird einfach so dick, es gibt IMMER gründe dafür!)
    und noch ein Tip - versuch nicht deinem Sohn wegen deiner Ängste zu sehr ein zu schränken - darauf achten das er sich gesund und ausgewogen ernährt ist eine Sache, aber Süßes zu verbieten kann leider genau das Gegenteil des erwünschten bewirken und bevor du jedesmal Streit mit deiner Frau bekommst - versuch dich in ruhe mit ihr zu einigen wie ihr es eurem Sohn leicht machen könnt eine gesundes und normals Ess-Verhalten zu behalten.
    liebe grüße,
    cailly

  • Oh...soviele Antworten.
    Vielen Dank erstmal, das ihr euch Zeit genommen hat für meinen Beitrag.


    Ja Bini, es stimmt schon, das ich nicht unbedingt sooo dick bin. Ich denke aber, das ich noch Glück damit habe nur 116 kg zu wiegen. Bei dem was ich esse, könnten es auch 150 kg sein. Dank meiner Arbeit als Altenpfleger laufe ich auch viel ab.
    Ich bin sehr glücklich mit meiner Familie und geniesse und erlebe sie ganz bewusst. Ich würde mit niemenden tauschen wollen. Ich will auch nicht superschlank sein, ich will mich einfach nur wohlfühlen in meiner Haut und das ist einfach nicht der Fall.


    Stöpsel, du bringst so einiges auf den Punkt:
    Ich möchte nicht über meine Kindheit jammern, weil ich im Gegensatz zu anderen eigentlich "nichts" durchgemacht habe.
    Strenge und Prügel von meinem Vater und antiautoritäre Erziehung meiner Mutter...Wenn man als Erwachsener darüber nachdenkt, ist meine Kindheit irgendwie verwirrend. Meine Mutter hat die Einstellung: Man kann nicht auf alles verzichten. Sie schafft es selber nicht, eine ausgewogene und "normale" Ernährung einzuhalten und kämpft mit ihren Pfunden. Mein Vater sagte immer: Es wird gegessen was auf den Tisch kommt und es wird auch immer aufgegessen. Meine Güte, ich kann mich an manchen Streit zwischen meiner Schwester und meinem Vater erinnern, wenn mal nicht aufgegessen wurde oder wenn etwas nicht schmeckte. Zu sagen: Ich mag nicht mehr, hat man sich 2 x überlegt.
    Meine jüngere Schwester ( ich habe 2) gilt als Lieblingskind meiner Eltern. Damals ganz intensiv gefühlt und zu fühlen bekommen, heute ist es kein unausgesprochenes Geheimniss mehr.
    Es gibt viele Dinge, an die ich noch denke, aber es stimmt, ich schenke denen wenig Beachtung.
    Nur kann ich heute schlecht sagen: Ich esse JETZT, weil ich mich JETZT wie damals fühle. Verstehst du was ich meine? Ich kann meine Kindheit nicht mit meinem Essattacken verbinden, wenn es wieder mal losgeht mit der Fresserei.
    Eine Therapie würde ich wirklich machen wollen, nur bezweifel ich, da sich eine bekomme, wo es doch weitaus " krassere" Fälle gibt.
    Dein Tipp mit dem Buch werde ich annehmen. Ich werde es mir besorgen.


    Warum ich glaube an Essstörung zu leiden?
    Naja, 20 Toastbrote, 2 Currywürste mit Pommes, 10 Snickers, 10 Mars, 10 Bountys an einem Tag in kürzester Zeit ( 3 Stunden ) lassen mich dies schnell vermuten. ;)
    Soviel eß ich gerne heimlich, aber mittleweile brauche ich mich vor meiner Frau nicht mehr zu verstecken. Ich kann wirklich nicht sagen warum gerade jetzt diese Unmengen in mir reingehen und es ist auch egal, was ich gerade mache. Wenn Essen da ist, egal wo, egal wann, ich muss nur wissen..DAS IST GERADE DA, dann vernichte ich es. Ich kann mich kaum bremsen und bekomme hinterher kaum Luft, aber egal. Der letzte Snicker geht auch rein. Dazu trink ich dann Cola light, weil die normale Cola ja dick macht. Nein , im Ernst, Cola light ist ein tolles Alibi. Ich verzichte auf etwas dickmachendes. Ich kann die Gründe für diese Fressattacken einfach nicht herrausfinden, ich weiss nicht was ich besonderes jetzt fühle, weil ich ja auch so super glücklich sein kann, wenn es gerade passiert. Das ist doch nicht normal und macht mich fertig!


