Wurde auf das Thema OP angesprochen

  • Ich habe mich bemüht, möglichst emotionslos meine nüchterne Analyse dessen, was ich gelesen und gehört habe, wiederzugeben (ich habe geschrieben, dass ich meine Informationen aus den Communities beziehe, d.h. ich habe nicht nur in Foren gelesen, sondern habe auch an User-Treffen teilgenommen. Das hat mich in meinem Ergebnis bestärkt.). Diese Analyse habe ich durchgeführt, weil ich mir von der AC Hilfe erhofft habe. Sie hat dazu geführt, dass ich mich dagegen entschieden habe, weil ich keinen Sinn darin sehe, mich vom Regen in die Traufe zu begeben.

    welche Fälle ich allerdings persönlich kenne sind zB eine Frau Mitte 40 die mit über 200 KG an einem Rollator zum ersten Mal in die Klinik kam und nun, ein Jahr nach der AC, bereits weite Strecken mit einem Stock und kürzere Strecken komplett ohne Hilfsmittel bewältigen kann.

    Solche Fälle sind für mich die Einzigen, bei denen ein solcher Eingriff gerechtfertigt sein kann. Du wirst mir aber Recht geben müssen, dass eine solche Ausgangssituation auf maximal einen einstelligen Prozentsatz der Operierten zutrifft.


    Die Organisation in einer guten SHG und guten Foren im Internet kann helfen.

    Es gibt keine guten Foren zu diesem Thema. Es ist vollkommen unmöglich, neutrale Informationen zu erhalten. Die Patienten werden nach meinem Gefühl als Marketinginstrumente missbraucht. Die meisten sicherlich, ohne dass sie es merken, einige aber sehr gezielt.


  • Es gibt keine guten Foren zu diesem Thema. Es ist vollkommen unmöglich, neutrale Informationen zu erhalten. Die Patienten werden nach meinem Gefühl als Marketinginstrumente missbraucht. Die meisten sicherlich, ohne dass sie es merken, einige aber sehr gezielt.



    Du mußt aber schon gestatten, dass ich das anders sehe.

    Die Foren mißbrauchen sicherlich niemanden als Marketingobjekt.
    Dass manche Ärzte es tun, sehe ich auch so.

    Und neutrale Infos bekommt man sehr wohl. Wenn man SHGs besucht lernt man auch immer wieder Menschen kennen, denen es nach der OP auch nicht (oder nicht viel) besser geht als vorher. Oder die jetzt vielleicht einfach andere Probleme haben.
    ICH (für mich) habe übrigens festgestellt, dass ich mittlerweile nach Kennenlernen der Person und vielleicht einigen Posts in einem Forum schon "vorraussagen" kann, ob und wenn ja welche Probleme sich hinterher (nach der OP) manifestieren.
    Das bezieht sich weniger auf konkrete Dinge wie Wundheilungsstörungen, Stenosen oder Blind-Loops, aber sehr wohl auf Suchtverlagerungen (auch Sucht nach OPs!) oder die Entwicklung von Unverträglichkeiten beim Essen (hier oft durch unzureichendes Kauen ausgelöst).
    So unterschiedlich Menschen auch sind, manche Mechanismen sind doch zu einfach und durchsichtig :o)

    @ wilde fünf: Wenn Du für Dich festgestellt hast, das die AC nichts für DICH ist, ist es doch völlig ok. Gerade eine solche OP, darf niemals halbherzig gemacht werden. Niemand darf überredet oder verpflichtet werden.

    @ Julchen: Das kann man sehen, wie man mag. Gerade für Binge-Eater (aber auch für jeden anderen) ist die OP nur eine Krücke. Gehen lernen muß man selbst.
    Das heißt, Therapie auf jeden Fall, aber so eine Hilfe (von mir aus auch Zwang) brauchen doch einige (offensichtlich).

    Ob man das auf andere Krankheiten übertragen kann, bezweifle ich.

    Sollte aber einer ohne OP unbelehrbar bleiben - was soll man tun? Ihn weiterbingenlassen, bis er irgendwann zu dem erlauchten 1% gehört, der die hier selbst ernannten Spezialisten die OP zugestehen? Oder sagen, Pech gehabt, ist halt Evolution?
    Ich gestatte da jedem doch eine gewisse Eigenverantwortung zu - zu der imho auch der Anspruch auf psychische wie operative Hilfe gehört - wenn er es will.

    LG, Nessie

  • Du mußt aber schon gestatten, dass ich das anders sehe.

