"Geringes Selbstwertgefühl macht dick"

  • Und Magersüchtige sind demnach die komplexfreiesten Egokracher überhaupt, oder was? :rolleyes:


    Bei dem Artikel greif ich mir echt nur an den Kopp und fasse ins Leere.
    Allein schon die völlig unreflektierte Infobox zur "Epidemie" unten drunter läßt tief blicken, wer wo abgeschrieben hat

  • ich find es Schade was in dem Artikel aus einem gar nicht so schlechtem Thema gemacht wurde.


    Die Infobox hätten sie sich schenken können, manchmal ist gar nichts schreiben einfach besser wie "Abschreiben" zumal wenn es um chaotischen Unsinn geht.


    Logische Schlüsse und Empfehlungen sind leider auch hier wieder mal "Mangelware" - schade, aber es zeigt doch deutlich wie es in Medien abgeht rund um das Thema: Übergewicht.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Bei dem Artikel greif ich mir echt nur an den Kopp und fasse ins Leere.
    Allein schon die völlig unreflektierte Infobox zur "Epidemie" unten drunter läßt tief blicken, wer wo abgeschrieben hat



    Richtig geil ist aber auch die Grafik der fettleibig werdenden USA - nur ein kleiner, unbeugsamer Staat namens Colorado (ausgerechnet der Haribo-Topseller... :rolleyes:) wagt es, den heranstürmenden Fettmassen Widerstand zu leisten ! :p

  • Aber Funkyness,


    da hast du glatt diesen winzige Bundesstaat mit dem schwer aus zu sprechenden Namen "Massachusettes" übersehen ;)


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Also, ich finde mich und meine Übergewichts-Problematik schon in dem Artikel wieder. Leider fehlen hier tatsächlich, wie Cailly schon sagte, konkrete Handlungsempfehlungen.
    Mir hätte z.B. gereicht, wenn meine Eltern mich mit meinen Problemen in der Schule ernst genommen hätten und mir das entsprechende Selbstbewusstsein aufgebaut hätten, damit umzugehen. Außer "Das bildest Du Dir nur ein" oder "Wenn Dich das stört (das Gehänsel der Mitschüler), dann nimm doch ab" kam leider nichts.:rolleyes:

  • Echt, so was schreiben die? Normalerweise hieß es doch bisher immer das Übergewicht sei für das geringe Selbstwertgefühl von Dicken verantwortlich.

    Das schreiben sie auch. Zumindest schreiben sie von sozialer Stigmatisierung des Übergewichts und von einem daraus entstehenden Teufelskreis.

    Was mich noch interessiert hätte, ist der vermutete kausale (nicht bloß statistische) Zusammenhang zwischen vermindertem Selbstwertgefühl und vermehrtem Gewicht.

  • Was mich noch interessiert hätte, ist der vermutete kausale (nicht bloß statistische) Zusammenhang zwischen vermindertem Selbstwertgefühl und vermehrtem Gewicht.


    Aber wenn diese Vermutungen erwähnt worden wären, dann hätten die sich ihren Artikel und die ganzen "Epidemie"-Infos gleich schenken können ;)


    Ich für meinen Teil denke, daß es ganz stark damit zu tun hat, daß Leute mit geringem Selbstwertgefühl nichts lieber tun als sich ein "hänselfreies" Profil anzudiäten.
    Und mit den üblichen Diäten erreicht man nun mal sowohl bei den Komplexen als auch dem Gewicht genau das Gegenteil - außer natürlich, man ist so "konsequent" und bekommt eine "dünne" Eßstörung :rolleyes:

  • Zitat von Hermine

    Was mich noch interessiert hätte, ist der vermutete kausale (nicht bloß statistische) Zusammenhang zwischen vermindertem Selbstwertgefühl und vermehrtem Gewicht.

    Tja, der ist zumindest angedeutet: Niedriger sozialer Status. Und wir wissen ja aus den Medien, dass die "Fett-Epidemie" vor allem in der "Unterschicht" grassiert. Stempel drauf, Schublade zu, fertig sein.

    Zitat von MeiersJulchen

    Ich für meinen Teil denke, daß es ganz stark damit zu tun hat, daß Leute mit geringem Selbstwertgefühl nichts lieber tun als sich ein "hänselfreies" Profil anzudiäten.

    Das ist sicher ein Grund. Weitere Möglichkeiten sind natürlich Essstörungen ("Frustfressen") und ein aufgrund der psychischen Situation hoher Spiegel an Stresshormonen.

  • Moin Zusammen,


    noch fataler wird es ja demnach, wenn mehrere Faktoren zusammentreffen, z.B.
    Missbrauchsüberlebende -> geringes Selbstwertgefühl, erhöhte Streßhormone, oft auch Ess-gestört (wobei wechselhaftes Essverhalten noch fataler sein kann wie reines "Überessen")
    oder um ein weniger "krasses" Beispiel zu nehmen
    Mädchen vom pyknischen Typ mit Magerfanatikerin als Mutter (leposomer Typ), Tochter wird ständig drangsaliert -> Selbstwertgefühl sinkt (mangelnder Abnehmerfolg), Essverhalten wird immer gestörter, Anstieg der Streßhormone... ende vom Lied: Teufelskreis


    Die Logischen Schlußfolgerungen zu der Kernaussage des Artikels (der neuen Erkenntnisse) wären sicherlich vernünftig - aber etwas das in den Medien niemals gesagt würde:
    Verbot von Diäten in Verbindung mit "Diskreminierungsverbot dicker Menschen"(insbesondere Kinder!) - oder sieht das hier Jemand anders?