    Ach Schwedin: Jeder Tag ohne Fressanfall, ist ein weiterer Tag, der mich zum nächsten führt. Ich glaube wir beide haben das gleiche Problem..darum frag ich dich mal: Habe ich nicht recht? :(


    Cailly, ich habe meine Frau 1992 kennengelernt. Damals war sie bei 1,68 m bei 68 kg Normalgewichtig. Wir haben uns 2000 getrennt, da wog sie 95 kg. 13 Monate später kamen wir wieder zusammen und sie wog 60 kg. Gut, nun schwanger gewesen, aber ihr Eßverhalten hat sich dem meiner wieder angepasst. Sie wiegt nun wieder 78 kg. In den 13 Monaten war ich mit einer anderen Lady zusammen..sie nahm in den 13 Monaten locker 25 kg zu. Ich Habe das Talent Menschen zu bewegen...nur nicht immer in die richtige Richtung.
    ...und Ja, ich will nicht, das mein Sohn dasselbe durchmacht, was ich erlebte. Ich will nicht das er dick wird. Ich habe Süssigkeiten niemals verboten, möchte aber, das es in Maßen bleibt. Wenn meine Frau sich an unsere Vereinbarung, wie wir sie trafen nicht hält, bekomme ich einfach Panik. Ich selber gebe meinem Jungen auch Schokolade..wieso auch nicht? Ich will nur nicht, das es für ihn eine tägliche Gewohnheit wird...und derzeit sehe ich ihn täglich mit Schokolade. Das nervt, das will ich nicht und meine Frau hält sich nicht daran!!! Das ist der Streitpunkt.
    Ich glaube auch, das ein Kind nie ohne Grund dick ist... mein Problem liegt sicherlich in der Kindheit. Sich damit zu beschäftigen heisst aber auch, Schmerzen oder Gefühle neu zu fühlen. Ich glaube ich habe davor einfach etwas Angst.
    Im übrigen haben beide Geschwister Gewichtsprobleme. Wobei die Ältere noch alles ganz gut im Griff hat, aber die jüngere auch mit gut 30-35 kg zuviel kämpft. Sie ist doch das Lieblingskind... Wie soll ich denn alles meinen Eltern in die Schuhe schieben, wenn es doch eigentlich ihr am Besten zu Hause ging? Klingt doof, aber versteht meinen Gedankengang.

  • Zitat

    Strenge und Prügel von meinem Vater und antiautoritäre Erziehung meiner Mutter...Wenn man als Erwachsener darüber nachdenkt, ist meine Kindheit irgendwie verwirrend.

    Zitat

    Ich habe Süssigkeiten niemals verboten, möchte aber, das es in Maßen bleibt. Wenn meine Frau sich an unsere Vereinbarung, wie wir sie trafen nicht hält, bekomme ich einfach Panik. Ich selber gebe meinem Jungen auch Schokolade..wieso auch nicht? Ich will nur nicht, das es für ihn eine tägliche Gewohnheit wird...und derzeit sehe ich ihn täglich mit Schokolade. Das nervt, das will ich nicht und meine Frau hält sich nicht daran!!! Das ist der Streitpunkt.

    glaubst du nicht, daß du da, wenigstens teilweise etwas re-inszenierst? täglich schokolade in maßen hat noch kein kind dick gemacht, aber die kämpfe um schokolade oder nicht schokolade schon sehr viele.


    ich erkenn mich als kind da wieder, nur war meine mutter der dicke part, der mir ein dickes schicksal "ersparen wollte" und der schlanke vater hatte eher eine laissez-fair einstellung.


    ich rate dir auch, dich schnellstmöglich um professionelle hilfe umzuschauen.


    von deinem seelischen zustand abgesehen, ist dieses dauernde auf- und abgeschaukel mit dem gewicht wesentlich ungesünder, als, wenn du ein stabiles hohes gewicht mit (durch deinen beruf zwangsläufig) viel bewegung kombinierst.


    in einer therapie sollte es auch nicht wirklich darum gehen, den eltern "die schuld in die schuhe zu schieben", sondern herauszufinden, wozu du deine freßanfälle *heute* brauchst und wie du *heute* strategien finden kannst anders zu agieren.


    gib dir einen schubs :)


    auf einer nicht-psychologischen ebene könnten dir vielleicht auch die bücher von Inke Jochims und richard heller weiterhelfen.

