Forschung zu Übergewicht = Nur weniger essen?

  • Hi ihrs,
    mir ist mal aufgefallen, das es in der Forschung zum Themenbereich Übergewicht, Adiposiatas, usw. immer nur um einen Punkt geht und er ist "die betroffenen dazu zu bringen das sie weniger essen - weniger hunger/apetit haben" -wieso ist das so?
    Ich meine ich brauch mich doch nur selbst an zu schauen, ich kämpfe immer wieder damit das ich keinen hunger/apetit habe, aber eben auch genau weiß was passiert wenn ich mal wieder vergesse auf meine ernährung zu achten (ich esse dann oft mehrere Tage gar nix, nehme nicht ab, dafür gehts mir dann Körperlich immer mieser). Wie passe Ich denn dann überhaupt in das "bild" der "adipösen"?
    als adipös bezeichnet wurde ich schon mehrfach - eben weil ich ja entsprechendes übergewicht habe ( bmi von knapp 30) und ich weiß ja auch das es dann immer nur heißt - sie essen einfach zuviel bzw zuviel "fett" - obwohl beides eben nicht zutrifft. Aber anscheinend wird diese Möglichkeit nie in betracht gezogen - so nach dem Motto - es kann nur einen Grund für Übergewicht geben und wer "dick ist" und behauptet "nicht zuviel zu essen" ist ein Lügner.
    Obwohl ich mit Fett essen echt mega vorsichtig sein muß, da bei mir sonst (ohne medikament) sehr schnell durchfall auftritt wenn ich mal zuviel fett esse (mehr als 30g/tag)wobei es allerdings egal ist ob es sich dabei um tierische oder pflanzliche fette handelt - zu wenig (unter 20 g/tag) führt bei mir allerdings gleich zum gegenteil sprich ich krieg massive Verstopfung.
    Wobei die Kalorienmenge pro tag relativ egal ist - alles zwischen über 800 bis 1600 cal/tag ist in ordnung, bei weniger krieg ich magendarm, atemwegs und blutdruckprobs,nehme aber kein gramm ab; bei allem was drüber ist, nehm ich zu.
    schon komisch, oder?
    liebe grüße
    cailly

  • Cailly,


    das ist leider immer wieder das Problem. Gestern war ich in einer Buchhandlung um mir ein Fachbuch zu kaufen und in der Abteilung "Medizin" findet man -zig Ratgeber zum Thema Abnehmen und Ernährung, die ich alle bis auf vielleicht 2 Stück ungelesen in die Tonne hauen würde.


    Pauschal würde ich einer Person raten, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu bewegen und die Ernährung so umzustellen, dass viele Ballaststoffe, mehrwertige Kohlenhydrate und tierische Eiweiße enthalten sind und auf jeden Fall kaltgepresstes Olivenöl. Dann ist eigentlich die Zahl der aufgenommenen Kalorien eher unwichtig, weil der Stoffwechsel so angekurbelt wird und der Körper auch mehr und schneller verbrennt.


    Aber was erzähle ich dir das! So wie ich von dir bis jetzt gelesen habe, hast du deinen Weg der Ernährung gefunden.


    Adipöse Menschen dazu zu bringen, weniger zu essen ist meines Erachtens total falsch. Sie müssen lernen, das richtige zu essen und zu erkennen, was das richtige ist. Mir persönlich hat die Homöopathie geholfen, zunächst erstmal auf meinen Körper zu hören und einfach "nach der Nase" einzukaufen und - es mag hier einige überraschen - es liegen nur noch Gemüse, Vollkornprdukte, Reis usw. in meinem Korb. Selten, dass ich mal einen richtigen Heißhunger auf Süßes oder Knabbereien habe, und wenn dem einmal so ist und ich deswegen extra in den Supermarkt gehe, habe ich dort oft vergessen was ich eigentlich kaufen wollte, weil soetwas nicht zu meinen normalen Produkten gehört, und komme mit einem Becher Buttermilch z.B. wieder heraus.


    Das Wichtigste ist, Heißhunger und Appetit auf das Falsche zu regulieren. Deswegen ist die Menge des aufgenommenen Volumens wichtig. Ein total voller und satter Magen fragt nicht, wieviele Kalorien die Mahlzeit hatte. Und wenn man sich mit vielen Ballaststoffen ernährt, hält das Sättigungsgefühl lange an und man hat kein Bedürfnis, sich mit Naschereien abzulenken.