    Habe ich den Eindruck gemacht, ich würde das nicht gestatten? Natürlich gestatte ich das. Ich hatte es auch nicht anders erwartet.

    Die Foren mißbrauchen sicherlich niemanden als Marketingobjekt.
    Dass manche Ärzte es tun, sehe ich auch so.

    Formulieren wir es anders: Die Foren - und übrigens auch die Selbsthilfegruppen - werden als Marketinginstrument missbraucht und damit in der Folge auch ihre User/Teilnehmer, also die Patienten. Dieses Problem haben übrigens nicht nur AC-Selbsthilfegruppen. Das ist ein allgemeines Problem, was die Arbeit in der Selbsthilfe zunehmend unglaubwürdig macht.


    Ich will das gar nicht diskutieren. Es ist mein Eindruck und ich bin sehr darauf bedacht, mich für gar nichts auf dieser Welt instrumentalisieren zu lassen. Aber das ist meine ganz persönliche Angelegenheit. Wer sich damit wohlfühlt, dem sei es unbenommen, sich in dieser Weise einspannen zu lassen.

  • Ich ziehe sie für mich nicht in Erwägung, zu 99 % deshalb, weil meine Adipositas eindeutig und fast ausschliesslich Folge meiner Essstörung Binge Eating ist, die ich noch nicht überwinden konnte.
    Vielleicht würde ich AC in Erwägung ziehen, wenn ich 200 kg oder mehr wiegen würde und rein vom körperlichen her es nicht mehr ertragen koennte oder wollte (bin sehr unsportlich, das war ich schon als sehr Schlanke früher, und werde auch nie zum sportler werden, daher keinerlei Kondition und bereits einen anlasslosen Osteopenie-Bruch gehabt am Schienbein) und schlimme Folgen sich abzeichnen, würde ich es eventuell mit in die "Auswahl" der Behandlungsmöglichkeiten nehmen.

    Aber jetzt mit 125 kg herum erscheint mir das Risiko im Vergleich zum Nutzen derzeit zu hoch in meinem Fall und ich hoffe einfach weiter, doch noch aus der Essstörung wieder rauszukommen und dadurch das Gewicht normalisieren zu koennen. Als Folge meiner letzten 30 kg Gewichtszunahme habe ich mittlerweile "nur" erhöhte Blutfettwerte, erhöhten Blutdruck, verfettete Leber, Senkspreitzfüsse, Fettschürze ist "im Weg" und halt einfach die "Unbeweglichkeit" insgesamt.

    Ich bin keinesfalls grundsätzlich gegen eine AC, allerdings finde ich den Umgang bzw. das mangelhafte Wissen der "Internisten" oder ähnlicher Fachärzte zu dem Thema Essstörungen/Adipositas/AC schon mehr als bedenklich. Mein neuestes "Erlebnis": Ich war bei einer Internistin wegen Lungen-/Hustenproblemen, sie leitet diesen Bereich in einer grossen Klinik und macht nur für Privatpatienten Sprechstunde, da keine Kassenzulassung, bin nur hin weil ich keinen guten niedergelassenen Lungenarzt kenne). Ich also hin zum Gespräch wegen 2-jährigem Dauerhusten und Abklärung, stellte sich raus, dass es am ehesten wohl wieder ein - früher bereits bestehendes - Reflux-/Speiseröhrenproblem ist, aufgrund meines nächtlichen Essens bzw. zu voluminösem Essen bei Essanfällen.
    Sie meinte, stark Übergewichtige hätten sehr oft Refluxprobleme und Sodbrennen, weil innen Nähe Magen alles durch das Fettgewebe "hochgeschoben/geklemmt" wird. Als ich ihr selber sagte, dass das mit dem Reflux gut wieder sein koenne, da ich seit vielen Jahren an einer Essstörung mit nächtlichen Essanfällen leide und dadurch auch so adipös wurde, fragte sie als erstes, ob ich "schon mal an eine Magenband-OP deswegen gedacht habe". Sie habe schon viele Patienten gehabt, denen diese OP wirklich geholfen habe, abzunehmen.
    Ich sagte, dass ich Binge eating habe, wo ich ZWEI unterschiedliche Probleme und nicht nur ein Gewichtsproblem habe, erstens Abnehmen, zweitens Essverhalten normalisieren - und dass ich mehrfach gelesen habe, dass dies ein absolutes Ausschlusskriterium für eine Magenband-OP eigentlich ist! Daraufhin lies die sich doch tatsächlich von mir das Wort "Binge" buchstabieren, weil sie es nicht KANNTE(es war eine junge Ärztin, ca 35, und wie gesagt CHEFÄRZTIN auf einer internistischen Station!!)!
    Ich konnte es echt mal wieder kaum fassen, dass ich schon wieder einem vermeintlich qualifizierten ARZT diese DIAGNOSE erklären muss und jemand, der mir ungefragt quasi so eine OP nahebringt, tatsächlich nicht weiss, das sie bei Essstörungen kontraindiziert ist! Ich habe sie echt schon ein wenig mit hochgezogenen Augenbrauen dann kurz angeguckt, bevor ich ihr diese Krankheit erklärte. Ich ärgere mich jedesmal tierisch, wenn ich sowas erlebe, dass ein Arzt mit Binge Eating nichts anfangen kann! Ich meine, vor 20 Jahren, dass die Ärzte es damals nicht kannten, okay, aber jetzt kann man doch genug darüber lesen. Es zeigt mir nur wieder, dass Ärzte sich nur mehr oberflächlich über Krankheitsbilder und solche Dinge wie die AC informieren und dieses ungenaue Wissen dann auch noch an Patienten weitergeben...

