Falsche Wahrnehmung

  • Guten Morgen,


    ich muss mal wieder etwas loswerden.


    Und zwar war ich gestern nach Jaaaaaaahren mal wieder in der Stadt um zu shoppen (ich suchte in erster Linie eine schöne Bluse, die ich für Vorstellungsgespräche tragen kann). Fand mich dann bei U*** P***** ein.


    Zuerst war es mir so peinlich, dass die Verkäuferin auf mich zukam und fragte, ob sie helfen kann. In mir stieg direkt der Gedanke auf "als hätten Sie was für mich Nilpferd..". Letztendlich ging ich dann mit Jeans und paar Oberteilen in die Umkleide. Ein Shirt, relativ elegant, aber so beige/champagner-farben trug ich kurz, bei dem ich fast vom Hocker gefallen bin, weil mein Bauch so extrem fett und dick ist. Man hätte meinen können, ich trage 12linge im Bauch.


    Und seit dem ist mir mal wieder klargeworden, dass ich zu mir selbst eine total gestörte Selbstwahrnehmung habe. Wenn ich mich zu Hause im Spiegel betrachte, gehe ich meistens näher an mein Gesicht. Ich sehe dann keine dicken, runden Pausbacken. Ich sehe ein relativ hübsches, normales Gesicht.


    Dass ich dick bin weiß ich, ich sehe zu Hause auch meinen dicken Körper, aber scheinbar nicht so extrem wie auf Fotos oder eben unterwegs an Spiegeln. Wenn ich meine Hände betrachte sehe ich, dass ich keine Spargelfingerchen habe, aber auch keine "Fettfinger". Etwas dicker, aber eben normal. Auf Fotos sieht das dann ganz anders aus.


    Dazu kommt, dass meine Kleidergröße mich langsam zwingt, mich in den Kartoffelsack-Modellen wohlzufühlen. Also wegen der Fettschürze unterm Bauch möchte ich, dass die Shirts lang genug sind, dass man diese Schürze eben nicht sieht. Aber je dicker ich werde, desto mehr Kartoffelsack wird daraus. Die Shirts werden immer länger, haben immer weniger Schnitt, hauptsache die Schürze ist "versteckt". Gefällt mir alles nicht mehr. :(


    Unterwegs bin ich so zwiegespalten. Einerseits weiß ich wie gesagt, ich bin dick, andererseits bilde ich mir scheinbar ein, dass es sooo viel Übergewicht gar nicht ist. Wenn dann aber Leute um mich rumwuseln, bei denen ich mich unwohl fühle, weil sie z.B. arrogant rüberkommen oder einfach nur ein Strich in der Landschaft sind, fühle ich mich, als hätte ich 500kg auf den Rippen. Und denke ab jetzt direkt an meinen Riesenbauch. :(


    Sollte ich damit nicht zum Psychologen gehen? Meine direkte Angst ist dann aber, was ist, wenn der Psychologe einen Hebel in mir umlegen kann, wodurch ich dann immer sehe, wie ich tatsächlich aussehe? Ich glaube, das würde mich in echte Depressionen stürzen. Und wie komme ich an einen Psychologen ran?


    Geht es noch jemandem so wie mir?

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Hier *meld


    Bei mir ist das so, wenn ich gehe und mich dabei frontal gespiegelt sehe, z.B wenn ich auf eine Glastür zulaufe. Ich FÜHLE mich nicht schwerfällig in der Bewegung. Die Spiegelung sagt aber, dass es schon etwas schwerfällig aussieht.


    Prägnant war letztens für mich auch eine Begegnung mit einem Bekannten, inklusive Umarmung. Ich hatte das Gefühl, ein zartes Kerlchen zu umpatschen, merkte deutlich, wie viel breiter und massiger ich war, trotzdem ich 5 cm kleiner bin als er. Und dann erzählt er ganz beiläufig irgendwas und dabei fiel sein Gewicht, fast 100 kg. Ich konnts nicht fassen, er sah neben mir so schmal aus :eek:

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Ja,


    das nicht schwerfällig fühlen ist genau das, was ich auch habe. Im Sommer trug ich eine 3/4 Jersey-Hose, also so art Leggings, in der ich mich echt wohlgefühlt habe. So war ich dann noch unterwegs, bis ich auf einen Spiegel zugelaufen bin und bin total erschrocken, wie schlimm das aussieht. Insbesondere meine Gangart. So fühle ich mich gar nicht. Ich fühle, als würde ich normal laufen.