  • Zitat

    mir ist mal aufgefallen, das es in der Forschung zum Themenbereich Übergewicht, Adiposiatas, usw. immer nur um einen Punkt geht und er ist "die betroffenen dazu zu bringen das sie weniger essen - weniger hunger/apetit haben" -wieso ist das so?

    das ist nicht ganz richtig. es gibt schon studien, die in die andere richtung gehen.das problem ist eher, dass sowohl mediziner, als auch medien da einem gewissen scheuklappendenken erliegen.


    autoren die ausserhalb des mainstreams veröffentlichen werden fast nicht zitiert. und zitiert werden ist alles in der forschergemeinschaft. wer am öfftesten im "science citation index" aufscheint, der bekommt die forschungsaufträge bzw. hat arbeit.


    ich war total schockiert, als ich z.b. udo pollmer und nicolai worm gelesen habe. und die beiden sind inzwischen zumindestens einigermassen bekannt.


    da kommt dann z.b. heraus, dass bei den weltweit bekannten studien (nurses health ...), die immer wieder zitiert werden, nicht bewiesen wurde, das der cholesterinverzehr mit dem herzinfarkt korreliert. allerdings wurde das in den summaries nicht erwähnt, und die summaries sind das was die leute (ärzte, medien, ernährungsspezialisten) lesen. wer tut es sich schon an 1000e von zahlenkolonen selbst auszuwerten.


    trotzdem werden jährlich auf der ganzen welt schweineteure "kennst du deinen cholesterinwert?"-kampagnen gestartet und jedes jahr bei der vorsorgeuntersuchung millionen von menschen in die hände der margarinemafia getrieben. alles im namen der wissenschaft.

    besorg dir mal: udo pollmer: "prost mahlzeit, krank durch gesunde ernährung" und du wirst nie wieder einen zeitungsartikel über adipositas lesen.


    lg rita

    [ 04-09-2003, 23:18: Beitrag editiert von: ritathedolphin ]

  • Zitat

    besorg dir mal: udo pollmer: "prost mahlzeit, krank durch gesunde ernährung" und du wirst nie wieder einen zeitungsartikel über adipositas lesen.

    das tu ich ohnehin nicht mehr, auch ohne dieses buch zu kennen, genausowenig wie ich mir noch sendungen im tv über abnehmen ansehe - höchstens einmal eine reportage, um mich so richtig zu gruseln. ;)

  • hi ihr beiden,
    erstmal danke für eure antworten :)
    was die Bücher betrifft, der Name nicolai worm sagt mir schon ne menge, aber da ist es echt wie verhext, immer wenn ich mir gerade das bekannteste seiner Bücher (zu den ernährungsirrtümern) kaufen will, ist es vergriffen oder ich hab net genug geld dafür...
    was von diesen "ach so tollen wichtigen Cholsterin Informationen zu halten ist" - da sag ich ganz ehrlich halte ich absolut NICHTS mehr von, denn ich habe von 2 Ärzten meines Vertrauens (wovon ich den einen allerdings nur via internet udn als "privatmann" kenne) sehr aufschlußreich erfahren wie es sein kann, das man trotz "diäteinhaltung" (diät hier = an einer störung angepaßte ernährung ohne reduktionsabsicht) zu hohe cholesterinwerte haben kann - da der Menschliche Köprer Cholesterin selbst Produzieren kann (er braucht dazu nur "übung" und natürlich "streßhormone"!).
    Diese Informationen halte ich auch anhand meiner eigenen Werte durchaus für sehr glaubwürdig, da ich seit ich in meiner Therapie weiterkomme und eine sehr stressige beziehung beendet habe niedrigere Werte habe, bei gleicher ernährung!
    Während die Werte unter extrem strenger einhaltung der DIÄT noch angestiegen waren - ich in der Zeit aber sehr viel "streß" hatte.
    Fakt ist aber auch das dies 2 von ca 100 Ärzten sind, die diese Sicht haben, während die anderen 98 meinen man müsse unter der besagten DIÄT nicht nur seine cholesterinwerte gesenkt bekommen, sondern auch noch abnehmen.
    liebe grüße
    cailly

  • hi rita,
    sicher sind sie das und ich hab auch meinen stadtbüchereiausweis - nur hab ich dort bisher nur ein einziges sinnvolles Buch zu diesem Thema gefunden - und nicolai worm haben die leider gar nicht ...
    in der Hauptstelle gibt es zwar ein exemplar, aber das ist auf monate hin vorbestelltt *lach*
    bin aber auch schon in dieser Liste , nur wer weiß wann ich dann endlich dran bin (4-6 monate wurde mir als "minimum" genannt).
    cailly

  • Cailly schrieb:

    Zitat

    Aber anscheinend wird diese Möglichkeit nie in betracht gezogen - so nach dem Motto - es kann nur einen Grund für Übergewicht geben und wer "dick ist" und behauptet "nicht zuviel zu essen" ist ein Lügner.