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Tja, der ist zumindest angedeutet: Niedriger sozialer Status. Und wir wissen ja aus den Medien, dass die "Fett-Epidemie" vor allem in der "Unterschicht" grassiert. Stempel drauf, Schublade zu, fertig sein.

    Auch so ein Zusammenhang, für den ich noch eine Begründung suche. Vom Zusammenhang "niedriger sozialer Status" und "niedriges Selbstwertgefühl" mal gar nicht zu reden.

    Zitat

    Weitere Möglichkeiten sind natürlich Essstörungen ("Frustfressen") und ein aufgrund der psychischen Situation hoher Spiegel an Stresshormonen.

    DAS zum Beispiel sind doch mal Ansätze, über die sich nachzudenken lohnte.

    Zitat von Cailly

    Die Logischen Schlußfolgerungen zu der Kernaussage des Artikels (der neuen Erkenntnisse) wären sicherlich vernünftig - aber etwas das in den Medien niemals gesagt würde:
    Verbot von Diäten in Verbindung mit "Diskreminierungsverbot dicker Menschen"(insbesondere Kinder!) - oder sieht das hier Jemand anders?

    Ich bin mir keineswegs sicher, ob das die Schlussfolgerung wäre, die der Artikel/ die Studie ziehen würde. Ich halte durchaus auch ein "Mach Diät, dann bist du dünn, dann fällt die soziale Stigmatisierung weg, dann steigt dein Selbstwertgefühl, dann bleibst du auch dünn." für denkbar als Folgerung.

    Ach, und: Verbot von Diäten? Diskriminierungsverbot dicker Menschen? Hältst Du das für umsetzbar und wirksam?

    (Und kannst Du mir bitte einen kleinen Gefallen tun? Es heißt "Diskriminierung". Ich bin normalerweise durchaus fehlertolerant, aber dieses eine, vielleicht noch in Verbindung mit "Tolleranz", das gruselt mich ein wenig.)

  • menschen sind menschen...egal ob dick oder dünn...wenn ich könnte würde ich den Menschen sagen, das alle ein Recht haben zu leben.
    Das verstehen die Leute aber nicht. Dicke sind nur anders....man soll die andersartigkeit akzeptieren......
    ich würde mich freuen, wenn die Welt etwas menschlicher würde...
    aber das ist wahrscheinlich ein langer Traum.
    Viele werden diskrimiert, weil sie dick sind...andere weil sie schwul sind.
    andere weil sie schwarz sind.
    ich denke immer:Mensch ist Mensch. da sollte keine diskrimierung stattfinden.

  • @Fibi


    Genau das ist es!


    ZITAT AUS DEM OBENGENANNTEN ARTIKEL:
    "Soziale Diskriminierung ist für Kinder die unmittelbarste Folge von Übergewicht", so die Autoren der Studie. Kaum ein anderes äußeres Merkmal werde dermaßen stigmatisiert wie überschüssige Pfunde. Damit junge Mädchen dem Teufelskreis der ständigen Gewichtszunahme entkommen können, sei es wichtig, dass Wissenschaftler bei der Frage nach den Gründen für Fettleibigkeit Verhaltensweisen, soziales Umfeld, aber auch psychische und emotionale Faktoren in ihre Untersuchungen mit einbeziehen.



    ... aber vor allem sollte man darüber nachdenken, dass an dieser Diskriminierung nicht der Diskriminierte schuld ist, sondern die, die diskriminieren!!! Nur das ist offensichtlich verpönt!!!


    LG
    LOF

    Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung. (Kurt Tucholsky)

  • Ehrlich - ich verstehe die Aufregung um den Artikel mal wieder nicht :confused: Als Kind wäre ich froh gewesen, wenn meine Umwelt erkannt hätte, dass hinter meinem Übergewicht große Probleme in der Schule und in der Familie stehen - stattdessen wurde gesagt: Iss weniger, nimm ab dann wirst Du auch nicht gehänselt. Punkt.
    Was hinter dem essen steckte interessierte schlicht niemanden.



    Dass inzwischen erkannt wird, dass psychische und emotionale Ursachen eine grosse Rolle beim entstehen von Übergewicht spielen finde ich grundsätzlich gut. Wer sich gedeckelt und schlecht fühlt neigt eher dazu aus Frust zu essen ... mit dieser Aussage kann ich durchaus leben - übrigens wurde in dem Artikel betont, dass es eben nicht unbedingt um die soziale Schicht geht aus der man kommt, sondern um die gefühlte und wahrgenommene Rolle die man innerhalb einer Gruppe hat.


    Dass Magersucht nicht wirklich Ausdruck einer glücklich-selbstbewussten Seele ist auch klar, aber in dem Artikel geht es nun mal um Dicke und nicht um Magersüchtige - wo ist denn da das Problem?


    Die Infokästchen finde ich auch sehr ungeschickt platziert - ich denke man kann aber davon ausgehen, dass sie nicht vom Autor des Artikels dort platziert wurden, sondern von Spiegel online - wer ein bisschen dort herumsurft wird bald erkennen, dass jeder Artikel mit weiterführenden Links zum entsprechenden Thema versehen ist.
    Ich finde man kann es mit den Empfindlichkeiten durchaus auch ein bisschen übertreiben. :rolleyes:

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