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Ich denke, das kommt daher, weil man einfach so mit da rein wächst. Würden wir von einer Stunde zur nächsten von "Normalgewicht" auf unser jetziges Gewicht hochschnellen, würden wir wahrscheinlich erstarren. Am eindrucksvollsten empfinde ich das nach dem Schwimmen, wenn ich aus dem Wasser kraxel. Krass, wie deitlich man dann merkt, was alles an einem zieht :rolleyes:

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • ich bin ja überhaupt kein Freund davon, wegen jedem Problem, jeder Wahrnehmung und Gefühlen jedweder Art, direkt zum Psychologen zu rennen...ganz ehrlich. Meine Erfahrung ist, man wächst an und mit den Dingen, würde ich wegen jedem Problem zu einem Psychologen rennen, wäre ich dort inzwischen wohl Dauergast....:p


    Einen guten Psychologen musst du im Übrigen suchen, genau wie alle anderen Ärzte auch, da muss einfach die Chemie stimmen. Meine Cousine ist selbst Psychologin und interessiert sich privat nicht die Bohne für die Probleme anderer, selbst wenn man sie mal um Rat fragt, kann und will sie nicht helfen,


    und eines kannst du mir glauben, sie hat auch viele Probleme mit ihrem Leben, sie kann auch viele Baustellen ihres Lebens nicht lösen oder Streitigkeiten in der Familie oder im Freundeskreis mal eben mit Rat und Tat beilegen, weil es eben was ganz anderes ist, wenn man selbst involviert ist....und manche Konflikte löst man sein Leben lang nicht....:eek:


    der stärkste Psychologe ist immer noch der in einem selbst, wenn man sich Lösungen selber erarbeitet und daran wächst, auch wenns mal schief geht, dann lernt man eben daraus. Und für viele Dinge gibt es einfach keine schnellen und eindeutigen Lösungen. Vieles kann gar nicht gelöst werden oder nur mit einem Kompromiss. Damit muss man sich abfinden, auch das gehört zum Lernprozess des Lebens.


    Damit will ich nicht sagen, dass ich davon abraten würde, für manche ist ein Psychologe eine gute Lösung, wenn er/sie nicht weiter weiß, nicht weiter kommt, jemanden Außenstehenden zum Reden oder für eine neutrale Einschätzung braucht, ist das ganz sicher eine gute Sache; ich würde so jemanden aber erst bei richtig für mich (!) großen Problemen konsultieren, und was große oder kleine Probleme sind, das empfindet jeder Mensch anders



    Zu deinem eigentlichen Problem. Mir geht es nicht anders, und ich kenne keine dicken Menschen, die sich nicht hin und wieder, oder regelmässig erschrecken, wenn sie sich irgendwo aus einer neuen Perspektive sehen, sei es in einer Tür, die sich spiegelt, einem Fenster, einem fremden Spiegel oder einem großen Spiegel, der einen ungeschönt und in Großaufnahme zeigt, wie einen andere Menschen sehen, wie man in Wahrheit aussieht.:(


    Ich persönlich meide Spiegel, zu Hause schaue ich mir nur ins Gesicht oder in einen schmalen Spiegel, in den ich ab und zu mal reinschaue. Aber im Grunde gibt es da nichts zu prüfen, was den ganzen Körper betrifft. Kleidung sitzt, wenn sie mir gut passt und gefällt. Das ich dennoch dick bin und fast alles unvorteilhaft an mir aussieht, weiß ich selbst, dafür brauche ich keine Spiegel. :D


    Ich ziehe mir ohnehin nur Sachen an, die kaschieren, zb Oberteile mit Kapuze, in denen ich mich regelrecht verkriechen kann. Ich laufe selten Gefahr, dass ich mich rausputzen und vor dem Spiegel kontrollieren muss, von daher...:rolleyes:


    allerdings habe ich in den letzten 2 Jahren ca nochmal ordentlich zugelegt, weil ich lange krank und gar nicht mehr draussen war. Vor 3 Jahren war ich noch sehr aktiv und recht fit, auch aufgrund meines Berufes, bei dem ich mich sehr viel bewegen musste. Wenn ich da auf einen Spiegel zugelaufen bin, fand ich meine Bewegungen nicht auffällig. Dick sah ich aus, das ja, aber keine auffällige Gangart.:p


