Termin beim Jobcenter - Horror

  • Hi,


    ich muss mir mal meinen Frust von der Seele schreiben. Wie ihr vielleicht wisst, bin ich momentan arbeitsuchend, entsprechend hatte ich gestern mal wieder einen Termin beim Jobcenter zur "Lagebesprechung".


    Jedenfalls nahm das Gespräch einen völlig unerwarteten Lauf.


    Es war eine neue "Arbeitsvermittlerin", die ich entsprechend nicht kannte.


    Sie hackte eigentlich nur auf meinem Gewicht rum. Dass ich so sowieso keinen Job finde, erstrecht nicht im Büro. Dass Dicke direkt als faul und doof hingestellt werden. Faul, weil man bewegt sich eben nicht, darum dick, doof, weil man wohl nicht wüsste, wie man abnehmen kann.


    Dann ging es weiter mit meiner Kleidung. Abwertende Blicke, ich wäre total unpassend gekleidet. Da ich bis gestern davon ausging, einigermaßen "ok" gekleidet zu sein, traf mich das total. Ich trug Schwarze Chucks, Bootcut-Jeans und ein schwarzes.. ich nenne es mal Tunika, in A-Form geschnitten, vorne paar Glitzersteinchen drauf, und unten links und rechts ein wenig länger. Das ginge gar nicht, es wäre ein Nylon-Stoff, der noch mehr aufträgt - auch bei schwarz.


    Meine Haare hätten keinen Schnitt, die Haarfarbe wäre viel zu dunkel, man würde direkt erkennen, dass es nicht meine natürliche Farbe ist. Ich soll mich schminken, was aus mir machen. Man würde direkt erkennen, dass es mir nicht gut geht. Und wenn ich mich selbst nicht lieben würde, könnten das andere auch nicht.


    Ich soll mein Unterlippenpiercing rausnehmen, das hätte sie auch gemacht. Käme nicht gut an.


    Das Hauptthema war dann dennoch mein Gewicht. Wenn ich so weiter machen würde, bekäme ich ein künstliches Hüftgelenk. So will mich kein Arbeitgeber.


    Sie wusste auch, dass mein Freund (Fernbeziehung) zu mir ziehen will (das erzählte ich ihrer Vorgängerin, die es natürlich gleich in ihr Programm eingetragen hat), der KÖNNTE mich ja leider nur so lieben wie ich bin, was anderen bliebe ihm gar nicht übrig. Klasse! Und da mein Freund sowieso nicht der Typ "du bist so hübsch" ist, fühlte ich mich noch beschissener.:(


    Letztendlich meinte sie es (ich kenne sie ja nicht) wohl gut, aber ich habe mich total beschissen gefühlt, mich geschämt. Sie hat mir damit meinen letzten Rest Würde und mein letztes Fünkchen Selbstbewusstsein geraubt.


    Woher will die Frau denn wissen, wie ich beispielsweise zu einem Vorstellungsgespräch gehe? Natürlich schminke ich mich da und versuche mich von meiner besten Seite zu zeigen. Aber ich bin einfach nicht so tussimäßig, dass ich mich für eine Stunde Jobcenter aufbrezel wie sonst was - wozu?!


    Letztendlich fühle ich mich seit dem total beschissen. Ich habe dann gestern aus Frust Schokolade reingehaun, um mich ein wenig besser zu fühlen. 2x wöchentlich muss ich in so eine Einrichtung zum Bewerbungen schreiben, da schminke ich mich auch nicht, weil es nur eine Stunde geht. Dafür stell ich mich doch nicht ewig vor den Spiegel und brezel mich auf.


    Es ärgert mich total und das allerschlimmste daran ist, dass ich sonst bei vielen anderen eigentlich direkt als sympathische, freundliche Frau empfunden werde. Nur bei ihr nicht.


    Fühlte mich wie Müll, nicht l(i)ebenswert..

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Hallo Svantje,


    das sind ja unglaubliche Übergriffe, die sich die Arbeitsvermittlerin da erlaubt.
    Das ist auch nicht "gut gemeint".