    @ Cailly


    Ich denke dass das daran liegt das die Forscher hier nur auf die große Masse von Adipösen, die durch falsche Ernährung bzw. zu viel Essen dick geworden sind eingehen.


    Das es bei anderen Menschen auch andere Ursachen haben kann wurde bestimmt nicht berücksichtigt.


    MfG Blue

  • ja, das ist natürlich ein problem cailly


    ich habe das glück, dass es in wien neben den stadtbüchereien auch eine universitäts- und im notfall die nationalbibliothek gibt.


    aber meistens gibts auch "wunschlisten" in den bibliotheken, da würde ich periodisch die herren worm und pollmer reinschreiben. damit was gegen den mainstream geschieht. worm soll übrigens gesagt haben, dass er nicht mehr in deutschland veröffentlichen will. zu verwundern wäre es nicht...


    bzgl. cholesterin hast du völlig recht. ernährung beeinflusst den cholesterinspiegel so gut wie nicht bzw. sogar negativ. so wie stress auch, oder rauchen. es gibt übrigens theorien, dass diese cholesterinsteigerung sogar eine schutzreaktion des körpers sein könnte.


    es ist aber belegt, dass cholesterin (ausser bei einer seltenen erblichen störung) nicht die schrecklichen auswirkungen hat, die man ihm zuschreibt. somit kann man diese blutwerte getrost ignorieren.


    ein bißchen was kann man auch online lesen


    http://das-eule.com/


    oder


    http://www.dradio.de/cgi-bin/e…ollmer/date/last2000days/


    lg rita

  • Liebe Cailly, liebe Rita,


    mein Freund hat eine genetisch bedingte Hypercholesterinämie (*grusel* hab' ich das jetzt richtig geschrieben??). Er hat an einer Familienuntersuchung der Uni Hannover teilgenommen, die zu einer Studie beiträgt, um die Vererbungswege zu klären. Seine Mutter und seine Schwester haben extreme Cholesterinwerte. Er wiegt ca. 140 kg und hat einen Wert von 250, was ja noch so gerade eben geht ... und das, obwohl er sich, wenn er sich selbst überlassen ist, wirklich katastrophal ernährt.


    Ich glaube daher, dass es damit genauso ist wie z.B. mit unseren Schilddrüsenproblemen: Die jeweiligen Einzelfälle können sehr stark voneinander variieren. Allgemeingültige Aussagen können wahrscheinlich gar nicht gemacht werden.


    Aber das ist natürlich das große Problem, mit dem sich ja auch die Übergewichtigen herumzuschlagen haben. Ich persönlich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es nicht die Mehrheit der Übergewichtigen sind, die sich völlig falsch verhalten. Nur ist die Stigmatisierung der Übergewichtigen natürlich viel einfacher als der Sache mal wirklich auf den Grund zu gehen und - im Falle der Medien - natürlich auch viel spannender.


    Crassa

  • Zitat

    Ich persönlich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es nicht die Mehrheit der Übergewichtigen sind, die sich völlig falsch verhalten. Nur ist die Stigmatisierung der Übergewichtigen natürlich viel einfacher als der Sache mal wirklich auf den Grund zu gehen und - im Falle der Medien - natürlich auch viel spannender.

    Ganz genau!! Aber Schwarz-Weiß-Malerei ist ja auch viel einfacher und bequemer!


    Btw.: wenn ich mal Nervennahrung brauche und mich außerhalb der Reihe einmal süßen Genüssen hingebe - warum nehme ich dann nicht zu? Nach der Formel viel essen = dick / wenig essen = schlank müsste ich in den letzten Tagen zugenommen haben - nachdem ich eigentlich immer hätte schlank sein müssen ;)

  • Sicherlich hat Lulu Recht. Bei mir leider nur Theorie. Dieses Zeug schmeckt mir einfach nicht und ich kann nicht ausschliesslich Nahrung zu mir nehmen, die mir nicht schmneckt.


    Ich esse jetzt lieber doch diese fuerchtlich ungesunden Dinge, die mir schmecken (dafuer weniger) und nehme noch jeden Tag eine Tablette Nahrungsergaenzungsmittel, um die notwendigen Naehrstoffe zuzufuehren.


    Oft haben diese fuerchterlich ungesunden Nahrungsmittel aber doch (bei mir) einen hohen Saettigungswert. Ca. einmal im Momant gehe ich zu McDonald's, esse eine Portion mittelgrosse Pommes, danach gehe ich zum Sport, Muskeln und Cardio, danach habe ich keinen Hunger, am naechsten Morgen immer noch nicht, somit, denke ich sind die Pommes kalorienmaessig nicht zu viel, wenn auch nicht gesund.

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