    Schaue ich heute in einen Spiegel oder bewege mich auf irgendwas zu, was zufällig mein Spiegelbild wiederspiegelt, sehe ich hingegen nun eine sehr dicke Frau, die genauso läuft und aussieht, wie ich es nie wollte, dick, unbeweglich, langsam, mit überdemensionalem Bauch und Busen, nichts passt zusammen, alles sieht schlimm aus. So wie extrem Fettleibige, die kaum noch gehen können und ihren Rücken nach hinten wegstrecken müssen, um ihren Bauch vor sich herzutragen....:eek:


    klar ist das erschreckend, aber dennoch nur eine logische Folge meines Übergewichts, meiner zusätzlichen Zunahme von weiteren 30 kg, die mangelnde Bewegung und der fehlenden Muskeln um die Körperspannung besser halten zu können


    meine Konsequenz, ich meide diese Spiegel (wenn man sich nicht kämmen und hin und wieder schauen müsste, ob man schon aussieht wie ein Vampir, der das Sonnenlicht meidet, hätte ich gar keine Spiegel mehr im Haus!:evil:), ich versuche nach vorne zu schauen und mich wieder mehr zu bewegen, um diesem Teufelskreis zu entfliehen, um wieder ein besseres Gefühl für meinen Körper zu bekommen und meine Haltung wieder zu verbessern und zu normalisieren


    und ganz sicher hat mir dieser Spiegel einmal mehr gezeigt, dass ich dringend etwas tun muss, wenn ich nicht richtig krank werden will


    aber das wusste ich auch schon vor dem Spiegel, von daher....zaubern kann ich ja nicht und leben muss ich auch mit der Situation, das kann ich, weil ich es gewohnt bin, und es zumindest soweit akzeptiert habe, das ich daran nicht mehr verzweifle (klar hat man auch Tage, an denen man auch deshalb traurig ist und sich hilflos fühlt),


    aber ich habe schon viel schlimmeres mitgemacht, von daher sehe ich das etwas gelassener, es ist ja nichts, was ich nicht ändern könnte, eine Hoffnung auf Änderung und Verbesserung ist ja immer gegeben, zumindest in meinem Fall


    es ist halt wie es ist, und das bin ich, jetzt und hier, das ist die Gegenwart, dafür hasse ich mich aber nicht und werfe mir auch nichts vor, denn ich weiß ja, warum, wie und weshalb es soweit gekommen ist

  • Geht mir genau so. Ich bin jedes mal schockiert und sage mir: Du musst abnehmen. Dann ein paar Schritte weiter...kein Spiegelbild mehr da...ist der Gedanke wieder weg. Aber das Problem nicht gelöst.

    An meiner Selbstwahrnehmung muss ich arbeiten. Das merke ich schon, wenn ich aus dem Bett aufstehe und/oder mich bücken muss um etwas vom Boden aufzuheben.

  • Ich muss sagen, ich persönlich nehme mich eben so wahr, wie ich bin. Ich finde nicht, dass ich komisch oder angestrengt gehe, auch nicht im Spiegel. Auch bin ich ein klein wenig eitel und "übe" vorteilhafte Posen, wenn man das so ausdrücken kann. Besonders achte ich darauf, Körpersoannung beim Gehen zu halten und nicht hin und her zu schwanken, wie man es bei manchen dickeren Menschen sieht.
    Und na ja, ich versuche auch, mich nicht mit schlanken Personen zu vergleichen. Ich bin schön - nur bin ich halt keine schlanke Dicke. Insofern ist da Schönheit als Dicke nicht das Gleiche wie Schönheit als Schlanke.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Ich schrieb das schon anderswo, ich sehe mich nach wie vor selbst meist schlanker als ich tatsächlich bin.
    Da ich die überwiegende Zeit meines Lebens akut essgestört war, kommt das aber sicher auch nicht von ungefähr.
    Und ich habe den Eindruck, dass mir auch einige Spiegel eher das meist positive Körperbild von mir zeigen, was ich an den meisten Tagen habe.
    Negativ überrascht (aber weit weg von schockiert) von meiner Erscheinung bin ich eher an Tagen, an denen es mir nicht so gut geht, aber da ziehe ich dann meist auch diesen Malus gedanklich hinterher ab und kann mir ab und an einfach denken: "Ach, morgen wirst du dir wieder besser gefallen."


    Da ich weitestgehend fit bin, habe ich auch keine Probleme mit meinem Bewegungsbild, es ist noch nicht ganz so, wie ich es gern hätte, aber ich arbeite nach wie vor daran, mich leicht und kaum von meinem Gewicht beeinflusst bewegen zu können.


    Das war aber auch mal ganz anders, und den Zustand wünsche ich mir wirklich nicht zurück.
    Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass man da wirklich viel durch Training verbessern kann, es dauert aber mit zunehmendem Alter einfach länger, bzw. gestaltet sich mit viel Gewicht zunächst auch sehr mühselig. Aber der Auwand hat sich wirklich gelohnt.