    Was geht es die Vermittlerin an, wie Du Dich kleidest, welche Stoffe Du bevorzugst, welche Farben, ob Du dick bist oder dünn, ob Du Dich schminken magst oder nicht; noch nicht einmal Dein Piercing geht sie das Geringste an - obwohl das wirklich ein Hindernis im Bewerbungsprozess sein kann (kommt auf die Art des Jobs und die Branche an)


    Was aber gar nicht geht, sind die Aussagen zu Dir, zu Deinem Freund, zu Deiner Persönlichkeit. Warum lässt Du so etwas zu?


    Ich würde so etwas nicht auf sich beruhen lassen, auch so eine Person hat Vorgesetzte.
    Wenn Du Dich nicht beschweren magst oder Dich nicht traust, so starte doch mal eine Anfrage, ob da im Jobcenter jetzt Psychologen am Werke sind und welcher psychologischen Schul-Richtung gefolgt wird. Frau XY habe Dich so weitgehend psychologisch beraten - ob sie eine therapeutische Qualifikation habe. Oder vielleicht sei sie ja auch Modeberaterin und Visagistin?


    Ich weiß, dass Hartz-IV-Bezieher - bist Du das? - sich in manchen Fällen geradezu nackt machen müssen, um ihre Verhältnisse darzulegen. Das betrifft aber einzig die ökonomische und familiäre Situation und nicht persönliche Dinge.


    Lehre für weiteres: nach Möglichkeit einen Freundin oder einen Freund mitnehmen, damit man Zeugen hat. Wenn jemand anders dabei ist, kommen derlei Übergriffigkeiten in der Regel auch gar nicht vor.


    Bis dahin: Kopf hoch! Du hast keinen Grund Dich zu schämen.
    Grüße von Thea

  • Die Aktion ist echt der Hammer und unverschämt. Ich würde dir raten, dass du dich beschwerst bei deinem Ü25-Team, entweder mündlich bei dem Teamleiter deiner Sachbearbeiterin, oder schriftlich (das müssen sie bearbeiten und können es nicht so einfach mit ein paar Worten abtun).


    Gut ist, wenn du sehr sachlich argumentierst – z.B. dass du dich nicht auf dein äußerliches Erscheinungsbild herunter differenzieren lässt, sondern du möchtest, dass nicht dein Dicksein thematisiert wird, sondern deine Qualifikation im Vordergrund steht. Deine Qualifikation, Kommunikation, saubere Kleidung, freundliches Auftreten und das offen sein für einen Arbeitsplatz ist das Wichtigste. Verbitte dir, dass man in der Zukunft dich noch einmal so behandelt … bestrafe dich jetzt nicht selbst, nur weil du einem gefrusteten blöden Menschen begegnet bist – wehr dich lieber.

  • wie sich diese Madam verhalten hat, geht gar nicht. Das ist ja schon übergriffig, und dagegen kannst und solltest du dich wehren. Zum einen ist in so einer Situation wichtig, dass du derartige Entgleisungen SOFORT unterbindest, deine Frisur, Kleidung, Schminke (!) steht absolut null zur Debatte, das ist DEINE Privatangelegenheit. Man kann von dir verlangen, dass du zu einem Vorstellungsgespräch in sauberer Kleidung erscheinst, dem Anlass entsprechend. Niemand kann von dir verlangen, dass du dich schminkst, zum Friseur gehst und dich aufbrezelst.....


    mal ganz abgesehen davon, ein Arbeitgeber möchte einen ehrlichen Eindruck von dir bekommen. Wenn du dich also auch sonst im beruflichen Alltag nicht jeden Tag aufbrezelst, würde ich das auch und erst recht nicht in einem Vorstellungsgespräch tun.


    Zum Termin beim Jobcenter, auch da kannst du anziehen was du möchtest. Saubere Kleidung und fertig.


    An deiner Stelle würde ich beim Jobcenter darum bitten, dass du einer anderen Sachbearbeiterin zugeteilt wirst, ggf auch einem Sachbearbeiter (die halten meistens mehr Distanz, Frauen sind da manchmal einfach zu aufdringlich)


    Alternativ kannst du natürlich auch an deiner Schlagfertigkeit arbeiten, beim Thema "künstliches Hüftgelenk" könntest du zb sagen "ich habe eine Bekannte, die sitzt auch nur im Büro, ist gertenschlank und hat eine neue Hüfte bekommen".....


    was deinen Freund betrifft, ob und wann du mit wem oder nicht zusammen ziehen willst, wirst oder auch nicht, ist deine Privatangelegenheit. Darüber hätte ich dem Amt gar nichts gesagt, und auf ggf Anfragen diesbezüglich sehr verhalten reagiert. Das Amt geht das erst dann etwas an, wenn du bspw Hartz4 beziehst und dein Freund konkret zu dir zieht. Und erst dann, nicht vorher.