  • Ich habe noch keine Erfahrungen damit gemacht, allerdings schon schlimme Geschichten davon gehört.


    Die für mich schlimmste Sache daran: wenn der Magen so extrem verkleinert wird und man darauf achten muss nur noch minimalste Mengen zu sich zu nehmen und dann auch möglichst nur noch flüssig: WO BLEIBT DENN DANN DER GENUSS??? Auch zu späteren Zeitpunkten einmal, man soll ja irgendwann mal abgenommen haben, selbst da gehen nur kleinste Mengen.


    Für mich: Never!!!

  • Ich habe noch keine Erfahrungen damit gemacht, allerdings schon schlimme Geschichten davon gehört.

    Die für mich schlimmste Sache daran: wenn der Magen so extrem verkleinert wird und man darauf achten muss nur noch minimalste Mengen zu sich zu nehmen und dann auch möglichst nur noch flüssig: WO BLEIBT DENN DANN DER GENUSS??? Auch zu späteren Zeitpunkten einmal, man soll ja irgendwann mal abgenommen haben, selbst da gehen nur kleinste Mengen.

    Für mich: Never!!!



    von "Genuss" würd ich jetzt bei mir schon lange nicht mehr reden, wenn ich einen Essanfall habe.
    Mir macht mehr das rein "körperliche" Risiko angst, also WAS passiert, wenn ich als Binge Eater nach der OP wirklich einen grösseren Essanfall kriege, also über die Schmerzen (die ich einfach mal annehme, auftreten würden, wenn man dies tut!) einfach "hinwegesse" wie ein Alkoholiker über seinen brennenden Magen vielleicht.
    Denn die Esssucht ist ja durch den verkleinerten Magen nicht weg. Ich hätte davor Angst, dass ich den Verzicht auf jegliche Essanfälle nicht durchhalten koennte lebenslang....AC wäre für mich Ultima Ratio.

    Ich habe schon Angst, dass ich wegen meiner Adipositas im höheren Alter pflegebedürftig w3erde, ich habe ja schon beginnende Osteoporose und die Knochen brechen einfach (1x schon geschehen am Schienbein) ohne jeden Anlass und dann ist bei massivem Übergewicht definitiv Bettlägerigkeit angesagt oder wenigstens Gehwagen etc...Auch musste ich damals 2 Monate mit Krücken rumlaufen, was ich höllisch anstrengend und kaum erträglich fand, da selber 12o Kilo bei jedem Schritt mit den 2 Armen hochzustemmen....
    Früher, also so unter 90 kg, hab ich mehr oder minder lediglich unter meiner "Optik" gelitten, aber seit einigen Jahren macht mir meine Essstörung auch wirklich Angst im Hinblick auf Folgekrankheiten und immer mehr Krankheiten, die ich mit Normalgewicht oder mollig so nicht hätte, z.B. stark erhöhte Bluttfettwerte, labilen Blutdruck, vergrösserte Fettleber, Herzbeschwerden, Osteopenie wegen der körperlichen Inaktivität (ich beweg mich kaum mehr seit Bewegung so beschwerlich und erschöpfend ist wegen des hohen Gewichts), Rückenschmerzen, Magenprobleme usw.

    Ich hoffe insgeheim glaube ich sogar, dass diese nun spürbaren körperlichen Schäden mir irgendwie den nötigen "Impuls" geben, doch wieder nochmal aus dem Bingen rauszukommen und mein Gewicht zu normalisieren. Vermutlich ist aber der Druck noch nicht hart genug.