    Was ich so ein bisschen rauslese ist der Umstand, die eigene Körperlichkeit auch aus Selbstschutz nicht so wahrzunehmen, wie sie tatsächlich ist. Die Frage, die das aufwirft ist halt die, inwieweit man sich selbst "nur" zu akzeptieren braucht um zurechtzukommen, bzw. wo die Grenze ist, wo tatsächlich auch Handlungsbedarf in Richtung Training und Gewichtsreduktion bestehen könnte.
    Und dann muss auch noch der richtige Zeitpunkt und die Kapazität dafür da sein.


    Svantje, ein Psychotherapeut kann ja nicht ohne dein Zutun einfach so deine Grenzen überschreiten und es handelt sich da auch nicht um so etwas wie Hexerei, wo jemand einfach mal so einen Knopf bei dir drückt und "schwups" funktioniert die besänftigende Selbsttäuschung nicht mehr.
    Den Prozess gestaltest du ja aktiv mit und du kannst auch mit entscheiden, an welchen Dingen du konkret arbeiten möchtest.


    Aber ich lese es so, dass dich deine von dir nicht als authentisch befundene Selbstwahrnehmung selbst auch irgendwie stört, du aber auch Angst hast, sie zu verlieren.
    Du könntest dich ja einmal für dich fragen, was an dieser Sache dir einen Nutzen bringt und was für dich auf der anderen Seite eher destruktiv wirkt.
    Und dann mal schauen, ob es lohnenswert sein könnte, daran zu arbeiten.
    Du kannst dich von deinem Hausarzt an einen Therapeuten überweisen lassen (Vorsicht, die Wartezeit für einen Therapieplatz kann einige Monate betragen), eventuell hat er auch einen Tipp für dich.
    Oder du hörst dich im erweiterten Bekanntenkreis mal um, heutzutage hat eigentlich jeder Freunde und Familienmitglieder die schon einmal psychotherapeutische Hilfe nötig hatten, oft bekommt man über Mundpropaganda ganz gute Empfehlungen, zumindest ging es mir und Familienmitgliedern schon so.


    Grundsätzlich kann ich aber jeden deiner Gedankengänge nachvollziehen, mir ging es lange Zeit ja ganz genauso.


    Und nochwas: Therapie ist nicht nur schön und heilsam, sondern auch sehr anstrengend, konfrontierend, unbequem (wenn sie gut ist). Ich bin daher der Meinung, dass man dafür aus vollem Herzen bereit sein muss.
    Der persönliche Gewinn am Ende ist aber oft auch recht hoch, auch wenn ich ihn erst nach den ganzen Jahren so richtig zu schätzen weiß.


    Du musst es wissen, welchen Weg du gehen magst.
    Ich habe ihn die letzten Jahre ohne therapeutische Begleitung beschritten, weil ich die Grundlagen schon vorher vermittelt bekommen hatte und meine persönliche Situation sich schon etwas stabilisiert hatte.

  • Hier Fettfingerchen heb:
    Ich sehe mich auch schlanker. Dann auf Fotos, das große Erschrecken. Deshalb laß ich mich nicht fotograferen. Spiegel, außer dem Kosmetikspiegel, gibt es bei mir zu Hause nicht. Nur in Gesichtshöhe, alles andere will ich nicht sehen.

    Shoppingtouren mach ich nicht, da ich alles im Internet bestelle. Von daher bleiben mir Spiegel und große Schaufenster erspart. Sollte ich mich doch mal darin sehen, erschrecke ich auch immer wieder um meine Art der Fortbewegung. Dieses hatschen der Füße, weil ich flache Schuhe trage und dann sind im Laufe der Zeit solche X-Beine dazugekommen furchtbar.

    Zum Thema Psychotherapeut. Meine Freundin ist eine solche. Ich habe mit ihr auch über meine Wahrnehmung und Selbstakzeptanz gesprochen. Nur, es hat bisher nichts gebracht.
    Es ist ein sehr langer Weg, den man gehen muß. Sie konnte es wenigstens soweit ins rechte Lot bringen, daß ich nicht mehr über Selbstmord nachgedacht habe. Weiter sind wir noch nicht. Ich hoffe aber, daß es doch noch klappt.

  • In meinem neuen Zuhause gibt es einen Einbauschrank mit einer verspiegelten Tür. Zuerst fand ich das recht unangenehm (aus den oben ausgeführten Gründen), inzwischen finde ich es toll.