    Man sollte diesen Sachbearbeitern von Anfang an Grenzen setzen und seine Rechte/Pflichten genau kennen. Was man nicht tun sollte ist, einem Sachbearbeiter seinen Privatkram zu erzählen, da sollte man immer vorsichtig sein, die horchen einen nicht grundlos aus, sind darauf geschult, den Menschen so nebenbei im Gespräch private Informationen zu entlocken. Erzähle nur das, was für dein Anliegen wichtig ist, bzw was das Amt an Infos benötigt, um dir Leistungen zu gewähren oder eine Arbeit zu vermitteln.

  • Ich sehe das anders als meine Vorrednerinnen.
    Was dich nicht umbringt macht dich stärker :) Was hast du davon, wenn du da deswegen Radau machst und am Schluss evtl. sogar eine (nicht ernst gemeinte) Entschuldigung von ihr bekommst?! Dass die Dame anscheinend nicht die beste Kinderstube genossen hat und nicht mit Menschen umgehen kann, kannst du so nicht ändern.

    Ausserdem ist das doch Energieverschwendung. Wenn ich in deiner Situation wäre, wäre für mich das Wichtigste eine neue Anstellung zu finden und einzig darauf solltest du dich konzentieren.

    Überlege dir nochmals, was die Dame alles rausgelassen hatte, und was davon übertrieben und Mist war - wohl der Grossteil davon - und wo sie evtl. ein bisschen Recht hatte und du dich verbessern könntest. Den Rest kannst du einfach vergessen. In Vorstellungsgesprächen kann das Piercing nunmal ein Problem sein, auch wenns ein Vorurteil ist und unfair. Aber es ist nunmal so. Oder vllt gibts ja bei der Kleidung wirklich Optimierungspotential.

    Ich gehe auch in Anzug zu Vorstellungsgesprächen, obwohl ich das sonst nie Anzug trage und auch während dieser Arbeit nicht würde und nicht müsste. Ich fühle mich darin auch übrhaupt nicht wohl und komm mir overdressed vor, aber das gehört nunmal dazu. In Vorstellungsgesprächen kann man, wenn man erfolgreich sein will, nunmal nicht "sich-selbst-sein". Sondern ist am besten so, wie der Herr oder die Dame auf der anderen Seite gerne hätte. Moralisch verwerflich, aber so ist nunmal das Leben. Stell dir vor Dieter Zetsche oder Josef Ackermann würden Piercings im Gesicht tragen...

  • Ich sehe das anders als meine Vorrednerinnen. […] Was hast du davon, wenn du da deswegen Radau machst …


    Wie kommst du darauf, dass eine sachliche Beschwerde mit Radau machen gleichzusetzen ist?


    Dieses Kuschen, wenn etwas nicht in Ordnung ist, dass mag ich überhaupt nicht und im realen Leben noch viel weniger.


  • Was dich nicht umbringt macht dich stärker :) Was hast du davon, wenn du da deswegen Radau machst und am Schluss evtl. sogar eine (nicht ernst gemeinte) Entschuldigung von ihr bekommst?! Dass die Dame anscheinend nicht die beste Kinderstube genossen hat und nicht mit Menschen umgehen kann, kannst du so nicht ändern.


    Das mag ja sein, aber die Vorgesetzten können mit Sicherheit etwas daran ändern, daß ein solcher Trampel weiterhin Kundenkontakt hat.


    Sowas geht überhaupt gar nicht!


    Wenn's eine angesoffene Nutte nach Mitternacht an der Straßenecke gewesen wäre ... geschenkt , den Stadtteil könnte man künbftig meiden ... ABER! hier geht es um Personal, dem man eben nicht aus dem Weg gehnen kann, WEIL es eben ein notwendiger Teil des bürgerlichen Lebens ist.