  • Zitat

    täglich schokolade in maßen hat noch kein kind dick gemacht, aber die kämpfe um schokolade oder nicht schokolade schon sehr viele.

    Du hast wohl recht... und ich muss mich wohl intensiver damit beschäftigen.
    Meinst du denn, ich bekomme profesionelle Hilfe? Es gibt soviele die schlimmer dran sind. Wie gehe ich am Besten vor?

  • Hallo Djabba,


    mmh das was du geschrieben hast ist wirklich war. Jeder Tag ohne Fressattacke ist ein weiterer Tag der mich zur nächsten führt.


    Ich habe irgendwie das Gefühl es sei eine Sucht und ich kann ihr nie entkommen.
    Da fragt man sich schon oft warum gerade ich?


    Ich glaube das Essen ist einfach eine Ersatzbefriedigung für irgendetwas.
    Ich habe schon oft gelesen man soll sich durch basteln, tanzen und so weiter vom essen ablenken aber wenn der Drang nach Essbaren zu groß wird dann kann ich mich nicht mehr ablenken.


    Gerade jetzt im Moment möchte ich wieder Kuchen in mich reinstopfen, ich hoffe heute kann ich mich besiegen.


    Viel Mut,
    deine Schwedin

  • Lieber Djabba,


    erst mal danke für deine Gedanken. Gut, daß auch mal ein Mann mit Eßstörung schreibt. :)

    Zitat

    Eine Therapie würde ich wirklich machen wollen, nur bezweifel ich, da sich eine bekomme, wo es doch weitaus " krassere" Fälle gibt.

    Es geht bei einer Therapie nicht darum, wieviel schlimmer es anderen geht, sondern wie es DIR mit deiner Eßstörung geht. Für eine ambulante Thera zumindest sehe ich da keine Probleme, die übernimmt die Krankenkasse. Du kannst dir von deiner Krankenkasse eine Liste der niedergelassenen Psychologen schicken lassen und die dann der Reihe nach abtelefonieren, welche sich mit Eßstörungen beschäftigen. Bei jedem Psychologen hast du 5 Schnupperstunden (es sollte unbedingt die Chemie zwischen euch stimmen), bevor es "ernst" wird.


    Alles Gute - und nur Mut, es gibt Wege da raus.


    Liebe Grüße
    Pandora - auch eßgestört und seit fast 8 Monaten ohne Eßattacken. :)

  • Zitat

    Für eine ambulante Thera zumindest sehe ich da keine Probleme

    Ja, ich werde mich darum kümmern. Ohje, mein Hausarzt war so stolz auf mich und nun das. Naja...aber irgendwie geht es mir besser, weil ich eine Entscheidung getroffenen habe.


    Schwedin...Wie sieht es bei dir aus? Was machst du um dich heute zu "retten"? Ich habe immer jeden abgenommenen Kilo gefeiert. Jeder weitere Kilo hat mich motiviert, bis ein Punkt kam, der mich abstürzen ließ.
    Ich hoffe nicht, das meine Ausage dich dazu verführt schon wieder aufzugeben.

  • Hallo Djabba,


    ich hab es natürlich wieder nicht geschaft, bin einfach zu schwach. :( Aber ich finde es gibt einem Kraft sich über seine Probleme auszutauschen.


    Naja jetzt bin ich, wie immer nach einer Fressattacke, völlig fertig.


    Beinahe hätte ich mich heute bewusst übergeben ( ich hatte schon einmal Bulimie) doch zum Glück hab ich es doch sein lassen.


    Auch ich würde gerne eine Therapie machen doch ich möchte meinen Eltern nichts sagen, es ist mir peinlich.
    In lezter Zeit bin ich wieder total anfällig für Fressorgien. Manchmal da ich Tage an denen ich fast überhaupt nichts esse aber irgendwann passiert wieder etwas und bekomme nichts mehr auf die Reihe.


    Ich hoffe wenigstens du machst fortschritte. :D


    Hoffentlich viel Erfolg, Schwedin

  • hallo djabba und schwedin, ich wünsche euch beiden ganz viel glück und erfolg das ihr viele "fressanfallfreie Tage habt" Ihr habt mir wahnsinnig mut gemacht - denn endlich weiss ich das es nicht nur ich mit fressanfällen gesegnet bin! ;) - noch dazu bin ich mit einem mann "gesegnet der fast soviel essen kann wie djabba und trotzdem schlank ist :mad: - *neid*
    wünsche euch und allen anderen viel erfolg

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!