    Mir war ja immer klar, dass mich der kleinere Spiegel vorteilhafter zeigt, als ich in Wirklichkeit aussehe - jetzt habe ich mich an das authentischere Spiegelbild gewöhnt, erlebe weniger Überraschungen und kann auch besser einschätzen, welche Outfits gut an mit aussehen und welche weniger.


    Und das Beste - ich mag mich immer noch leiden.

  • Mir war ja immer klar, dass mich der kleinere Spiegel vorteilhafter zeigt, als ich in Wirklichkeit aussehe - jetzt habe ich mich an das authentischere Spiegelbild gewöhnt, erlebe weniger Überraschungen und kann auch besser einschätzen, welche Outfits gut an mit aussehen und welche weniger.


    Ist das so... hm. Ich habe Zeit meines Lebens lange Spiegel gehabt, in der Regel im Flur, derzeit auch im Schlafzimmer. Sonst würd ich mich ja gar nicht richtig sehen. ... Ok, passt also von der anderen Seite offenbar auch. Mir würde was fehlen, wenn ich keinen vernünftig großen Spiegel hätte. :D


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Mir geht es auch so, dass ich mich selber schlanker wahrnehme, als ich eigentlich bin, ich denke halt einfach nicht ständig an mein Gewicht. Und so richtig erschrecken tu ich mich nur, wenn ich mich auf Fotos sehe, weiß auch nicht warum. :confused:


    Spiegel finde ich meist nicht so schlimm, außer in Umkleidekabinen bei grellem Licht, das geht echt gar nicht.:eek: Aber da sehen wohl die meisten Menschen nicht ganz so gut aus.


    Bis vor einiger Zeit hab ich mich aber auch oft erschrocken, wenn ich mein Spiegelbild z.B. in einer Glastür oder einem Schaufenster gesehen habe. Mittlerweile habe ich mich irgendwie dran gewöhnt. So sehe ich momentan halt aus, ich kanns ja nicht ändern. Zumindest nicht auf die Schnelle.


    Ich muss aber sagen, dass ich bei UP wirklich gerne einkaufen gehe und zwar aus mehreren Gründen. Erstens sind die Verkäuferinnen selber dick, sie kennen also die Probleme dicker Frauen aus eigener Erfahrung. Da bekommt man fast immer eine gute Beratung. Außerdem sind die Umkleidekabinen herrlich groß und es gibt Kosmetiktücher, falls man bei der Anprobiererei ins Schwitzen kommt.


    Und - und das ist eigentlich für mich persönlich das Beste - da gibt es Sachen, die mir zu groß sind. :D

  • Ich glaube kaum, dass sich irgendjemand - ob schlank oder dick - wirklich realistisch wahrnimmt. Das halte ich persönlich auch für gesund und normal.


    Vor Jahren habe ich mal von einem Versuch gelesen in dem Menschen spontan einen Vortrag halten sollten.


    Sowohl psychisch gesunde Menschen als auch Depressive. Dann wurde die Fremdwahrnehmung mit der Eigenwahrnehmung verglichen. Die Gesunden hatten ihren Vortrag als wesentlich besser, verständlicher und klarer erlebt als die Zuschauer angaben. Die Depressiven hingegen gaben eine ziemlich realistische Einschätzung davon ab, wie ihre Leistung angekommen ist - d.h. ihre Einschätzung deckte sich weitestgehend mit der Einschätzung der Zuschauer.


    Das etwas verschobene Bild wird also vielleicht auch als eine Art Schutzfunktion dienen.


    Natürlich gibt es auch massive Körperwahrnehmungsstörungen so wie z.B. bei Magersüchtigen. Ich denke, sie erleben aber nicht den Schock wenn sie Bilder von sich sehen, sondern sehen sich darauf auch als zu dick.



    Und offen gesagt, Svantje ... ich fände es wesentlich unangenehmer, wenn die Bewegung nach aussen hin federleicht aussieht, sich aber tonnenschwer anfühlt. Da ist es umgekehrt doch angenehmer.


    Umkleidekabinen sind generell nicht der Ort um ein gutes Bild vom eigenen Körper zu bekommen ... dass deswegen nun gleich ein Psychologe zum Einsatz kommen soll fände ich persönlich übertrieben.


    Schlanke Leute trifft zuweilen auch der Schlag, wenn sie sich auf Bildern sehen ... genauso wie die meisten ihre Stimme hassen, wenn sie sie auf Band hören. Es ist ein ungewohnter Einblick in eine Welt die wir scheinbar so gut kennen, aber eben aus einer anderen und seher ungewohnten Perspektive ...

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