  • Woher will die Frau denn wissen, wie ich beispielsweise zu einem Vorstellungsgespräch gehe?


    Eben. Es ist leider schon seit Jahren so und es wird immer schlimmer, daß immer inkompetentere Wesen auf die "Kunden" losgelassen werden. Die sind schon lange nicht mehr dazu da, Arbeit zu vermitteln, sondern nur noch, um Sündenböcke zu suchen.
    Was meinst Du wieviele das schlucken, ohne sich auch nur in einem Forum darüber auszulassen?


    Mache Dich mit Deinen Rechten vertraut und übe Dich im Behörden-Dreikampf.
    1. Wo steht das?
    2. Bekomm ich das schriftlich?
    3. Wer übernimmt die Kosten?


    Zunächst muß jede Einladung zu einem Behördentermin schriftlich erfolgen und einen expliziten und zulässigen Meldezweck nennen. Ist dieser erreicht und abgearbeitet, kannst Du gehen.


    Dann hast Du das Recht, eine Begleitperson mitzunehmen, die einfach nur neben Dir sitzt und sich Notizen über den Gesprächsverlauf macht. Geht sogar anonym, d.h. derjenige muß sich nicht einmal mit Namen vorstellen. Begleitung nach §13 und fertig. Allein die Anwesenheit eines weiteren Ohrenpaars dämmt den Müllschwall von Ärschen nachweislich um gut und gerne 100% ein.


    Dann ist nichts -aber auch absolut gar nichts - von Belang, was Dir nicht schriftlich als Verwaltungsakt zugeht. Gesagtes ist Schall und Rauch. Telefon und Email gilt nichts!
    Du brauchst auch nichts zu unterschrieben außer Deinem Antrag.
    Wenn die etwas von Dir wollen (bessere Kleidung, Schnitt/Dauerwelle/Färbung und alles andere Gedöns), dann bestehe auf schriftlicher Form. Anschließend stellst Du einen formlosen Antrag, daß sie die Kosten übernehmen sollen, da nicht im Regelsatz enthalten. Und schon ist Ruhe im Karton!



    Und ich würde genau das, was Du hier geschrieben hast, exakt so als E-mail ans Kundenreaktionsmanagement nach Nürnberg schicken. Vielleicht nicht den Teil mit der Schokolade etc aber definitiv den Gesprächsverlauf.
    Ich habe mal eine 7seitige BEschwerde an das KRM geschickt, weil nur noch Unfug gelaufen ist (Zuständigkeitsgerangel wie in Asterix' Haus, das Irre macht) und schon 1 Woche später lief alles glatt, weil mein Schreiben innerhalb weniger Tage von oben nach unten "durchgesickert" ist.


    Zum Kontakt geht's hier lang:

  • Ich würde auch dazu tendieren, auf sachliche Art und Weise mal richtig Ärger zu machen. Die Dame steht zwar im Moment des Gesprächs über dir, weil es unter anderem von ihrer Gunst abhängt, ob du weiter Geld bekommst und so, allerdings ist sie am Ende auch nur eine Angestellte, die von ihrem Arbeitgeber abhängig ist. Also schreib eine Beschwerde und dreh den Spieß um.


    Und das was sie gesagt hat - das war unangemessen, unter der Gürtellinie und beleidigend und egal ob es wahr ist oder nicht, in diesem Ton ist das alles andere als hilfreich. Sollte dir das noch einmal passieren, darfst du durchaus sagen, dass dein Gegenüber einen anderen Ton anschlagen sollte oder du anderenfalls Konsequenzen ziehen wirst.
    Ich glaube, (einige) Sachbearbeiter im Arbeitsamt - oder wie auch immer der jetzt grade moderne Name ist - schleifen täglich viel zu viele Fälle durch ihr Büro, hängen sich am Offensichtlichen auf und versuchen, mit einfachsten Mitteln größtmögliche Effekte zu erzielen und vergessen dabei, dass ihr Gegenüber kein Problem, sondern ein Mensch ist. Versuch dich an den Gedanken zu halten, dass sie mit ihrem Unwillen dir gegenüber die Ausnahme ist, nicht die anderen, die dich auf Anhieb sympathisch finden.