  • Ich habe noch keine Erfahrungen damit gemacht, allerdings schon schlimme Geschichten davon gehört.

    Die für mich schlimmste Sache daran: wenn der Magen so extrem verkleinert wird und man darauf achten muss nur noch minimalste Mengen zu sich zu nehmen und dann auch möglichst nur noch flüssig: WO BLEIBT DENN DANN DER GENUSS??? Auch zu späteren Zeitpunkten einmal, man soll ja irgendwann mal abgenommen haben, selbst da gehen nur kleinste Mengen.

    Für mich: Never!!!


    Nur zu erst, ich möchte Dich nicht bekehren. Keiner MUSS sich operieren lassen (AC) und das ist gut so.

    Nur zur Erklärung:
    Flüssigphase nur 1 Monat nach OP - und das hängt von der Klinik ab, manche Kliniken machen das gar nicht.
    GENIESSEN kann man auch kleine Portionen. Meine Portionen (18 Monate nach OP) sind in etwa die, die ein "normaler" Mensch auch isst. Aber eben 1 Teller und nicht mehr 2 oder mehr). Gaaaaaaanz selten hab ich mal kurz das Gefühl, dass etwas so gut schmeckt, dass ich gerne mehr essen würde. Aber dann brauche ich mir nur kurz zu sagen, was ich STATT DESSEN jetzt alles kann, und schon ist gut.
    Aber das muß jeder für sich selbst wissen.
    Nur die Vorstellung von den KLEINSTEN Portionen, die stimmt halt nicht...

    LG, Nessie

  • Moin Zusammen,


    @Elsa22: also diese Krankheiten vor denen du solche Angst hast...
    die meisten davon hab ich obwohl ich unter der 90er Grenze bin, zeitweise extrem hohe Blutfettwerte & Fettleber, dann wieder fast normale Werte, einen Labilen Blutdruck der enorm springen kann meist aber "hoch bis sehr hoch" ist, Herzbeschwerden, Rückenschmerzen (regelmäßig nach bestimmten Situationen), Magenprobleme, Atmenotsanfälle, masive Probs bei körperlicher Belastung.... allerdings hat all dies bei mir Ursachen die absolut nix mit meinem Gewicht zu tun haben.


    @Nessie: diese netten "normalen Portionen" sind leider kein Garant dafür das Jeder damit abnimmt.... *seufz*
    und bei wem es nicht klappt - was ist mit denen?


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • @Nessie: diese netten "normalen Portionen" sind leider kein Garant dafür das Jeder damit abnimmt.... *seufz*
    und bei wem es nicht klappt - was ist mit denen?



    du sprichst stoffwechselerkrankungen, allergien u. ä. an, verstehe ich das richtig? also soweit ich informiert bin, wird so etwas vor einer solchen op gründlichst abgeklärt, respektive ausgeschlossen. ;)

    lg

  • Möchtest Du einen Link, der vom krassen Gegenteil berichtet?



    äähm... ja, gerne. ich bin immer für infos dankbar. allerdings: nicht hauen bitte, ich schrieb ja, dass ich meinen derzeitigen informationsstand wiedergebe und der ist bisher eben so, dass andere erkrankungen als die reine, ernährungsbedingte adipositas, im vorfeld akribisch ausgeschlossen werden.

    lg


  • @Nessie: diese netten "normalen Portionen" sind leider kein Garant dafür das Jeder damit abnimmt.... *seufz*
    und bei wem es nicht klappt - was ist mit denen?

    Liebe Grüße,
    Cailly



    Hallo Cailly,
    meine Portionen sind nicht mehr zum Abnehmen, sondern zum GewichtHALTEN.

    Ich habe die Probleme die viele hier haben durchaus registriert.
    Auf mich traf so etwas nie zu. Keine Allergie, keine "Drüsenprobleme" etc.
    Bei mir ist es Fresssucht gepaart mit Lust am Essen - hört sich vielleicht komisch an, ist aber genau so gemeint. Gegen die Fresssucht bin ich dabei was zu tun. Die Lust am Essen möchte ich auch weiterhin behalten.

    Deshalb hat MIR diese OP vielleicht auch geholfen. Trotzdem hätte auch ich nicht dagegen, wenn noch ein paar Pfunde fallen würden, aber ich setze mcih nicht unter Stress. Ich habe jetzt einen BMI von 30,2. Damit kann ich gut leben - was ich mit BMI 53 nie konnte.

    LG, Nessie

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