Diskussion um Standart-Diagnose

  • Hallo Cailly,

    ganz kurz und nur mal als Tip für Deinen Arzt: wie wäre es denn mit dem Folgenden

    Klassifikation nach ICD 10

    • Regelmäßige Essanfälle mit folgenden Merkmalen

    1. in einem abgrenzbaren Zeitraum wird eine Nahrungsmenge gegessen, die deutlich größer ist als die Menge, die andere Menschen im selben Umfang unter den gleichen Umständen essen würden.
    2. während des Essanfalls wird der Verlust der Kontrolle über das Essen empfunden, d.h. das Gefühl, dass man einfach nicht mehr aufhören kann zu essen und auch nicht mehr steuern kann, was und wieviel Essen man zu sich nimmt.

    • Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens 2 Tagen pro Woche über 6 Monate auf.
    • Die Essanfälle sind mit mind. 3 der folgenden Merkmale verbunden

    1. Es wird wesentlich schneller gegessen als normal,
    2. Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
    3. Es werden große Mengen gegessen, obwohl man nicht hungrig ist
    4. Es wird allein gegessen aus Verlegenheit über die Menge, die man isst
    5. Ekelgefühle gegenüber sich selbst, Deprimiertheit oder große Schuldgefühle nach einem Essanfall.
    6. Es besteht hinsichtlich der Essanfälle ein deutlicher Leidensdruck

    • Die Essanfälle sind nicht mit der regelmäßigen Anwendung von gegensteuernden Maßnahmen (z.B. abführende Maßnahmen, Fasten oder exzessiver Sport) verbunden und treten nicht im Verlauf einer Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa auf.
    • Häufig leiden die Betroffenen an Übergewicht (BMI = 25 – 30 kg/qm) oder Adipositas (BMI > 30 kg/qm).

    Im ICD-10 wird die BED unter den so genannten "Nicht Näher Bezeichneten Essstörungen" (NNB) oder in englisch "Eating Disorder not otherwise specified" (EDNOS) eingeordnet


    F50.9 – nicht näher bezeichnete Essstörung
    Sofern die BED ein Reaktion auf belastende Ereignisse ist und zu Übergewicht geführt hat, kann die Diagnose auch unter


    F50.4 – Eßattacken bei sonstigen psychischen Störungen.

    So ist das jedenfalls bei mir mit meinem BMI von 41 und einigermaßen nachzuvollziehen, ohne daß ich mich davon "abgestempelt" fühle ...
    Leider habe ich jetzt nicht mehr viel Zeit und ich habe auch nicht alle Beiträge in diesem Thread gelesen, aber morgen früh hänge ich mich nochmal rein ... :)

    Schöne Grüße

    dici

  • Moin Dici,


    öhm, was soll ich mit eines ES Diagnose bezüglich "binge Eating"???


    wenn überhaupt müßte meine ES als atypische Magersucht bezeichnet werden :o


    Ich mein "Essensverweigerung" paßt nun mal nicht zu "Binge Eating" und zur Magersucht paßt die Gewichtsveränderung nicht....:rolleyes:


    Ausserdem gibt es die genaue Bezeichnung für Cortisonbedingte Gewichtszunahme zumindest wenn es sich dann um Adipositas handelt, solange es darunter bleibt ist wohl keine besondere Beachtung nötig *denk*


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Guten Morgen Cailly,

    bitte entschuldige, wenn ich Dein erstes Posting in diesem Thread falsch verstanden habe. :o Weil da stand: "Adipositas durch übermäßige Kalorienzufuhr", konnte ich von Deiner Magersucht nicht wissen. Bei MS-Patienten habe ich noch nie von einer solchen Diagnose gehört und ich würde es mir dann auch persönlich bei der Krankenkasse bestätigen lassen, daß Du absolut nicht unter Adipositas leiden kannst. Du solltest dann vielleicht doch den Arzt wechseln?
    Mit einer MS+MIA Patientin war ich 1996 als BED-Patientin in der Korsoklinik auf einem Zimmer - wir sollten wohl gegenseitig aufeinander aufpassen und wir haben uns gut zusammengerauft. Sie hat mir viel von ihrer Krankheit erzählt und sie wog damals knapp 40 kg bei 1,72cm.
    Dich hatte ich mir jetzt irgendwie anders vorgestellt, sorry .... :confused:
    Vielleicht hilft die BED Diagnose ja anderen hier im Forum ?
    Einen schönen Adventssonntag und bis bald mal wieder

    dici

  • Moin Dici,


    ich habe keine MS - genausowenig wie BED - weil keins von beidem zutrifft.
    Mein Essverhalten in Akutsituationen entspricht dem Einem, mein Gewicht dem Anderem -> dafür gibt es jedoch keinen Namen, weil es nicht sein kann.


    Ich bin durchaus dafür über ES zu reden, auch was die Diagnosekriterien betrifft - nur für eins bin ich absolut nicht:
    Die einzelnen ES nur in Abhängigkeit vom Gewicht zu sehen.


    Ich habe und hatte nunmal noch nie "Essanfälle", Überessen kann ich mich gar nicht da mein Magen mir sehr schnell zeigt wo die Grenze ist.
    Deshalb mag ich es auch nicht nur weil mein "Gewicht" zufällig paßt in eine BED geschoben zu werden, ebenso wie in die "Adipositas durch übermäßige Kalorienzufuhr".


    Liebe Grüße,
    Cailly

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