  • Mache Dich mit Deinen Rechten vertraut und übe Dich im Behörden-Dreikampf.
    1. Wo steht das?
    2. Bekomm ich das schriftlich?
    3. Wer übernimmt die Kosten?


    Dem kann ich nur zustimmen, mein Mann hatte auf der Arbeitsagentur gearbeitet (Jobcenter im U25 und Ü25 Team) und die Kunden die häufig Widersprüche einlegten waren die die im Endeffekt am meisten bekamen. Ich weiß, dass hört sich komisch an, aber die Jobcenter wissen, dass sie meistens bei den Sozialgerichten den Kürzeren ziehen und man glaubt es nicht wie viele Rechte man eigentlich hat, aber die meisten Sachbearbeiter erzählen dir nichts von deinen Rechten … sie erzählen dir immer nur von deinen Pflichten.

  • Huhu,


    vielen Dank für die vielen Antworten. Ich war heute noch Bewerbungen schreiben, dort habe ich mit einem sehr kompetenten Angestellten gesprochen.


    Der kannte die Frau, fand sie auch unter aller Kanone und er meinte, sie wäre erst seit Juni dort, müsse sich noch behaupten. So aber bestimmt nicht!


    Ich habe mich entschieden mich darüber zu beschweren. In erster Linie, weil mir die Frau sowieso total unsympathisch ist und ich gerne den Sachbearbeiter wechseln möchte. Es macht mich zwar härter wenn es mich nicht umbringt, aber ich möchte auch nicht, dass solche Leute sagen was sie wollen und null Einfühlungsvermögen haben.


    Das witzigste an der Geschichte war am Schluss, dass sie plötzlich aufgesprungen ist "ich muss mich an dieser Stelle verabschieden, meine Kollegen warten schon auf mich". Das kam rüber wie "joa big in Business, Schätzchen". Sie lief dann vor mir her und präsentierte mir ihren richtig! dicken Hintern, der sonst gar nicht zu ihrer Statur passte. Ohne eine längeres Oberteil, der ihn etwas bedecken würde.


    Werde mal berichten, was dabei rauskam.


    Das schrieb ich:


    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Um nur einige Beispiele aufzuzählen.


    Schreib ruhig ALLES rein so wie es gelaufen ist.
    Was meinst Du, wie ich auf 7 Seiten gekomen bin? :D
    Vorschlag: Laß den Brief so, denn das hört sich gut an, aber ergänze diesen Teil durch "Ich habe das Gedächtnisprotokoll des Gesprächs beigelegt". Und dort schreibst Du wirklich alles rein, Das mit dem Nylonstoff, alles.
    Damit die sich eine Vorstellung von der tatsächlich Situation machen können. Denn ein nüchternes "wäre unvorteilhaft gekleidet" wird ansonsten als Deine Interpretation ausgelegt. Geh ruhig ins Detail, damit die selbst interpretieren können.


    Und wenn's schon abgeschickt ist, dann kannst Du es trotzdem als Ergänzung hinterherjagen.

  • @ Svantje


    Da schliesse ich mich MJ an - schreibe es auf jeden Fall so drastisch wie es war.


    Dass Dich Frau S. auf Dein Übergewicht anspricht ist einem gewissen Rahmen normal. Dass sie auf eine Weise tut die unverschämt ist, nämlich mit den Worten dass Dicke als dumm und faul gelten und Du deswegen eh keinen Job bekommst ist nicht normal sondern übergriffig und diskriminierend.


    Auch die Wahl Deiner Haarfarbe hat sie nicht zu interessieren. Klar kann sie jemanden der blau-grüne Haare hat darauf hinweisen, dass er damit in als Azubi in der Bank vielleicht aneckt, aber ob Du nun rabenschwarze oder schokoladenbraune Haare hast geht sie wirklich nichts an.


    Genau diese Details, die in Deinem Brief fehlen machen die Absurdität der Situation klar und zeigen wie sehr sie sich im Ton vergriffen hat.


    Du solltest auch nicht anfangen Dich rechtzufertigen warum Du das anhattest was Du anhattest - das musst Du nicht, das tut nichts zur Sache.


    Oh Mann, da bekomme ich beim Lesen schon Herzrasen.Die sind doch nicht ganz sauber! Alles Gute! :(

  • Ja, Brief schreiben und auch dieses dick = doof, faul und dumm direkt so reinschreiben. Das ist eine Frechheit und ggfs. würde ich auch noch reinschreiben, dass ich mir eine Strafanzeige wegen Beleidigung vorbehalte.

    Die spinnt die Frau.

  • Es ist vollkommen egal ob Zeugen oder nicht! Es ist aktenkundig gemacht. Wenigstens etwas.

    Und mit den Hinweis, dass man sich eine Strafanzeige vorbehält, zeigt man m.E. deutlich, dass es "zuviel des Guten" war. Ob man es später macht oder nicht, ist steht auf einem anderen Blatt. Dieser Vorbehalt ist normal.

  • Carolina


    Ich schreibe nie etwas von Strafanzeige, wenn ich keine ernsten Absichten habe. Ich habe bisher genau zwei Mal in meinem Leben in einem Schreiben angekündigt, dass ich bei Nichteinhalten einer Frist mir vorbehalte, mich anwaltlich beraten und ggf. vertreten zu lassen. Und das hätte ich auch gemacht. DIe reine Erwähnung hat aber beide Male ausgereicht.
    Ich nutze solche "Androhungen" nicht einfach so und ich knüpfe sie in der Regel an eine Bedingung - nach dem Motto: "Wenn wir uns bis zu dem Zeitpunkt nicht so einigen, dann hol ich mir einen Experten und es gibt Saures." Ich sage also auch immer, was für ein Ziel ich mit meiner Reklamation verfolge. Das macht dem anderen die Reaktion leichter und mir meine Argumentation, ist also aus meiner Sicht zielführender als eine einfach so mit reingeschriebene Andeutung.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Hallo Svantje,
    na das baut ja ungemein auf. Da muss man schon "aufs Amt" weil man in einer blöden Situation ist und dann sowas...
    Ich selber ( - damals so um die 180) habe selber mal beim Arbeitsamt gearbeitet (o wunder mit dem Gewicht), allerdings im Forderungseinzug und nicht in der Vermittlung.
    Leider hatte ich aber öfters mit den Kollegen aus den "klassischen" Abteilungen zu tun. Es ist seltender das man jemanden netten, kompetenten erwischt als irgendeinen Vollpfosten. Daher lass Dich von der Dame nicht runter ziehen, die sind alle so ( bei dem Laden ist es denen auch nicht zu verübeln, was jedoch nicht ermächtigt Leute so runter zu machen).


    Ich an Deiner Stelle würde an die Teamleitung eine Beschwerde schriftlich verfassen in der Du den Sachverhalt darstellst. Ich würde es nicht auf mir sitzen lassen. Denn die Dame soll Dich in Arbeit, Weiterbildung etc. bringen und ist nicht dazu befugt eine Styleberatung oder Gewichtsberatung durchzuführen.




    Oje gerade erst gesehen das der Beitrag schon bisi älter is.......

  • Hi,


    macht nichts wegen der verspäteten Antwort. Ich habe gleich einen Termin beim Jobcenter zum Besprechen meiner Beschwerde. Zusammen mit der netten Frau *hust* und ihrem Teamleiter. Mal gespannt, ob sie dann zu zweit auf mir rumhacken, oder es eine akzeptable Diskussion gibt. Werde jedenfalls äußern, dass ich mich total diskriminiert fühlte und ich um einen anderen Vermittler bitte. Auch wenn die Frau dabeihockt.


    Melde mich später mit dem Ergebnis.


    Ps: Heute bin ich etwas schicker gekleidet und ein wenig geschminkt. Mal gespannt, welche Reaktion kommt. Eigentlich müsste ich mit Jogginganzug hingehn! :D

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Wenn die pampig werden, stehst Du auf und gehst. Ganz einfach.
    Nicht in hirnrissige Diskussionen reinreißen lassen. Das höhlt nur Deinen Standpunkt aus, daß Du eben keine Diskussion darüber wünscht. Kleiner Notizzettel "Ich will" und "ich will nicht" , um sich nicht zu verzetteln, kann helfen.
    Hat Du jemanden, der Dich spaßeshalber begleiten kann?

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